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Beiträge von Mistress Melissa

    Ich verlasse die HS aus persönlichen Gründen. Es gab einen tragischen Vorfall in der Familie und ich muss für meine Angehörigen da sein. Ich hoffe, ihr versteht das. Der Nachfolger kann mich gerne kontaktieren, damit ich ihm alles Nötige mitgeben kann. Viel Spass weiterhin! :)


    "Morgen ist es soweit, Männer, wir legen endlich ab!", rief der Volkstribun aus. Vor den vier Schiffen jubelten die Seesoldaten auf. "Wohin wird es gehen?", fragt ein Offizier. "Wir fahren in die Meerenge zwischen Sardinien und Korsika. Wir werden den Karthagern ganz mies in die Suppe spucken und die neu ausgehobene Armee auf Sardinien festsetzen, sodass Karthago niemals eine Chance hat, römischen Boden zu betreten. Für Rom!", rief ein letztes Mal der Volkstribun Flaccus aus, die Mannschaften vor ihm feiernd.


    Am südlichen Ufer des Pos nahe der Grenze zur Provinz (I03):


    "Ja, hier ist es gut, Männer. Schlagt das Lager auf! Wir warten auf die feigen Insubrer und kundschaftet das Gebiet nach feindlichen Aktivitäten aus! Die Miliz wird in weniger als drei Tagen auch hier sein! Der Sieg wird unser sein!", endete Maximus mit seiner Rede. Dabei jubelten alle Soldaten auf und machten sich an ihre Arbeit. Das Gebiet wurde so ausgewählt, dass es nur wenige Stellen gab, wo man den Po überqueren konnte. Es gab keine Chance auf eine Umgehung des Flusses, keine Wälder, keine Felsen, nur Flachland und der Po.


    "Ich habe schon im Süden echte Krieger gesehen. Ich bin nur hier, um Waschweiber wie euch zu verspotten!", lachte Claudius. "Spass beiseite. Ich komme im Namen des Diktators und bin sein zweiter Sohn Claudius. Bei meinen Kleidern findet ihr einen Friedensvertrag. Ich bin nur der Bote und wenn es sein muss auch der Märtyrer. Ich würde für Rom und sein Volk sterben! Aber seht euch zuerst den Friedensvertrag an. Kurz gesagt verlangt Rom den sofortigen Frieden mit den Insubrern. Als Gegenleistung wird die zweite Legion Richtung Süden ziehen und für 12 Wochen nie mehr eine nördliche Provinz betreten. Zudem wird Rom jede Woche 5000 Talente an die Insubrer auszahlen und beim Unterzeichnen des Vertrages wird Rom sofort Verhandlungen mit Karthago aufnehmen, um ganz Sizilien den Karthagern zurückzugeben und auf jeglichen Handel und Provinzanspruch mit Karthago und euch zu verzichten! Aber kramt zuerst mal das Pergament von den Kleidern hervor. Übrigens friere ich, aber das halte ich schon als wahrer Römer aus.", sagte Claudius.


