Schluss mit lustig, jetzt geht's um Politik!

Nachdem mein letzter Beitrag ja wenig Widerhall gefunden hat, möchte ich mal auf die Bewegung
Extinction Rebellion

hinweisen.
Ich möchte wissen, was ihr davon haltet. Ist es gut oder schlecht. Schadet es mehr als es hilft usw....
Ich persönlich bin da etwas geteilter Meinung:
1. Mich haben diese Proteste zu 0% akut betroffen, da ich auf dem Land lebe und mein Pendlerweg eher durch Baustellen erschwert wird, als durch solche Proteste.
2. Ich kann nach einem Zwangsaufenthalt in Berlin diese Protestierenden sehr gut verstehen, denn was mich da mehr als ALLES andere aufgehalten hat, waren die Berliner, die im Speckring wohnen und unbedingt mit dem Auto fahren mussten. Ich fahre seit dem über die Landstraßen mit einem ganz anderen Gefühl. Schon alleine, weil ich diese gigantische Blechlawine nicht mehr vor mir habe. (ich will damit nicht sagen, dass die Berliner kein Auto fahren können, aber gerade in der Stadt reicht nun mal einer, ders nicht kann, um 50 andre aufzuhalten.
3. Als Pendler wäre ich durch die Forderungen indirekt betroffen, da ich nun mal leider recht viele Km zu meiner Kaserne zurücklegen muss. Wenn ich es mir nun nicht einmal am Wochenende leisten könnte nach Hause zu fahren, wäre das ein schwerer Schlag für mich, bzw. ich würde deswegen wahrscheinlich sogar Antraf auf KDV stellen, denn es geht mir nichts über meine Heimat. Das fände ich sehr schade, da ich sehr gerne Soldat bin, es aber keine Kaserne gibt, die in einem verträglichen Maße von meinem Zuhause entfernt ist.

Wie ihr seht, ist da meine Meinung nicht ganz klar zu. Ich muss nur immer wieder daran denken, dass vor einigen Jahren zu Gunsten von 20 000 Arbeitsplätzen in der Kohleindustrie 80 000 in der Solarindustrie geopfert wurden, die mittlerweile wohl mehr als 200 000 währen.
Weiterhin bin ich der Meinung, dass die deutsche Wirtschaft unter dem Klimawandel jetzt schon sehr leidet und das in Zukunft noch mehr tun wird. Das Problem ist, dass wir uns zu sehr auf die Autoindustrie konzentrieren, dabei vergessen wir z. B. die Solarindustie, die Landwirtschaft und die Forstwirtschaft. Die werden bei den großen politischen Diskussionen gerne ausgelassen.

Daneben gibt es noch ein ganz anderes Thema, welchen mich aktuelle beschäftigt, welches mich allerdings selbst mehr betrifft, wie die meisten hier im Forum. Da es dabei aber um die Bundeswehr geht, darf und möchte ich das hier nicht weiter vertiefen

Das ich am menschengemachten Klimawandel zweifel ist ja nun bekannt , auch das ich die Herangehensweise für geradezu sektirisch und wenig zielführend oder sachlich halte .

Extinction Rebellion ist für die Klimabewegung das was in früheren Zeiten als Flagelantentum bekannt war .

Man predigt den Weltuntergang , die Schuld des Menschen allgemein und die der Ungläubigen im besonderen , fordert radikale neue Ansätze ohne auf die Bedürfnisse derer zu achten die ihre Philosophie nicht teilen und verweigert sich sogar Gegenargumenten .

Die zur Schau getragene Symbolik erinnert an Filme und Bücher wie Eyes wide shut oder 1984 was für mich ein ganz anderes Unheil zu verkünden scheint.
Hier lächelt der Faschismus hinter der Karnevalsmaske und alle tanzen zur Musik.

Das blockieren von Straßen sorgt außerdem nicht für weniger verkehr am Demotag , sondern für längere Staus und somit mehr Abgase.

Diese Gruppierung dient nur dem Zweck das Thema noch hysterischer und weniger sachlich zu betrachten .
So forderte unlängst eine Klimaaktivistin im US Fernsehen Babys zu töten und zu essen und ein schwedischer Professor empfahl den Verzehr von Menschenfleisch allgemein (soilent green lässt grüßen ).
Frauen entschließen sich wegen des Klimawandels keine Babys mehr bekommen zu wollen , und Politiker reden ganz offen darüber den Konsum der Bürger etwas mehr einzuschränken und kontrollierend einzugreifen .

Als Soldat bist du übrigens vom E-Auto freigesprochen . Es macht keinen Sinn mit dem Elektromobil zur Arbeit zu fahren und dann auf einen Leopard2 umzusteigen .

Inzwischen wird die Dame als Komikerin bezeichnet (kennt nur Niemand) , und der Auftritt tatsächlich unter Satire verbucht . Das kann man auch nachvollziehen denn es schadet der Bewegung mehr als es nutzt.

