Salve in Villa Scipionum
Cornelii Scipiones:
Publius Cornelius Scipio Asina (Hauptcharakter, 35): Biografie
Bereits früh wurden die wichtigsten Eigenschaften eines Patriziers Publius in die Wiege gelegt, unter anderem eine sehr gute Bildung, Rhetorik, Tugendhaftigkeit und Führungsqualitäten. Ihm wurde der Beiname Asina von seinem Vater auferlegt, welchen er trotz des damaligen Spotts der politischen Gegner seines Vaters mit Stolz trägt und selbstironisch darüber in abendlichen Gesellschaften witzelt. In seinen Jugendjahren mag er zwar viele kurzsichtig-aggressive oder kindische Entscheidungen getroffen und Taten begangen haben, wie z.B. sich als Jugendlicher cholerisch auf niedere Streitigkeiten eingelassen oder mit einer heute nicht mehr vorhandenen Arroganz geprahlt zu haben, was auf seine missliche Beziehung mit seiner derweil verstorbenen Mutter zurückzuführen ist. Im Jahre 225 v. Chr. strebt Publius nichtsdestotrotz nach höheren politischen Ämtern und ihm ist seine Gesundheit äusserst wichtig, weshalb er medizinische und naturphilosophische Bücher vermehrt studiert.
Gnaeus Cornelius Scipio Asina (67): Biografie
Der Vater von Publius ist ein altgedienter Senator und war bereits zwei Mal Konsul. Unter anderem war er der Kommandant der ersten römischen Flotte, wurde bei den Lipari-Inseln im Krieg gegen Karthago gefangengenommen, wofür er von seinen politischen Gegnern den Beinamen «Eselin» erhielt, was ihn aber davon nicht abhielt, seine politische Karriere weiter auszubauen. Die Eroberung von Panormos gehört nur zu einer seiner vielen Errungenschaften. Mittlerweile hat er ein hohes Alter erreicht und sein Familienzweig der Scipionen hat jüngere aufstrebende Mitglieder wie seinen Sohn Publius hervorgebracht, die weiterhin (hoffentlich) seinem Geschlecht Ruhm einbringen. Gnaeus hat ein wenig Rückenprobleme, bedient sich eines leichten Wanderstockes und befindet sich oft in der grosszügigen Bibliothek in seinen Studien griechischer Schriften vertieft. Nichtsdestotrotz besitzt er einen klaren Geist und isst sehr gerne Delikatessen aus allen Ländern, sodass er auf dem Forum stets die besten Ecken mit den neusten Lieferungen kennt. Er ist im Übrigen der Dominus der grossen Villa der Scipionen auf dem Palatin und besitzt die patria potestas.
Amelia (32): Die Ehefrau von Publius und die wichtigste Frau in diesem Familienzweig. Sie entstammt dem Geschlecht der Junier und ist die gute Seele des Hauses. Ihre Liebe und Ehe mit Publius waren nicht arrangiert, sondern entstammten eines natürlichen Ursprungs. Ihre dunkelblonden Haare und schneeweisses Gesicht verzauberten Publius sowie ihr Intellekt und Gerissenheit sprechen für sich selbst. Sie unterhält oft ihre zwei besten Freundinnen Cassia und Livia als Besuch und kümmert sich um die Erziehung ihrer Tochter. Selbstverständlich ist sie die starke Stütze ihres Mannes und hilft ihm insgeheim, seine politische Karriere vorzubereiten. Wäre sie nicht als Frau geboren, hätte sie im Senat längst den cursum honorum in Rekordzeit zurückgelegt und ihre Rhetorik selbst den grössten Kritiker überzeugt.
Aurelia (8): Die goldblond gelockte Tochter und bisher einziges Kind von Publius und Amelia. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, klug, sehr verspielt und interessiert sich für mythologische und märchenhafte Erzählungen sowie den Schwertkampf, den sie bei Agron übt, auch wenn es für eine patrizische Tochter eher ungewöhnlich ist, mit (Holz)Schwertern umzugehen. Betreffend die stereotypisch haushälterischen Tätigkeiten einer römischen Frau wird sie noch von ihren Eltern verschont. Ihr herzhaftes Lachen lässt sogar den alten Gnaeus in alter Stärke wieder aufblühen. Des Weiteren ist ihre Leibspeise gut gewürzte Puls (Getreidebrei) mit Fleisch und Gemüse.
Consanguineae:
Manius Pomponius Matho (56): Biografie
Matho war vor 8 Jahren Konsul und führte auf Sardinien Krieg, wofür er mit einem Triumphzug belohnt wurde und 2 Jahre später sein Bruder Marcus die Kampagne fortsetzte. Er ist der Vater von Pomponia, der Ehefrau von Publius Cornelius Scipio, dem Namensvetter und Cousin des jüngeren Asinas. Charakterlich ist Matho recht besonnen und mehr ein stiller Geniesser, als dass er viele Worte finden müsste, wofür man sich auch kürzer ausdrücken könnte. Der ehemalige Konsul unterstützt die politische Karriere der Asinae, besonders diejenige des jüngeren Publius. Sein Steckenpferd sind Fremdsprachen wie Griechisch, Phönizisch, sardinische Dialekte und keltische Ausdrücke beherrscht er ebenso.
