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[AAR] God is a Girl

  • 18: Schiffe in Nurc


    2105. Jahr der Sonne, Nurc in der Republik Linistien:
    „Wohin gehen wir eigentlich?“ fragte Kyon nachdem die Gruppe eine Weile durch die Straßen gegangen war. Er warf immer wieder besorgte Blicke auf die bewusstlose Asahina in seinen Armen.
    „Irgendwohin wo es sicher ist, wir können uns nicht sicher sein dass alle Königlichen tot sind.“ antwortete Koizumi. Vor einer halben Stunde war Haruhi endlich aufgewacht und hatte den anderen erzählt was passiert war, wie es dazu kam dass ihre Angreifer tot waren und dass Gasthaus brannte wusste sie jedoch nicht.
    „Wir können nicht ewig durch die Gegend laufen, Lady Asahina braucht dringend Hilfe.“
    „Dann nehme ich an dass du eine Idee hast?“ fragte Koizumi während er sich zum jungen Trellik umdrehte. Dieser seufzte, es gab in der Tat eine Möglichkeit, zwar war sie ihm alles andere als lieb aber etwas besseres wollte ihm einfach nicht einfallen.
    „Ja, ich habe eine Idee. Folgt mir.“ Die anderen sahen sich kurz verwundert an folgten ihm dann aber als er in eine Seitengasse einbog. Als sie die Gasse durchquert und eine größere Straße betreten hatten war die Gruppe sofort umzingelt. Koizumis Hand legte sich sofort auf seinen Schwertgriff während Haruhi ihren Dolch zückte und Yuki ihre Hand ausstreckte. „Halt, halt, halt!“ rief Kyon und stellte sich vor die Gruppe. „Das sind die Leute nach denen wir suchen!“
    „Was meinst du damit, Kyon?“ fragte Haruhi während sie die Männer und Frauen die um sie herum standen misstrauisch beobachtete.
    „Sind das deine Freunde, Kyon? Moment, ist das Lady Asahina? Was ist passiert?“ zwischen den Gestalten welche um die kleine Gruppe herumstanden trat Anduin Linda hervor. „Was steht ihr hier noch dumm rum? Bringt sie zur Villa und sorgt dafür dass die besten Ärzte des Hauses sich um Lady Asahina kümmern!“ fuhr er die Leute um sich herum an welche sich sofort in Bewegung setzten und Kyon Asahina abnahmen.
    „Kyon? Würdest du das bitte erklären?“ fragte Haruhi während sie ihren Dolch wegsteckte.
    „Natürlich, das ist Anduin Linda, ein alter Freund von mir und Lady Asahina. Er ist Teil der Gilde und dafür verantwortlich abtrünnige Attentäter zu jagen. Ich hatte ihn das letzte mal getroffen als ich hier in der Nähe war und hatte gehofft dass es wieder der Fall sein würde. Anduin, kannst du uns bitte bei den Linda unterbringen? Auf dem Weg dahin werde ich dir erzählen was passiert ist.“
    „Natürlich, folgt mir. Ich werde euch zur Villa führen, dort könnt ihr dann mir und Davian alles erzählen.“
    „Davian?“ Haruhi sah fragend zu Kyon herüber.
    „Davian Rist, Oberhaupt von Haus Rist. Solange Jeanette Linda in Gurilia sitzt ist er für Nurc verantwortlich.“ Nach dieser Erklärung schwieg die Gruppe und folgte Anduin.


    Nach einigen Minuten wurde das Schweigen unterbrochen als urplötzlich eine Gestalt neben Anduin erschien.
    „Was zum?“ entfuhr es Kyon vor Überraschung, selbst Yuki und Koizumi sahen ziemlich überrascht aus.
    „Wow, das war fantastisch! Wie hat der das gemacht?“ brach es aus Haruhi heraus, anscheinend hatte sie den Angriff auf ihr Leben bereits hinter sich gebracht und konnte sich wieder voll und ganz auf die interessanten Dinge des Lebens konzentrieren. Die Person neben Anduin war ein junger Mann mit schwarzen Haaren und kalten Augen welche eine seltsame Farbe zu haben schienen. Der Rest seines Gesichts war von einem Tuch bedeckt und in seiner Hand ruhte eine seltsame Waffe die Kyon noch nie zuvor gesehen hatte, es war eine Art Sichel welche an einer Kette befestigt war, außerdem hatte er mehrere Wurfmesser an seinem Gürtel befestigt.
