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Schluss mit lustig, jetzt geht's um Politik!

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe das mit gemischten Gefühlen.
    Einerseits habe ich eine Schwester die sexuell missbraucht wurde und dieser Übergriff wäre durch so ein Gesetzt vielleicht verhindert worden oder zumindest wäre es eindeutig strafbar gewesen.
    Aber auf der anderen Seite stimme ich Turba zu, dass ein Verbrechen erst mal bewiesen werden muss, und nicht umgekehrt. Denn wenn wir das weiterspinnen werde ich zum Entführer, wenn ich jemanden nur am Handgelenk nehme und um eine Ecke führe ohne vorher das "JA" abgeholt zu haben. (Überspitzt ausgedrückt)


    Um das ganze auf die Spitze zu treiben folgender Vergleich:
    Wenn alle Gesetze in diese Richtung ausgedehnt werden, muss ich mir demnächst von der Ampel die Bestätigung holen (vielleicht per SMS?) dass sie grün ist. Allerdings muss ich immer noch hoffen, dass sie ihre Meinung nicht ändert während ich grad aufs Gas trete.


    Ich weiß, der Vergleich ist zynisch und selbstverständlich sollte man auf die Bremse treten wenn die Ampel wieder rot wird. Aber im Falle des Gesetzes in Schweden bin ich bereits strafbar wenn ich nicht die Rückbestätigung der Ampel habe, dass sie wirklich grün ist, sondern nur bei grün losfahre (völlig unabhängig davon, ob ich bei rot wieder stehen bleibe).



    Im Besten Fall werden durch ein solches Gesetz einige übermotivierte Jugendliche von einer Tat abgehalten die dem jeweiligen Partner nicht so ganz geheuer ist.
    Im Schlimmsten Fall werden ganze Heerscharen von jungen Männern pauschal strafbar weil sie etwa zu verschämt sind sich die Zustimmung der werten Dame schriftlich geben zu lassen. (Außerdem ist DAS doch mal ein Stimmungskiller, abgesehen davon, dass sie ihre Meinung ja noch ändern kann).


    Die Urproblematik wird dadurch wohl nicht geändert, nämlich das Personen in Machtpositionen diese Macht ausnützen.
    Und ich schreibe absichtlich "Personen" weil in diesem Kontext mMn zu oft die sexuellen Übergriffe von Frauen auf Männer vergessen werden. Überhaupt auch die häusliche Gewalt gegen Männer und alles was man in diese Ecke schieben kann.

  • Halte ich für reine Augenwischerei. Erinnert mich an die Southpark folge als die Verbindungsstudenten vor jedem Schäferstündchen ne Unterschrift der besagten Dame eingeholt haben XD Man kann es auch übertreiben + bezweifle ich sehr stark das es in der Praxis wirklich was hilft.

    Melius est enim mori, quam vivere stantem genu
    Es mejor morir parado que vivir arrodillado

  • Denke ich auch, weil wie gesagt, wenn jemandem das Einverständnis des Gegenübers wichtig war, dann hätte der sich auch ohne Gesetz dieses eingeholt.

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

  • Ok, irgendwie scheints hier nicht mehr so viele Reaktionen zu geben, wie früher. Was für Themen würden denn mehr interessieren?

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

  • Sind eben nicht mehr viele Online hier und es antworten auch immer die gleichen.
    Die Themen finde ich persönlich interessant aber ich habe nicht immer die Muse darauf zu antworten.

    Imperator Caesar Divi filius Augustus, Pontifex Maximus, Consul XIII, Imperator XXI, Tribuniciae potestatis XXXVII

  • Schade ist halt, dass wir so viele Besucher haben, die sich wohl leider nicht trauen was zu schreiben.

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

  • Gut, dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu.


    Wie schon von den anderen erwähnt, halte ich die Beweislastumkehr auch für problematisch. (Stichwort: " Im Zweifel für den Angeklagten!")Vor allem wütende Expartner etc. könnten sich dies zu nutze machen, um seinen ehemaligen Partner eine auszuwischen. Dabei darf man aber natürlich nicht vergessen, dass ohne stichfeste Beweise man wenig zu befürchten hat.


    Persönlich halte ich den Schritt zwar für sehr gewagt, aber dennoch für sinnvoll. Vergewaltigung ist eine schlimme Straftat die leider viel zu oft ungesühnt bleibt, da der Vergewaltiger einfach behaupten kann, die Person habe das so gewollt.


    Es ist schwierig sich eine absolute Meinung darüber zu bilden. Dieses Thema ist eine juristische und auch moralische Gradwanderung, was dieses Gesetz schließlich bringt wird die Zeit ergeben. Das einzige was mich bloß nervt ist, dass viele den Ernst der Lage verkennen und dieses Thema ins Lächerliche ziehen!

