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Schluss mit lustig, jetzt geht's um Politik!

  • Ich halt das auch für eine gute Idee, allerdings sollt es ein Zivildienst sein welchen man auf Wunsch beim Millitär ableisten kann und nich andersrum.

    Deutschlands Schicksal: Vor dem Schalter zu stehen. Deutschlands Ideal: Hinter dem Schalter zu sitzen.
    Kurt Tucholsky

  • Das sehe ich anders. Die Wehrpflicht sollte auch die Wehrfähigkeit des Staates erhalten dementsprechend muss es primär darum gehen Menschen an die Waffe zu bringen. Ich denke sogar die Möglichkeit den Wehrdienst zu verweigern und stattdessen einen Zivildienst zu leisten sollte stärker eingeschränkt werden.

    Imperator Caesar Divi filius Augustus, Pontifex Maximus, Consul XIII, Imperator XXI, Tribuniciae potestatis XXXVII

  • Das große Manko sind natürlich die Kosten. Die Wehrpflicht würde uns zig Milliarden kosten. Selbst ohne die Wehrpflicht hat die BW schon einen riesigen Material- und Ressourcenmangel, wie soll das nur mit mehreren 100.000en neuen Rekruten hinführen??


    Außerdem stellt sich immer die Frage der Sinnhaftigkeit, bei der Ausbildung ist leider auch sehr viel Leerlauf dabei. (nach der Grundausbildung)
    Da müsste auch was dagegen getan werden, ansonsten ist das meines achtens verplemperte Lebenszeit. Ich würde lieber den Hauptaugenmerk auf Zivildienst schieben, da hilft man wenigstens seinen Mitmenschen.


    Also ich grundsätzlich zwar nichts dagegen, aber bevor man so etwas wieder einführt, müsste sich noch einiges ändern.

  • Daher muss ja auch mehr Geld für die Bundeswehr bereitgestellt werden. Stichwort 2%.
    Mit neuem Geld und neuen Rekruten besteht eine echte Chance die Bundeswehr wieder auf Vordermann zu bringen.
    Was den Leerlauf angeht: Da wäre es natürlich nötig neue Konzepte zu entwickeln. Das kann alles geregelt werden.
    Insgesamt würde ich sagen das es einer Reform der Wehrpflicht im Hinblick auf die Ausbildung braucht.
    Mehr Geld für Material und neue Ausbilungskonzepte um der großen Menge neuer Rekruten gerecht zu werden und dann könnte das funktionieren.


    Der Zivildienst klingt ja erst mal ganz gut, aber es sollte doch bei der Wehrplicht darum gehen die Wehrfähigkeit sicherzustellen, das kann im Zivildienst nicht geschehen.

    Imperator Caesar Divi filius Augustus, Pontifex Maximus, Consul XIII, Imperator XXI, Tribuniciae potestatis XXXVII

  • Ich denke sogar die Möglichkeit den Wehrdienst zu verweigern und stattdessen einen Zivildienst zu leisten sollte stärker eingeschränkt werden.

    An eine Waffe kriegst du nur über meine tote kalte Leiche. Ich sehe das eher wie Linus und Skinner. Die Bundeswehr hat Stand Juli 2018 etwas weniger als 180.000 aktive Soldatinnen und Soldaten. Das sind 30.000 mehr als die UK hat und in meinen Augen mehr als ausreichend. Eine Wehrpflicht würde diese Zahl hoch treiben um was genau zu erreichen? Stattdessen wäre es in meinen Augen eine Idee wert den Zivildienst (wenn man will auch beim Bund für diejenigen die unbedingt darauf bestehen) wie Linus schon sagte einzuführen und mal zu versuchen auf diese Weise dem Pflegenotstand hier entgegenzukommen. Am besten würde das mit einer allgemeinen Attraktivitätssteigerung und besseren Bezahlung von Pflegekräften einhergehen (denn zurzeit ist die Bezahlung in dem Sektor mehr als mies).