    „Ah, Hattori. Wie ist es gelaufen?“ fragte Anduin und blieb stehen. Der angesprochene kniete vor dem Linda während er antwortete.
    „Ich war erfolgreich, mein Lord. Die Abtrünnigen sind tot, sie waren in einem Kampf mit Bulldoz und seinen Kumpanen verwickelt. Ich habe sie am Leben gelassen als sie meinten dass sie mit einer Silberblatt und einer Mimir reisten. Ich habe sie zur Villa geschickt, sie dürften dort auf euch warten. Ich habe auch einige Ritter aus Vanidarien gefunden und sie ebenfalls zur Villa geschickt, die ganze Sache ist allerdings ziemlich merkwürdig. Ich glaube nicht dass es einfach ein Konflikt zwischen zwei Gruppen von Abtrünnigen war.“
    „Mhm, gute Arbeit, Hattori. Ich glaube meine Freunde hier können uns näheres erzählen sobald wir in der Villa sind. Geh schon einmal vor und benachrichtige die anderen Gäste von unserer Ankunft.“
    „Jawohl, mein Lord.“ mit diesen Worten betrat Hattori eine Seitengasse und verschwand.
    „Das ist wirklich beeindruckend. Glaubst du der kann mir das beibringen?“ fragte Haruhi voller Begeisterung.
    „Wahrscheinlich nicht, was wichtiger ist, Anduin. Warum nennt er dich 'mein Lord'?“ fragte Kyon und ignorierte Haruhi.
    „Lange Geschichte, ich erzähle sie dir ein anderes Mal, jetzt sollten wir erst einmal zusehen dass wir zur Villa kommen.“


    Und somit waren wir Gäste in der Villa der Linda. Davian Rist wollte uns am liebsten sofort über das Geschehene ausfragen, aber Anduin hatte es geschafft ihn davon zu überzeugen eine Weile zu warten. Nach unserer Ankunft in der Villa marschierte Yuki direkt in das Zimmer wo sich die Ärzte der Lindas um Lady Asahina kümmerten und jagte sie hinaus. Sie hatte sich drei lange Tage in dem Zimmer eingeschlossen bevor sie mich reinließ. Lady Asahina war wieder bei Bewusstsein und hatte einen Verband um ihr rechtes Auge befestigt, schien jedoch keinerlei Schmerzen mehr zu haben. An dem Tag berieten wir uns mit Anduin und sagten ihm dass wir uns in zwei Tagen mit Davian Rist treffen würden um ihm und Anduin alles zu erzählen. Währenddessen geschah etwas in Nurc was später als eines der berühmtesten Duelle der Attentätergilde in die Geschichte eingehen würde...


    Asakura saß in dem Zimmer des alten Gasthauses in dem sie sich eingemietet hatte und starrte aus dem Fenster zur Villa der Linda hinüber welche über die restlichen Häuser aufragte. Sie war noch immer ziemlich wütend auf diesen verdammten Roger der ihr die Chance genommen hatte Kyon umzubringen. Wenn die Stimmen ihr nicht andauernd sagen würden dass er ein Verbündeter ist hätte sie ihn schon lange umgebracht. Aber seine Augen hatten eine interessante Farbe, ob sie die Farbe wohl behalten würden wenn man sie ihm rausschneidet?
    „Denke nicht einmal dran!“ meinte eine der Stimmen in ihrem Kopf, es war die eines kleinen Mädchens das nach jedem Satz kicherte. Asakura hatte den Stimmen in ihrem Kopf inzwischen auch Namen gegeben, es waren insgesamt drei.
    „Warum denn nicht Maria? Ich würde ihm nur das eine Auge rausschneiden, davon würde er nicht sterben... vermutlich.“
    „Weil er dann Haruhi nicht mehr so gut beschützen könnte!“ antwortete die Kinderstimme namens Maria.
