Ich tendiere auch zu nein, überlege es mir noch. Falls ich einem Coronakranken über den Weg laufen würde, ich aber nicht angesteckt wurde, muss ich ja trotzdem in Quarantäne, falls man die Kontaktkette des Betroffenen analysiert. Natürlich ist das wichtig, dass man andere schützt vor Infektionen, aber ich bin mir nicht 100% sicher, ob meine Daten wirklich gut aufgehoben sind...
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Schluss mit lustig, jetzt geht's um Politik!
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Und es nutzt euch auch nichts wenn ihr an einem wie mir vorbei geht , der gar kein Smartphone oder Handy besitzt.
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wobei du da heutzutage, zumindest in einer westlichen Industrienation, ein seltenes Exemplar bist.
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Braucht der andere nicht auch die App?
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Ja, es werden vor allem unsere Altersgruppe (20-30) und die Jüngeren (16-19) die App installieren, nehme ich an. Bei den mittelalterlichen Menschen bin ich mir da nocht so sicher. Gerade erhielt ich ausserdem vom BAG (Bundesamt für Gesundheit) eine SMS, die mich anwerben will, die App herunterzuladen.
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mittelalterlichen Menschen
In doppelter Hinsicht auf mich gemünzt ein Treffer .
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Wieso? Hat doch früher auch geklappt?
Früher hat man halt Pläne gemacht und die haben dann auch gehalten. Wenn da mal jemand zum Treffpunkt nicht aufgetaucht ist, war man mega angepisst.
Heutzutage finden die Leute ja nichtmal den Treffpunkt wenn man ihnen auf Google-Maps die Koordinaten schickt... -
Früher war die Welt auch kleiner und viel weniger verplant bzw weniger stressig.
Wie soll ich also einen Kollegen ohne Handy der zb in Zürich wohnt schnell über den Mittag bescheid sagen das ich am 6 am Bahnhof bin weil ich doch länger arbeiten musste? Brieftaube senden? Dieses hat doch früher auch geplant ist ein blödes Argument
Oder tauschst du dein Auto/Roller jetzt auch gegen ein Pferd ein? Hat ja früher auch geklappt. Oder am besten deinen Arbeitslaptop gegen eine Schreibmaschine... ging früher doch auch...
Das ist jetzt nur ein Beispiel. -
Ich hab mir ein neues Handy, welches Whatsapp nutzen kann auch erst letztes Jahr zugelegt und das auch erst als mein altes Handy (ein Samsungklapphandy) endgültig den Geist aufgegeben hat.
Ich hab damit auch nie ein Problem gehabt, wenn eine Nachricht nicht die par Cent wert war, dann brauchte man sie auch gar nicht schreiben.
Verabredungen hat man dann halt nicht so leichtfertig gemacht, sondern geplant. Ich habe jetzt noch (fast) immer einen Terminkalender dabei.
Was dann die kurzfristigen Dinge angeht, die einen Termin platzen ließen, kann ich nur sagen, dass es in 90% der Fälle nicht ich war, der dann nicht konnte und in den anderen 10% haben sich dann meine Freunde und Verwandten halt eher Sorgen um mich gemacht, statt angepisst zu sein, da es dann meist auch etwas wirklich wichtiges oder schlimmes war, das mich vom Termin abgehalten hat, dazu die Handynummern der anderen hatte ich ja in der Not ja ebenfalls noch. -
Zitat von Chapulin
Wie soll ich also einen Kollegen ohne Handy der zb in Zürich wohnt schnell über den Mittag bescheid sagen das ich am 6 am Bahnhof bin weil ich doch länger arbeiten musste?
Wieso, Festnetz gibt es ja immer noch?
Davon abgesehen kann der andere auch warten oder du kannst halt nicht länger arbeiten.
Ein Nachteil der ständigen Erreichbarkeit ist ja auch, dass die Arbeitgeber auch fordernder geworden sind, was eben diese angeht. Wenn ich zu Hause bin, bin ich normalerweise für meinen Chef nicht erreichbar. Genauso wie ich nach Hause gehe, wenn ich einen Termin habe. -
Bis ich 16 Jahre alt geworden war (2013), habe ich bisher nie ein Handy benutzt, ausser die alten Samsung Klapphandys meiner Eltern, um darauf die verpixelten Spiele zu spielen, wenn wir auswärts essen gingen und mir zwischen den Gängen langweilig wurde. Der Grund, weshalb ich ein Smartphone brauchte, war die Erreichbarkeit, da ich fürs Gymnasium etwa 30 Minuten Weg total (via Bahn) brauchte und meine Mutter sich Sorgen machte, falls ich mal später nach Hause kam. Der Bahnhof selber in der grossen Ortschaft war damals wie heute bekannt, dass sich dort viele Dealer und zwielichtige Gestalten selbst zu Tageszeiten aufgehalten haben.
Was ich erst später bemerkte, war die alte Klasse (2009-2013), welche bereits alle ausser mich Handys hatten und eine WhatsApp-Gruppe erstellten, wo auch viel abgelästert wurde über jeden und jede. Vielleicht hätte ich mich besser sozialisiert mit einigen Klassenkameraden, aber meine zwei besten Freunde reichten in der Klasse völlig aus. Ausserdem sind Handys in den Händen von pubertierenden Teenagern im Alter von 12-16 Jahren sehr gefährlich: Stichworte Cybermobbing, Oberflächlichkeit, soziale Ausgrenzung, Depressionen usw..
Nichtsdestotrotz war ich froh, dass ich erst relativ spät verglichen mit Gleichaltrigen mein erstes Handy bekam. Von 2014 bis heute existiert die WhatsApp-Gruppe meiner alten Gymnasialklasse und es war unter dem Strich sehr angenehm: Selten gab es Eskalationen und Sticheleien unter 16-20 Jährigen. Trotzdem habe ich stark erkannt, wie faul wir Jungen geworden sind: Statt uns zu treffen, chatteten wir. Nur wenn man im Nachbarsdorf lebte oder im selben Dorf, hat man sich öfters getroffen. Sonst war alles online ausser der Unterricht.
Statt des Handys hatte ich das Gaming und den PC schon früher entdeckt. Die Vereinsamung durch das Handy ist meiner Meinung nach krasser als mit Onlinegaming/Foren und ohne Michas Idee vor über 7 Jahren hätte ich viele liebe Leute hier nie kennenglernt!
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