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[DBG] Alles was nicht in die Höfe gehört

    • Offizieller Beitrag



    „Verdammt noch mal! Wie konnte das passieren?“ Degenar war außer sich und schrie die umstehenden Männer an.
    „Bringt mir den verdammten Führer her!“


    Wütend ließ sich der General auf einen größeren Stein nieder. Hinter ihm lagerten in einem Tal seine Männer. Er trat nach einem Eisklumpen. Eis! Im Hochsommer! Der Pass war voller Schnee.
    Einige berittene Männer näherten sich, zwischen ihnen ein kleiner Mann der zu Fuß war.
    „Du bist also der Führer?“ herrschte Degenar den Kleinen an. Dieser strich sich nervös über einen prächtigen schwarzen Schnurrbart der zu beiden Seiten des Mundes weit herab hing.


    „Der bin ich, Herr.“
    „Nun, dann kannst du mir wohl hoffentlich sagen, wo wir uns befinden. Wir latschen hier durch Schnee. Ich werde meine Armee sicher nicht an einen Winter verlieren. Vor allem nicht im Sommer! Wie heißt du überhaupt?“
    Aus seiner Tasche zog der kleine Mann eine handgezeichnete Karte. „Mein Name ist Adolf, Herr. Seht her: Wir sollten ungefähr hier sein.“ Er deutete mit dem Finger auf die Karte.
    Diese zeigte allerdings nur einige Linien welche Wege und Flüsse darstellten und einige Punkte mit Namen dabei, welche Dörfer bezeichneten. „Seht Ihr? Der Fluss der hier ins Tal fließt muss dieser sein.“ Wiederum deutete er auf eine verzeichnete Linie.
    Degenar entriss Adolf die Karte und betrachtete sie eingehend während dieser über seinen Schnurrbart strich.
    Die Augenbrauen des Generals zogen sich missmutig zusammen. Er drehte die Karte herum und schlug den Führer gegen den Hinterkopf.


    „Idiot! Hast du keine Augen im Kopf? Hier. Wir sollten in Moskgau sein. Wir waren auch schon kurz davor. Aber du hast abgeschwenkt und uns zu weit nach Südenosten geführt.“ Er deutete auf zwei Punkte auf der Karte. Das Dorf diesseits des Passes...“ Degenar deutete in die Tiefe wo seine Armee rund um ein Dorf lagerte. „...heißt Stalien. Und jenes jenseits des Passes heißt laut Karte Grat. Wir stecken hier also zwischen Stalien und Grat fest und das alles nur, weil du die Karte nicht richtig lesen kannst.“
    Degenar musterte Adolf wütend während sich dieser erneut an seinem prächtigen Schnurrbart zu schaffen machte. Er schnippte mit den Fingern.
    „Haltet ihn fest.“ Sofort packten zwei kräftige Soldaten aus Degenars Leibwache den Führer bei den Armen. Dieser versuchte sich zu wehren doch hatte er mit seiner schmächtigen Figur keine Chance. Degenar zog ein scharfes Messer, packte Adolf beim Kinn um seinen Kopf ruhig zu halten und tat zwei schnelle Schnitte. Links und rechts fielen die langen Haare des Schnurrbarts zu Boden sodass nur ein schmales Bärtchen direkt unter der Nase stehen blieb.
    „Sei froh, dass du so glimpflich davon kommst.“ knurrte der General. „Und nun pack dich!“


    Das ließ sich Adolf nicht zweimal sagen und schleunigst hüpfte er den Hang hinunter davon.
    „Wieso ist diese Witzfigur unser Führer? Hatten wir keine fähigeren Männer?“ Finster fragte Degenar dies seine Offiziere.
    „Nun, die hatten wir wohl, allerdings war Adolf der einzige Freie unter den Führern. Deshalb vertrauten wir auf seine Fähigkeiten.“
    „Geh! Freier!“ Der General steckte das Messer mit einer heftigen Geste zurück in die Scheide. „Darauf setze ich einen Haufen braune Scheiße! In Zukunft nehmt ihr nur Männer die etwas von der Sache verstehen! Mir egal ob das Freie, Halbfreie oder Sklaven sind. Die Leistung zählt. Und jetzt schafft mir verdammt nochmal einen ortskundigen Führer heran, damit wir wieder auf den richtigen Weg kommen.“

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    An der Spitze seiner Armee ritt Rianorix über die Grenze in das Gebiet, welches die Römer den Insubrern gestohlen hatten. Es tat ihm gut, wieder im Feld zu sein. Endlich einen Ehrlichen Krieg, nicht die ewigen Ränke in der Heimat. Hier wusste er wer der Feind war.