    Denn in meinen Augen ist die Pflegesituation hier wesentlich drastischer und kritischer als so ein Konzept wie Wehrfähigkeit. Zum einen sollte man hier nicht vergessen, dass Deutschland nicht alleine in der Welt dasteht, auch ohne die USA haben wir mächtige Verbündete. Zum anderen: Wer sollte uns angreifen, dass wir so viel mehr Truppen brauchen um "wehrfähig" zu sein? Da kommen eigentlich doch dann nur die USA, China, und Russland infrage. Außer denen verfügt kaum ein Land über eine Armee gegen die wir stark unterlegen sind. Und all diese Länder haben zu viele wirtschaftliche Verknüpfungen und Abhängigkeiten um hier einzufallen. Auch wenn zurzeit ein verrückter Idiot im weißen Haus sitzt der die EU nicht leiden kann heißt das nicht, dass wir nun in einer Lage sind in der wir einen Krieg gegen uns mehr fürchten müssen als vor 15 Jahren. Alles betrachtet leben wir hier in sehr stabilen und sehr friedlichen Zeiten in einem sehr stabilen und friedlichem Land, egal was die Welt da auch meckern mag.


    Ich bin dafür, dass die Bundeswehr etwas mehr Geld kriegt, auch wenn ich 2% vom BIP etwas zu viel finde und sowas im Bereich ~1,8% (das wären etwa 62 Milliarden und nur 7 weniger als Russland) besser fände. Ich habe auch kein Problem damit wenn die Bundeswehr versucht ihr Image aufzubessern um sich attraktiver zu präsentieren. (Edit: Das hat sie dringend nötig in meinen Augen, aber mit so etwas wie der Wehrpflicht wirst du das nicht beheben)
    Ich habe ein Problem damit wenn man mich versucht an eine Waffe zu zwingen weil auf einmal von irgendwo eine ominöse Gefahr droht die ich selber nicht erkennen kann.


    TL;DR: Für mich würde Wehrpflicht ein Jahr das ich verliere bedeuten, welches inhaltlich komplett auf meine Prinzipien kacken würde und hinter dem ich den Sinn nicht einmal erkennen würde.

  • Wir wissen ja nicht, wie das endgültige Konzept aussieht und ich denke gerade Frauen werden sich eher für den Zivildienst entscheiden.
    Klar wäre es blöd dann fast ein Jahr Leerlauf zu haben, aber man konnte schon in meiner FWDL-Zeit sich selbst mit verschiedenen Maßnahmen, die von der Bundeswehr unterstützt wurden weiterbilden. So hat ein Kamerad sein Abitur nachgeholt und ist nach seiner BW-Zeit studieren gegangen. Ich fände es zum Beispiel sinnvoll, wenn man dort das Bewerbungstraining hinlegen würde. An der Schule fand ich das immer total lächerlich. In der Achten hat es noch keinen Schüler auch nur irgendwie interessiert. Ich hatte während meiner Schulzeit dreimal solche dämlichen Bewerbungstrainigs die zum Teil eine Woche lang gingen. Gelernt hab ich da so gut wie gar nichts und auch meine Mitschüler meinten damals, dass es komplett fürn Arsch war. Im Prinzip war es nur Schulzeit die verloren ging. Wir hatten den starken Verdacht, dass sich vor allem die Lehrer drüber gefreut haben, weil wir da immer von externen Kräften unterrichtet wurden. So hatten die dann zumindest mit dem Jahrgang, der auf dieses Training gefahren ist, keine Arbeit mehr.
    Und wie schon gesagt, mit dem Zivildienst könnte man den Pflegekräften unter die Arme greifen. Die Eltern einer Freundin sind beide Altenpfleger und haben gesagt, dass es für sie eine mittlere Katastrophe war, als die Wehrpflicht abgeschafft wurde. Klar kann ein Zivi kein richtiges Pflegepersonal ersetzen, aber es gibt dort so viele einfache Arbeiten, die den Pflegern abgenommen werden können, was die dann schon sehr entlasten würde.