    Der Nachmittag des letzten Septembertages in verschiedenen Gebieten der Insubrer:
    Sechs erst zwielichtige, dann aber gut gepflegt und intellektuell aussehende Gestalten haben unerkannt die Grenzen passiert und trennen sich daraufhin voneinander, ihre Pferde sind die schnellsten des Mittelmeeres. Unus erreicht die grösste Siedlung im Westen (I04).
    Es herrscht reger Betrieb in den Gassen der Siedlung. Den Höhepunkt stellt der Marktplatz mit seinen zahlreichen Ständen dar. Die Mitte des grossen Platzes erreicht Unus mit zwei Kollegen. Ein Holzpodest ist dort aufgestellt, Unus besteigt diesen, holt ein Pergament hervor und ruft in die Menge aus in der Sprache der Insubrer: "Insubrer, versammelt euch! Ich habe euch etwas mitzuteilen über den Krieg mit Rom!" Dabei kommen immer mehr Menschen Unus näher und hören ihm still zu. "Wie ihr wisst, befinden wir uns im Krieg: Die Insubrer gegen Rom. Eure Anführer, Häuptlinge und euer "geliebter" König Ahearn haben diesen Krieg gewollt, sie taten es nicht aus defensiven Gründen." Die Menge wird noch grösser und hört aufmerksamer zu.
    "Sie greifen aus zwei vermeintlichen Gründen an: Der erste betrifft eine römische Legion. Sie war letzte Woche wegen Unwetter und zerstörter Infrastruktur nicht mehr Richtung Süden von der Grenze wegzubewegen, was ja eine Bitte eurer Anführer war. Mein Diktator Libo hat sofort reagiert mit einer Nachricht, um sie zu informieren, jedoch war die Reaktion eures Königs und der Generäle kindisch; es folgte eine grundlose Kriegserklärung!
    Der Zweite Grund betrifft den Gesandten Labraid: Aufgrund einer internen Verschwörung Roms wurde das Grundwasser vergiftet. Libo hat auch hier schnell gehandelt und mit Hilfe eines Arztes eine Medizin in das Grundwasser geschüttet, um das Volk zu heilen, was auch grandios gelang. Labraid bekam sogar eine Sonderbehandlung vom besten Arzt. Dabei reagierte er aber ebenfalls wie euer König hysterisch und unüberlegt: Er wurde geheilt und trotzdem behauptete er, er wurde wiederum vergiftet, was reiner Unsinn ist! Diese zwei inhaltslosen Gründe sind ironischerweise der Grund, warum eure Männer, Brüder, Söhne und Freunde in den Krieg ziehen müssen: Für nichts, rein gar nichts werden sie sterben! Rom war bis vor kurzem eurem Volk sogar sehr zugeneigt mit Handel und diplomatischen Freundschaftsakten, aber das Benehmen eurer Anführer schlägt alles ins Schlechte um und wir kennen keine Gnade!
    Zwar stehen zwei Armeen bereit, um Rom anzugreifen, jedoch warne ich euch: Rom hat sehr gut ausgebildete Soldaten und Legionen. Uns zu schlagen wird schwer sein. Wenn eure Armeen erst einmal versagt haben, bleibt nichts übrig: Keiner wird verschont, nicht mal eure Frauen und Kinder! Übrigens gibt es Berichte von Armeen der Ardiaei, die den leeren Drohungen eurer Anführer nicht zuvorkommen! Gerade ihr, Insubrer, obwohl ihr ein kriegerisches und stolzes Volk seid, droht anderen Stämmen und beklagt euch dann selber, dass ihr von anderen wie Rom unterdrückt werdet? Wie lächerlich ist das denn! Wenn noch die Ardiaei gegen euch marschieren, wird euer Untergang besiegelt sein!
    Die Frage bleibt aber: Wozu das Ganze? Ganz einfach: Euer König und die Hochgestellten erhoffen sich mehr Reichtum NUR FÜR SICH! Dem Volk bleibt nichts, das versichere ich euch! Alles soll in die Armee fliessen oder in den Gehalt von ausländischen Huren! Ihr könnt aber etwas dagegen unternehmen, dass euer Geld und ihr als Volk nicht missbraucht werdet: Verweigert dem König und seinen Leuten die Steuern und Einnahmen, damit die Armeen nicht weiterhin ausgebaut, dafür eben die ganze Nahrung verprasst wird und ihr hungern müsst, was jetzt schon wegen der noch anhaltenden Dürre eingetreten ist! Armut und Hunger sind die Folge! Nur schlechte Anführer lassen so etwas zu wie eure jetzt!
    Also, verweigert die Steuern, revoltiert gegen den korrupten König und seine Leute und ersucht einen Frieden mit Rom, sonst ist alles verloren!", endete Unus und verschwand daraufhin mit seinen zwei Kollegen in der Menschenmenge und entfernte sich ohne Hindernisse aus der Siedlung, dabei Flugblätter und Pergamente verteilend und aufhängend mit den Forderungen und Parolen Roms zum Auflehnen gegen die insubrische Herrschaft. Seine fünf anderen Freunde und Redner haben in ihren zugeteilten Provinzen, dort bei öffentlichen Plätzen in den Hauptorten der jeweiligen Provinzen, die exakt gleiche Rede vorgetragen und wie Unus Flugblätter in der Menge verteilt und Pergamente überall aufgehängt. Sie alle rochen und sahen die Unzufriedenheit in den Gesichtern der Insubrer. Revolten, ja auch Bürgerkriege lagen in der Luft und werden todsicher umgesetzt werden, so wie die sechs Redner die Einheimischen reden und benehmen sahen und hörten.



    Es ist mitten in der Nacht, man kann kaum seine eigene Hand vor sich erkennen. Claudius reitet mit seinen Leibwächtern weiterhin Richtung Norden, den Po und die Grenze haben sie passiert.
    Plötzlich erkennen sie eine Ansammlung grosser und kleiner Zelte, weisse und braune, dreckige und saubere und lichterloh brennende Fackeln. Bestimmt das Lager der beiden Heere. Viele der Soldaten schlafen, das Geschnarche kann sogar die Götter des Olymps wecken, wenn es wollte. Eine wache Wache erkennt Claudius vor einem Zelt und spricht diese leise an, um die anderen nicht zu wecken: "Insubrer, ich bin hier, um mit General Clach über Krieg und Frieden zu verhandeln. Könntet Ihr mich zu seinem Zelt führen?"