    Als die Armee 3 Tage später ihr vorläufiges Lager aufgeschlagen hatte, wunderte er sich, wie leicht doch die Besetzung gefallen war. Von kleineren Gruppen von Bauern, die nicht wussten, was gut für sie war und meinten, sie könnten sich ihm und seiner wiedersetzen als er ihren Höfe plündern lies, gab es noch keine Kampfhandlungen. Rianorix war sich aber bewusst, dass sich dies bald ändern könnte...

    Deutschlands Schicksal: Vor dem Schalter zu stehen. Deutschlands Ideal: Hinter dem Schalter zu sitzen.
    Kurt Tucholsky

    • Offizieller Beitrag

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    Irgendwo südlich der Alpen in einem kleinen Heerlager


    Amilia saß immer noch wie betäubt am Lagerfeuer.
    Ihre gesamte Welt war in wenigen Augenblicken zerstört worden. Wilde Barbaren waren über ihr Dorf hergefallen und hatten gewütet wie die Wildschweine die sie doch waren. Ihr Mann und ihr Sohn hatten ehrenhaft versucht die Angreifer zu vertreiben, doch das Letzte, das sie von ihnen gesehen hatte, war wie einer der Soldaten ihren Mann mit einem gewaltigen Hieb niederstreckte. In Tränen war hatte sie dem Pferd die Sporen gegeben und war so schnell geritten wie noch nie zuvor. Nach zwei Tagen war sie dann auch hier in diesem kleinen Heerlager angekommen und hatte den zuständigen General von den Geschehnissen unterrichtet. Nachdem dieser die Nachricht von eigenen Spähern benstätien lies, sandte er Boten nach Rom. Was nun geschehen würde wusste sie nicht, sie wusste nur, dass sie auch hier nicht lange würde bleiben können....



    Rom


    Caecilius stand wutentbrannt in der Kurie, dem Herzen Roms. Neben ihm waren noch viele anderen Senatoren und auch Caesar anwesend. Die Nachricht, welche soeben von der zweiten Legio eingetroffen war, hatte sie alle in hierher beordern lassen.
    Die Boier, die Barbaren aus dem Norden waren in römisches Gebiet eingedrungen und hatten mehrere Dörfer und Bauernhöfe geplündert. Es galt Vergeltung zu üben, doch wie, darüber diskutierten sie nun schon seit Stunden.
    Da gab es Leute wie Pompeius, der der Meinung gewesen war, dass man einfach die geballte Macht der römishen Legionen gegen die Eindringlinge werfen sollte und dann gab es Personen wie Cato, die dem Ganzen besonnener gegenüber standen.
    Er selbst hatte vorgeschlagen sich erst einmal zurück zu ziehen und zu sehen was die Boier als nächstes vor hatten. Caesar selbst hatte die ganze Zeit kaum ein Wort gesagt, scheinbar wollte er sich erst einmal ein Bild der zahlreichen Möglichkeiten machen, bevor er sich entschied. Nach einer weiteren Stunde des diskutierens erhob er sich und sprach: "Meine werten Senatoren," es wurde still im Saal, "die Sache ist doch ganz klar. Diese Barbaren wollen ihr Land zurück. Das Land, das wir ihnen rechtmäßig vor 140 Jahren im Kampf genommen haben. Dass sie plündernd durch die Lande streifen zeigt, uns dass es ihnen nicht um das Land allein geht, sondern darum uns zu schwächen zu provozieren und vor allem uns heraus zu fordern, uns vor dem Rest der Welt lächerlich zu machen. Was werden wohl unsere Nachbarn denken, wenn wir nicht gerecht gegen so ein Vergehen vorgehen? Richtig, es wird sie nur noch mehr ermuntern es ihnen gleich zu tun. Ich hörte von einer weiteren, viel größeren Armee, welche noch in den Alpen marschiert. Welche Absichten sie auch haben mögen, wir sollten vorsichtig sein, daher werde ich nun folgendes veranlassen....."
    Kurze Zeit darauf verließen mehrere Boten Roms in alle Himmelsrichtungen.


