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Plauderecke

    • Offizieller Beitrag

    Nein, ich definiere Profisport damit (es ging ja darum, dass ich von Fußballschauen zu E-Sport schauen gewechselt bin). Also Sport mit dem man Geld verdienen kann, und das steht wohl außer Frage.


    Gut, du definierst Sport mit körperlicher Betätigung und damit hat sich die Diskussion erledigt.
    Ich selbst definiere Sport als eine Tätigkeit die Höchstleistungen in einem gewissen Bereich fordert. Ich sehe zB Hundesport als Sport an. Muss ich mich dabei wirklich körperlich bewegen? Nein, das können sogar körperlich sehr eingeschränkte Menschen machen.
    Mit der einschränkenden Definition von "muss körperlich fordernd sein" grenzt man mMn zu sehr aus. Dart fällt dann ja wohl flach, genauso wie Billiard, ganz zu schweigen von Denksport wie Backgammon, Schach und ähnliches.


    Davon abgesehen ist E-Sport auch eine körperliche Betätigung, allerdings halt nicht den konventionellen Denkmuster entsprechend. Aber man muss dabei extrem schnell richtige Entscheidungen treffen und diese auch noch präzise (Maus, Tastatur) und schnell umsetzen.


    Was die Kids angeht so sehe ich nicht das Problem bei den Spielen selbst, sondern bei der geschalteten Werbung und in erster Linie bei den Eltern. Die Eltern sind gefordert entsprechenden Ausgleich zu bringen. Wie schon gesagt, sind E-Sportler gar nicht so selten in Gyms anzutreffen und dieses Bewusstsein muss vermittelt werden. Du hast natürlich recht, dass traditionelle Sportarten grundsätzlich gesünder sind und es daher für den Körper besser ist, diese auszuführen. Ist aber wohl das selbe mit E-Sport heute wie damals bei uns als die Eltern darauf schauen mussten, dass die Kinder nicht nur noch Fußball im Kopf hatten und "ihre Karriere" und nicht auf die Schule vergessen. Wie gesagt kann man da mMn nicht der Betätigung an sich die Schuld geben.


    Mir persönlich macht es einfach mehr Spaß, mir ein Counterstrike Turnier anzusehen als die Bundesliga oder ein Tennisturnier oder so. Es geht auch bei dieser Diskussion um Toleranz. Muss man über das Hobby eines anderen wirklich abfällig sprechen und es runter machen mit "aber das ist doch kein Sport" oder ähnlichem? Fällt wirklich ein Stein aus der Krone, wenn E-Sport ein Sport ist und auch als solcher anerkannt ist?
    Schlussendlich gibt es keine klare Definition, was Sport wirklich ist und ob es sich dabei wirklich um eine körperliche Anstrengung handeln MUSS. Die Zeit wird zeigen, wie sich die Gesellschaft entwickelt, ich persönlich glaube ja, dass E-Sport nicht aufzuhalten ist.


    Abschließend sei noch gesagt, dass es mir grundsätzlich egal ist, ob E-Sport als Sport anerkannt ist, oder nicht. Mir geht es mehr darum, dass das abfällige Gerede über mein Hobby aufhört. Wenn ich erzähle, dass ich nach Köln fahre um mir mit 15.000 anderen Leuten ein CS:GO Turnier anzusehen, ernte ich nur schiefe Blicke und da frage ich mich wirklich, wo die Toleranz bleibt. Ich kann persönlich zB überhaupt nichts mit der Formel 1 anfangen. Aber motze ich deshalb einen F1-Fan an, dass das ja Blödsinn ist, Autos zuzusehen die im Kreis fahren und dabei eine immense Umweltbelastung verursachen?

  • @Chapulin hat da schon recht das es ein Problem der Definition ist. Ich finde z.B. die Rasierer Werbung so affig wo ein Dünner E-Sport Star sich Rasiert und nebenbei Zockt (Trainiert) das sieht einfach dumm aus. Man sollte E-Sport als das behandeln was es ist und nicht mit Körperlich anstrengenden Sportarten vergleichen.


    @Wolran abgesehen von meinem ersten Absatz gebe ich dir bei deiner Argumentation komplett recht.

    • Offizieller Beitrag

    Naja, was die Werbung betrifft, so muss dir auch bewusst sein, dass andere Länder da viel "weiter" sind als Deutschland oder auch Österreich. In Schweden sind E-Sportler auf Milchpackungen, in Dänemark stehen Werbungen von E-Sport-Organisationen auf der Tankstelle und der dänische Ministerpräsident (? nicht sicher bei dem Titel) gratuliert einer dänischen Mannschaft zum Sieg im Intel Grand Slam usw.


