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Schluss mit lustig, jetzt geht's um Politik!

  • Findet ihr die Alternativen für Leute "rechts der Mitte" / Konservative denn besser? Ich glaube auch für Leute die bspw. vorher zum (sehr) konservativen Flügel der CDU gehört haben ist es sehr schwierig etwas zu finden. Die AfD scheint das ausgenutzt zu haben.


    Ich hab mittlerweile leider auch das gleiche Problem. Ich kann mich einfach hinter keine Partei soweit stellen, dass ich sie voll unterstütze. Fängt ganz links an und hört ganz rechts auf, quasi das gesamte Spektrum.

    "Wir verbessern uns dadurch, dass wir über uns selbst siegen. Es muss einen Wettbewerb geben und wir müssen diesen gewinnen."
    - Edward Gibbon


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  • Ich finde nicht das die AFD es ausnutzt das die CDU keine konservativen Werte mehr vertritt , vielmehr ist sie die logische Folge davon.
    Das sich in einer solch neuen Partei natürlich auch politische Glücksritter aus stark polarisierenden Kräften sammeln sollte da niemanden wundern .


    Das ist aber ein Phänomen das man auch in anderen Parteien findet , nur wird es dort nicht an große Glocke gehängt (mit Ausnahmen wie aktuell Kühnert).
    Wenn man so manche geistige Entgleisung der Grünen oder der Linken so durchkauen würde wie man es bei der AFD macht , bin ich mir sicher das dort weitere Erosionen in der Wählergunst garantiert wären .


    Bei der FDP hat man das große Probleme das sie immer wieder sehr gute Ansätze zeigen , aber wenn sie dann regieren meistens nichts mehr davon wissen wollen . Das einzige worauf man sich bei den Liberalen verlassen kann ist das sie bemüht sind dicke Geldsäckchen noch dicker zu machen . Vielleicht sollte Friedrich Merz über einen Parteiwechsel nachdenken und als Kanzlerkandidat für die FDP antreten .


    Die Grünen sind in gewisser Weise die neuen Sozialdemokraten , welche sich seit Kanzler Schröder praktisch selbst überflüssig gemacht haben .
    Da sie aber in ihren Ideen radikaler sind sollte man sie ähnlich skeptisch betrachten wie z.B. die Thüringer AFD Fraktion unter Höcke .


    Faktisch hat man bei uns in Deutschland ein durch Medienberichterstattung leicht verzerrtes Bild von Parteien . Schön kann man das z.B. bei der Berichterstattung über Trump sehen . Alle sind sich hier zu Lande einig das der Mann unsympathisch ist , aber wer kennt seine innenpolitische Erfolgsbilanz ? Man orientiert sich lieber an Protokollverletzungen und verbalen Entgleisungen.


    Lobbyarbeit schließt eben auch Medien ein . Langfristig müssen wir uns damit arrangieren das unsere Demokratie nur noch ein Stimmungsmesser für die tatsächlich regierende Oligarchie ist , denn wie Kanzlerin Merkel schon vor Jahren sagte :
    " Niemand kann erwarten das nach der Wahl das gemacht wird was vor der Wahl versprochen wurde ."

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich am liebsten die besten Punkte von mehreren Parteien zu einer Partei zusammenführen würde, die könnte ich dann auch wählen :D

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

    • Offizieller Beitrag

    F steht für Freunde die was unternehmen, U steht für uns, dich und mich, N steht für Nukleares Waffenarsenal, ganz friedlich und freundschaftlich! :whistling:


    Da würde wohl bei jedem eine andere Partei entstehen, aber ich wäre schon zufrieden, wenn eine Partei auch nur 80% von meinen Vorstellungen abdecken würde... X(

    • Offizieller Beitrag

    Puh, soziale Leistungen erhöhen, allerdings nur in sinnvollen Bereichen - ich halte nichts von einem Grundeinkommen.
    Lohnsteuer verringern, dafür Steuern auf Wertpapierhandel, Vermögen usw einführen bzw. erhöhen. Einfach Schritte in eine Umverteilung von "reich" nach "arm" setzen. Man könnte etwa eine Unternehmenssteuer am jährlichen Umsatz festmachen.
    Was Gleichberechtigung betrifft, bin ich für die Ermöglichung tatsächlicher Gleichberechtigung. Dh kostenlose oder zumindest leichter leistbare Kinderbetreuung ermöglichen, sodass auch Frauen leichter Vollzeit arbeiten gehen können. Zudem müssen mMn umgekehrte Anreize geschaffen werden, dass auch Männer in Karenz, Elternteilzeit usw gehen können. (Das können sie zwar bisher auch, aber realistisch gesehen nur in gewissen Branchen)
    Von Frauenquoten und ähnlichem halte ich nichts, ebensowenig von geschützten Arbeitsstellen usw. Leistung soll belohnt werden und Menschen die dieses Niveau nicht schaffen können, können es eben nicht. (Natürlich ist das Thema sensibel wegen der allgemeinen Einstellung der Bevölkerung, aber meine generelle Richtung sollte klar sein)


