ZitatWas ist wenn man als Bevölkerung diese Leute gar nicht willkommen heissen will?
Dann ist das sehr traurig und ein Armutszeugnis für die reiche europäische Gesellschaft.
ZitatMüssen wir alle aufnehmen? Viele sind Wirtschaftsflüchtlinge. Ich bin der Meinung das der Integrationswille in erster Linie vom Immigrant kommen muss. Und da ist leider in vielen Fällen gar nichts zu spüren.
Zumindest in Österreich (und ich meine auch in Deutschland, kann es da aber nicht mit Sicherheit sagen, wie es in der Schweiz ist, weiß ich gar nicht) wird keinem Wirtschaftsflüchling Asyl zugesprochen. Das ist ganz einfach Irrglaube.
Was die Integration angeht, so ist genau diese Ansicht, die du hast, der Grund, warum Integration nicht funktioniert, so wie sie soll.
Stell dir vor, deine Familie zieht in ein anderes Land um und du kommst dort in eine Schulklasse. Du sprichst eine andere Sprache, kennst dich in der Gegend nicht aus und Kultur, Musik usw ist anders als du es gewohnt bist. Fällt es dir leicht, den ersten Schritt zu machen? Insbesondere wenn dich die anderen Klassenkameraden mit feindseligen Blicken bedenken und dir vielleicht sogar hin und wieder kleine Streiche spielen?
Vielleicht gelingt dir der Anschluss, wenn du ein sehr offener, fröhlicher und freundlicher Mensch bist. Was, wenn du schüchtern bist?
Und im oben beschriebenen Beispiel ist alles noch harmlos. Da ist deine Familie wahrscheinlich freiwillig hin gezogen, dein Vater hat vielleicht einen neuen, gut bezahlten Job, usw.
Jetzt versetz dich in die Lage eines Flüchtlings aus Syrien.
Auf den syrischen Jugendlichen trifft alles zu, was ich oben geschrieben habe, aber hinzu kommen noch ganz andere Faktoren. Auf der Flucht ist seine kleine Schwester ertrunken, Onkel, Tanten, Großeltern sind alle immer noch im Kriegsgebiet.
Seine Eltern müssen sich mit der Bürokratie der Europäer herumschlagen wobei ihnen die meisten Beamten feindselig begegnen.
Verzweifelt versucht der Syrer sich zurecht zu finden in seiner neuen Umgebung. Und während er noch beobachtet und versucht herauszufinden, was genau von ihm erwartet wird (während er noch nebenbei die Eindrücke und Schrecknisse des Krieges zu verarbeiten versucht und sich Sorgen um seine Verwandten macht), wird ihm schon Integrationsunwilligkeit vorgeworfen und alles wird noch schwieriger.
Und dabei rede ich hier von einem Jugendlichen, der zur Schule geht und damit zwangsläufig ein Umfeld vorfindet, in dem Integration häufig recht gut funktioniert.
Wie viel schwerer ist es für einen erwachsenen Mann oder Frauen sich in die Gesellschaft einzugliedern, wenn diese von sich aus nichts anbietet?
In Österreich ist es einem Asylwerber verboten, zu arbeiten. Er DARF nicht, selbst wenn er noch so sehr will. Und natürlich wird ihm vorgeworfen faul zu sein und nur ein Sozialschmarotzer. Denn wer arbeiten will, der findet schon etwas. Aber bitte nicht die Arbeitsplätze der Österreicher, denn sonst würde er sie diesen doch wegnehmen.
Nein. Ich sehe es genau umgekehrt. Wenn ein Land Flüchtlinge aufnimmt und von ihnen erwartet, dass sie sich integrieren, dann muss es diesen Flüchtlingen auch die Möglichkeit geben, dies zu tun. In vielen ländlichen Gemeinden funktioniert dies gut, weil die Bevölkerung von sich heraus versucht, auf die Flüchtlinge einzugehen. Vereine usw können leicht Angebote machen und die Integration wird um ein vielfaches erleichtert während die Asylwerber gleichzeitig etwas zu tun haben und ihnen nicht langweilig wird, solange sie nicht arbeiten dürfen.
ZitatDa ich Strafverteidiger bin, kann ich Wolrans Vermutung, dass Ausländer prozentual gar nicht straffälliger sind als vergleichbare einheimische Gruppen sogar bestätigen,
Das war keine Vermutung, sondern das weiß ich aus aktuellen Statistiken.
Zitatdie polizei taucht in problemvierteln auch nie zu zweit sondern meist mit nem sixpack auf.
Je nachdem, wieso man die Polizei ruft, ist das ganz normal. Meldet man einen Diebstahl (nach begangener Tat) kommen vielleicht 2 Polizisten.
Handelt es sich um einen Raufhandel, sind 6 sicherlich keine zu hohe Zahl, muss man doch davon ausgehen, dass es sich dabei nicht um 2 Typen handelt die sich gegenseitig die Schädel einschlagen, sondern um zwei Gruppen die man eventuell ruhig halten muss.
Wird ein Einbruch gemeldet (während die Tat im Gange ist), fahren schon mal 8 Polizisten vor. Hier wird vom schlimmsten Fall (organisiertes Verbrechen, mehrere Täter, bewaffnet) ausgegangen und zu so einem Fall schickt man nicht nur einen Streifenwagen. Schon aus Schutz der Beamten.
Solche Zahlen sind also völlig normal und in Städten absolut nichts ungewöhnliches.
In ländlichen Gegenden verhält es sich etwas anders, da dort ganz einfach nicht die nötige Dichte an Beamten aufgebracht werden kann.