Gerne , was haste denn ?
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Schluss mit lustig, jetzt geht's um Politik!
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Ratten mit Riesen-Genitalien: Aufregung um wissenschaftliche ArbeitEin Paper schaffte es trotz absurden Kauderwelsch-Abbildungen durch das Peer-Review.futurezone.at
Wie sollte das bisherige Modell überarbeitet werden?
Bis heute ist es so: Forschende reichen bei einem wissenschaftlichen Magazin online ihr Manuskript ein. Der Editor (einer von mehreren oder der Chefeditor) guckt drüber und entscheidet in 1. Instanz „Weiterleiten zur Peer Review oder Ablehnen“. Wenn es weitergeleitet wird, müssen unentgeltlich andere Forschende aus einem ähnlichen oder demselben Gebiet die Arbeit kritisch durchlesen und kommentieren. Dann gibt es entweder eine Ablehnung oder eine Revision und dann nochmal eine Ablehnung oder Akzeptanz mit Formatierungsanpassungen. Dann wird der Artikel publiziert.
Oft aber haben wir Publication Bias, also nur statistisch signifikante Ergebnisse aus einer Hypothesenformulierung werden eher publiziert als negative oder gar keine schlüssigen Ergebnisse. Das schadet der Forschungskultur, denn auch negative oder keine Ergebnisse sind Ergebnisse.
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https://futurezone.at/science/…eview-frontiers/402781423
Wie sollte das bisherige Modell überarbeitet werden?
Bis heute ist es so: Forschende reichen bei einem wissenschaftlichen Magazin online ihr Manuskript ein. Der Editor (einer von mehreren oder der Chefeditor) guckt drüber und entscheidet in 1. Instanz „Weiterleiten zur Peer Review oder Ablehnen“. Wenn es weitergeleitet wird, müssen unentgeltlich andere Forschende aus einem ähnlichen oder demselben Gebiet die Arbeit kritisch durchlesen und kommentieren. Dann gibt es entweder eine Ablehnung oder eine Revision und dann nochmal eine Ablehnung oder Akzeptanz mit Formatierungsanpassungen. Dann wird der Artikel publiziert.
Oft aber haben wir Publication Bias, also nur statistisch signifikante Ergebnisse aus einer Hypothesenformulierung werden eher publiziert als negative oder gar keine schlüssigen Ergebnisse. Das schadet der Forschungskultur, denn auch negative oder keine Ergebnisse sind Ergebnisse.
Sorry aber das ist selbst mir mit meinem Behavioristischen Interesse im Wirtschaftsmaster zu hoch.
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Naja, ich würde sagen, dass es schon irgendwie überarbeitet werden müsste. Wenn Negativergebnisse nicht veröffentlicht werden ist das einfach Verschwendung, vor allem von Zeit.
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Das Problem ist, wie aufwändig das ganze System ist. Eine renommierte Fachzeitschrift lässt so eine Arbeit doppelt begutachten und das nur um zu bestätigen, dass Ratten nicht fliegen können (überspitzt gesagt) ist halt ein enormer Aufwand.
Ich seh aber auch nicht wirklich eine Möglichkeit den Prozess zu vereinfachen oder das Peer-Review weg zu lassen.
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Ja, das Peer Review wegzulassen, gestaltet sich als fast unmöglich.
Es gibt ja gerade für klinische Versuche mit Menschen 4 Wege, eine Studie zu publizieren:
1) Klassisch erst dann mit allen Ergebnissen, wo wahrscheinlich schon die Statistik und Hypothesenformulierung manipuliert wurde, weil es bei der Fachzeitschrift keine Kontrollinstanz gab vor der Auswertung, erst später mit Peer Review. Ist immer noch der gängigste Weg.
2) Man publiziert nach einem erfolgreichen Peer Review zuerst ein Studienprotokoll, wo alles genaustens beschrieben ist, wie die Forschenden alles machen würden. Problem ist, dass sehr wenige Fachzeitschriften dies erlauben. Und sowieso wird es oft Protokollabweichungen geben und man nimmt noch diese und jene Parameter der Messung ins Visier. Ich habe jetzt zum 5. Mal ein Studienprotokoll eingereicht und danach gebe ich es auf, da auch mein Betreuer keine Lust mehr hat und weil wir viel noch erledigen müssen. Es gab Begründungen wie „passt nicht zum Zielpublikum oder den Zielen des Journals“, „Mangel an genügender Innovation“, „wir haben in der vorgegebenen Zeit keine Reviewer gefunden“ oder „wir publizieren keine Studienprotokolle, da sie noch nichts aussagen“. Man hätte dann 2 versch. Publikationen, ein Studienprotokoll und eine Publikation mit den Ergebnissen.
3) Es gibt 2-3 Datenbanken, wo man seine Studie vorregistrieren kann (Preregistration), wo man einfach analog wie bei einem Studienprotokoll, aber mehr stichwortartig und kürzer, die nötigen Infos eintippt und dann klassisch zu publizieren versucht nach Weg 1).