    Um die Mittagszeit zwei Tage nach der Mondnacht:
    "Und, was seht Ihr, Pontifex Maximus?" "Ich sehe, ich sehe den roten Mond vor zwei Nächten, Blut ist geflossen, römisches Blut, Bauern, Frauen und Kinder, Dörfer, die brennen, Hunde, die bellen, und eine verbrannte Erde. Noch sehe ich weitere Römer zu Hunderten, umgeben von Nebel, Dunkelheit und Regen, es sollte nicht lange dauern, ja heute noch wird es aufhören und aus dem Schlamm der fruchtbaren Terra stehen sie wieder auf, führen das Schwert gegen das böse Fremde, insubrische Banner erkenne ich. Sie kämpfen aber nicht allein, ein kleiner Mann hilft den anderen und zieht sein Schwert aus der Scheide. Zuletzt sehe ich einen blonden Jüngling, er löst sich von den Seinen, läuft ohne ein Schwert in Richtung des Bösen, wird umarmt von den gierigen Schlingen und verschwindet für immer. Was? Nein! Ah!", schreit Claudius Minor, der Pontifex Maximus, auf und fällt aus der Trance, nachdem er die Kalbsleber gelesen hat. "Danke, Claudius, Danke, Du kannst jetzt in Dein Zelt zurückkehren.", sagt der zweite Konsul Maximus.
    Im selben Augenblick kommt ein Bote in das Zelt des Konsuln: "Imperator, ich habe eine Nachricht von Claudius Iulius, er ist auf der Durchreise und eine von Euren Offizieren." Eifrig liest er die Briefe durch, zuerst denjenigen, den ursprünglich Libo verfasst hat. Er nickt, murmelt, befeuchtet seine Lippen mit dem Speichel der Zunge, atmet tief ein, stark wieder aus. Er fasst sich und geht aus dem Zelt hinaus, dabei gibt er einigen Soldaten einen Befehl per Handwinken. Die Trompeten ertönen, die Truppen versammeln in Formation vor dem Zelt des Konsuln und vor ihm selbst. Nachdem auch die letzten eingetroffen sind, beginnt Maximus zu sprechen: "Männer, wie habt ihr geschlafen?", lacht der Konsul dabei hämisch und aus voller Brust. Seine Männer tun es ihm gleich. "Nun, ich weiss, dass es auch diese Nacht wieder geregnet hat, aber es gibt Hoffnung. Dieser Brief, den ich hier halte, kommt von den Offizieren, die für die Infrastruktur zuständig sind. Endlich, endlich, es ist vollbracht, Männer! Alle Brücken wurden wieder aufgebaut, der Boden scheint sich auch schnell zu trocknen, die Wolken ziehen Richtung Osten ins Gebiet der Ardiaei, nicht in das der Insubrer, und endlich können wir weitermarschieren!" Dabei schreit die Legion auf und jubelt dem Konsuln zu. "Dennoch haben wir grössere Probleme. Die Insubrer unter dem Bastard General Clach haben zwei grosse Armeen aufgestellt, einige Abteilungen haben schon römische Dörfer nahe der Grenze geplündert und Unschuldige getötet. Wir müssen sie aufhalten, koste es, was es wolle!" Die Menge jubelt erneut. "Auf Befehl des Diktators wird eine Miliz aus nahen Freiwilligen und Veteranen aufgestellt, meine Offiziere sind dafür zuständig. Zusammen können wir sogar die Doppelte Anzahl Feinde besiegen, die Götter sind an unserer Seite!" Noch stärker jubeln die Soldaten auf. "Doch jetzt marschieren wir endlich Richtung Norden an den Ufer des Pos und zwingen den Feind, uns dort anzugreifen. Mögen ihre Leichen in den Tiefen des Pos versinken!", endet Maximus und dabei werden sogar Helme in die Luft geschmissen und weiterer Jubel bestimmt die Stimmung der Soldaten.


