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[CB] Karthago


  • ∽ Karthago ∽
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    קרת חדשת


    Seid Willkommen in der großen Stadt Karthago


    Seht euch um Fremder, bewundert den Reichtum und die Schönheit der gewaltigsten Stadt des Mittelmeeres.
    Kommt als Freund und geniest den Schutz der mächtigsten Festungsanlagen der Welt,
    kommt als Feind und erzittert vor ihrer Größe.
    Alles was ihr euch jemals erträumtet werdet ihr auf unseren Märkten finden.

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  • Diplomatie
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    ¯¯|¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯|¯¯


    - Ägypten -
    neutral ++
    (Abkommen)


    - Ardiae -
    neutral



    - Athen -
    misstrauisch
    ( - Bürgerkrieg)


    - Epirus -
    neutral


    - Galatien -
    misstrauisch
    ( - Attentate auf andere Herrscher)


    - Insubrer -
    misstrauisch
    ( + Handel [+2 Holz; -1 Eisen])
    ( - - Streben nach Großreich)


    - Makedonien -
    freundlich


    - Pontos -
    neutral


    - Rom -
    freundlich


    - Seleukiden -
    misstrauisch
    ( - Attentate auf andere Herrscher)


    - Sparta -
    neutral


  • Armeen und Flotten
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    Armee I
    I15


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    Armee II
    I09


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    Flotte I
    I15


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    Flotte II



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  • Charaktere

    [INDENT][INDENT]


    Hanno: Seit zwei Jahren Suffet und damit Herrscher Karthagos. Der Tod seiner Familie lastet noch immer schwer auf ihm.


    Thero: Der Zweite Suffet neben Hanno.


    Abydos: Vater Theros, ehemaliger Suffet. Hanno macht ihn für den Überfall verantwortlich. Fast vollständig erblindet.


    Amilkas: Kapitän der Möwe, einem Kriegsschiff auf Patrouille vor der Küste Karthagos


    Briareus: Amilkas Bruder, Palastangestellter und schert sich keinen deut um die Meinung anderer. Sein Humor ist mindestens so groß wie sein Bauchumfang.


    Bisaltes: Palastgardist und Veteran. Ein gigantischer Mann mit blitzschnellen Reflexen.


    Diplomaten:
    [INDENT]I Jubal
    II Gadan
    III ?
    [/INDENT]



    [/INDENT][/INDENT]

  • Verträge


    [INDENT]Friedensvertrag Rom (Runde 6)[/INDENT]





  • [INDENT]

    Prolog I von III


    Gemächlich sank die gleißend gelbe Sonne dem Horizont entgegen und ein sachter Wind wehte staubig trockene Luft aus den weiten Ebenen Numidiens heran. Hanno stand im Schatten eines der marmornen Fensterbögen seines Zimmers, und beobachtete von dort aus die Arbeit der Sklaven weit unter sich. Schweiß stand in ihren Gesichtern und lief in breiten Strömen ihre staubigen Rücken hinab, während sie mühsam den felsigen Hang bearbeiteten.


    Der Junge sah ihnen gerne zu, genoss die Geräusche die ihre Arbeit verursachte und entspannte sich dabei. Das metallische Klingen ihrer Werkzeuge mit denen sie Tiefe Rinnen in den Fels schlugen, das dumpfe klopfen der schweren Hämmer mit denen sie Holzstücke in diese trieben, das stetige plätschern des Wassers mit dem sie diese Keile dann begossen und ganz besonders das tiefe grollen, das entstand wenn sich am Ende der Prozedur ein gewaltiger Kalksteinblock aus den Klippen löste. All das hatte ihn sein ganzes Leben lang Tag für Tag begleitet und er konnte sich nichts Schöneres vorstellen.