    Was den Umweltschutz betrifft müssen öffentliche Verkehrsmittel und vor allem alternativer Güterverkehr viel stärker ausgebaut werden. Privatisierungen halte ich hier für das falsche Mittel. Ich habe schon an anderer Stelle erwähnt, dass ich von Diesel-Fahrverboten und ähnlichem nichts halte. Wenn die Politik will, dass weniger Dieselautos gefahren werden, dann soll sie den Verkauf von Neuwagen stark besteuern um sie auf lange Sicht zu reduzieren. Bei solchen Maßnahmen finde ich es eine Frechheit, beim Konsumenten anzusetzen, anstatt beim Verkäufer.

  • Hmm ich sehe die Dinge ein bisschen anders als du Wolran...

    Lohnsteuer verringern

    Warum willst du die Lohnsteuer verringern, wenn du sie dir durch die Einkommensteuererklärung eh wieder zurückholen kannst? Man müsste einfach den Einkommensteuertarif anpassen (Stichwort "kalte Progression), dass sollte ja eigentlich schon vor 20 Jahren passieren...

    Steuern auf Wertpapierhandel, Vermögen usw. einführen bzw. erhöhen

    Na viel Spaß, die Verwaltung wird sich freuen. Wie will man den bitteschön ein Vermögen gerecht bewerten? Zählt nur dass was auf dem Bankkonto ist oder willst du dich ernsthaft dafür einsetzen dass jeder einzelne Vermögenswert (Immobilien etc.) bewertet werden muss? Das wäre ja ein Heidenspaß. Sowas ist für mich nicht umsetzbar. 25% Steuern auf Kapitalerträge halte ich für ausreichend, bei den schlechten Zinsen heutzutage, muss man ja noch irgendwie sein Geld anlegen können...

    Privatisierungen halte ich hier für das falsche Mittel

    Ich persönlich finde dass deutsche Schienensystem zu komplex bzw. zu groß als dass sich ein Unternehmenskomplex sich darum kümmern kann (bei der Österreichischen Bahn kenne ich mich jetzt nicht aus). So wie es ist, kann es natürlich nicht bleiben. Man müsste die Deutsche Bahn meines achtens komplett privatisieren, dann würde es auch nicht so einen Baupfusch geben, sondern das Unternehmen wäre gezwungen wirtschaftlich zu handeln.


    Ich bin da insgesamt etwas liberaler angelegt, kannst dich ja dazu vlt. nochmal äußern.

  • Meine bescheidene Meinung zu den Themen:


    Lohnsteuer: mein Vorschlag wäre, geringe und mittlere Einkommen entlasten, dafür den Steuersatz für die absolute Spitze erhöhen. Momentan greift der Spitzensteuersatz meiner Meinung nach zu früh, dafür aber leider die extrem hohen Einkommen nicht stark genug. Tarifanpassungen könnten hier helfen.


    Finanztransaktionssteuer finde ich nicht gut, lediglich im Hochfrequenzhandel würde ich diese eventuell einführen. Vermögen würde ich prinzipiell nur sehr schwach besteuern, aber halte es auch mangels Anwendbarkeit für schwierig.


    Im Unternehmenssteuersystem braucht man eine gemeinschaftliche europäische Lösung. Grundsätzlich ist die Idee, die Steuern an die erwirtschafteten Umsätze zu koppeln gut. Was bringt es die privaten hohen Einkommen höher zu besteuern, wenn dem Staat Milliarden entgehen weil Konzerne sich aus jeglicher Verantwortung herausziehen können?


    Dazu würde ich mir eine Art Offensive gegen Steuerverschwendung wünschen, damit die zweifelsohne hohen Steuereinnahmen hier in Deutschland besser eingesetzt werden. Aber das ist Wunschdenken, werde ich wohl nicht mehr erleben, dass Steuergeld effizient eingesetzt wird.


    Den Einsatz von Steuergeldern würde ich stärker auf digitale Infrastruktur, Bildungs- und Betreuungsangebote sowie den ÖPNV fokussieren. In meinen Augen genau die drei Bereiche, die viel Aufmerksamkeit brauchen: zukunftsfähige Digitalinfrastruktur, soziale Hilfe beim Start in die Gesellschaft (hier kann man durch gute Angebote ein abdriften in "falsche" Milieus eventuell verhindern) und "physische" Infrastruktur um die Ballungszentren zu entspannen.