4) Registered Reports: Dies ist recht neu und bieten sehr wenige Journals an. Man geht mit einem Studienprotokoll durch ein Peer Review, aber mit Betonung auf statistische Tests. Man muss sich dann extrem strikt an die Durchführung halten. Aber egal, was rauskommt (positive, negative oder keine Ergebnisse), die Studie wird als Artikel in dem Journal publiziert.
Eine weitere Massnahme, welche durch die EU derzeit in einem riesigen Proket gefördert wird, ist die Reproduzierbarkeit von Studienergebnissen. Man kann, glaube ich, auf Datenbanken dieses Projekts die unveränderten Rohdaten von vergangenen Studien hochladen und Biostatistiker können danach die statistischen Tests reproduzieren und mehrere Studien vergleichen mit ähnlichen Effektgrössen, um so klinische Evidenz zu generieren, was wir in den Nachrichten lesen à la „Der Konsum von diesen spezifischen Produkten mit dem Aromamolekül erhöht das Krebsrisiko um das x-fache“. Problem ist aber die Mentalität: Wer würde sich schon willentlich als Betrüger entlarven, wenn die Ärzte und/oder Naturwissenschaftler ihre Rohdaten dort hochladen?
Apropos wegen der Grundlagenforschung (PC-Simulatoon, Labor, Zellen, Mäuse): Dort ist Weg 1) immer noch der gängiste mit Peer Review. Diese ganzen Kontrollinstanzen von 2) bis 4) sind hauptsächlich für Menschenversuche gedacht.
Wie verdient denn eine wiss. Zeitschrift ihr Geld? Sie verlangen pro Einreichung eine Gebühr von 3000 - 6000 Euro, kein Scherz. Oft übernimmt es die Uni, aber nicht jede Uni hat mit jedem grösseren Verlag (Springer, BMC, Elsevier, Nature, Oxford Academic, Thieme) einen Vertrag für reduzierte Gebühren. Wir haben das Studienprotokoll 5 Mal bisher eingereicht. Eine systematische Review von uns 9 Mal und es jetzt begraben. Das ist schon gutes Geld gewesen.
Ich frage mich dann eher: Gäbe es andere Wege, als die Kompetenz eines Forschenden anhand der Anzahl der publizierten Artikel zu bemessen? Weil das ist immer noch der springende Punkt, um an der Uni zu bleiben und weiter forschen zu können bzw. eine Professur zu erhalten. Soziale, administrative, didaktische oder überfachliche Kompetenzen sind unwichtig, was eigentlich mehr ausmacht als das erfolgreiche Publizieren…
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Außerhalb dieser Diskussion nochmal ein interessantes Interview für Interessierte (Lafontaine)
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Die Frage ist halt, wie will man die ganze Schose finanzieren, bzw. wie soll der Lebensunterhalt generiert werden?
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Das einzige, was Deutschland bedroht, sind nützliche Idioten ala Lafontaine, Wagenknecht und die ganze AFD, die mit Ihrem Appeasement erst die Ukraine,, dann das Baltikum und das an Russland angrenzende Osteuropa über die Klinge springen lassen wollen, nur um billig Gas zu beziehen und weil Putin so schön für Familien sorgt, sprich Weiber sollen Kinder gebären und mal so richtig unter LGBTQ und lästigen Oppositionellen aufräumt.
Für alle mit extremen Kurzzeitgedächtnis:
Russlands Entnazifizierung der Ukraine
Russische Minderheit „schweinisch behandelt“: Putin droht Lettland nach Ausländerrechtsreform
Estlands Premier auf russischer Fahndungsliste Kaja Kallas hat es geschafft
Oberster Gerichtshof Russland stuft LGBTQ+-Community als "extremistisch" ein
Frau muss in Russland wegen Ohrringen in Haft
Russia: More than 400 detained at vigils for Navalny
Die mokieren sich über Kiesewetter, lassen aber das wöchentliche Säbelrasseln von dem Vize des russischen Sicherheitsrates Medvedev unkommentiert:
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Ja, das Peer Review wegzulassen, gestaltet sich als fast unmöglich.
Es gibt ja gerade für klinische Versuche mit Menschen 4 Wege, eine Studie zu publizieren:
1) Klassisch erst dann mit allen Ergebnissen, wo wahrscheinlich schon die Statistik und Hypothesenformulierung manipuliert wurde, weil es bei der Fachzeitschrift keine Kontrollinstanz gab vor der Auswertung, erst später mit Peer Review. Ist immer noch der gängigste Weg.