    Doch an diesem Abend hatte sich ein weiteres, störendes Geräusch unter die anderen gemischt. Das tiefe Gemurmel mehrerer Stimmen aus dem Nachbarraum in dem Hannos Vater mit einigen wichtigen Geschäftspartnern verhandelte.
    Normalerweise dauerten solche Gespräche kaum mehr als einige Stunden und Hanno konnte sich spätestens gegen Nachmittag wieder voll auf die Arbeiter im Steinbruch konzentrieren, doch dieses Mal war es anders. Die Fremden waren bereits in den frühen Morgenstunden angereist und schienen seit dem nicht auch nur über ihre Abreise nachdenken zu wollen.
    Wie er inzwischen von einem der Wachen am Eingang der Villa erfahren hatte, war einer von ihnen Mitglied einer großen Händlerfamilie und kandidiert für die bald anstehenden Suffetenwahlen. Seine Erfolgschancen waren angeblich recht hoch, wohl unter anderem dank der finanziellen Unterstützung durch Hannos Vater. Diesem waren im Gegenzug mehrere lukrative Aufträge in der Stadt in Aussicht gestellt worden.
    Erneut wurden die Stimmen lauter. Hanno verdrehte die Augen und wandte sich schnaubend vom Fenster ab. Heute würde er nicht mehr dazu kommen die Aussicht in Ruhe zu genießen.


    »Da seid ihr ja Hanno«, leicht humpelnd hatte ein alter Mann mit lichtem weißen Haar und einer weiten Toga den Raum betreten. Der Grieche Theokles war der einzige auf dem Anwesen der diese einer einfacheren und deutlich bequemeren Tunika vorzog.


    »Ich habe euch überall gesucht, habt ihr etwa euren Unterricht vergessen?« Missmutig schüttelte er seinen Kopf. Hanno erschrak, das hatte er tatsächlich. Normalerweise achtete er immer darauf pünktlich zu sein.


    »Sucht eure Tafeln zusammen, in spätestens zehn Minuten erwarte ich euch im Großen Saal!« Mit diesen Worten drehte er sich in der Tür um und verschwand.
    So schnell es ihm möglich war packte Hanno seine Schreibwerkzeug in eine lederne Tasche und rannte das enge Treppenhaus hinab.
    Theokles erwartete ihn bereits ungeduldig, während Hannos kleine Schwestern ihn laut kichernd belagerten. Als er den Raum betrat kamen sie fröhlich quiekend auf ihn zu gerannt und begannen vor ihm auf und ab zu springen.


    »Willst du mit uns in den Garten kommen?« begann die kleinere der beiden, und ihre Schwester fuhr fort: »Theokles will nicht« Dabei schaffte sie es, ihre Stimme klingen zu lassen, als hätte der alte Mann ein Verbrechen begangen.


    »Ich fürchte das wird nicht gehen.« Die beiden legten ihre Köpfe schief und sahen ihn mit großen Augen zu ihm herauf.


    »Ich würde wirklich furchtbar gerne,« Hanno musste Grinsen,


    »Aber geht doch schon einmal vor, nach dem Unterricht komme ich dann dazu, versprochen.«
    Mit dieser Antwort zufriedengestellt machten sich die beiden auf in den Garten und Hanno setzte sich zu Theokles. Nachdem er seine Wachstafeln vor sich ausgebreitet hatte, sah er seinen Lehrer fragend an.


    »Ihr habt gar keine Schriftrollen bei euch. Hattet ihr nicht gesagt wir wollten weiter die Texte des Homer übersetzen?«


    »Das hatte ich, ja. Doch heute gibt es zunächst etwas anderes das ich mit euch besprechen muss.«
    Während er in eine Falte seiner Toga griff fuhr er fort:


    »Diesen Dolch hat mir eure Mutter anvertraut, kurz bevor sie vor drei Jahren dem Fieber erlag. Er wird seit Generationen von den Mitgliedern ihrer Familie getragen und sie bat mich ihn euch eine Woche vor eurem vierzehnten Geburtstag zu geben.« Vorsichtig nahm Hanno die fein geschliffene Waffe entgegen. Der Griff schien aus Elfenbein zu bestehen und die gut anderthalb Finger dicke Klinge schimmerte schwarz im Licht der untergehenden Sonne.


    »Was sind das für Symbole?« Er deutete auf eine Gravur die mittig auf der Schneide angebracht war«


    »Ich fürchte, das kann ich euch nicht sagen. Mir ist keine Schrift bekannt, die solche Symbole verwenden würde. Eure Mutter wollte allerdings auch noch, dass ich euch eine Nachricht übermittle. Mir selbst hat sich ihr Sinn zwar nie erschlossen, doch es schien ihr wichtig zu sein, dass ihr sie erhaltet« Theokles zögerte kurz »Und vielleicht könnt ihr sie ja entschlüsseln.«
    Zögerlich nickte Hanno.