    „Hm, bist du dir da sicher? Ich bin mir sicher er würde noch immer nützlich sein, und ich muss zugeben dass ich die Augen recht hübsch finde. Man könnte bestimmt irgendwie Schmuck oder Dekoration daraus machen.“ dieses mal war es die Stimme eines alten Mannes die sprach.
    „Ich wusste du würdest mich verstehen, Alfred! Also, darf ich? Darf ich ihm sein Auge rausschneiden? Darf ich? Darf ich?“ fragte Asakura und hüpfte aufgeregt auf dem Bett auf und ab.
    „Nein!“ ertönte die Stimme einer Frau und Alfred seufzte.
    „Tut mir leid Asakura, überstimmt.“
    „Och, schade. Du bist eine Spielverderberin Anja!“
    „Hör auf mich Anja zu nennen! Mein Name ist...“
    „Ach sei still, Anja!“ meinte Maria und fing an zu lachen.
    „Nenne mich nicht so! Ist es dir egal dass sie dich Maria nennt?“
    „Ja, ich mag den Namen! Und Alfred ist auch weit besser als sein richtiger Name“
    „Ich bin von verrückten umgeben! Hätte ich das gewusst...“
    „Du wärst trotzdem mit uns gekommen, du liebst mich zu sehr um mich alleine zu lassen, Anja!“
    „Träume weiter, Alfred!“ fuhr Anja die andere Stimme an. Asakura lächelte fröhlich vor sich hin. So lange sie mit ihren Freunden zusammen war kümmerte es sie nicht dass dieser Kyon noch lebte. Wenn diese schönen Zeiten doch nur für immer dauern würden. Noch während sie dies dachte ertönte Marias Stimme in ihrem Kopf.
    „Nach rechts, sofort!“ instinktiv gehorchte Asakura und warf sich von ihrem Bett, nur kurze Zeit danach hörte sie Glas zerbrechen und sah wie ein Wurfmesser sich in die Tür bohrte. Sofort stand sie auf und kletterte aus dem Fenster auf das Dach des Gasthauses. Nur zwei Meter entfernt, auf dem gegenüberliegenden Dach stand eine Gestalt mit bedecktem Gesicht und zwei Wurfmessern in der Hand, am Gürtel hing außerdem ein Kusarigama.
    „Oh! Diese Waffe! Du bist aus einem der Clans in den Eisenbergen!“ mit diesen Worten sprang Asakura zum anderen Dach hinüber und landete direkt vor ihrem Gegner, dieser sprang zurück und warf die beiden Messer nach ihr denen Asakura mit Leichtigkeit auswich.
    „Du bist gut, auf jeden Fall keine normale Abtrünnige. Wie ist dein Name?“ fragte der Mann während er sein Kusarigama zückte und anfing die Kette der Waffe kreisen zu lassen.
    „Du bist auch nicht schlecht, immerhin hast du es geschafft mich zu finden. Aber hast du denn keine Manieren? Als Mann solltest du dich als erstes Vorstellen, findest du nicht?“ antwortete Asakura und lächelte ihr Gegenüber an während sie ihren Dolch in die Hand nahm.
    „Natürlich, entschuldige mich. Mein Name ist Hattori, ich komme aus dem Hanzo Clan im Eisengebirge und diene unter meinem Lord Anduin Linda.“



    „Freut mich dich kennen zu lernen! Ich bin Asakura, wollen wir dann anfangen uns gegenseitig umzubringen?“ Unter seinem Tuch fing Hattori an zu grinsen, dieses Mädchen war ein interessanter Gegner. Ohne ein weiteres Wort ließ Hattori seine Kette nach vorn schnellen und zielte mit dem Gewicht an ihrem Ende auf Asakuras Knie, diese drehte sich jedoch nur auf der Stelle und wich dem Angriff damit aus bevor sie blitzschnell auf Hattori zu rannte. Dieser schlug mit der Sichel seiner Waffe nach ihr welche von ihrem Dolch blockiert wurde, im selben Moment zog er jedoch die Kette des Kusarigamas zurück und traf Asakura mit dem Gegengewicht im Rücken wodurch sie kurzzeitig das Gleichgewicht verlor und anfing zu stolpern. Sie ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und verwandelte ihre Stolperaktion einfach in eine Rolle nach vorne mit der sie in Hattoris Rücken gelangte und dem Mann einen Schnitt am Oberschenkel verpasste. Asakura richtete sich mit einem siegessicheren Lächeln auf und holte zu einem Stich gegen Hattoris Lunge aus, stutzte dann jedoch. Ihr Gegner war nicht mehr da! Hattori hockte knappe zwei Meter entfernt und verband seine Wunde mit Stoff den er von seinem Hemd abgeschnitten hatte.
