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Napoleon: Total War ist der sechste Teil der Strategieserie Total War des britischen Spieleentwicklers Creative Assembly. Es wurde von Sega in Europa am 26. Februar 2010 für Windows-PC veröffentlicht. Zeitlich spielt es vor dem Hintergrund des Aufstiegs Frankreichs zur europäischen Hegemonialmacht unter Napoleon Bonaparte.
Szenario
Es umfasst drei Kampagnen, die den Aufstieg von Napoleon Bonaparte vom General zum Kaiser erzählen. Im dritten Teil kann auch wahlweise eine andere Fraktion übernommen werden und somit auch für den Fall Napoleons gesorgt werden. Die Kampagnen führen nacheinander durch Italien, Ägypten und Nahost, um schließlich um die Vorherrschaft in ganz Europa zu kämpfen. Dabei wird nicht die Standard-Strategiekarte von Empire: Total War verwendet, sondern jeweils eigene Karten mit zusätzlichen Provinzen. Das Programm soll einen eigenständigen und separat spielbaren Teil der Reihe darstellen. Historische Missionen ziehen einen roten Faden durch das Spiel.
Spielprinzip
Das Hauptspiel ist der aus Globalstrategiespielen bekannte Endlosmodus. Bei dieser Kampagne werden Strategie- und Taktikpart so kombiniert, dass die vom Spieler erzielten Ergebnisse in einem Part die Situation im jeweils anderen beeinflussen. Ziel ist es dabei, die dem Spieler gehörende Fraktion unter den gegebenen Ausgangsbedingungen zum Sieg zu führen. Dieser kann in allen fünf Spielen durch Dominanz auf der Strategiekarte erlangt werden.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, einzelne Schlachten separat im Taktikpart auszutragen. Dies können entweder nachspielbare, historische Schlachten oder vom Spieler selbsterstellte Szenarien sein. Der Mehrspielermodus kann sowohl im separaten Taktikmodus als auch auf der Strategiekarte genutzt werden.
Strategie-Teil
Auf einer dreidimensionalen Übersichtskarte werden Provinzen verwaltet, Befehle an Truppen gegeben, sowie strategische Einheiten genutzt (unter anderem zum Spionieren). Bei der Einheitenbewegung kommt ein Prinzip ähnlich Civilization zur Anwendung, bei dem die Karte in kleine Quadrate unterteilt ist und jede Armee nach Zusammensetzung Bewegungspunkte zur Verfügung hat, die beispielsweise durch verschlechterte Bodenbedingungen oder schlechter Wetterlage einen Bewegungsmalus erhalten. Eine Neuerung von "Napoleon" besteht darin, dass Militäreinheiten in Wüsten oder Kälteregionen verschleißen, d.h. es stirbt in jeder Runde ein kleiner Anteil der Armee.
Die Übersichtskarte orientiert sich am Szenario. Dabei wird deutlich, dass Frankreich im Fokus steht. Auf der Karte werden die Landbereiche des Szenarios in Provinzen bzw. Gebiete unterteilt. In jeder dieser Provinzen befindet sich eine Stadt, deren Werte diese Provinz repräsentieren. Es werden nur die jeweiligen Provinzstädte vom Spieler verwaltet. In diesen lassen sich dann einerseits Gebäude und Anlagen bauen, um die Werte der Stadt zu verbessern, und andererseits Truppen und strategische Einheiten auszuheben.
Diplomatie betreibt man über ein Diplomatie-Fenster. Für andere Handlungen benötigt man bestimmte Spezialeinheiten, die zufällig auf der Karte erscheinen, wie Gelehrte oder Spione.
Die Truppen können zur Kriegführung eingesetzt werden, indem sie auf der Strategiekarte bewegt werden. Sie lassen sich zu Armeen gruppieren, um dem Spieler die Organisation zu erleichtern. Sobald eine Armee mit einer feindlichen Armee zusammentrifft, lässt sich wählen, ob der Feind bekämpft, oder die eigenen Truppen zurückgezogen werden sollen. Der Kampf lässt sich dann entweder automatisch berechnen oder vom Spieler auf einer dreidimensionalen Karte austragen (siehe Taktikpart). Dabei entspricht die Situation im Taktikpart der des Strategieparts (Truppenanzahl und -typen, Gelände, klimatische Verhältnisse).
Taktik-Teil
In einer dreidimensionalen Umgebung werden Schlachten zwischen zwei oder mehr Fraktionen ausgetragen. Jede Fraktion führt dabei Einheiten ins Feld, die jeweils aus 12 bis 160 Soldaten bestehen. Die Anzahl der Einheiten pro Armee ist auf 20 begrenzt, so dass eine Armee aus bis zu 3200 Soldaten bestehen kann. Die Besonderheit der Total-War-Reihe besteht darin, dass jeder einzelne Soldat dargestellt und berechnet wird, so dass sich Schlachten ergeben können, in denen bis zu 3200 Soldaten und einem General pro Armee inklusive des zu diesem Szenario passenden Kriegsgeräts gegeneinander antreten.
Die Uniformen und Waffen der Soldaten entsprechen meist denen ihrer historischen Vorbilder.
Diesen Einheiten können dann Befehle erteilt werden. Dies schließt Bewegungs- und Angriffsbefehle ebenso ein, wie Formations- und Verhaltensanweisungen. Letztere können sich dabei sowohl auf die direkte Kampfkraft, als auch auf die Moral der Einheiten auswirken, welche ein wichtiger Faktor dieser Taktikschlachten ist.