    »Ich werde es ver…« Ein schrilles Kreischen unterbrach ihn. Plötzlich waren schnelle Schritte auf dem Gang zu vernehmen. Eine Amphore zerbrach unter lautem Klirren.
    Mühsam erhob sich Theokles von der steinernen Bank.


    »Ich fürchte unser Gespräch werden wir verschieben müssen. Ich werde gehen und nachsehen was passiert ist. Möglicherweise gab es einen Unfall und ich muss mich um Verletzte kümmern. Bis dahin bewegt euch nicht von der Stelle, hört ihr!«
    Hanno blickte unsicher auf den Dolch den er noch immer in der Hand hielt und nickte dann langsam.


    »Ich werde hier auf euch warten«


    »Gut«


    [/INDENT]

  • Prolog II von III


    [INDENT]Theokles ging um den Tisch herum und schritt so schnell es ihm seine alten Beine erlaubten auf die Tür zu. Er griff gerade nach dem Griff, als sie mit einem Schlag nach innen Aufgestoßen wurde und den Lehrer an der Schulter traf. Ächzend sank er auf die Knie und sah voller Schrecken zu dem Mann auf, der da unter dem Türsturz stand.
    Der Fremde schien direkt von den Titanen der Legenden abzustammen. Sein massiger Körper füllte die Türöffnung fast vollständig aus und Seine Haut war, wie seine Kleidung, schwärzer als die Nacht selbst. Seine Augen schienen zu Glühen. Im Gesicht trug er ein selbstzufriedenes Grinsen und in der Rechten ein von Blut tropfendes Schwert. Mit einem schnellen Schritt war er bei Theokles riss seinen Kopf hart an den Haaren zurück und schnitt dem alten Mann in einer fließenden Bewegung die Kehle durch.
    Einen stummen Schrei auf den Lippen sprang Hanno von der Bank, die Augen weit aufgerissen und die Hände so fest um den Dolch verkrampft, dass die Adern hervorstachen.
    Immer noch breit Grinsend, so als wäre nichts geschehen, wandte sich der Fremde Hanno zu und kam Schritt für Schritt näher. Eine seiner gewaltigen Pranken schloss sich fest um Hannos Unterkiefer. Der Junge stand wie erstarrt und schaffte es nicht sich zu rühren.


    »Es ist fast schade um einen so schönes Kind wie dich. Aber keine Sorge, es wird nur ganz kurz weh tun«
    Sein Puls ging immer schneller und Schweiß lief ihm übers Gesicht. Er würde sterben, und es gab nichts, das er dagegen tun konnte. Er hatte sich nie Gedanken über seinen Tod gemacht, doch wenn er es getan hätte, hätte er nicht so ausgesehen. Allein. Hilflos.


    Mit einem Mal erinnerte er sich, dass er nicht völlig wehrlos war. Er hatte einen Dolch, und er würde ihn benutzen. Mit der Kraft der Verzweiflung stieß er zu und traf.
    Er wusste nicht was, doch er spürte warm das Blut des Mörders auf seiner Haut. Eine Welle der Euphorie überkam ihn. Er würde es schaffen, er würde überleben.


    Dann traf ihn der Schlag. Laut Brüllend hatte der Hüne ausgeholt und ihn mit der Rückseite seiner Hand im Gesicht getroffen. Sterne tanzten vor Hannos Augen und er verlor den Griff um seine Waffe. Panisch tastete er um sich. Er durfte ihn nicht verlieren! Als sein Blick wieder klarer wurde stand der Schwarze direkt über ihm, den Dolch in der Hand. Aus einer Wunde in seinem Oberschenkel sprudelte pulsierend das Blut, doch er schien es gar nicht zu bemerken. Das Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden, stattdessen war da nur noch blanker Hass.


    »Das war ein Fehler Kleiner, ein ganz gewaltiger Fehler. Du hattest die Chance auf einen schnellen Tod, einen gnädigen Tod. Ich fürchte die hast du verspielt.«
    Das Grinsen kehrte zurück, doch dieses Mal war es anders, bösartiger.
    Geradezu vorsichtig setzte er das Messer an Hannos Kinn und kam mit seinem Gesicht immer näher bis sich die beiden direkt in die Augen sahen.


