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Wahlkampf in den USA 2016

  • http://www.politico.com/story/…back-219295#ixzz40FSnEA00


    Clinton wird immer nervöser. Anscheinend läufts in Nevada nicht gut (eine Umfrage zeigt Gleichstand). Sie fängt schon wieder an die Erwartungen zu senken. Nevada sei zu 80% weiß, was andeuten soll, dass Sanders einen Vorteil hätte. Dummerweise ist das schlichtweg falsch. Nevada ist nur zu 54% weiß. Wenn Bernie Sanders auch Nevada gewinnt, ist aber der Teufel los.

  • Wahrscheinlich nichts. Viele Amis haben nicht mal von den politischen Entwicklungen in ihrem eigenen Land eine Ahnung. Merkel genießt in der Welt ein gewisses Maß an Ansehen, aber ansonsten ist Deutschland außerhalb Europas politisch ziemlich uninteressant. Das liegt teilweise daran, dass Deutschland in seinem Handeln immer noch nicht souverän ist. Wir richten uns in der Außenpolitik fast immer nach den Amerikanern, welche einen neuen kalten Krieg entfacht haben. Und die, die am meisten darunter leiden, sind die Europäer und natürlich die Länder, die im Laufe der "Demokratisierung" des Nahen Ostens überfallen wurden (Iraq, Libyen, Syrien). Zum Glück hat unsere Regierung zumindest den Verstand, nicht aktiv an diesen Kriegen teilzunehmen. Aber die eigenen Interessen vertreten sieht anders aus. Deshalb ist für mich der Wahlkampf in den USA auch so wichtig. Denn wenn Clinton an die Macht kommt, wird der amerikanische Imperialismus kein Ende nehmen. Die Situation ist jetzt schon brenzlig genug.


    Aber abgesehen davon hat der amerikanische Wahlkampf auch einen viel höheren Unterhaltungswert. Viele Debatten und zeitlich versetzte Wahlen in den Bundesstaaten, wodurch sich viel Spannung aufbaut. Letzteres gibt relativ unbekannten Politikern auch eine Chance zu gewinnen, weil sie sich nacheinander auf die Bundesstaaten konzentrieren können. Wenn alle Bundesstaaten am selben Tag wählen würden, hätten Underdogs keine Chance, weil sie gar nicht die Ressourcen haben, sich so flächendeckend und in so kurzer Zeit einen Namen zu machen.


    Ein weiterer großer Unterschied ist, dass die beiden Parteien in den USA nur grobe politische Lager sind. Die Mitglieder können sich in ihren Überzeugungen unterscheiden wie Tag und Nacht (Clinton <-> Sanders). Bei uns haben alle Parteien ein stricktes Parteiprogramm. Man weiß zu jedem Ereignis schon, wie sich eine Partei äußern wird und wer aus der Reihe tanzt wird schnell wieder gefügig gemacht. Hat man letztens bei Sarah Wagenknecht sehen können als sie sagte "Wer Gastrecht missbraucht, der hat Gastrecht eben auch verwirkt."

  • Viele Amis haben nicht mal von den politischen Entwicklungen in ihrem eigenen Land eine Ahnung. "


    Das stimmt, aber dafür können nicht unbedingt die einfachen Bürger etwas dafür, da die Medien sich fast auschließlich auf innrpolitische Berichterstattung konzentrieren. Und da ist auch oft viel inhaltsloser Mumpitz dabei.




    Wir richten uns in der Außenpolitik fast immer nach den Amerikanern, welche einen neuen kalten Krieg entfacht haben.


    naja übertreib mal nicht. ;) Das ist wieder diese Schwarzmalerei die ich überhaupt nicht leiden kann. Trotzdem hast du ja auch nicht ganz unrecht. Durch unseres Pro Ami Verhalten fühlt sich ja Medwedjew (Russland) ja nicht umsonst so bedroht und ich finde deswegen sollten wir aufpassen das wir es uns echt nicht irgendwann mit den Russen verscherzen.




    Denn wenn Clinton an die Macht kommt, wird der amerikanische Imperialismus kein Ende nehmen. Die Situation ist jetzt schon brenzlig genug.


    Daran wird aber auch Sanders wenig ändern können. Die Lobbyisten werden auch ihm hinten im Nacken sitzen.

