Puh, wo fang ich an? Zunächst einmal ein großes Lob an CA für die wirklich realistische Umsetzung der Innenpolitik. Sie ist nämlich genauso verständlich und durchschaubar, wie das, was unsere Parteien im Bundestag so veranstalten.
Der innenpolitisch wichtigste Wert ist der Einfluss. Er beschreibt, wie viele der relevanten Personen (je nach Fraktion Senatoren, Stammesoberhäupter, Bürger, Richter, Hofadelige usw.) die eigene Partei unterstützen. Sie stellen so etwas wie eine Währung mit festgelegten Gesamtvolumen dar, die auf alle Parteien aufgeteilt ist. Mit ihr "bezahlt" man innenpolitische Aktionen. Die Kosten hängen von der Art der Aktion und vom Zielcharakter ab.
Wie steigert man nun den eigenen Einfluss? Dafür sind Gravitas und Ehrgeiz der als "Wichtige Charaktere" in der Imperiumsübersicht markierten Personen, Eigenschaften und Gefolge sowie bestimmte Aktionen zuständig.
Zunächst einmal ist zu beachten, das Einfluss immer schwerer zu steigern ist, je mehr man schon hat. Eine Aktion, die z.B. die Anzahl der Senatoren von 84 auf 94 steigert, bewirkt bei 270 nur noch eine Steigerung auf 271.
Am Anfang jeder Runde wird der Einfluss der Parteien gesteigert oder gesenkt, abhängig von Gravitas und Ehrgeiz der als Staatsmänner tätigen Personen. Je höher im Vergleich zu den anderen Parteien Gravitas und Ehrgeiz sind, desto größer die Steigerung. Ist Gravitas und Ehrgeiz der eigenen Partei jedoch zu niedrig, kann man auch Einfluss verlieren. Eine Formel zur Berechnung konnte ich leider nicht erstellen, werde aber nochmal mit Athen daran arbeiten, nur 2 Parteien und 6000 Bürger die verteilt werden sind doch etwas übersichtlicher als 4 Parteien und 500 Senatoren.
Weiterhin wird der Einfluss durch Eigenschaften und Gefolge, das Gravitas erhöht, verstärkt. Das trifft sowohl auf Staatsmänner, als auch auf Generäle und Admiräle zu. Ich weis allerdings nicht ob das so beabsichtigt war, das Generäle, die normalerweise passiv keine Auswirkungen auf den Einfluss haben, diesen plötzlich in die Höhe jagen, weil sie eine +2 Gravitas Fähigkeit und +1 Gravitas Gefolge haben. Möglicherweise ein Bug.
Beförderungen von Generälen und Admirälen, sowie militärische Siege, steigern ebenfalls den Einfluss ihrer Partei.
Staatsmänner steigern Einfluss einfach weil sie da sind, Generäle müssen in Schlachten siegen.
Was hat es allerdings mit Gravitas und Ehrgeiz auf sich?
Nun, Ehrgeiz ist einfach angeboren. Je mehr Ehrgeiz ein Charakter hat, desto besser wirkt sich sein Gravitas auf den Einfluss aus. Er ist also wichtig, um vorab entscheiden zu können, was man mit einem Charakter macht. So macht es z.B. mehr Sinn, jemand mit 3 Ehrgeiz in ein Gravitasmonster zu verwandeln, und jemand mit 1 Ehrgeiz unbeachtet vor sich hingammeln zu lassen, als umgekehrt.
Gravitas steigt für Staatsmänner automatisch jede Runde. Generäle und Admiräle bekommen 2 Gravitas für jeden Sieg, und verlieren 4 für jede Niederlage. Eine große Steigerung ist mit Beförderungen erreichbar, Gerüchte verbreiten senkt Gravitas.
Nun ist erkennbar, wie man seinen eigenen Einfluss steigern kann. Zunächst einmal alle Staatsmänner der anderen Parteien zu Generälen/Admirälen machen. Diese dann aber nach Möglichkeit nicht zu stark einsetzen. So ist die automatische Steigerung am Rundenanfang für die eigene Partei vorgemerkt. Natürlich muss man mindestens 1 Mitglied der eigenen Partei als Staatsman behalten.