    Sinnvoll wäre in meinen Augen gerade eine Ausweitung des sozialen Angebots (u.a. wie angesprochen Kinderbetreuung), denn das hilft allen Menschen gleich (eventuell sogar finanziell schwächeren stärker), obwohl ja unterschiedlich eingezahlt wird, also auch eine Art von Umverteilung.
    Dazu könnte eine Entkopplung vom klassischen Arbeitsplatz helfen, Ballungszentren zu entlasten. Im Bereich der IT gibt es ja schon genügend Stellen, die kein eigenes Büro mit fester Anwesenheit erfordern. Dann ist es egal, ob ich in Schleswig-Holstein oder Frankfurt sitze. Dazu bedarf es aber der richtigen Infrastruktur.
    Und ÖPNV im Sinne des Umweltschutz ist für mich einfach die überlegene Lösung. Wer braucht E-Autos, wenn jeder die Bahn nimmt? Das ist jetzt bewusst unrealistisch formuliert, nur um's mal plakativ zu machen.

    "Wir verbessern uns dadurch, dass wir über uns selbst siegen. Es muss einen Wettbewerb geben und wir müssen diesen gewinnen."
    - Edward Gibbon


    Steamprofil

  • Zum Thema E-Auto und Klimaschutz möchte ich gerne das YT Video von Jasinna : eine kleine co2 Horror-Geschichte empfehlen .
    Hab ich jetzt nicht verlinkt weil ich hier noch keine Links gesehen habe , und mir nicht sicher bin ob sowas klar geht .
    In dem Video wird sehr anschaulich auf die Denkfehler in der Klimadebatte hingewiesen.


    Generell gilt aber das Mobilität unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln nicht nur ein Stück Freiheit ist , sondern auch ein Grundpfeiler des deutschen Wohlstands , hier das Brecheisen anzusetzen kann uns in Teufels Küche bringen .


    Fahrverbote , Sondersteuern wie CO2 Steuer und ähnliches bringen unweigerlich unsere Wirtschaft ins wanken.
    Das heißt aber nicht das das nur Reiche und Wohlhabende trifft , sondern ganz Gegenteil , die Zeche zahlt wie immer der kleine Mann , und weil das noch nicht genug ist destabilisiert eine wankende deutsche Wirtschaft auch den Euro in einem nicht unerheblichen Maß .


    Wem könnte es also am ehesten Nutzen die Klimaschutzpolitik gegen Deutschland und Europa mit der Peitsche voran zu treiben ? Ihr seit alle Hobbystrategen ihr solltet also von selbst darauf kommen . :)


    Nicht das man mich falsch versteht , ich bin ebenfalls für grünere (nicht die Partei) Städte . Sowas kann durch vernünftige Bauprojekte wie z. B. in asiatischen Ballungsräumen mit interessanten Projekten bereits in die Praxis umgesetzt erreicht werden .
    Eine Förderung des öffentlichen Nahverkehrs einschließlich einer sozialen Komponente beim Fahrpreis halte ich ebenfalls für ein wichtiges Werkzeug dabei .


    Eine Politik gegen unsere Industrie ist jedoch ein sehr großer Fehler . Sollte man unsere Automobilkonzerne und angeschlossene Industriezweige weiterhin so unter Druck setzen wie jetzt im Augenblick , werden sie dorthin abwandern wo man sich über CO2 erheblich weniger Gedanken macht . Ratet mal wo das sein könnte ?


    Wir leben in einer Zeit eines globalen Wirtschaftskrieges . Man kann das nennen wie man will , oder runterspielen weil man niemandem auf den Schlips treten möchte , aber der Zeitpunkt für einen Aderlass ist beim Marathon sicher nicht der beste Zeitpunkt .

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mich in den meisten Bereichen recht vage ausgedrückt (sowohl aufgrund von Zeitmangel, als auch aus dem Grund, dass ich nicht weiß, wie man diese Dinge umsetzen könnte).


    Was die Lohnsteuer betrifft, halte ich es einfach für den falschen Weg, ehrliche Arbeit zu besteuern. (übrigens bekomme ich über den Steuerausgleich nicht wirklich meine Lohnsteuer zurück)
    Ich ziele damit einfach darauf ab, dass die Steuerlast im Allgemeinen vom kleinen, hart arbeitenden Mann hin zu Unternehmen, Banken und Spekulanten verschoben werden sollte. Das Ziel sollte sein, die immer weiter aufklaffende Einkommensschere zu verkleinern.