  • naja übertreib mal nicht. ;) Das ist wieder diese Schwarzmalerei die ich überhaupt nicht leiden kann. Trotzdem hast du ja auch nicht ganz unrecht. Durch unseres Pro Ami Verhalten fühlt sich ja Medwedjew (Russland) ja nicht umsonst so bedroht und ich finde deswegen sollten wir aufpassen das wir es uns echt nicht irgendwann mit den Russen verscherzen.


    Das ist keine Schwarzmalerei. In Syrien ist die Luft gerade richtig dick. Die Türkei und Saudi Arabien erwägen gerade in Syrien einzumarschieren, um Assad zu stürzen. Da die Russen dort aber schon sind, kann es gut sein, dass aus dem Stellvertreterkrieg ein offener Krieg wird. Und was dann alles passieren kann, will ich mir nich ausmalen.


    Edit: Geht anscheinend schon los. Laut Assad hat die Türkei begonnen syrische Militärbasen zu bombadieren.


    Außerdem auch mal schauen, was hinter den Kulissen geschieht. Darüber wird meistens kaum berichtet, z.B. über den Petrodollar und die Anstrengungen Russlands, Chinas, Irans und anderen sich davon zu lösen. An den Stuhlbeinen der Amerikaner wird gerade mächtig gesägt und ich bezweifle, dass sie sich ohne ein Feuerwerk vom Weltthron lossagen werden.


    Zitat

    Daran wird aber auch Sanders wenig ändern können. Die Lobbyisten werden auch ihm hinten im Nacken sitzen.

    Was sollen die Lobbyisten machen? Die können Macht nur durch Spendengelder kaufen und genau dagegen will Sanders doch vorgehen. Außerdem entscheidet immer noch der Präsident über Kampfeinsätze und Sanders ist garantiert nicht käuflich. Auch Obama muss man zumindest zu Gute halten, dass er trotz enormer Gegenwehr endlich einen Deal mit Iran geschlossen hat. Und einer der größten Profiteure ist Europa. Wie viele Flugzeuge hat der Iran bei Airbus bestellt? 118? Frieden kann doch so schön sein.

  • Da die Russen dort aber schon sind, kann es gut sein, dass aus dem Stellvertreterkrieg ein offener Krieg wird. Und was dann alles passieren kann, will ich mir nich ausmalen.


    Edit: Geht anscheinend schon los. Laut Assad hat die Türkei begonnen syrische Militärbasen zu bombadieren.


    Das ist in meinen Augen definitiv Schwarzmalerei. Denn:
    1. Die Türkei wird sich wohl kaum trauen, mehr Militärpower nach Syrien zu schicken (da diese vor allem den Russen bei weitem unterlegen ist)
    2.Auch Russland bemüht ist diesen Konflikt zu vermeiden, sonst hätten sie sich bestimmt schon längst mit Bodentruppen eingemischt
    3. Die NATO hat auch noch ein Wörtchen mitzureden
    4. IS
    ...


    Also ich halte einen offenen Krieg für unwahrscheinlich. Natürlich darf man diesen Konflikt nicht unterschätzen, da gebe ich dir Recht, doch ein offener Krieg? Nein damit würden sich diese Länder nur ein Eigentor schießen, denn gut würde dabei niemand wegkommen.


    Was sollen die Lobbyisten machen? Die können Macht nur durch Spendengelder kaufen und genau dagegen will Sanders doch vorgehen. Außerdem entscheidet immer noch der Präsident über Kampfeinsätze und Sanders ist garantiert nicht käuflich.


    Mir kann ein US- Präsident Versprechen was er will, trotzdem werde ich ihm nie so wirklich vertrauen können. Ob Sanders wirklich so noble Absichten hat, bezweifle ich stark. Es klingt natürlich alles gut, doch was daraus wirklich wird, werden wir ja noch sehen.