  • Als ob ein Vergewaltiger wegen dieser Einverständnis Erklärung von seinem Plan ablassen würde.... Ist einfach Weltfremd. Wird höchstens die falschen treffen ganz zu schweigen das dies ja soooo was von Unromantisch ist.

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  • Nein, natürlich wird er davor nicht zurückschrecken. Das ist aber auch nicht die Intention des Gesetzes. Es geht darum diese Taten besser (härter) bestrafen zu können und das geht mit dem Gesetz allemal.

  • Es hört sich aber eher so an als ob man damit auch einfach viele Männer pauschal kriminalisieren kann. Eifersüchtige Ehefrau oder EX etc. Und Schwupps ist man ein Potentieller Vergewaltiger. Weil so lange diese Einverständniserklärung nicht schriftlich ist , ist es ja nach wie vor Aussage gegen Aussage. Sehe da einfach die Gefahr darin das es zb die Frau später bereut weil Alkohol oder so im Spiel war oder nicht als Flittchen gelten möchte etc und später einfach behauptet es sei nicht einvernehmlich gewesen.
    Und Schwupps hat man als Mann die Arschkarte.

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  • Ich sehe da nicht, dass da irgendwelche Strafen härter gemacht wurden.
    Weiterhin ist es immer noch genauso schwer für den Staatsanwalt festzustellen, obs einvernehmlich war. Was sich ändert ist die Frage. Es wird jetzt nicht mehr gefragt, hat das Opfer "Nein" gesagt? Sondern: Hat es "Ja" gesagt?
    Wenn wir jetzt dazu noch von Beweislastumkehr ausgehen, macht es diese Regelung nur einfacher Unschuldige zu verknacken.
    Es wurde hier ja schon mehrfach gesagt, dass die Beweislastumkehr problematisch ist, aber ohne würde diese Regelung gar nichts ändern.

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  • Ja, da gebe ich dir Recht. Die Befürchtung habe ich auch (s. Post weiter oben) Dennoch halte ich die Entscheidung für Richtig. Man darf nicht vergessen dass man jemanden nicht einfach so nebenbei wegen Vergewaltigung anklagt. Das ist eine schwere Anschuldigung, welche mit einem langen, anstrengenden Prozess verknüpft ist. Eine Person welche dies macht muss schon gute Gründe dafür haben oder hat echt einen Sprung in der Schüssel. Man stellt sich damit nicht nur gegen diese eine Person, sondern gegen seinen ganzen Bekanntenkreis, Familie etc. Und die will man sich nicht als Feind machen, nur um seinen Partner eine auszuwischen. Ich weiß, dieses Gesetz hat einen komischen Beigeschmack, aber wir sind Erwachsene Leute und können vernünftig miteinander umgehen. Frauen/Männer die dieses Gesetz "ausnutzen" sind in der Masse gesehen dann doch eher wenige, hoffentlich...

  • Nun vergessen wir den Fall Assange nicht. Er wurde in Schweden wegen vegewaltung angezeigt, aber die Frauen waren ja einverstanden. Erst HINTERHER ist denen Eingefallen, das die lieber mit Kondom Sex haben wollten. Und das reichte offenbar um einen Haftbefehl gegen Assange auszustellen.
    Schweden ist was diese Gesetze gegen Vergewaltigung betrifft eines der Strengsten Länder der Welt, was soll das neue Gesetzt also bringen außer noch mehr Verwirrung zu stiften.

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  • Noch dazu kommt, dass schon in Deutschland jede Dritte Ehe wieder geschieden wird. 2016 wurden 410.426 Ehen geschlossen. Das wären dann schon mal mehr als 100.000 Scheidungen im Jahr. Sagen wir, dass nur 10% davon richtig dreckig ausgehen, dann wären das immer noch 10.000 Fälle pro Jahr, wo man diese Regelung richtig schön ausnutzen könnte. Selbst wenn es von denen dann nur jeder Zehnte tut, wären es immer noch 1000 Fälle jedes Jahr und das alleine von ehemals verheirateten Personen. Dazu kommen noch die unzähligen Fälle, wo die Bindung nicht so eng war. @Skinner ich sehe da also schon ein recht großes Potential, dass man diese Regelung zur Rache ausnutzen kann.

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  • Ja plus gilt diese Regelung ja nicht nur für die krassen Härtefälle Vergewaltigung sondern ja auch schon für die weniger schlimmen fällen oder? Also zb herummachen, Berührungen ,Blowjob etc. Oder gilt das nur für den Geschlechtsverkehr ?
    Ich kenne so eine Fall vom Kollegenkreis da hat eine nen Kollegen angezeigt weil der BJ angeblich nicht ganz einvernehmlich war. Ging noch glimpflich für Ihn aus aber trotzdem viel verschwendete Zeit. Nur weil sie nicht als Flittchen gelten wollte. (obwohl sie in der Stadt ziemlich bekannt ist...…)
    Wie man in so einem Fall beweisen soll das sie es ja zuerst auch wollte ist doch sehr schwer.

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