    Im Norden des Reiches wieder südlich der Alpen


    Marcus hatte seine Befehle erhalten und es wurde Zeit diese umzusetzen. Er winkte einen Zenturio herbei, erteilte ihm mit ein paar knappen Worten die nötigen Instruktionen und schritt weiter. Bereis wenige Minuten später begannen die Soldaten um ihn herum die Zelte abzubauen und ihre Sachen zu packen. Die Armee machte sich zum Abmarsch bereit. Die schwere Kriegsmaschinerie würde sie verlangsamen, wenn er ihnen nicht die Notwendigkeit der Eile beibringen würde. Als er bereits wieder kurz vor seinem Zelt war, war das Lager bereits fast zur Gänze abgebaut, seine Soldaten waren schnell, wenn man ihnen nur genug Ansporn und Drill einflößte - beides war seine Spezialität und dafür wurde er geschätzt.
    Bereits drei Stunden später war in dem Lager nur noch eine Rumpfmanschaft zwischen alle den Leeren Wällen, die Armee war weiter gezogen.

    • Offizieller Beitrag



    Herbst 61vChr


    Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und danach einen auf den Mund.
    „Reise nach Hause. Ich werde hier die Arbeiten überwachen. Wir werden zumindest den gesamten Winter und wahrscheinlich einen Großteil des nächsten Jahres beschäftigt sein. Und dann wird erst der Grundstein für die Mauer gelegt sein. Wenigstens geht es schneller, sobald das Fundament steht.“
    „Was soll ich zu Hause tun?“ fragte Inga Harold.
    „Du wirst während meiner Abwesenheit regieren. Zu den Things werde ich wohl oder übel kommen müssen – auch wenn das eine lästige Pflicht ist – sie sind wichtig.
    Deine erste Aufgabe wird sein, den Rugiern die Dörfer zu überschreiben, die wir ihnen jenseits der Oder abgenommen haben.“
    Ingas Gesichtszüge waren hart und man konnte ihre Gedanken nicht daran ablesen.
    „Warum?“ War das einzige was sie sagte.


    „Weil wir damit den Frieden im Osten sichern werden. Ansonsten müssten wir schon bald mit ihrem Angriff rechnen. Gib ihnen die Dörfer zurück und schon geben sie Ruhe.“ Glücklich lächelte Harold. Dann eilte er davon um ein paar Männer zu unterstützen die einen großen Steinblock an ihren Platz in der Mauer wuchteten.
    Inga warf ihm einen Blick nach und bestieg dann ihr Pferd. Eine Staubfahne nach sich ziehend verließen sie und Lykke den Titelberg.


    Harold blieb das ganze Jahr über und half beim Bau der Verteidigungsanlagen. Die Arbeiten gingen gut voran und währenddessen begann Inga die Stellung als Heerkönigin zu gefallen. Sie mochte es, mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert zu werden. Nur zu den Things sah sie ihren Mann. Er war guter Dinge, weigerte sich aber nach wie vor über weitere Kriegszüge zu sprechen.


  • Genüsslich zog er die kalte Luft durch die Nase ein. Seit ein paar Tagen war Ireyons Armee endlich abgezogen und er hatte wieder seine Ruhe.
    Jetzt war die herrliche Aussicht von der Mauer wieder ganz sein.
    Eine ganze Weile stand er so da. Den Biss der Kälte spürte er inzwischen kaum noch, und die Wolfsmakse hielt jeglichen Wind davon ab, über sein Gesicht zu fahren.
    Er konnte sich nicht mehr errinern, wann er sie das letzte Mal wirklich abgenommen, und sein eigenes Gesicht (oder das eines anderen Wächters) betrachtet hatte. Auf der ganzen Festung gab es keinen Einzigen Spiegel, außer dem Eis in den tiefen Grotten, und die Wächter aßen stets allein. So kannte Niemand das Gesicht des Anderen und man identifizierte sich anhand von Gangart, Haltung und ähnlichem, sowie winzigen Unterschieden in der allgegenwärtigen Rüstung.
    Dann riss ihn eine vertraute Stimme aus seinen Gedanken: "Es wird Zeit, Lupus"
    Die blecherne Verzerrung, die durch die Maske zustande kam, war für ihn so normal, wie für normale Leute die Sonne am Himmel - er hörte sie praktisch gar nicht.
    Er nickte und drehte sich um, um die Treppen hinab zu steigen.
    Wie immer hatte ihn der Anblick des Sonnenuntergangs über den Bergen nachdenklich gemacht:
    "Lupus, ja.....das ist wohl mein Name. Ich frage mich, warum man ihn mir gegeben hat? Passt er zu mir?"
    Es war Tradition auf Avyssos, das jeder, der die Festung nicht als Besucher betrat, einen neuen Namen bekam. Das galt für Wächter ebenso, wie für Gefangene.
    Lupus konnte sich nicht mehr an seinen früheren Namen errinern. Hier oben verlor die Vergangenheit mit der Zeit ihre Bedeutung.
    "...zumindest für die Meisten...", dachte sich Lupus nachdenklich, als er den Innenhof verließ, und das Hauptgebäude der Festung betrat.
    Wann immer er an einem Wächter vorbeikam, grüßte ihn dieser mit einem Nicken.
    Schließlich kam er vor einer recht massiven, mit Stahl verstärkten Holztür zu stehen.