    »Ich fürchte, das wird jetzt ein wenig weh tun« flüsterte er. Dann zog er das Messer vom Kinn aufwärts bis Hinter Hannos rechtes Ohr.
    Er schrie. Glühender Schmerz breitete sich in seinem Gesicht aus und er schrie immer weiter.
    Plötzlich weiteten sich die Augen des Mannes, er versuchte etwas zu sagen, doch alles was er heraus brachte war ein undefinierbares Gurgeln. Rote Blasen bildeten sich vor seinem Mund. Seine Muskulatur erschlaffte und mit einem dumpfen Ächzen kippte er vornüber. In seinem Rücken steckte das befiederte Ende eines Pfeiles.


    »Beeilt euch wir müssen fort von hier« Der Schütze am anderen Ende des Raumes klang gehetzt. Hanno hatte ihn noch nie gesehen, er musste zu dem Besucher seines Vaters gehören. Sein Vater, ob er wohl noch lebte? Hanno wusste es nicht.


    »Kommt schon, wir müssen wirklich fort, die Eingangshalle steht bereits in Flammen« Gehetzt sah der Soldat sich um. Hanno nickte stumm und griff nach dem Dolch der vor ihm auf dem Boden lag. Sein Blick fiel auf den Leichnam seines Lehrers. Eine enorme Blutlache hatte sich um ihn gebildet, die rasch immer größer wurde. Bald hatten ihre Ausläufer die Ränder des Raumes erreicht, bald bedeckte sie den gesamten Boden und immer noch strömte mehr Blut aus dem Körper des Toten.
    Immer schneller, und schneller begann der Raum sich mit der warmen Flüssigkeit zu Füllen. Er würde ertrinken, Hanno war sich sicher. Panisch versuchte er auf die Beine zu kommen, doch seine Muskeln gehorchten ihm nicht mehr, als er versuchte zu schreien lief Blut in seinen weit geöffneten Mund. Aus den Augenwinkeln sah er wie Flammen an der Decke vor dem Eingang leckten. Blut und Rauch vermischten sich zu einer strudelnden schwarz-roten Masse.
    Das war das Ende. Es war alles vorbei.
    [/INDENT]

  • Prolog III von III


    [INDENT]Dann erwachte er.
    Laut brüllend saß Hanno in seinem Bett, seine Hand fest um den Griff eines schwarzen Dolches gekrampft. Die Narbe in seinem Gesicht pulsierte und seine Augen suchten zuckend jeden Winkel des Raumes ab. Nichts, er war allein. Wie jedes mal.
    Langsam beruhigte sich sein Herzschlag und er atmete zweimal tief durch. Es war alles nur ein Traum gewesen. Eine finstere Erinnerung an eine Nacht vor knapp dreißig Jahren.
    Als die Sonne am nächsten Morgen aufgegangen war, beschien sie die Leichen von mehr als vierzig Männern, Frauen und Kindern. Die Banditen hatten niemand in der Villa am Leben gelassen.
    Der Kopf seines Vaters hatte auf einem Speer vor dem Eingangstor gesteckt, die zerschmetterten Körper seiner Schwestern hatte man am Fuß der Klippen gefunden. Auf einen Schlag war seine gesamte Familie ausgelöscht worden.
    Hanno setzte sich noch immer leicht zitternd auf die Bettkante. Seit damals hatte er selten mehr eine Nacht durchgeschlafen. Immer wieder kehrten die alten Bilder zurück.
    Auch in den Straßen Karthagos hatten die Ereignisse der Nacht für Aufruhr gesorgt. Allerdings nicht, weil man seinen Vater so geschätzt hatte. Vielmehr weil bei dem Überfall auch Hasdrubal, Sohn des Gisco und seines Zeichens erfolgversprechendster Kandidat auf das Amt des Suffeten ums Leben gekommen war. Hiram, die Nummer zwei in der Gunst des Rates, betonte in zahlreichen Reden wie sehr er den Vorfall bedauere.
    Die bis dato völlig abgeschlagene Nummer drei Abydos nutzte die Gunst der Stunde und führte mehrere Strafexpeditionen ins Hinterland, wo er alle Banditenlager der Gegend ausräucherte. Er brachte hunderte Gefangene zurück die er entlang der Straße zum Steinbruch kreuzigen ließ. Der Pöbel liebte ihn.
    Nicht überraschend machten kurz darauf er und Hiram das Rennen. Die beiden regierten für fast fünfzehn Jahre Seite an Seite, dann fiel Hiram bedauerlicher Weise einem Attentat in den Straßen der Stadt zum Opfer. Der Täter wurde nie gefasst.
    Kurz darauf trat Abydos‘ Sohn Thero seine Nachfolge an, und Vater und Sohn führten die Stadt weitere zehn Jahre gemeinsam.
    Als Abydos vor zwei Jahren zurücktreten musste, weil er fast völlig erblindete, ergriff Hanno seine Chance.
    Im Laufe der Zeit hatte er durch geschicktes Handeln ein ansehnliches Vermögen erwirtschaftet und nun setzte er es ein, um durch großzügige Geschenke und das Einlösen einiger Gefallen selbst auf einen der Throne im Ratssaal zu gelangen.
    Nie hatte er geglaubt, dass es einfache Diebe waren die die Villa niederbrannten. Immer schon hatte er vermutet, dass Abydos dahinter steckte und er wollte es Beweisen. Doch dazu brauchte er mehr Einfluss. Und den hatte er nun. Es widerstrebte ihm, mit dem Sohn eines Mörders zusammen zu arbeiten. Doch es war jede Sekunde wert, wenn er am Ende seine Rache bekommen sollte.
    [/INDENT]