    „Oho! Der Typ ist gar nicht mal schlecht!“ meinte Anja während Asakura ihren Gegner beobachtete.
    „Was ist denn das? Bist du etwa verliebt, Anja?“ kicherte Maria vor sich hin.
    „Kann man hier nicht einmal in Ruhe seinem Gegner ein Kompliment machen ohne dass gleich diverse Gerüchte herumschwirren? Oh, aufgepasst!“ Während die Stimmen in Asakuras Kopf noch diskutierten war Hattori plötzlich aufgesprungen und schleuderte die Kette erneut nach Asakura. Diese wich wiederum aus, taumelte dabei aber direkt in ein Wurfmesser ihres Gegners. Sofort beuget Asakura ihren Oberkörper zurück und endete in einer Position die wohl selbst den besten Akrobaten der Republiken den Körper verrenkt hätte. Sie wartet gar nicht erst darauf was ihr Gegner wohl machen würde sondern rollte sich schnell zur Seite ab und entging somit der Sichel die sich in das Dach bohrte wo sie eben noch war. Der Kette entkam sie dieses mal jedoch nicht, das Gegengewicht krachte gegen ihre Schulter und ließ sie noch weiter zurücktaumeln, zum ersten mal seit ihrem Training stöhnte Asakura vor Schmerz auf, Schmerz der von etwas anderem als den Stimmen in ihrem Kopf verursacht wurde.


    Auf einmal fing Asakura an zu lachen.
    „Das macht Spaß! So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr! Du bist viel besser als dieser lächerliche Trellik oder dieses dämliche Rotauge!“ Hattori antwortete nicht sondern versuchte weiterhin ruhig zu atmen obwohl er langsam erschöpft war. Die Wunde an seinem Oberschenkel fing langsam an eine Belastung zu werden, er würde nicht mehr lange kämpfen können.
    „Dein Name war Asakura?“
    „Genau, sagt er dir was?“ Hattori dachte kurz nach, dann riss er die Augen auf.
    „Asakura... doch nicht etwa Asakura von Nurc, die Künstlerin des Todes? Die Erbin der Attentätergilde?“
    „Genau die! Freut mich dass du mich zu kennen scheinst.“ Hattori sprang auf und versuchte in Richtung der Villa der Linda zu entkommen. „Nicht so schnell! Wir sind noch nicht fertig!“ meinte Asakura lachend und rannte ihm hinterher, auf Grund der Wunde welche sie Hattori zugefügt hatte gelang es ihr auch langsam ihn einzuholen. Kurz bevor sie ihn erreicht hatte ertönte auf einmal ein lauter Knall und Asakura blieb instinktiv stehen. Es gab ein zischendes Geräusch und etwas sauste direkt an ihrem Gesicht vorbei und schlug in das Dach ein. Sie sah sich nach ihrem neuen Angreifer um fand jedoch nichts, und auch von Hattori war weit und breit nichts zu sehen. Asakura sah ein wenig enttäuscht aus, rief dann jedoch noch etwas in die Nacht hinaus „Es hat mich gefreut mit dir zu spielen, Hattori! Ich hoffe wir treffen uns irgendwann mal wieder!“ dann verschwand auch sie in der Nacht.


    Zur selben Zeit gab es eine etwas größere Auseinandersetzung in einem Wald nur wenige Kilometer von Stratholme entfernt, allerdings war der Kreuzzug ausnahmsweise mal nicht beteiligt.


