Sanders ist für mich keine Option, da er für beinahe alle triftigen Probleme in den USA, die er richtig erkannt hat, die falschen Lösungen parat hat. Dieses Phänomen erkenne ich sehr häufig bei linksgerichteten Politikern, dass sie ein ausgezeichnetes Aufnahmevermögen von den Problemen der Bürger aufweisen, ihre politische Ausrichtung dies jedoch verschlimmert.
Ich werde mal erläutern, was die größten Probleme in den USA momentan sind und was die adäquatesten Lösungen meiner Meinung nach sind.
Die USA haben momentan einen Schuldenberg von 18 -19 Billionen US-Dollar. Ca. jede Minute leiht sich der Staat umgerechnet 1 Million Dollar aus dem Ausland, um seine Programme weiter finanzieren zu können. In wenigen Jahren wird der allgemeine Schuldanteil am BiP das eigentlich BiP übertreffen. Diese Situation hat in Griechenland zur aktuellen Krise geführt. Der Weg aus der Misere heraus ist eine Verkleinerung der Aufgaben des Staats, sodass Ausgaben gekürzt werden und die Bürger einen größeren Anteil ihrer Verdienste investieren, statt es dem verschwenderischen Staat zu geben. Obama, Clinton und Sanders sind allesamt Keynesians, d.h. dass sie an die Funktionalität eines Stimulus glauben, wodurch man sich aus einer Krise herauskonsumieren kann. Dies widerspricht jedoch der ökonomischen Realität und war historisch noch nie erfolgreich, dieser Ansatz ist im Regelfall nur eine Entschuldigung, keine der Staatsausgaben kürzen zu müssen, da dies politisch unpolulär ist.
Ein gutes Beispiel sind die Demokraten mit ihren simplen Versprechungen von weiteren Staatsleistungen. Populär sind unendliche Investitionen in Schulen, Medizin, Infrastruktur etc. Sie folgen der kindlichen Vorstellung, dass besser gebildete, gesündere Menschen, die auf besseren Straßen sich fortbewegen auch zwangsläufig eine bessere Wirtschaft aufbauen. Problem an dieser Sache ist nicht das Prinzip an sich, sondern die Vorstellung, dass der Staat die Kompetenz hat, Geld effektiv zu investieren.
Ausgaben in staatlicher Schulbildung haben sich in den letzten Jahren vervielfacht, jedoch schneiden die Schüler in Tests noch genauso ab wie vorher.
Jeder hat die Pflicht sich versichern zu lassen (Obamacare) und wer sich nicht versichert, muss eine Strafe zahlen. Das hat nicht nur die Kosten von Versicherungen exorbitant in die Höhe geschossen, sondern ist auch ethisch unverzeihlich. Wenn jemand das Risiko aufnehmen möchte, sich nicht versichern zu lassen, um Geld zu sparen, sollte keine Regierung vorbeikommen und es ihm aufzwingen.
Sogar dort möchte Sanders noch stärker investieren.
Die einzig produktiven Investitionen kommen aus dem Privatsektor, nicht aus dem staatlichen Sektor. Verbunden ist dies mit dem einfachen ökonomischen Prinzip, dass Geld effektiver und zukunftsträchtiger ausgegeben wird, wenn es einem selbst gehört.
Der Staat gibt Geld aus, welches ihm nicht gehört für Menschen, die er nicht persönlich kennt. Überrascht es da jemanden, dass die Ergebnisse nicht effektiv sind?
Um Versicherungen, Gesundheitsvorsorge und Bildung effektiver und ertragreicher zu gestalten, muss der Staat aus dem Weg geschafft werden, sodass der Privatsektor Zugang findet. Alleine wegen der staatlichen FDA-Behörde sind die Behandlungskosten in den USA für Operationen etc. so verdammt hoch, da sie die Monopolstellung von bestimmten Firmen vor preisgünstiger Konkurrenz schützen. Sanders argumentiert, dass Kapitalismus die Ursache für die hohen Kosten ist, dabei ist mehr Kapitalismus und Markt notwendig, um die Kosten nach unten zu drücken.
Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die US-Notenbank, die durch ihre "Quantitative Easing"-Politik (Euphemismus für Inflation) die Marktsignale durch künstliche Leitzinsraten manipuliert, wodurch alle paar Jahre eine Crash wie in 2008 entsteht, wo eine künstlich aufgeblähte Blase (üblich Immobilien) plötzlich platzt. Das ist jedoch in diesem Wahlkampf weniger angesprochen, da Rand Paul mittlerweile ausgeschieden ist. Hierzu empfehle ich jedoch einmal die Recherche nach Bob Murphy, Ron Paul und Tom Woods im Internet. Dort wird die Thematik einleuchtend besprochen.
Der Schlüsselfaktor in der Wahl wird demnach die Schuldenbekämpfung sein, ein Problem, das die beiden Demokraten nicht einmal anerkennen und in ihren Debatten nahezu ignorieren. Ihr Ziel ist es, weitere Wahlversprechen zu verteilen und zu hoffen, dass die finanziellen Konsequenzen erst nach ihrer Amtszeit in Erscheinung treten.
Deshalb ist Ted Cruz die logischste verbliebene Folge, da er häufiger die Monetaristische Politik der USA bemängelt und öffentlich für einen Goldstandard plädiert hat.
Er ist auch die Person, die sich als Präsident am meisten aus dem Leben der einzelnen US-Bürger heraushalten wird.
Die liberale Prämisse ist: "Du kannst tun was du möchtest, solange du keinem anderen physischen Schaden zufügst." Ted Cruz ist damit nicht komplett auf einer Linie, jedoch am ehesten verglichen mit den anderen Kandidaten.
Ich respektiere Sanders für seine Stellung zu Außenpolitik, dem einzigen Bereich, wo ich gelegentlich mit Linken in einer Reihe tanze, jedoch sind seine Haltungen zur Steuerreform, Fiskalpolitik, Gesundheitsvorsorge, Mindestlohn und Hetze gegen Wohlhabende Mitglieder der Gesellschaft Grund genug für mich ihn als gefährlichen Extremisten mit Donald Trump auf eine Stufe zu stellen.