Alles anzeigenIch habe mich in den meisten Bereichen recht vage ausgedrückt (sowohl aufgrund von Zeitmangel, als auch aus dem Grund, dass ich nicht weiß, wie man diese Dinge umsetzen könnte).
Was die Lohnsteuer betrifft, halte ich es einfach für den falschen Weg, ehrliche Arbeit zu besteuern. (übrigens bekomme ich über den Steuerausgleich nicht wirklich meine Lohnsteuer zurück)
Ich ziele damit einfach darauf ab, dass die Steuerlast im Allgemeinen vom kleinen, hart arbeitenden Mann hin zu Unternehmen, Banken und Spekulanten verschoben werden sollte. Das Ziel sollte sein, die immer weiter aufklaffende Einkommensschere zu verkleinern.
Mir schwebt da etwas in die Richtung vor, dass alles, mit dem ich Geld verdiene, ich aber eigentlich nicht dafür arbeite, besteuert wird. Wenn dir Immobilien gehören, wirst du diese ja vermieten oder irgendwie versuchen Geld damit zu machen. Dieses Einkommen muss dann besteuert werden. Verwendest du die Immobilien selbst, zahlst du auch keine Steuer (außer die Grundsteuer). Ist vielleicht unausgegoren und mit Sicherheit durchschaue ich nicht alle Hintergründe, aber meine Intention sollte damit klar sein.
Das Problem mit Privatisierungen insbesondere bei solchen Dingen wie Schienen oder auch (Maut)Straßen oder andere Infrastruktur die es in einer Region nur einmal gibt, ist, dass wirklich wirtschaftlich nur gewisse Bereiche bewirtschaftet werden können.Als Beispiel in Österreich ist die Westbahn von Wien nach Salzburg zu nennen. Eine vielbefahrene Strecke und deshalb auch die einzige Strecke auf der es ein Konkurrenzunternehmen zur ÖBB gibt. Dh die Westbahn kann mit niedrigen Preisen der ÖBB Konkurrenz machen und auf dieser lukrativen Strecke Fahrgäste abwerben. Aber die ÖBB muss gleichzeitig auch die weniger lukrativen Strecken bewirtschaften. Etwa kleine Bahnstrecken im Waldviertel und um mein Ziel von verbesserten öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, müssten diese kleinen Netze sogar noch mehr ausgebaut werden, was aber Geld kostet und wahrscheinlich gleichzeitig weniger einbringt.
Und dann wundert man sich, wieso ein Unternehmen wie die ÖBB keine guten Zahlen schreibt. Wie gesagt, Privatisierung bei solchen Versorgungslinien halte ich für den absolut falschen Weg.
Was den Baupfusch betrifft, komme ich auf die geschützten Arbeitsplätze zurück. Bei uns in Österreich ist die ÖBB deshalb so schwerfällig und passieren Fehler, weil da Leute mitgeschleppt werden und pragmatisiert sind, die für diese Posten ganz einfach nicht geeignet sind. Nur weil das ein staatlicher Betrieb ist, sollten dort nicht von der Politik irgendwelche Verwandte und andere Vollpfosten untergebracht werden können. Vielleicht kann man das über einen völlig unabhängigen und technisch versierten "Einstellungsrat" verhindern, der (neue) Mitarbeiter wirklich auf Grund ihrer Fähigkeiten einstuft und einstellt.
Marcel Fratzscher sieht "Exzesse" innerhalb der sozialen Marktwirtschaft und hat die Politik zu umfassenden Reformen aufgefordert. Damit reagiert der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auf die umstrittenen Aussagen des Juso-Chefs Kevin Kühnert. "Die soziale Marktwirtschaft funktioniert nicht so, wie sie funktionieren sollte", sagte Fratzscher. Das mache sich vor allem auf dem Wohnungsmarkt bemerkbar.
"Ich teile nicht die Kritik Kühnerts zu sagen, wir brauchen eine sozialistische Marktwirtschaft", sagt Fratzscher. "Aber es gibt viel Missbrauch in der sozialen Marktwirtschaft, wenn man sich die Diskussionen um Mietpreise und Wohnungsmarkt anschaut."
Manche Immobilieneigentümer hätten den Wert ihrer Immobilie in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt, ohne etwas dafür zu tun. "Wenn dann Mieter vor die Tür gesetzt oder unter Druck gesetzt werden, exorbitante Mietpreissteigerungen zu zahlen, dann ist etwas aus dem Lot geraten."
Aus Fratzschers Sicht ist die soziale Marktwirtschaft eigentlich eine Erfolgsgeschichte und der Grund für das Wirtschaftswunder Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. "Das Problem ist, dass der Staat die Marktwirtschaft viel zu lange schlecht reguliert hat." Man habe den Banken zu lange vertraut, das Richtige zu tun.
Der Ökonom fordert den Staat daher zur Regulierung, einer besseren Kontrolle und zu besseren Regeln für die Banken auf. Außerdem monierte Fratzscher einen ungewöhnlich großen Niedriglohnbereich. "Es gibt ein zunehmendes Armutsrisiko - trotz Wirtschaftsbooms in den vergangenen Jahren. Das ist ein Widerspruch."
https://www.spiegel.de/politik…juso-chefs-a-1265750.html
Soziale Ungleicheit ist gestiegen in den letzten Jahrzehnten und wird weiter steigen:
https://www.bpb.de/politik/gru…zialkunde/138446/ausblick
Es ist daher moralisch und politisch geboten, dass Spekulations- und leistungsunabhängige Vermögenszuwächse durch Immobilien stärker besteuert werden als das bislang der Fall war, wenn man die gesellschaftliche Stabilität erhalten will, die auch ein Grund für unsere starke Wirtschaft ist.