Sirius Cornelius Scipio (†*): Vor zwei Jahren ereignete sich ein tragischer Vorfall in der Villa der Scipionen, als Amelia Sirius lebendig auf die Welt gebracht und dieses wunderbare Kind aber später leider nicht geschrien hat. Die Todesursachen kurz nach der Geburt sind unklar und der damalige Medicus vermutet eine Erbkrankheit, welche sich im Leib des Sirius ausgedrückt hat. Aus Sicht der konsultierten Auguren geht es auf eine Kränkung der Götter zurück, die vor vielen Jahren von einem der Scipionen in der nächsten Verwandtschaft begangen wurde. Oder Sirius wurde nicht vom Schicksal auserwählt, den Stammbaum der Scipionen weiterzuführen, sodass er stattdessen im hellsten Stern am Nachthimmel über die Leben seiner Liebsten wachen wird.
Cura rei familiaris:
Publius Pupius (34): Obwohl sein plebejischer Familienname «Kind» bedeutet, ist Publius Pupius keineswegs unreif, sondern als Hausverwalter der Villa der Scipionen einer grossen Verantwortung ausgesetzt. Er hat ein Flair für Präzision sowie in der Mathematik und Geometrie. Was den Dominus Gnaeus jedoch manchmal stört, ist sein gewöhnungsbedürftiger Geruch, da Publius an manchen Tagen sehr viele Kräuter und Gemüse verspeist, wovon er Blähungen bekommt und zum falschen Zeitpunkt eine dezente Note hinterlässt...
Daxos (29): Neben Pupius einer der engsten Vertrauten vom ambitionierten Publius. Der junge Akademiker aus einer tarentinischen Familie von hauptsächlich Hopliten stammend, entschloss sich Daxos vor einigen Jahren, nach Rom auszuwandern, da er weg von seiner Heimat wollte aufgrund familiärer Schwierigkeiten. In Ostia angekommen, traf er auf den jungen Publius, der ihm nach mehreren Begegnungen und der Festigung der Freundschaft eine Anstellung als persönlicher Tutor anbot. 225 v. Chr. ist Daxos auch für die akademische Erziehung Aurelias sowie anderer Familienmitglieder der Scipionen verantwortlich, wenn dies erwünscht wird. Dank Daxos konnte Gnaeus seine Bibliothek erheblich erweitern und er wird oft vom alten Mann aufgehalten, auch wenn er Publius dann zur Seite bei wichtigen politischen Entscheidungen stehen müsste.
Aikaterine (25): Diese griechische Sklavin aus Kroton, die aufgrund der ärmlichen Verhältnisse ihrer Familie verkauft wurde, ist die heimliche Liebschaft von Daxos und gewissenhafteste Dienerin in der Villa der Scipionen. Oft hilft sie überall im Haushalt und sogar in den Stallungen bei Glaukos aus. «Das Mädchen für alles», wie man mit einem gut gemeinten Zwinkern in der Villa sagt, da solche Hingabe und fast unerschöpfliche Kraft bei Frauen sehr hochgeschätzt wird. Aikaterine träumt oft von der Freiheit und möchte eines Tages mit ihren Liebsten in Frieden leben, egal ob in Rom, bei den Scipionen oder sonst wo in der weiten Welt.
Agron (42): Vor drei Jahren Jahren kam der stoische Agron als illyrischer Sklave in den Besitz der Cornelier. Durch seine leidenschaftlichen Dienstleistungen im Haushalt sowie als Leibwache, wurde ihm von Gnaeus die Freiheit gewährt. Jedenfalls blieb er Bestandteil des Haushalts der Scipionen, da er von der Familie sehr gut behandelt wird. Besonders Aurelia, auch wenn nicht gerne vom teilweise kriegsgebeutelten Opa Gnaeus gesehen, spielt sie mit Agron mit Holzschwertern. Ihre Eltern tolerieren Aurelias Verhalten und Agrons Unterweisungen, sodass sie sich anderen Verpflichtungen widmen können. Über die Familie Agrons ist sehr wenig bekannt, da sie höchstwahrscheinlich von einem feindlichen illyrischen Stamm beinahe ausgelöscht wurde. Emotionale Zuflucht findet Agron in seine langjährige Bekanntschaft mit Glaukos, mit dem er eine inoffizielle Liebschaft hat.
Glaukos (38): Der Liebhaber von Agron, welcher auch aus Illyrien aus demselben Dorf stammt. Er kämpfte gegen die Römer, wurde gefangengenommen und trotz anfänglicher Widerstände gegen seine neuen Herren, hat er sich an den Umstand des Sklaventums gewöhnt und wurde ein wenig später als Agron ebenfalls aus der Sklaverei befreit. Agron zuliebe ist er in Rom geblieben und als ausgezeichneter Reiter und Bauer ist er für die Stallungen zuständig.