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

  • @Sulla


    Zunächst: Ich habe nicht gemeint das die Leute zum Dienst gezwungen werden.
    Du erwähnst die Zahl aktiver Soldaten der Bundeswehr sei höher als die des Vereinigten Königreichs was natürlich stimmt aber dazu möchte ich zwei dinge Anmerken. Einmal ist nämlich dort die Zahl der Reservisten etwa drei mal so groß wie bei uns und zum anderen ist der Fokus der Briten traditionell eher auf eine starke Flotte gerichtet.
    Nun sagst du das die Einführung eines Zivildiensts mit optionalem Wehrdienst vorzuziehen wäre um den Pflegenotstand zu mindern.
    Auch hier würde ich noch etwas anmerken. Der Pflegenotstand wurde und wird seit Jahren von der Politik als große Herausforderung definiert und wird von dieser Seite auch angegangen. Wie gut das funktioniert ist natürlich eine andere Frage. Dazu kommt das ein Starkes Angebot an günstigen Hilfkräften in Form des Zivildienstes letztlich die Bezahlung der Pfleger drücken würde, und hier muss ich dir Zustimmen die Bezahlung ist zu niedrig.
    Und natürlich soll es bei der Wehrpflicht nicht darum gehen gegen konkrete Bedrohungen gerüstet zu sein, denn wie du richtigerweise sagst existieren im Moment keine. Ich sehe die Wehrpflicht als eine Art Vorsichtsmaßnahme, sodass eine gewisse Reserve an Leuten da ist, die bereits mit dem Militärdienst vertraut ist, sollte es zum Verteididungsfall kommen und alle eingezogen werden.


    Ein interessantes Thema, würde ich gerne weiterdiskutieren, vor allem da sich diese Thematik nicht singulär betrachten lässt.


    gibt hier auch mehr Traffic

    Imperator Caesar Divi filius Augustus, Pontifex Maximus, Consul XIII, Imperator XXI, Tribuniciae potestatis XXXVII

  • Zunächst: Ich habe nicht gemeint das die Leute zum Dienst gezwungen werden.

    Was muss ich mir da konkret vorstellen? Wenn du Zivildienst stärker einschränken würdest wäre was dann die Alternative zu Wehrdienst?

    Du erwähnst die Zahl aktiver Soldaten der Bundeswehr sei höher als die des Vereinigten Königreichs was natürlich stimmt aber dazu möchte ich zwei dinge Anmerken. Einmal ist nämlich dort die Zahl der Reservisten etwa drei mal so groß wie bei uns und zum anderen ist der Fokus der Briten traditionell eher auf eine starke Flotte gerichtet.

    Dann nächster Punkt: Frankreich hat auch weniger Soldaten als wir. Also offiziell mehr aber das liegt daran, dass dort die Gendarmerie nationale ebenfalls dazugezählt wird was die Nummer etwas nach oben treibt.

    Auch hier würde ich noch etwas anmerken. Der Pflegenotstand wurde und wird seit Jahren von der Politik als große Herausforderung definiert und wird von dieser Seite auch angegangen. Wie gut das funktioniert ist natürlich eine andere Frage.

    Der Zustand der Bundeswehr wird inzwischen auch seit Jahren als mangelhaft beklagt und inzwischen wird dieser doch auch bereits angegangen. Wie gut das funktioniert ist natürlich eine andere Frage um dich zu zitieren.

    Ich sehe die Wehrpflicht als eine Art Vorsichtsmaßnahme, sodass eine gewisse Reserve an Leuten da ist, die bereits mit dem Militärdienst vertraut ist, sollte es zum Verteididungsfall kommen und alle eingezogen werden.

    Wie groß willst du diese Reserve denn haben? Aber abgesehen davon: Ich finde diese Vorsichtsmaßnahme übertrieben und unnötig eben weil wie du sagst im Moment keine konkreten Bedrohungen existieren die diese Maßnahme in meinen Augen rechtfertigen würden.


    Schlussendlich ist das für mich kein Thema über welches ich gerne diskutiere, auch wenn es Traffic generiert.

  • Was haltet ihr denn vom amerikanischen Abzug aus Syrien?
    Ich bin geteilter Meinung. Einerseits verschlimmbessern die Amis mit ihren Aktion meist alles, andererseits bin ich um die Kurden besorgt, bei denen Erdogan jetzt freie Hand hat.

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

  • Letztendlich nur konsequent, auch wenn ein bewaffneter konflikt zwischen 2 Nato partnern sicherlich ... interessant gewesen wäre. Die Türken waren sehr entschlossen ihre Offensive durchzuführen, die einzige alternative wäre gewesen US Truppen auf Jahre vielleicht sogar auf Jahrzehnte in dem Land zu lassen um die Kurden zu schützen haupsächlich aber um den Einfluss der geopolitischen konkurrenten Russland, Iran zurückzudrängen.