    Am Abend des roten Mondes im Palast Libos:
    "Bei den Göttern, es ist also doch geschehen! Skoni, was hast Du sonst noch für Berichte mitgebracht von den Boten?" "Dominus, die Insubrer haben unter General Clach zwei Armeen an der Grenze aufgestellt, besser gesagt, sie werden noch letzte Übungen machen mit dem Schwert, bevor sie gen Maximus und seine zweite Legion ziehen. Sie sind zahlenmässig überlegen, was sollen wir tun?" Libo überlegt kurz: "Eine Miliz, wir stellen auf die Eile mit freiwilligen Bürgern Roms und ehemaligen Soldaten und Veteranen eine kleine Armee auf. Das wird uns ein bisschen Zeit verschaffen." "Ja, aber nur kurzzeitig, und wenn es eine Verstärkung ist, werden die Barbaren ihre Gärten mit Römerköpfen zieren, wie es der primitive Pöbel von denen so sagt." "Ich habe noch einige Karten auszuspielen, mein lieber Skoni", lächelte Libo Skoni beherzt an, "Männer!" Aus den Schatten der Säulen des Rundganges erscheinen sechs zwielichtige Gestalten mit Umhängen und Kapuzen. "Wir gehorchen, Meister. Was sind Eure Befehle?"
    "Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Ihr tut das, was wir heute Nachmittag besprochen haben. Unus, du gehst in die Provinz des Westens (I01), Duo nördlich von Ligurien (I02), Tres in den Norden (I03), Quattuor nach Taurasia, Quinque nach Mediolanum und Sex in den Osten (B01). Viel Erfolg!" "Jawohl, Meister!" Sofort verschwinden die 6 Schatten in die Dunkelheit, wie sie auch gekommen sind.
    "Claudius, komm` zu mir!" Aus dem Garten, wo die Apollstatue steht, kommt Libos zweiter Sohn Claudius zu ihm zu: "Vater?" "Hier ist eine wichtige Schriftrolle, reite heute Nacht noch los gen Norden, nimm` einige meiner Leibwächter mit, passiere die Grenze und sage, du seist im Auftrag des römischen Diktators unterwegs und erreiche die Zelte des feindlichen Heeres und suche General Clach auf. "Ja, Vater, mit Verlaub, darf ich Marcus mitnehmen?" "Nein, er muss sich ausruhen, ich brauche ihn morgen für einen ebenfalls sehr wichtigen Auftrag. Nun geh` jetzt, das Schicksal Roms hängt von Deinem Handeln ab!", befiehlt Libo und sah seinem Sohn eine Weile hinterher mit gesenktem Kopfe.


    Im durchnässten Zelt des Generals durch die immer noch anhaltenden Regenfälle: "Bericht, Offizier. Wie sieht es mit den Brücken aus?", fragte Maximus. "Imperator, die Hälfte der Brücken wurden wieder aufgebaut, die andere Hälfte wird in den nächsten zwei Tagen repariert. So wie es aussieht, bleibt der Regen noch eine Weile.", sagte ein Offizier. "Wie, was haben sie gesagt? Ich höre fast nichts, der Regen ist zu stark und schlägt gegen das Zelt." "Ja, es ist kaum auszuhalten. Einige Frauen und Kinder sind erkältet und haben sogar Fieber. Die Medici werden sich um diese kümmern." Was denken sie, was können wir abmarschieren?", fragte Maximus. "Nun, wie es so aussieht bezüglich der Landwege und der Nässe, müssen wir sicher noch diese Woche abwarten. Es ist auch besser so: Kundschafter berichten von insubrischen Truppenbewegungen nahe der Grenze. Wir sollten besser hierbleiben. Ach übrigens: Die Priester eines nahen Schreins berichten, dass diese Nacht bzw. Morgen der Mond sich rot färbt, es wird wahrscheinlich irgendwo Blut fliessen und der Männer Blut wird den Mond nähren.", endete der Soldat. "Wie schrecklich. Aber sehen kann man den Mond heute sowieso nicht. Nun denn, vielen Dank für den Bericht, Soldat! Vielleicht geht es doch noch diese Woche.", seufzte Maximus, trat kurz aus dem Zelt, wurde schnell nass, sah in den dunklen, bewölkten Nachthimmel hinauf, schloss kurz die Augen und ging wieder in sein Zelt.


    Ein römischer Adler erreicht den Hof der Ardiaei mit folgendem Inhalt:


    Seid gegrüsst, Illyrer.


    Im Namen Roms bitte ich Euch, mir so schnell es geht einen Abgesandten nach Rom zu schicken. Die drei Legaten Roms haben momentan leider bei anderen Höfen mit Verhandlungen zu tun. Es geht um eine Angelegenheit, von der Ihr besonders profitieren könnt. Wenn ein Gesandter in Brundisium angekommen ist, werden meine Männer ihn mit dem schnellsten Pferd ausstatten, sodass er so schnell es geht Rom erreichen und zu mir in den Palast kommen kann. Übrigens sind meine Gedanken bei Euch und den Gefallenen der epirotischen Überfälle, was für ein tragisches Ereignis, jedoch rate ich von einem Krieg ab, da Euch Makedonien und Athen Anteile vorenthalten wollen bei Friedensverhandlungen. Gerüchte verbreiten sich übrigens schnell, auch über das Meer hinweg.
    In höchster Erwartung und tiefster Trauer zugleich


    Diktator Lucius Iulius Libo.