    • Offizieller Beitrag



    Labraid saß im Bug des kleinen Bootes, welches von Bearach gerudert wurde.


    "Los, ruder schon, du fauler Hund. Rief er hinter sich zurück. Vielleicht bist du dann schnell genug, dass sie uns sehen. Weiter nach links, ja, sehr gut. Wenn du dich anstrengst dann kannst du einige Dutzend Galeerensklaven ausstechen. DAS gibt eine gute Geschichte!"


    Das Ruderboot schoss über das Wasser auf das Schiff der karthagischen Marine zu und erreichte es schließlich mit einem sattem Geräusch als es gegen die Bordwand stieß.


    Von oben wurde das Ruderboot angerufen, während Labraid vor sich hin schwafelte.


    "Vier Tage auf See, für diese Strecke, ist doch gar nicht schlecht. Vor allem für so ein halbes Hemd wie dich. Soo, was muss ich denn alles mitnehmen auf diesen Kahn..."



  • Noch immer schlecht gelaunt darüber in der vergangenen Nacht so dürftig geschlafen zu haben rollte Hanno das Pergament zusammen und setzte sein Sigel darunter.
    Er hatte den Stempel in die Rückseite des Dolches einarbeiten lassen, den er zu jeder Tages und Nachtzeit bei sich trug. Eines der wenigen Andenken an seine Familie, das er besaß.


    »Einen wunder schönen guten Morgen mein Freund« Breit grinsend hatte Thero den kleinen Raum betreten den die beiden dazu nutzten Briefe zu verfassen, Gesetze zu unterzeichnen und auf Bittschriften zu Antworten.
    Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Dieser ewig gut gelaunte Schönling und Wichtigtuer.


    »Morgen« brummte er der Höflichkeit halber zurück. »Auch wenn es bereits fast Mittag ist «


    »Verzeiht mir, dass ich zu spät bin Hanno. Ich wurde leider aufgehalten« Aufgehalten… Hanno schnaubte, wahrscheinlich wie so oft von einer der Dienerinnen. Er würde nie verstehen was sie an diesem Kerl fanden.


    »Ich habe den Brief an die neuen Herrscher Ägyptens fertiggestellt. Ich werde ihn noch heute einem Boten übergeben wenn ihr nichts mehr hinzuzufügen habt« sagte er.


    »Gewiss Hanno, sendet ihn nur ab, ich habe vollstes Vertrauen in euch. Und nun entschuldigt mich, ich habe noch eine Besprechung im Palast zu führen«
    Also wartete die Dienerin noch auf ihn… Es war unglaublich mit welchem Talent dieser Mann sich vor seinen Aufgaben als Suffet drückte und trotzdem überall beliebt war. Aber ihm war es nur Recht, je weniger Thero sich einmischte, desto weniger konnte er ihm auf der Suche nach Beweisen gegen seinen Vater in die Quere kommen.






  • Amilkas hob den Arm und gebot den Bogenschützen Einhalt. Von einer Nussschale mit zwei Mann Besatzung ging wohl keine unmittelbare Gefahr aus.
    Misstrauisch beäugte er die beiden Fremden. Wer war so wahnsinnig mit einem Ruderboot aufs offene Meer hinaus zu fahren? Normalerweise hätte er auf Römer getippt, doch die wussten höchst wahrscheinlich nicht einmal wie man einen Eimer dicht bekam, geschweige denn ein Boot.
    Seine Männer wirkten unruhig, einige hatten ihre Schwerter gezogen. Wenn er nicht bald handelte würden die übereifrigen unter ihnen die Besucher wahrscheinlich geradewegs zu den Fischen schicken.