    2105. Jahr der Sonne, Herzogtum Belunda in einem Wald nahe Stratholme:
    Auf einer Lichtung mitten im Wald war ein Lager aufgeschlagen welches einst Spähern der Menschen in Stratholme gehörte, nun stapften um die zwanzig Chaosbarbaren zwischen den Erschlagenen umher und durchsuchten das Lager nach Dingen die man gebrauchen konnte. Während sie sich angrunzten und sich gegenseitig auf diverse Sachen aufmerksam machten die herumlagen wurden sie vom Waldrand aus beobachtet. Dort hockten drei Gestalten in schwarzen, dornigen Rüstungen und sahen sich die Lage an. Es waren Mitglieder der Nathrezim, der persönlichen Leibwache der Hexe Shion. Sie waren ausgesandt worden um herauszufinden was Tzeentch hier in diesem Herzogtum plante. Nach nur wenigen Tagen Beobachtung war die Situation vollkommen klar, der Herr des Wandels versammelte einen großen Teil seiner Streitkräfte in diesem Herzogtum und marschierte auf die größte Stadt der Gegend zu, Stratholme. Anscheinend schienen die Heerführer des Wandlers der Wege die Stadt und ihre Einwohner als eine Gefahr einzustufen, warum wussten die Nathrezim jedoch nicht.
    „Mein Lord, was machen wir jetzt?“ flüsterte die einzige Frau in der Gruppe dem Mann der neben ihr hockte zu. Dieser verzog das Gesicht und antwortete
    „Wir führen unsere Befehle aus, auch wenn es mir nicht gefällt. Unsere Herrin will dass wir dafür sorgen dass was auch immer der Wandler der Wege plant fehlschlägt, also helfen wir diesen Menschen so gut wir können.“ Er wandte sich an den Mann zu seiner Rechten „Nym, du gehst in die Stadt und warnst die Menschen vor den anrückenden Dämonen.“
    „Warum ich? Wäre es nicht besser wenn Malice...“
    „Kommt gar nicht in Frage! Du durftest schon beim letzten Auftrag zusammen mit dem Lord Leute niedermetzeln! Dieses mal bin ich dran!“
    „Schon gut, schon gut. Ich hasse es nur mich als Mensch auszugeben, und ich muss auch noch diese hässliche Sprache... schon gut, schon gut. Bin ja schon weg!“ unter den wütenden Blicken von Malice entfernte sich der Dunkelelf und ließ die beiden alleine zurück.
    „Hast du die Gegner gezählt, Malice?“
    „Ja, mein Lord! Es sind genau zweiundzwanzig Chaosbarbaren.“
    „Gut, wer als erster bei zwölf angekommen ist hat gewonnen, los geht’s!“ Mit diesen Worten stürmten die beiden Nathrezim aus ihrem Versteck und hielten direkt auf das Lager zu. Bevor die Barbaren reagieren konnten fuhren die beiden Gestalten in ihre Mitte und hielten ihre blutige Ernte. Malice schwang ihren Drannach, einen großen Speer mit scharfen Klingen an der Spitze, durch die Gegend und trennte gleich zwei Barbaren die Beine ab bevor sie einem dritten die Spitze des Speeres durch die Brust bohrte. Sofort wirbelte sie herum und enthauptete mit den Klingen an der Seite der Speerspitze den vierten Gegner, sofort sah sie sich nach dem nächsten um, jedoch vergebens. Einige Meter von ihr entfernt stand Lord Malek, Anführer der Nathrezim, und benutzte die Kleidung eines toten Barbaren um seine beiden Klingen vom Blut zu säubern.
    „Das war unfair, Lord Malek! Ich konnte nur vier töten!“
    „Oh, tut mir leid. Nächstes mal lasse ich dir ein paar mehr übrig. Wie auch immer, wir sollten zurück zur Herrin und ihr sagen was hier vor sich geht.“ Mit diesen Worten verschwanden die beiden auch schon wieder von der Lichtung und ließen nur die Leichen der Menschen zurück.