    Nur die Toten sehen das Ende des Krieges.
    >>Platon<<

    2 Mal editiert, zuletzt von Skinner ()

  • Ach ich finde da eher solche Umfragen interessant, die dann solche Ergebnisse haben wie:
    Wenn Trump gewählt wird überlegen sich 43% aller Amis zwischen 18 und 38 auszuwandern XD


    In Syrien herrscht ohnehin die ganze Zeit ein abartiges Durcheinander, wo jeder dem anderen irgendwelche Zivilistentode in die Schuhe schieben will, weil ja jemand gesehen hätte das es die Russen/Assad/etc. waren (frage ich mich wie das geht, die Jets sind verdammt schnell und die meisten kennen sich vermutlich nicht damit aus, welche Nation welchen Typ benutzt - und selbst wenn das übereinstimmt ist das noch kein Beweis...).
    Ich muss ehrlich sagen, das mir Erdogan momentan am meisten Sorgen bereitet - der zieht ja eine fragwürdige Nummer nach der anderen ab...


    Zurück zum US-Wahlkampf - was soll man groß sagen: Die Republikaner sind nie wirklich ne Wahl, und die "Demokraten" sind immer noch rechter/erzkonservativer als alles was hier (momentan) im Bundestag sitzt. Man muss sich mal überlegen, das viele in Amerika denken die CDU(dort vermutlich besser als "Merkels Partei" bekannt) wäre ne linke Partei - da frage ich mich was bei denen los ist, wenn die mal von den Linken erfahren. Naja und wenn man sich über Jahre die Kandidaten anguckt...die sind bei den Amis nicht gerade rosig.
    Und jetzt hat man mal wieder die Wahl zwischen
    A) wahnsinniger Geldgeier
    B) der letzte Kreuzritter
    C) Imperator(in) Palpatine
    D) der Unsichtbare


    Sanders wäre eindeutig der beste, aber ich habe meine Zweifel, ob er es schaffen wird gewählt zu werden...

    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"

  • Das ist in meinen Augen definitiv Schwarzmalerei. Denn:
    1. Die Türkei wird sich wohl kaum trauen, mehr Militärpower nach Syrien zu schicken (da diese vor allem den Russen bei weitem unterlegen ist)
    2.Auch Russland bemüht ist diesen Konflikt zu vermeiden, sonst hätten sie sich bestimmt schon längst mit Bodentruppen eingemischt
    3. Die NATO hat auch noch ein Wörtchen mitzureden
    4. IS
    ...


    1. Die Türkei ist aufgrund der geographischen Nähe den Russen auch ohne Unterstützung bei weitem überlegen, vorrausgesetzt der Konflikt bleibt in Syrien.
    2. Da stimme ich zu. Obwohl die fehlenden Bodentruppen eher daher rühren, dass Ausländer von den Einheimischen als Besatzer wahrgenommen werden würden. Deshalb ist es am besten Einheimische über Luft zu unterstützen.
    3. Wenn die Türkei der Aggressor ist, was im Moment der Fall ist, wird die NATO erst mal gar nichts machen. Man kann aber davon ausgehen, dass die USA die Türkei unterstützen wird.
    4. Was ist mit dem? Der ist in diesem Konflikt doch nichts als eine Schachfigur. Wenn alle beteiligten Parteien es wollten, wäre er innerhalb von Wochen vernichtet.


    Zitat

    Also ich halte einen offenen Krieg für unwahrscheinlich. Natürlich darf man diesen Konflikt nicht unterschätzen, da gebe ich dir Recht, doch ein offener Krieg? Nein damit würden sich diese Länder nur ein Eigentor schießen, denn gut würde dabei niemand wegkommen.

    Ich gehe nicht davon aus, dass jemand den freiwillig startet. Das war beim ersten Weltkrieg auch nicht der Fall. Vor allem nicht Russland. Russland mag zwar in letzter Zeit etwas aggressiv agieren, aber gegen die NATO hat es nicht den Hauch einer Chance. Aber einige Zwischenfälle könnten schon ausreichen, um die Situation eskalieren zu lassen. Deshalb machen mich türkische und russische Truppen, die nun vollkommen offen auf gegnerischen Seiten stehen, nervös.


    Zitat

    Mir kann ein US- Präsident Versprechen was er will, trotzdem werde ich ihm nie so wirklich vertrauen können. Ob Sanders wirklich so noble Absichten hat, bezweifle ich stark. Es klingt natürlich alles gut, doch was daraus wirklich wird, werden wir ja noch sehen.