Amici et clientes:
Gaius Albinius Lotus («Draco legionis», 57): Dieser heute eher etwas dickbäuchige, aber weise und seelenruhige Plebejer der legendären Albinius Familie, dessen Urahn der sagenhafte erste Volkstribun war, verkörpert eine Art Onkel für Publius. Auf Sizilien jedoch war er ein muskulöser sowie berüchtigter Triarier, der als einer der ersten Römer (vielleicht doch als erster) durch eine Bresche in die belagerte Stadt Panormus vordrang. Dabei setzte er seinen Speer so ein, indem er die eiserne Spitze mit Pech versah und entzündete, da die Mauern durch an Pech getränkten brennenden Brocken von römischen Katapulten eingestürzt waren. Die Karthager fürchteten sich vor dieser Einmannarmee und liefen zu Dutzenden davon, nachdem er etliche Feinde niedergerungen hatte. Die Soldaten und Gnaeus in Begleitung des damals jüngeren Publius nannten Gaius fortan den Drachen bzw. die Schlange der Legion aufgrund seines überschwänglichen Einsatzes und weil er mit einem brennenden Speer gegen die Karthager die ganze Belagerung über bestand. Er bewies sich in weiteren Schlachten und hob somit ebenfalls die Moral der Soldaten, weshalb er durch die Ränge aufstieg und bis Ende des Krieges als ranghoher Centurio dienen durfte. Durch seinen angehäuften Reichtum und die Gunst einflussreicher Freunde wie Gnaeus und andere Senatoren wurde Gaius Albinius Lotus in den Ritterstand erhoben. Seinen letzten militärischen Dienst leistete er als ein Militärtribun im Krieg gegen Teuta ab, worum er persönlich bat und wo er in einigen Gefechten mit den Soldaten zusammen kämpfte, was erneut die Gesamtmoral anhob und sein Spitzname von Panormus her zurecht verdient war. Im Jahre 225 v. Chr. ist er immer noch ein treuer Freund und Verbündeter der Scipionen und dient Publius als eine Art Mentor. Selber hat er drei Kinder, von welchen er oft spricht, aber andere berufliche Wege als Gaius beschreiten. In seiner Freizeit braut er sehr gerne Bier und andere Getränke mit allerlei Kräutern zusammen, was seinen Wohlstandsbauch nur zu vergrössern droht... so scheint es jedenfalls für andere.
Marcus Raecius (30): Ein plebejischer Klient der Scipionen, der früh von Gnaeus entdeckt wurde, aber zurzeit aufgrund des Ruhestands von Gnaeus seither von Publius gefördert wird. Er leistete seinen restlichen Kriegsdienst im Krieg gegen Teuta ab und hat grosse Träume, politische Karriere zu machen. Sein Verhältnis zur Ehefrau ist teilweise angespannt, da er für totgeglaubt wurde und einige Monate zu lang in Illyrien geblieben ist, um sich von seinen Kriegswunden zu erholen (und vielleicht sich auch anderweitig zu vergnügen, aber das ist nicht so klar...). Seine Bildung ist solide und er ist sehr vorsichtig mit seinen Worten, welche er in geringerer Quantität, dafür aber in höherer Qualität ausspricht.
Flavius Raecius (12): Der Sohn von Marcus Raecius spielt oft mit Aurelia und wird ebenfalls von Daxos unterrichtet. Seine Gedanken kreisen mehr um das Spielen und um zu entspannen, als sich um zukünftige Belange zu sorgen. Mit Aurelia und anderen Freunden geniesst er seine unschuldige Kindheit in vollen Zügen. Er träumt davon, einmal wie die Argonauten auf einem grossen wendigen Schiff die wundersamsten Orte des Mittelmeeres zu bereisen und darüber hinaus in ferne Lande vorzudringen.
Cassia (29): Die eine beste Freundin von Amelia, welche aus der Familie der Furier entstammt und eine Nachfahrin von Camillus ist, dem «zweiten Gründer Roms». Sie ist wie eine Zwillingsschwester für Amelia und sie erlebten schon vieles in ihren jungen Jahren. Derzeit ist Cassia mit einem Militärtribun aus einer anderen Adelsfamilie verheiratet und fast jeden Tag in der Villa der Scipionen zu Besuch und hilft auch beim Kochen aus, da sie aus ihrer Familie viele Rezepte vererbt bekommen hat.
Livia (31): Die andere beste Freundin von Amelia, welche eine weit entfernte Verwandte vom Zweig der Lentulier ist. Sie ist die Tratschtante und nur die wenigsten Geheimnisse sind bei ihr sicher, trotzdem ist sie genauso treu wie Cassia und für Amelia immer da, wenn schlechte Zeiten anbrechen würden. Zum anderen ist sie begnadet im Verzieren von Keramik sowie der Innenarchitektur, falls ihre Freunde einen Tapetenwechsel in den Anwesen benötigen. Wie Cassia verbringt sie einen Grossteil ihrer Freizeit mit ihren besten zwei Freundinnen, vor allem auf dem Palatin, Märkten und Bädern.