    Im diffusen Licht der Fackeln, fiel es den Meisten nicht auf, aber Lupus hatte die Verzierungen in dem alten Holz schon immer faszinierend gefunden.
    Er hatte sich sagen lassen, das sie die Geschichte eines epirotischen Diplomaten erzählten. Zuerst sei dieser nach Rom gefahren und habe dort verhandelt. Nachdem er seine Mission dort beendet hatte, gaben ihm die Römer ein Pferd, um weiter zu reisen.
    Dies tat er und nahm das Pferd schließlich mit auf seine Reise nach Karthago.
    Aber kaum war er dort angekommen, beschuldigte ihn ein Römer des Pferdediebstahls und brachte den Fall vor die karthagische Jusitz. Die Karthager waren sofort willig, den Mann schuldig zu sprechen, nachdem dieser das Pferd an den Römer zurückgeben wollte - er hätte ja soeben zugegeben am "Diebstahl" des Pferdes schuld gewesen zu sein.
    Wäre der Epirote kein Diplomat gewesen, so hätte man ihn zum Tode verurteilt und das Urteil sofort vollstreckt, so aber ließen ihm die Karthager Zeit, die Stadt bis Sonnenuntergang zu verlassen.
    Geschockt von den Ereignissen, vergaß der Epirtoe die Zeit und schaffte es nicht rechtzeitig aus der Stadt. Daraufhin wurden die Karthager wütend und bestachen ihre Götter mit funkelndem Gold, um es dem Epiroten heimzuzahlen - so würde die Schuld an seinem Tod nicht auf sie zurückfallen. Die Götter hörten, und entfachten einen gewaltigen Sturm. In ebenjenem Sturm, drehte schließlich das römische "Staatspferd" durch und trampelte den Epiroten blutig nieder. So endete die Geschichte.


    "Immer wieder unterhaltsam. Und die Leute fragen sich, warum Leander nicht an die Götter glaubt. Mit solchen Göttern würde ich auch nichts zutun haben wollen", dachte sich Lupus lächelnd, als er den Schlüssel hervorholte und das "Pferdetor" aufschloss. Sofort schoss ihm ein kalter Luftstrom entgegen, so stark wie bei einem Sturm. Kaum war er durch die Tür hindurch, war von dem Sog nichts mehr zu spüren. Er schloss die Tür und ging ein paar Schritte, über den Holzsteg, zu der windgeschützten Stelle mit den Fackeln (wäre er mit einer durch die Tür gegangen, wäre sie zweifellos ausgegangen).
    Dann begann er den Abstieg über die Holztreppen, die in den rundum vereistem Gang eingebaut worden war.
    Eine gute Viertelstunde, und eine Menge Abzweigen später, kam er vor einem Gemäuer und einer weiteren Tür zum stehen. Hier kam ihm kein Wind entgegen - und entgegen der Erwartungen, war es in den folgenden steinernen Gängen angenehm warm.
    Nachdem er das Essen von der Küche geholt hatte, begab er sich zu seinem eigentlichen Ziel. Wenig später, kam er vor einer ebenso Stahlverstärkten Holztür zum stehen. In dem langen Gang, gab es keine einzige weitere Zellentür.
    Lupus öffnete die Tür mit dem Schlüsselbund und kam mit einem (unter der Maske verborgenem) Lächeln herein.
    "Dein Abendessen, Rex"
    ...

    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"