    Sanders ist seit 40 Jahren konsistent. Es gibt 25 Jahre alte Aufnahmen von ihm, in denen er die selben Parolen über soziale Ungleichheit von sich gibt wie jetzt (bloß mit inzwischen noch dramatischeren Statistiken). Und er ist kein Karriere-Politiker. Er ist nicht mal wirklich Demokrat, sondern unabhängig. Er kandidiert nur als Demokrat, damit die Republikaner nicht leichte Hand haben. An seiner Integrität wird es jedenfalls nicht scheitern.

  • Tja. Trump hat in South Carolina rasiert, Bush ist ausgestiegen und eigentlich ist es komplett scheiß egal, wer bei den Republikanern gewinnt, die haben eh alle ne Schraube locker, nicht mehr alle Latten am Zaun, 'ne Meise, nicht mehr alle Tassen im Schrank, einen Sprung in der Schüssel usw. usf.


    Und Sanders hat knapp gegen Clinton verloren, aber war auf der anderen Seite ja zum Glück "nur" ein caucus. Da hat er noch Zeit und kann den Staat für sich gewinnen.
    In South Carolina liegt Clinton ja ziemlich weit vorne, was die Umfragen angeht.

  • So Trump ist zwar bei den Republikanern nicht mehr zu stoppen, aber vielleicht stoppt ihn die New Yorker Justiz: ;)

    Klage wegen Betrugs


    Unterdessen droht Trump Ärger mit der Justiz wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten an seiner früheren Universität. Seine von 2005 bis 2011 betriebene Trump University soll mehr als 5000 Studenten um insgesamt mehr als 40 Millionen Dollar (36,8 Mio Euro) betrogen haben. Die Klage wurde bereits 2013 eingereicht, jetzt wurde ein Gesuch der Trump-Anwälte, diese fallen zu lassen, abgelehnt.


    Die Universität sei "durchgehend betrügerisch, illegal und täuschend" vorgegangen, teilte New Yorks Staatsanwalt Eric Schneiderman bei Einreichung der Klage mit. "Herr Trump nutzte seine Berühmtheit und überzeugte Menschen mit falschen Versprechen persönlich in Werbespots, Zehntausende Dollar auszugeben für Unterricht, den sie sich nicht leisten konnten und den sie nie bekamen."


    Schneiderman sprach nach der aktuellen Entscheidung von einem klaren Erfolg und kündigte an, den Betrug des "gefälschten Profit-College" aufzudecken. Er strebt an, Trump per Gerichtsbeschluss zur Rückerstattung der mehr als 40 Millionen Dollar zu zwingen.


    http://www.t-online.de/nachric…utschland-ins-visier.html

  • Sanders hat sich entgegen dem Grundtenor in den Medien am Dienstag ganz gut geschlagen. Dass die Südstaaten an Clinton gehen würden, war vorher schon sicher. Deren Bedeutung verblasst allerdings im Angesicht der Tatsache, dass sie so gut wie garantiert an die Republikaner gehen werden. Bei den restlichen Staaten hat hingegen Sanders abgeräumt. Nur Massachusetts hat er verloren, was aber eher eine symbolische Niederlage ist, weil es praktisch ein Unentschieden war und die Delegierten gleichmäßig verteilt werden.


    Die Superdelegierten ausgenommen führt Clinton mit knapp 200 Delegierten, was sich noch locker aufholen lässt. Die Staaten in den nächsten Wochen und Monaten sind liberaler. Wenn Sanders sich am 15. März behaupten kann, hat er gute Chancen, besonders da die zwei größten Staaten mit New York und Kalifornien noch kommen.


    Sanders hat schon mitgeteilt, dass er bis zum Ende im Rennen bleiben wird. Am Geld wird es nicht scheitern und die Zeit ist auf seiner Seite. Je länger der Wahlkampf dauert, desto besser sind seine Chancen. Es kling unglaublich, aber es gibt immer noch viele Amerikaner, die Bernie Sanders überhaupt nicht kennen.


    Was durchaus bedrückend ist, ist die niedrige Wahlbeteiligung im Vergleich zu den Republikanern. Das könnte ein echtes Problem werden. Ich stimme zu, dass Trump wohl gewinnen wird, wenn er nicht bald irgendetwas extrem Dummes macht. Aber wenn ihm seine heftige Kritik an Bush II. und das kürzliche Interview bezüglich des KKK nicht geschadet haben, frage ich mich, ob seine Wählerschaft sich überhaupt irgendwie abschrecken lässt.