    Ich schwöre, jeden Tag mischten sich mehr Leute in die Geschehnisse unserer Welt ein! Irgendwann muss es dann aber auch gut sein! Und obwohl ich das so schreibe muss ich gleich noch eine neue Person vorstellen, aber ich schwöre sie ist die letzte die in diese Geschichte eingeführt wird... vermutlich. Wie auch immer, es war zwei Tage nachdem Lady Asahina ihr Bewusstsein wiedererlangt hatte. Koizumi, Haruhi, Lady Asahina, Yuki, Anduin, Davian Rist und ich saßen an einem Tisch in den Privatgemächern Davians und ich erzählte den Anwesenden von dem Anschlag auf mein Leben. Danach war es an Haruhi und Lady Asahina von den Geschehnissen im Gasthaus zu erzählen. Koizumi, Yuki und mir hatte sie die ganze Wahrheit erzählt, dass ein Feuerstrahl aus ihrem Auge kam und die Königlichen getötet hatte. Zum Glück sagte sie das nicht vor den anderen Anwesenden, hier behauptete sie einfach dass sie das Bewusstsein verloren hatte als der Anführer der Königlichen den Befehl gab sie zu töten.


    Obwohl er die Geschichte schon vorher gehört hatte sprang Kyon aus seinem Stuhl auf und fing an wutentbrannt im Raum hin und her zu laufen.
    „Unerhört! Einfach unerhört! Wenn der Rat herausfindet was diese Königlichen gemacht haben kann der König froh sein wenn die Republiken nur Wiedergutmachung fordern! Wahrscheinlicher wäre dass die Republiken offen gegen den König rebellieren!“ Kyon stoppte als er merkte wie Anduin und Davian sich nervöse Blicke zuwarfen. „Anduin! Du weißt etwas! Was ist los?“
    „Hm, ich weiß nicht ganz wie ich das sagen soll. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel Lady Asahina, aber der Angriff auf euer Leben war eines der besten Dinge die uns passieren konnten.“
    „Was sagst du da? Anduin du verdammter...!“ Kyon griff nach seinem Schwert wurde jedoch von Asahina zurückgehalten.
    „Warte Kyon! Wir kennen Anduin! Wenn er so etwas sagt muss er einen guten Grund haben! Stimmts, Anduin? Du hast bestimmt einen guten Grund dafür!“ Anduin zögerte bevor er antwortete
    „Ja, ich habe einen guten Grund. Aber bevor ich euch dass sage habe ich noch eine Frage. Kyon, du meintest das Mädchen dass dich angegriffen hat hatte lange, blaue Haare und eine freundliche Stimme?“
    „Ja, kennst du sie?“ Kyon lief ein Schauer den Nacken herunter als er sich an die Stimme erinnerte.
    „Vielleicht, wie war ihr Name?“
    „Öhm, Asakura oder so ähnlich, warum?“
    „Asakura? Unmöglich!“
    „Ich fürchte es ist nicht ganz unmöglich, mein Lord.“ Alle Anwesenden fuhren zur Tür herum. Dort stand Hattori, sein Oberschenkel war verbunden und er stützte sich auf die Person die neben ihm stand. Es war ein Mädchen, vielleicht drei oder vier Jahre älter als Kyon mit kurzen, schwarzen Haaren. In ihrer Hand hielt sie einen seltsamen Gegenstand. Er erinnerte ein wenig an eine Pistole, war allerdings viel länger und sah deutlich schwerer aus. Bevor irgendein Anwesender etwas sagen konnte erhob Yuki sich von ihrem Stuhl und ging auf die Neuankömmlinge zu.
    „...“
    „...“
    „...“
    „...“
    „Yuzumi.“
    „Yuki.“
    „Ich verstehe.“
    „Gut.“ mit diesen Worten nickten die beiden sich zu und Yuki setzte sich wieder auf ihren Stuhl während das andere Mädchen Hattori zum Tisch half.
    „Was war dass denn? Haben die beiden sich etwa gerade unterhalten? Und was versteht Yuki denn bitte?“ flüsterte Kyon den anderen zu.
    „Keine Ahnung, aber die Waffe da sieht interessant aus, glaubt ihr ich kann mir die mal ausleihen?“ fragte Haruhi begeistert. Anduin räusperte sich und Stille trat ein.
    „Lady Yuzumi, ihr scheint das Mädchen namens Yuki zu kennen?“
    „Ja.“ Anduin seufzte.