2) Man publiziert nach einem erfolgreichen Peer Review zuerst ein Studienprotokoll, wo alles genaustens beschrieben ist, wie die Forschenden alles machen würden. Problem ist, dass sehr wenige Fachzeitschriften dies erlauben. Und sowieso wird es oft Protokollabweichungen geben und man nimmt noch diese und jene Parameter der Messung ins Visier. Ich habe jetzt zum 5. Mal ein Studienprotokoll eingereicht und danach gebe ich es auf, da auch mein Betreuer keine Lust mehr hat und weil wir viel noch erledigen müssen. Es gab Begründungen wie „passt nicht zum Zielpublikum oder den Zielen des Journals“, „Mangel an genügender Innovation“, „wir haben in der vorgegebenen Zeit keine Reviewer gefunden“ oder „wir publizieren keine Studienprotokolle, da sie noch nichts aussagen“. Man hätte dann 2 versch. Publikationen, ein Studienprotokoll und eine Publikation mit den Ergebnissen.
3) Es gibt 2-3 Datenbanken, wo man seine Studie vorregistrieren kann (Preregistration), wo man einfach analog wie bei einem Studienprotokoll, aber mehr stichwortartig und kürzer, die nötigen Infos eintippt und dann klassisch zu publizieren versucht nach Weg 1).
4) Registered Reports: Dies ist recht neu und bieten sehr wenige Journals an. Man geht mit einem Studienprotokoll durch ein Peer Review, aber mit Betonung auf statistische Tests. Man muss sich dann extrem strikt an die Durchführung halten. Aber egal, was rauskommt (positive, negative oder keine Ergebnisse), die Studie wird als Artikel in dem Journal publiziert.
Eine weitere Massnahme, welche durch die EU derzeit in einem riesigen Proket gefördert wird, ist die Reproduzierbarkeit von Studienergebnissen. Man kann, glaube ich, auf Datenbanken dieses Projekts die unveränderten Rohdaten von vergangenen Studien hochladen und Biostatistiker können danach die statistischen Tests reproduzieren und mehrere Studien vergleichen mit ähnlichen Effektgrössen, um so klinische Evidenz zu generieren, was wir in den Nachrichten lesen à la „Der Konsum von diesen spezifischen Produkten mit dem Aromamolekül erhöht das Krebsrisiko um das x-fache“. Problem ist aber die Mentalität: Wer würde sich schon willentlich als Betrüger entlarven, wenn die Ärzte und/oder Naturwissenschaftler ihre Rohdaten dort hochladen?
Apropos wegen der Grundlagenforschung (PC-Simulatoon, Labor, Zellen, Mäuse): Dort ist Weg 1) immer noch der gängiste mit Peer Review. Diese ganzen Kontrollinstanzen von 2) bis 4) sind hauptsächlich für Menschenversuche gedacht.
Wie verdient denn eine wiss. Zeitschrift ihr Geld? Sie verlangen pro Einreichung eine Gebühr von 3000 - 6000 Euro, kein Scherz. Oft übernimmt es die Uni, aber nicht jede Uni hat mit jedem grösseren Verlag (Springer, BMC, Elsevier, Nature, Oxford Academic, Thieme) einen Vertrag für reduzierte Gebühren. Wir haben das Studienprotokoll 5 Mal bisher eingereicht. Eine systematische Review von uns 9 Mal und es jetzt begraben. Das ist schon gutes Geld gewesen.
Ich frage mich dann eher: Gäbe es andere Wege, als die Kompetenz eines Forschenden anhand der Anzahl der publizierten Artikel zu bemessen? Weil das ist immer noch der springende Punkt, um an der Uni zu bleiben und weiter forschen zu können bzw. eine Professur zu erhalten. Soziale, administrative, didaktische oder überfachliche Kompetenzen sind unwichtig, was eigentlich mehr ausmacht als das erfolgreiche Publizieren…
Das Problem ist, dass das Publizieren halt das einzige halbwegs objektive Kriterium ist. Soziale Kompetenz, wie willst Du das messen?
Gute Vernetzung in der lokalen Burschenschaft Helvetia oder der örtlichen Bibelgruppe oder dem örtlichen Antifakommitee der Salonkommunisten?
Für das administrative wird es einen leitenden Beamten der Univerwaltung geben (den Wasserträger jenseits der reinen Lehre).
Didaktik eignet man sich erst während einiger Zeit des Lehrens an.
Überfachlich ist auch wünschenswert, aber wenn ich eine Professur für englische Literatur anstrebe, ist mein Nebenstudium der Ming-Kunst nicht so hilfreich.
So oder so, man kommt um das Publizieren nicht herum, hat aber wenigstens die Chance eklatanten Observation bias aufzuzeigen.
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Was haltet ihr davon? Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob das alles stimmt. Ich hab auch selbst nicht gesehen, dass das jetzt schon großen Einfluss gehabt hätte, aber zeigt mir gerne wo es bereits so ist
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Ich bin generell ein Feind von Zensur . Also alles was es anderen schwerer macht ihren Standpunkt öffentlich zu äußern finde ich Scheiße.