Mitglieder der anderen Parteien sollten nach Möglichkeit adoptiert werden. So hat man genug Generäle, die man auch einsetzen kann, und genug Staatsmänner. Lediglich die Parteiführer können nicht adoptiert werden, 1 Armee/Flotte also, die man vergammeln lassen muss. Bzw 3 im Fall von Rom und Karthago, 2 wenn man es schafft den Parteiführer von "Andere Häuser" umzubringen und die Partei kein anderes Mitglied hat.
Charaktere mit hohem Ehrgeiz sollten die Generäle für die Armeen werden, die am meisten kämpfen. So steigern sie ihr Gravitas und können öfter befördert werden (was Gravitas dann richtig steigert). Ab einem gewissen Alter zieht man so geschaffene Gravitasmonster dann aus dem aktiven Dienst zurück, übergibt also sämtliche Einheiten der Armee an eine andere und löst die Generalseinheit auf. Man kann dann über "Tradition wiedererwecken" dem nächsten Frischling mit hohem Ergeiz die Armee wieder übergeben und ihm die kampferprobten Einheiten zuschieben. Jetzt hat man jemand als Staatsman, der durch sehr hohe Gravitaswerte das Einflussgleichgewicht gut in die eigene Richtung verschiebt.
Bekommt ein Mitglied anderer Parteien zu viel Gravitas, so kann man dieses mit "Gerüchte verbreiten" wieder verringern. Das kostet zwar einmalig Einfluss, doch die hohe Gravitas des Gegenspielers würde einen mittelfristig wesentlich mehr kosten.
Hochzeiten verschieben den Einfluss zugunsten der schwächeren Partei. Hat man selbst also 20% und eine andere Partei 40%, so kann man durch Hochzeiten den eigenen Einfluss steigern.
Wenn ein Gegenspieler Eigenschaften oder Gefolge erhält, die Gravitas steigern, sofort adoptieren. Handelt es sich um den Parteiführer, dann lasst ihn in einer Schlacht Selbstmord begehen.
Nun stellt sich natürlich die Frage, wozu der ganze Aufwand? Wofür ist Einfluss gut? Was macht man damit?
Ganz einfach: Bürgerkriege. Bürgerkriege treten in Monarchien auf, wenn der eigene Einfluss zu weit sinkt. In Demokratien sowohl wenn er zu weit sinkt, als auch wenn er zu groß wird. Was davon man hat ist am Anfang der Kampagne gut erkennbar, Monarchien starten mit 70% Einfluss, Demokratien mit 20%. Betrifft z.B. Rome, Karthago und Athen.
Mehr kann ich zu Bürgerkriegen allerdings noch nicht sagen, weil ich es noch nicht geschafft habe, einen zu starten. Mein Versuchsrom hab ich mittlerweile auf 61% Einfluss gesteigert (303/500 Senatoren), aber das Imperium kann ich immer noch nicht ausrufen. Muss noch Tests durchführen, welchen Einfluss auf Bürgerkirege der Imperiumsfortschritt sowie Gravitas und Ergeiz von Generälen haben. Das kann allerdings eine ganze Weile dauern.
Noch etwas zur innenpolitischen Aktion Beförderung. Sie erhöht nicht nur stark das Gravitas, sondern bringt je nach Amt noch teilweise recht nette Boni mit sich. Die Beförderung zum Konsul (min 40 Jahre alt und Rang 6) z.B. bewirkt -10% Korruption (fraktionsweit), +2 politische Macht pro Runde und -2% Unterhaltskosten für alle Landeinheiten. Leider muss man den Charackter entweder vor der Beförderung wieder zum Staatsman machen, oder es ist verbuggt. Mein General jedenfalls war nach der Beförderung zum Konsul direkt wieder Prätor (-5% Rekrutierungskosten).
Das war es erstmal. Falls euch Fehler auffallen (ich schließe nichtmal aus das ich alles von Grund auf falsch verstanden habe) einfach posten oder PN. Und falls irgendwer das ganze verständlicher ausdrücken kann *nochmal über das Geschreibsel schau*, dann tut euch bitte keinen Zwang an.
MfG Grimlaw