    Ich denke zu beginn der Offensive wird das gleiche passieren wie in Afrin auch, die Kurden werden in Ermangelung starker Verbündeter die Regierungstruppen um Hilfe bitten, die man gerne gewähren wird sichert dies doch auch Einfluss in den, zugegeben im laufe der Türkischen Offensive, schrumpfenden Gebiete.


    Es gibt dort für die USA wenn man es nüchtern betrachtet schlicht nichts mehr zu gewinnen, dafür aber einiges zu verlieren. In so einer Situation ist der Truppenabzug verständlich.

    Imperator Caesar Divi filius Augustus, Pontifex Maximus, Consul XIII, Imperator XXI, Tribuniciae potestatis XXXVII

  • Ich finde das richtig so. Schließlich befindet sich die USA meines Wissens auch ohne UN-Mandant dort, was völkerrechtswidrig ist!
    Ein "besetzen" des Landes würde außerdem nichts bringen, wozu das nämlich führt sieht man in Afghanistan. Damit schürt man nur den Hass auf sich selbst. Syrien muss den letzten Schritt aus eigener Kraft schaffen, nur so kann das Land wieder dauerhaft Frieden finden. Äußere Einmischungen (außer natürlich humanitärer Absicht) bringen jetzt wenig. Der IS muss ideologisch besiegt werden und nicht militärisch.


    Mit einem bei behalten des Status quo, würde man zudem nur weiter den Konflikt mit Russland und den Iran verschärfen, geopolitisch gesehen haben wir in dieser Region nichts zu suchen. Unsere westlichen Werte müssen dort nicht verteidigt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich gebe da Skinner recht. Die USA ziehen ab, bei 2‘000 Soldaten muss ich sagen, ist es relativ gesehen eher wenig für die USA, aber trotzdem noch beachtlich. Der IS hat in der Wüste und am Euphrat noch einige Dörfer und Gebiete, welche es kontrolliert, ungefähr paar Tausend Kämpfer noch. Militärisch ist es nur noch eine Frage der Zeit, ideologisch gesehen muss man mehr unternehmen.

  • Marko an dich habe ich mal eine andere Frage. Und zwar habt ihr in der Schweiz ja eine Regierung, die immer aus allen Parteien gebildet wird. Ich frage mich hier, wie funktioniert das denn?
    Ich meine es muss doch verdammt schwer sein, wenn der Minister von Resort A überhaupt keine Mehrheit hat, um irgendwelche Gesetze durchzubringen, irgendwie auf diesem Gebiet voran zu kommen?

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

    • Offizieller Beitrag

    @Turba: Das stimmt, es scheint unmöglich, besonders, was da mancher Politiker von sich gibt. Diesen Monat traten 2 Bundesräte aus der Regierung zurück und 2 Frauen (Viola Amherd aus der CVP (~CDU) und Karin Keller-Sutter aus der FDP) wurden mit überwältigender Mehrheit vom Parlament gewählt, selbst von den Sozialdemokraten und den Rechten in der SVP, weil es beschlossene Sache war und Tradition hat, dass sich alle Parteien auf einen Kompromiss einigen müssen, weil sonst sähe es schlecht für den Staat aus, wenn sich die Regierungsgeschäfte blockieren. Dies hat, denke ich, am meisten mit der Mentalität zu tun, da die Deutschen anders ticken und dies auch in der Politik wiedergeben.


    Einer für alle, alle für einen! Das ist ja der Schweizer Wahlspruch und politische Einstellung.

  • Das klingt schon fast so, als würde die Instabilität des Staates für seine Stabilität sorgen, weil jeder weis, dass er den Karren sonst in den Dreck fährt.
    Das sieht für mich so aus, als bräuchte es bei euch wesentlich mehr Fingerspitzengefühl, damit man es sich nicht auf Dauer mit jemandem verscherzt.
    Gibt es da bei euch überhaupt hitzige Debatten wie bei uns, oder ist das alles etwas ruhiger?

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.