Schluss mit lustig, jetzt geht's um Politik!

Du darfst aber auch nicht vergessen, dass es in der Schweiz vergleichsweise hohe Lebenskosten hat.

Was die Briten betrifft, glaube ich schon, dass sie draufzahlen. Vor allem wenn es einen ungeregelten Brexit gibt. Damit würden sie plötzlich ohne Handelsabkommen mit EU-Staaten dastehen und diese müssen erst wieder ausgehandelt werden.
Vor allem wird aber jedenfalls der Finanzmarkt darauf reagieren und alleine dadurch werden die Briten schon Verluste erleiden.

Geschieht ihnen in gewisser Weise aber auch recht, denn sie haben dafür gewählt. Genau wie es den österreichischen Wählern recht geschieht, dass sie unter den Gesetzen von Türkis-Blau leiden müssen.
Wenn die Mehrheit entscheidet müssen eben alle damit leben.

Zitat von Chapulin

Was ja auch im Sinne der Demokratie ist oder? Alles andere wäre ja eine Diktatur.

Joa, zeigt aber nur, dass die Demokratie nicht perfekt ist.
Ich habe da vielleicht eine etwas radikale Meinung aber ich glaube, dass die Menschen grundsätzlich dumm sind. Und wenn die Menschen grundsätzlich dumm sind und wir alle vom Willen der Mehrheit abhängig sind, dann ist der Wille der Mehrheit dumm.
Allerdings weiß ich leider auch nix besseres als die Demokratie, weil es einfach kein vernünftiges System gibt, mit dem man herausfinden kann, was die klügere Meinung ist.

Einziges System welches ich mir vorstellen kann, welches die "normale" in Europa üblicherweise praktizierte Demokratie verbessern kann ist eine direkte Demokratie wo zB über Onlineplattformen Ideen von jedem Bürger eingebracht werden können. Kriegt die Idee genug Stimmen geht es in eine nächste Runde wo etwa von Experten (möglicherweise von Parteien gestellt) die Idee bewertet wird. Bei überwiegend positiven Stimmen wird die Idee in einer weiteren Phase zur allgemeinen Abstimmung freigegeben mit anonymisierten Erläuterungen der Experten usw. Hat eine Idee genügend Zustimmung muss sie dann im Parlament behandelt werden. Wird die jeweilige Idee im Parlament abgelehnt muss dies mit einer Begründung im Onlineportal dargestellt werden.
Wäre ein ähnliches System wie Volksbegehren, nur schneller, leichter zugänglich und viel direkter.

An sich finde ich die Handhabung der Volksinitiative soweit gut, dass Unterschriften für ein gemeinsames Anliegen gesammelt werden. Gäbe es eine Website oder ein Amt für Ideen/Anliegen der Staatsbürger, würde es vermutlich zu einer Ansammlung von zehntausenden Anliegen kommen ohne bedeutende Mehrheit, denke ich. Man hätte dann keinen grossen Überblick mehr und die (dumme) Mehrheit macht sich keine Mühe, alles durchzulesen. Schliesslich wollen auch viele nicht mit der vorurteilsbehafteten Politik zu tun haben. Vor allem günstige Preise, genug Essen, Unterkunft, niedrige Steuern, Selbstbestimmung, Recht bzw. „Gerechtigkeit“, Freiheiten und Frieden will die Mehrheit. Aber ein Schlaraffenland ist nicht möglich, leider.

@Chapulin sagte ich ja, dass es leider kein Mittel gibt um die Dummen auszusortieren. Das ist mMn das große Problem der Demokratie.
Denn es gibt ja nur um ein Beispiel zu nennen zB sehr intelligente Menschen die trotzdem den Holocaust leugnen.

@Master Marko bei uns gibts ja eben auch das Volksbegehren. Aber ich finde dieses System zu sperrig. Etwa müssen für einen Abstimmungsantrag eine gewisse Anzahl an Unterschriften zustande kommen. Unterschreiben kann ich aber nur, wenn ich zu gewissen Zeiten (normalerweise 8-12) auf dem Gemeindeamt vorstellig werde und unterschreibe. Dort werde ich zB von der rauchenden Gemeindebediensteten noch hingehalten und blöd angeschnauzt weil ich das Nichtrauchervolksbegehren unterschreiben will. Selbstverständlich musste ich mir dafür auch noch frei nehmen weil ich zu diesen Uhrzeiten ja arbeite.
Da werden also dem Volkswillen viel zu viele Steine in den Weg gelegt und insofern unterschreiben dann auch weit weniger Menschen als das bei einer einfach zugänglichen Internetplattform der Fall wäre. Ganz abgesehen davon, dass es zB für jedes Volksbegehren eine eigene Internetseite gibt und man grundsätzlich einmal davon gehört haben muss um überhaupt zu wissen, dass es da was zu unterschreiben gibt, was man vielleicht unterstützen will.
Wie schon mehrfach gesagt ist das mMn viel zu sperrig und eben eher dazu ausgelegt, Steine in den Weg zu legen. Die modernen Mittel würden da viel mehr Einfachheit reinbringen.
Was die hunderttausend nichtssagenden Anträge angeht, müsste es natürlich eine Art Vorsiebung geben die etwa den Antrag auf täglich 1l Freibier aussiebt.

Ein Problem welches es eben bei solchen Initiativen wie auch bei normalen Wahlen gibt, ist die Faulheit der Bürger. Wie viele lesen sich die Initiative tatsächlich aufmerksam durch und welcher Prozentsatz versteht die Folgen davon dann auch noch (wo wir wieder bei Dummheit wären).
Da kann leider auch mit sehr viel Populismus gearbeitet werden.