    Für die Werbung haben diese Athleten (ich weiß, auch wieder eine Definitionsfrage) einen immensen Wert, da sie wirklich große Reichweite haben. Das kommt in der Öffentlichkeit noch nicht so an, aber im Jahr 2019 werden etwa eine halbe Milliarde Menschen zumindest gelegentlich E-Sport-Übetragungen ansehen. Und die Reichweite steigt rasant an. Du wirst dich also wohl langsam an dieses Bild gewöhnen müssen. (Ungefähr so wie ich seit Jahren die Raiffaisenbankwerbung mit Hermann Maier ertragen muss ^^)

  • Ich werde mich da nie mit anfreunden können :) was aber nicht heißt das ich die Sache an sich schlecht finde. Mir geht es da tatsächlich darum das die Zocker gleichgestellt werden mit Leuten die richtige Olympioniken sind.
    Die alten Griechen werden sich im Grab umdrehen wenn man denen sagt das Fortnite olympisch wird :D

  • Gut es heisst ja darum ja auch E-Sports. Das E stellt da schon klar das es kein Sport im eigentlichen Sinn ist. Und die Griechen hatten damals sogar Weitspucken als olympische Disziplin :P

    Melius est enim mori, quam vivere stantem genu
    Es mejor morir parado que vivir arrodillado

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Nomad

    Mir geht es da tatsächlich darum das die Zocker gleichgestellt werden mit Leuten die richtige Olympioniken sind.

    Ich sehe den großen Unterschied da nicht. Sowohl Gamer als auch Olympioniken müssen ein extremes Level und entsprechendes Training aufweisen um in ihrer jeweiligen Disziplin bestehen zu können. Einziger Unterschied ist wirklich nur die Disziplin und dass bei Olympioniken mehr der Körper als der Geist oder die Reaktionsgeschwindigkeit gefordert ist.
    Ich verstehe schon, woher die Blockade herkommt, ich kann mich da durchaus hineinfühlen. Aber wenn man die Sache wirklich streng objektiv betrachtet gibt es mMn genug Parallelen, dass die Griechen in ihren Gräbern ruhig liegen bleiben können. (Gibt übrigens weit bessere E-Sportarten als Fortnite, aber das nur am Rande)

  • Ich sehe den großen Unterschied da nicht. Sowohl Gamer als auch Olympioniken müssen ein extremes Level und entsprechendes Training aufweisen um in ihrer jeweiligen Disziplin bestehen zu können. Einziger Unterschied ist wirklich nur die Disziplin und dass bei Olympioniken mehr der Körper als der Geist oder die Reaktionsgeschwindigkeit gefordert ist.Ich verstehe schon, woher die Blockade herkommt, ich kann mich da durchaus hineinfühlen. Aber wenn man die Sache wirklich streng objektiv betrachtet gibt es mMn genug Parallelen, dass die Griechen in ihren Gräbern ruhig liegen bleiben können. (Gibt übrigens weit bessere E-Sportarten als Fortnite, aber das nur am Rande)

    Ohhhhh vorsicht lieber Wolran da lehnst du dich jetzt sehr weit raus. Du willst sagen das beim E-Sport die Reflexe und der Geist mehr im Vordergrund stehen als in Körperlichen Sportarten?
    Hast du mal eine Sportart in einem Verein ausgeübt? Da wirst du schnell merken das Körperliche Fitness nur ein Teil vom ganzen ist. Ein Torhüter im Handball hat Reflexe die weit über einem normalen Menschen hinaus gehen.
    Der Geist eines Bergsteigers ist weit aus gestählter als der eines Ottonormal Verbrauchers.


    Hier kommt genau der Punkt... Sportler sind dumme Muskelprotze. Du hast da ein klasse Vorurteil gegeben was den Sportler kleiner macht als er eigentlich ist.