Der Gegner ist besiegt, wenn sich entweder keine gegnerischen Truppen mehr auf der Taktikkarte befinden oder wenn alle noch darauf befindlichen Truppen fliehen. Auch kann man eine Schlacht durch Ablaufen des Zeitkontingents gewinnen, welches zuvor in den Einstellungen gesetzt werden kann. Des Weiteren gibt es viele andere Möglichkeiten die Schlacht zu gewinnen.
Fraktionen
Das Spiel beinhaltet 40 Fraktionen, die in drei Gruppen eingeteilt werden können: Großmächte, kleinere Nationen und Staaten, die durch eine Revolution neu entstehen können.
Königreich Preußen
Königreich Italien
Schottland
Kaisertum Österreich
Königreich Sardinien
Königreich Irland
Großbritannien
Königreich Sizilien
Königreich Hannover
Frankreich
Königreich Neapel
Königreich Belgien
Russisches Kaiserreich
Kirchenstaat
Bretagne
Spanien
Schweizerische Eidgenossenschaft
Katalonien
Osmanisches Reich
Königreich Bayern
Italien
Baden-Württemberg
Königreich Ungarn
Großherzogtum Hessen
Großpolen
Batavische Republik
Normandie
Kurfürstentum Sachsen
Kurland
Großherzogtum Mecklenburg
Norwegen
Königreich Dänemark
Königreich Griechenland
Königreich Schweden
Großherzogtum Berg
Herzogtum Oldenburg
Königreich Rumänien
Königreich Portugal
Krimkhanat
Vereinigte Niederländische Provinzen
Neuerungen
Im Vergleich zum Vorgänger gab es weitere Neuerungen am Spielprinzip. So müssen Armeen versorgt und neue Ressourcen für Verbesserungen gefördert werden. Generäle mit jeweils eigenen Eigenschaften werden immer noch mithilfe von Geld ernannt und müssen aus einem Pool ausgewählt werden. Dem Pool wird alle vier Runden ein neuer General hinzugefügt. Zusätzlich wurden die KI sowie die Echtzeitschlachten verbessert. Des Weiteren können Kriegsschiffe während Seeschlachten kleinere Schäden selbst reparieren. Bei den Echtzeitschlachten wurde außerdem die Wirkung der Artillerie und der Linieninfanterie erhöht.
Im Mehrspielerbereich sind nun auch Kampagnenspiele mit insgesamt zwei Spielern via Steam möglich. Dieser Mehrspielerteil war auch kurze Zeit für "Empire: Total War" als Beta auf der offiziellen Total-War-Internetseite als Download erhältlich.
Downloaderweiterungen
Es wurden mehrere Downloaderweiterungen (DLCs) veröffentlicht. Die DLCs integrieren sich in das Grundspiel, z. B. kann man bestimmte Einheiten als DLCs kaufen und dann in der Kampagne nutzen.
Elite Regiment
Dieser kostenlose DLC enthält fünf Eliteeinheiten: für Frankreich das 5. Husaren Regiment, für Russland die Pawlograd Husaren, für Preußen das 8. Leib-Infanterieregiment und Torwazys, für Österreich das 47. Regiment und für Großbritannien die 88. Infanterie-Einheit „Connaught Rangers“.
Helden der napoleonischen Kriege [Bearbeiten]
Dieser DLC enthält zehn exklusive Einheiten, die besten Kavallerie- und Infanterieeinheiten der napoleonischen Kriege. Es ist exklusiver Bestandteil der Imperial Edition von Napoleon Total War. Enthält folgende Einheiten:
7. Lanzenreiterei (Frankreich)
Brandenburger Ulanen (Preußen)
Husaren-Regiment Nr. 1 (Österreich)
Husaren-Regiment Nr. 15 (Großbritannien)
1. Ostpreußisches Grenadier-Bataillon (Preußen)
6. Regiment d'Infanterie Légère (Frankreich)
17. Jäger-Regiment (Russland)
Kaiser-Husaren (Österreich)
18. Regiment d'Infanterie de Ligne „Die Tapferen“ (Frankreich)
Moskauer Musketiere (Russland)
Kaiserliche Garde [Bearbeiten]
Dieser DLC ist kostenlos und wird bei Steam automatisch mit den Updates heruntergeladen. Außerdem ist jetzt die Schlacht von Waterloo (18. Juni 1815) auch als Großbritannien spielbar (bisher nur Frankreich), gleichzeitig wurde die Gewichtung zugunsten der Franzosen etwas verschoben. Dieser DLC enthält neben der Schlacht von Waterloo (Großbritannien) noch 6 neue Einheiten.
Koalitionskriege
Der DLC Koalitionskriege ist kostenpflichtig und nur über Steam erhältlich. Es enthält die Schlacht bei Friedland (14. Juni 1807) zwischen Frankreich und Russland sowie sechs neue Einheiten.
Die spanische Kampagne
Dieser DLC enthält eine vollständig neue Kampagne, die spanische Kampagne mit den spielbaren Nationen Frankreich, Großbritannien und Spanien. Schauplatz ist die Iberische Halbinsel im Jahr 1811 bis 1815. Er enthält:
eine neue, separate Kampagnekarte der Iberischen Halbinsel mit 32 Regionen
drei spielbare Nationen (Frankreich, Großbritannien, Spanien), eine weitere nichtspielbare Nation (Portugal)
28 neue Einheiten, davon 5 Guerilla-Einheiten, die in der Aufstellungsphase auf dem ganzen Schlachtfeld platziert werden können
zwei neue Agenten (Provokateure, Priester)
ein politisches Ausrichtungssystem (Pro-Frankreich, Contra-Frankreich) für jede Region.