    »So Freunde, ganz ruhig wenn ich bitten darf!« Wandte er sich an die Fremden. »Die Hände dahin wo ich sie sehen kann!« Er schüttelte den Kopf, Wahnsinnige, garantiert. »Wer seid ihr, woher kommt ihr und was bringt euch dazu ein ankerndes Karthagisches Kriegsschiff mit einem Ruderboot zu Rammen?«

    • Offizieller Beitrag



    Labraid stand bei dem Anruf auf und streckte die Hände weit über seinen Kopf, wobei seine Ärmel bis weit über den Ellenbogen rutschten und das Boot gefährlich ins Schwanken kam. Bearach versuchte das Boot auszubalancieren und dem Karthager gleichzeitig zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
    Labraid murmelte leise.


    "Die Hände herzeigen, was denken die, was wir vorhaben? Zu zweit ihr Schiff zu versenken?"


    Nach oben rief er.


    "Seid mir gegrüßt, Freunde aus dem Süden! Von Rammen kann keine Rede sein, wir haben unseren Rammsporn nämlich leider zu Hause vergessen.
    Allerdings würdet Ihr uns eine Ehre erweisen, wenn ihr uns an Bord kommen ließet. Ich bin Labraid, Gesandter des Königs der Insubrer und mein Begleiter ist Bearach, mein Rudersklave." lachte er, während Bearach das Gesicht verzog und die Augen nach oben verdrehte. Labraid fuhr fort.


    "Wir sind entsandt worden, um mit einem Befugten über die diplomatischen Beziehungen unserer beiden Völker zu beraten. Leider konnten wir den großen karthagischen Hafen nicht finden und stolperten geradezu über Euer famoses Kriegsschiff. Eure Hilfe in diesen Belangen wäre uns also äußerst willkommen."


    Labraid verbeugte sich leicht, was das Ruderboot wieder in ernste Bedrängnis brachte.



  • Wahnsinnige Gesandte also... Amilkas Schmunzelte. Zumindest würde er eine gute Geschichte zu erzählen haben wenn er wieder zuhause war.


    »Dann kommt mal an Bord« Einer seiner Männer ließ eine Strickleiter zu dem Ruderboot hinab. »Wir werden allerdings noch eine Nacht auf See verbringen bevor wir den Hafen anlaufen. Ich hoffe ihr habt keine Probleme damit an Deck zu schlafen. Mehr können wir euch hier nämlich nicht anbieten.«


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    "Nun, ich habe die letzten vier Nächte nichts anderes als den Schoß meines Rudersklaven hier gehabt, um mich zu betten. Ich denke, wir kommen mir euren Decksplanken gut klar."


    Labraid schnappte sich die Strickleiter und turnte überraschend behende an der Bordwand hoch bis er an Deck springen konnte.


    "So, da habt ihr uns!" rief er fröhlich, als auch sein Kumpan über die Bordwand sprang.
    "Weckt Ihr uns, wenn wir da sind?" fragte er und gähnte laut, während er sich nach einer besonders weichen Stelle der Decksplanken umsah.



  • Ruhig und gleichmäßig schlugen die Ruder durch die Oberfläche des Meeres. Amilkas stand am Bug der Möwe und genoss die leichte Brise. Am Horizont kam die Stadt langsam näher. Ihre steinernen Mauern und Paläste schienen in Flammen zu stehen, so glanzvoll strahlten sie im roten Licht der aufgehenden Sonne. Endlich kehrte er heim.


    Die Fremden schliefen noch immer als die Quinquereme einige Zeit später die Wachtürme am Eingang des Hafenbeckens passierte und ein lauter, langgezogener Signalton ihre Ankunft verkündete. Spätestens jetzt müssten diese Langschläfer doch endlich aufwachen. Amilkas Lachte als er an den Blöden Gesichtsausdruck dachte, den der kleinere der beiden beim Schlafen gemacht hatte. Nun, wenn nicht werde ich eben ein wenig nachhelfen müssen. Grinsend machte er sich auf den Weg ans andere Ende des Schiffes.