    „Gut, ich denke wir haben keine Wahl Lord Rist. Wir wollten sie alle Einweihen.“
    „Selbst die Vanidaren?“ Anduin überlegte eine Weile bevor er antwortete
    „Ich denke besonders die Vanidaren, ich bezweifle dass gerade sie uns verraten werden.“
    „Gut, du hast meine Erlaubnis, Anduin.“
    „Wunderbar, aber vorher, Hattori! Was meinst du mit 'es ist nicht ganz unmöglich'?“
    „Damit meine ich dass ich sie getroffen habe, Asakura von Nurc, die Künstlerin des Todes. Sie war es die die Abtrünnigen angeheuert hat die Sir Kyon angegriffen hatten. Ich bin mit ihr in einen Kampf geraten und konnte nur dank Lady Yuzumi hier entkommen.“
    „Verdammt! Ich nehme an du hast die Schlange schon benachrichtigt?“
    „Natürlich, mein Lord.“
    „Gute Arbeit Hattori, oh entschuldigt.“ meinte Anduin als er die fragenden Gesichter der anderen Anwesenden sah. „Ihr wisst es natürlich nicht, aber Asakura ist die meistgesuchte Abtrünnige in den gesamten Republiken. Trotz ihres jungen Alters war sie eine der besten Attentäterinnen der Gilde, eines Tages ist sie jedoch... ein wenig durchgedreht. Sie hat fünf ihrer alten Lehrer getötet und ein Geheimversteck der Gilde in Nordmar abgefackelt bevor sie abgehauen ist. Um es kurz zu machen, du hast Glück dass du am Leben bist, Kyon. Bisher ist ihr noch niemand entkommen.“
    „Das wollte ich nicht wissen, überhaupt nicht!“
    „Schön und gut, aber was ist diese andere Sache worüber ihr sprechen wolltet? Das womit ihr uns Vanidaren ganz besonders vertrauen könnt?“ fragte Haruhi und blickte misstrauisch zu Davian Rist hinüber.
    „Was wisst ihr über die fünfte Deadlische Flotte die vor zwei Monaten aus dem Hafen in Dresden ausgelaufen ist?“ Anduins Frage erntete ratlose Blicke, nur Koizumi antwortete
    „Die fünfte Flotte wurde von Admiral Guilford geführt und sollte den Überfällen der Piraten im Norden Einhalt gebieten. Sie wurde jedoch geschlagen und restlos versenkt, ein Zwischenfall der das gesamte Königreich verwundert hatte. Allerdings glaube ich gerade dass dies nur die offizielle Geschichte ist, nicht wahr Lord Anduin?“
    „Genau. Wie ihr bestimmt wisst ist der Hafen von Nurc momentan vollkommen abgeriegelt. Der Grund ist folgender, im Hafen liegt momentan die fünfte Deadlische Flotte. Seit fünf Monaten ist die Gilde nun schon vollauf damit beschäftigt Agenten des Vizekönigs in den vier Republiken aufzuspüren und mundtot zu machen. Wenn der Vizekönig herausfindet dass die Flotte noch existiert wird es die ganze Sache etwas komplizierter machen. Lady Yuzumi hier war Teil der Flotte. Die Deadlier haben viele Soldaten nach Nurc gebracht und noch etwas weitaus wertvolleres.“
    „Und was soll das sein?“ fragte Koizumi
    „1.000 Musketen.“ meinte Anduin und deutete auf die Waffe die Yuzumi in der Hand hielt. „Lady Yuzumi bringt einigen von unseren Männern bei wie man diese Waffen benutzt während alles vorbereitet wird.“
    „Vorbereitet?“ Kyon warf einen nervösen Blick zu Anduin. „Ich hoffe du wirst nicht das sagen was ich denke.“ Anduin lächelte schwach
    „Tut mir leid, Kyon. Aber es ist genau wie du denkst. Die Republiken und Deadlien sind eine Allianz mit dem Herzog von Ceicla eingegangen um gegen den König und seine Schoßhunde in Nordmar, Aratar, Belunda und Nika vorzugehen. Besser gesagt mit dem neuen Herzog Ceiclas, Herzog Georgios.“