    Zitat von Skinner

    Wie will man den bitteschön ein Vermögen gerecht bewerten? Zählt nur dass was auf dem Bankkonto ist oder willst du dich ernsthaft dafür einsetzen dass jeder einzelne Vermögenswert (Immobilien etc.) bewertet werden muss?

    Mir schwebt da etwas in die Richtung vor, dass alles, mit dem ich Geld verdiene, ich aber eigentlich nicht dafür arbeite, besteuert wird. Wenn dir Immobilien gehören, wirst du diese ja vermieten oder irgendwie versuchen Geld damit zu machen. Dieses Einkommen muss dann besteuert werden. Verwendest du die Immobilien selbst, zahlst du auch keine Steuer (außer die Grundsteuer). Ist vielleicht unausgegoren und mit Sicherheit durchschaue ich nicht alle Hintergründe, aber meine Intention sollte damit klar sein.



    Zitat von Skinner

    Man müsste die Deutsche Bahn meines achtens komplett privatisieren, dann würde es auch nicht so einen Baupfusch geben, sondern das Unternehmen wäre gezwungen wirtschaftlich zu handeln.

    Das Problem mit Privatisierungen insbesondere bei solchen Dingen wie Schienen oder auch (Maut)Straßen oder andere Infrastruktur die es in einer Region nur einmal gibt, ist, dass wirklich wirtschaftlich nur gewisse Bereiche bewirtschaftet werden können.
    Als Beispiel in Österreich ist die Westbahn von Wien nach Salzburg zu nennen. Eine vielbefahrene Strecke und deshalb auch die einzige Strecke auf der es ein Konkurrenzunternehmen zur ÖBB gibt. Dh die Westbahn kann mit niedrigen Preisen der ÖBB Konkurrenz machen und auf dieser lukrativen Strecke Fahrgäste abwerben. Aber die ÖBB muss gleichzeitig auch die weniger lukrativen Strecken bewirtschaften. Etwa kleine Bahnstrecken im Waldviertel und um mein Ziel von verbesserten öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, müssten diese kleinen Netze sogar noch mehr ausgebaut werden, was aber Geld kostet und wahrscheinlich gleichzeitig weniger einbringt.
    Und dann wundert man sich, wieso ein Unternehmen wie die ÖBB keine guten Zahlen schreibt. Wie gesagt, Privatisierung bei solchen Versorgungslinien halte ich für den absolut falschen Weg.
    Was den Baupfusch betrifft, komme ich auf die geschützten Arbeitsplätze zurück. Bei uns in Österreich ist die ÖBB deshalb so schwerfällig und passieren Fehler, weil da Leute mitgeschleppt werden und pragmatisiert sind, die für diese Posten ganz einfach nicht geeignet sind. Nur weil das ein staatlicher Betrieb ist, sollten dort nicht von der Politik irgendwelche Verwandte und andere Vollpfosten untergebracht werden können. Vielleicht kann man das über einen völlig unabhängigen und technisch versierten "Einstellungsrat" verhindern, der (neue) Mitarbeiter wirklich auf Grund ihrer Fähigkeiten einstuft und einstellt.

  • Ich muss mich im Punkt Privatisierung Wolran anschließen. Grade wenn man vom Land kommt, weis man, dass das für viele Dinge der Todesstoß wäre, da es sich niemals für ein Unternehmen rechnen wird schwach frequentierte Bereiche zu bewirtschaften (da geht es nicht nur um den ÖPNV sondern zum Beispiel auch um Wasser, Strom, Internet etc...). Für die Menschen die dort leben, ist das essentiell wichtig, aber für ein privates Unternehmen ist das einfach nur ein Minusgeschäfft. Es müsste die Preise soweit erhöhen, dass es die Menschen nicht bezahlen können. Gerade beim Netzausbau wohne ich in einer Gegend, wo vor allem die Unternehmen einfach nicht daran interessiert sind hier zu investieren. In mehreren Dörfern unserer Gemeinde hat man schlicht gar keinen Handyempfang. Da gibts dann den sogenannten Funkstein, auf den man sich stellen muss, damit man wenigstens sehr schlechten Empfang hat.
    Bei einer Privatisierung in anderen Bereichen würde das auch in diesen ebenfalls nicht besser laufen. Es wird in England argumentiert, dass dort die Privatisierung der Wasserquellen zu einer besseren Versorgung geführt hat, aber das wurde dort mit einer starken Verteuerung bezahlt (das Thema hatten wir schon mal im Forum. Ich finds nur gard net). Schön für die, die sichs offenbar leisten können. Für alle anderen eher weniger...

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

    4 Mal editiert, zuletzt von Turba ()