Beim schwedischen Hannibal Lecter einfach mal Googeln , da gibt es einiges zu das offenkundig nicht als Satire deklariert wurde .

Aber gehen wir ruhig mal davon aus das geistig verwirrte Dame im US Fernsehen tatsächlich eine Komikerin war , bleibt mir nur sagen das sowas ähnlich wie Böhmermann oder Heufner Umlauf keineswegs witzig sind.
Es ist provozierender politischer Aktivismus der darauf abzielt die Gefühle und Werte Andersdenkender der Lächerlichkeit Preis zu geben und in der Öffentlichkeit zu unterminieren um die eigene ideologische Position zu stärken ohne sich mit der Gegenseite über Argumente auszutauschen .

Ich habe ehrlich gesagt weder von den Türken noch den Amerikanern etwas anderes erwartet .
Für die Kurden ist es aber nichts neues mit dem Rücken an die Wand gedrückt zu werden , das machen die seit Jahrzehnten mit .
Sie sind kampferprobt und halbwegs so ausgestattet das sie eine Besatzung des Gebietes für die Türken zu einem sehr unangenehmen Unterfangen werden lassen können .

Man sollte sich allerdings mal eine Regelung überlegen die es Nato-Staaten verbietet derartig eigenmächtig zu handeln .

Erdogan schließt mit dieser Invasion seine eigenen Reihen im Inneren , wo er stark an Sympathien eingebüßt hat .
Seine Drohungen und Erpressungsversuche gegenüber der EU sind etwas das ich schon voraus gesagt als die Tinte unter dem Flüchtlingspakt noch nicht trocken war .
Wieder einmal wird in der EU die Ideologie von der Realität gerammt .

So wie ich die Sache im Moment einschätze bekommen wir zu Weihnachten wieder ein paar Hunderttausend Flüchtlinge geschenkt , denn Brüssel hat seit der ersten großen Welle 2015 nichts weiter getan um die Außengrenzen der EU zu schützen .

Vielleicht schiebt sich Putin als Blauhelm irgendwie zwischen die Türken und die Assad-Truppen , aber die Wahrscheinlichkeit sehe ich im Augenblick noch als sehr gering an da die Russen eine sehr überlegte Außenpolitik in den letzten Jahren fahren .

Spannend ist das Jean Asselborn im Falle das Syrische Truppen die Türken beschießen sollten gestern im Fernsehen einen Natobündnisfall sieht .
Wenn also Truppen eines souveränen Staates gegen einfallende Truppen eines Natomitgliedes das ohne Mandat eigenmächtig einen Angriffskrieg führt ihr eigenes Staatsgebiet verteidigen , wertet der Mann das als Angriff auf einen Verbündeten.
Das würde der Nato in mancherlei Hinsicht für die Zukunft ganz neue Optionen eröffnen .

Dazu der Artikel 5 der NATO:

Zitat von Der Nordatlantikvertrag

„Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird; sie vereinbaren daher, dass im Falle eines solchen bewaffneten Angriffs jede von ihnen in Ausübung des in Artikel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung der Partei oder den Parteien, die angegriffen werden, Beistand leistet, indem jede von ihnen unverzüglich für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Parteien die Maßnahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, trifft, die sie für erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen und zu erhalten.
Von jedem bewaffneten Angriff und allen daraufhin getroffenen Gegenmaßnahmen ist unverzüglich dem Sicherheitsrat Mitteilung zu machen. Die Maßnahmen sind einzustellen, sobald der Sicherheitsrat diejenigen Schritte unternommen hat, die notwendig sind, um den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit wiederherzustellen und zu erhalten.“

Es ist hier recht klar von Selbstverteidigung die Rede, wäre jetzt schon nicht mehr gegeben. Jean Asselborn kann da ihre Meinung haben, aber der werden sich sicher nicht alle Nato-Mitglieder anschließen.

Nur ist die Türkei bereits in Syrien einmarschiert, damit ist es ein Angriff. Die Mehrheit der Nato ist nicht dafür und wird deshalb an dieser Definition festhalten.

Es reicht theoretisch wenn nur ein Nato-Land sich der Meinung von Asselborn anschließt und in einem solchen Fall aktiv werden würde um einen Präzedensfall zu schaffen .

Ich hoffe zwar sehr das sich dafür keine Regierung her gibt , aber mein Vertrauen in die Politik ist zur Zeit sehr überschaubar .
Würde der Fall jedoch tatsächlich eintreten hätte die Nato vor dem Rest der Welt die Hose runter gelassen , und wäre als Verteidigungsbündnis so nicht mehr zu verkaufen .

Darüber hätte der Noratlantikrat zu entscheiden, der sich sicher nicht die Auslegungshoheit in Sachen kollektiver Selbstverteidigung gemäß Artikel 5 von einem einzigen Mitglied nehmen lassen wird.

Das wäre richtig und vernünftig , hoffen wir das es so geschieht .