    Ich habe bisher keine Griechische Statue gesehen auf der ein gut gebauter Sportler auf einem Stuhl sitzt und auf ein Viereck starrt ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ohhhhh vorsicht lieber Nomad, du legst mir da Worte in den Mund die ich so nie gesagt habe. Ich habe nie gesagt, dass es nicht auch Sportler gibt, die schnelle Reflexe haben oder die komplexe Zusammenhänge schnell erfassen können aber so ganz im Allgemeinen gesprochen stehen diese Dinge eher im Hintergrund. Ja, der Torhüter beim Handball oder auch Torhüter beim Eishockey sind irre schnell aber schon die Feldspieler sind (wieder im allgemeinen) langsamer in der Reaktion. Beim Ausdauersport spielt weder Reaktionsgeschwindigkeit noch das erfassen von komplexen Situationen eine große Rolle. Ein Skispringer braucht weder gute Reaktion noch die Fähigkeit zur Erfassung von komplexen Situationen. Er braucht nur die nötige Technik und muss den richtigen Moment zum Absprung abschätzen können. Auch bei manchen E-Sport-Disziplinen ist Reaktionsgeschwindigkeit nicht so wichtig, dafür sind andere Fähigkeiten gefragt wie etwa Auge Hand Koordination.
    Worum es mir geht: Sowohl Sportler als auch E-Sportler müssen, wenn sie in ihrer Disziplin an der Spitze stehen wollen, besondere Fähigkeiten im Übermaß aufweisen und daher sehe ich keinen großen Unterschied zwischen Sportlern und E-Sportlern.

  • Das Problem ist einfach die Definition. Ich habe absolut 0 Probleme mit E-Sport und finde es auch ne gute Sache. Verstehe aber die Reaktionen wenn man Sportler und E-Sportler direkt vergleicht.


    Das sind einfach 2 ganz verschiedene Disziplinen und sollten meiner Meinung nach nicht direkt verglichen werden. Da das eine eben Sport ist wie es die Allgemeinheit sieht a la Körperliche Meisterleistungen, und das andere eben E-Sports. Das wird nie nebeneinander in der Olympiade existieren. Aber ich könnte mir gut E-Olympics vorstellen :)

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    • Offizieller Beitrag

    Was wahrscheinlich auch besser so ist. Wenn wir ehrlich sind, sind zumindest die olympischen Sommerspiele nicht so das Gelbe vom Ei. zB bei den Windsurfern fahren die besten Athleten nicht bei den olympischen Spielen weil dort einfach unsinnige Reglements den Sport hemmen. Die fahren lieber in der Worldtour, dort kann man auch besser Geld verdienen.


    Ich glaube auch nicht, dass E-Sports, wenn man sich mit dem jeweiligen Spiel nicht auskennt, allzugroßen Spaß macht, wenn man zusieht. Wahrscheinlich kommt die Begeisterung erst mit einer gewissen eigenen Passion.

  • Ja denke ich auch. Hinzukommt das gewisse Regeln bei Spielen im E-Sports auch ziemlich kompliziert sind verglichen mit den Normalen Olympischen Spielen (je nach Spiel). Die meisten Leute würde da gar nicht verstehen was da vor sich geht. Ich zb habe bei Starcraft oder Warcraft Tournieren schon mühe mitzukommen. Jemandem ohne Kenntnisse des Spiels muss das wie Chaos erscheinen hehe.


    Aber wer weiss wie es so in 20 Jahren aussieht, vielleicht hat E-Sports dann ne grössere Fangemeinde als normaler Sport :P

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    • Offizieller Beitrag

    Das Potential ist jedenfalls da. Etwa bei dem CS Turnier in Köln sind 15.000 Zuschauer vor Ort in der Arena und etwa eine Million daheim vor den Bildschirmen. So eine Reichweite können sich manche "traditionellen Sportarten" nur erträumen. Und CS ist nicht mal das Spiel mit den meisten Zusehern.


    Was das Chaos betrifft, so ist das bei Spielen wie LOL oder Warcraft sicherlich der Fall. Da braucht man Kenntnisse der Meta um wirklicht mitzukriegen, was gerade vor sich geht. Ist ja eigentlich bei TW auch so. Wenn ich mit den Odrysen einen Ansturm mache, bringe ich den Feind relativ weit runter und es sieht so aus als würde ich gewinnen, aber wegen der fehlenden Rüstung und Nahkampfabwehr werde ich dann im längeren Nahkampf trotzdem verlieren. Habe ich dieses Wissen nicht, erscheint der Kampfausgang völlig willkürlich.

  • Ich werde mich da nie mit anfreunden können :) was aber nicht heißt das ich die Sache an sich schlecht finde. Mir geht es da tatsächlich darum das die Zocker gleichgestellt werden mit Leuten die richtige Olympioniken sind.
    Die alten Griechen werden sich im Grab umdrehen wenn man denen sagt das Fortnite olympisch wird :D

    Du weist aber schon, dass es bei vielen griechischen Wettkämpfen auch musische Disziplinen gab? Dei den Pytischen Spielen waren es anfangs sogar nur musische Disziplinen, wie Schauspielern, Tanzen und Malen.

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.