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  • Ireyon war nervös. Es war ein altbekanntes Gefühl - die stete Nervosität des Krieges.
    Würde der Plan aufgehen? Würde er grandios scheitern? Oder würde überhaupt nichts geschehen?
    "Ah, ich liebe dieses Gefühl - da fühle ich mich doch glatt wieder ein wenig lebendiger", dachte sich die alte Frau hämisch grinsend.
    Zwar legte sie es nicht darauf an, möglichst viele Opfer in einem Krieg zu fordern, doch konnte sie nicht verneinen, das sie eine gewisse morbide Freude dabei verspürte, mit ihren Gegenspielern auf dem Spielbrett der Landkarte zu tanzen.
    "Dieses mal, könnte es allerdings auch gut das letzte Mal sein. Diese Sueben sind wahrlich gerissen"
    Sie unterdrückte ein Grunzen:
    "Scheiße, mein Arsch tut schon wieder vom langen Reiten weh"
    Generell, machten ihre Männer kaum Geräusche, für eine Armee dieser Größe. Sie hatte dem römischen Grünschnabel eingeschärft, seine Männer gefälligst ebenfalls an der Leine zu halten - sie konnte haltlose Aktionen nicht gebrauchen.
    "Bleibt zu hoffen, das er sich auch daran hält"
    Dann musste sie widerwillig Lächeln: "Obwohl: hitzköpfiger, als Leander es früher war, kann er kaum sein"
    Und mit diesen amüsanten Gedanken, setzte sie ihre Reise fort, und erwartete den Bericht der Späher...

    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"


  • Verärgert sah Ireyon auf die Karte.
    "Fürwahr, diese Sueben sind wirklich gerissen"
    Dann murmelte sie: "Naja, macht nichts - der Krieg geht trotzdem weiter"
    Die meisten Schritte ihrer Gegner waren wie vorgesehen eingetroffen, aber Einiges hatte sie doch überrascht. Sie konnte allerdings erkennen, das es sich in allen Fällen um schlaue Züge gehandelt hatte.
    "Warum kann mein Gegner nicht ein mal ein kompletter Vollidiot sein?"
    Dann rief sie einen ihrer Untergebenen herein: "Gibt es etwas Neues von Leander? Oder den Spähern?"
    Der Soldat schüttelte den Kopf: "Nein, es hat uns keine Nachricht erreicht"
    Die alte Generalin nickte abwesend: "Gut, dann fahren wir fort, wie geplant"
    Als der Krieger das Zelt gerade wieder verlassen wollte, rief Ireyon ihn noch einmal zurück: "Ah ja, und teilt den Römern mit, das sie besser mit der Evakuierung ihrer Hauptstadt beginnen - die ist jetzt nicht mehr zu retten...."
    "Obwohl es durchaus möglich gewesen wäre es zu verhindern - aber dafür hätten die Römer etwas früher und waghalsiger handeln müssen"
    "...und bringt einer alten Frau noch eine warme Decke"
    Sowie der Offizier endlich gegangen war, wandte sich Ireyon wieder leise fluchend der Kriegsplanung...

    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"

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    Frühsommer 60vChr.


    Inga saß in einem bequemen Stuhl vor der Feuerstelle im Langhaus. Sie starrte in die Flammen und rührte kein Glied. Zwischen ihren Fingern war ein Brief eingeklemmt, das Antwortschreiben von Harold.
    Die Rugier hatten sich nicht mit den zurückgegebenen Dörfern begnügt. Als Forderung für dauerhaften Frieden hatten sie einen Sohn des suebischen Heerführers gefordert.
    Inga hatte daraufhin einen aufgebrachten Brief an ihren Mann geschrieben. Sie forderte ihn auf, die Männer zu den Waffen zu rufen und sich stattdessen Geiseln der Rugier zu holen. Niemals würde sie ihren Sohn ihren Feinden überlassen.


    Nun hatte sie die Antwort Harolds erhalten. Auf dem Papier waren nicht viele Worte zu sehen. Dort stand lediglich:


    „Gib ihnen, was sie begehren.


    Harold"


    Kräftige Finger knüllten den Brief zusammen und die Flammen fraßen die Worte, die sie so verabscheute.
    Schweren Herzens ließ sie nach Lykke und Randulf schicken.


  • Sie ritten schon eine ganze Weile. Selbst das schwindende Tageslicht, veranlasste Atreus nicht zu einem Stopp.
    "Ganz sicher werden wir bis zur Garnision von Mercanor reiten, bervor er anhält", dachte sich Kirian. Ihm machte der lange Ritt nichts aus - Strapazen war er gewöhnt.
    Neben ihm und dem Prinzen, waren noch dessen Bruder Zelos, sowie Aigeus und 10 weitere königliche Wächter bei ihnen. Ein allzu großes Gefolge, wäre nicht nur unangemessen, sondern würde sie auch unnötig verlangsamen.
    Kirian war nicht wirklich aufgeregt - er sah dem Namenstag von Vercingetorix weder mit großer Vorfreude, noch mit Abneigung entgegen. Zumindest, sagte er sich das selbst.
    Insgeheim bereitete ihm allerdings die Aussicht auf eine Revanche mit Tilorix großes Vergnügen. Der Kelte war ein interessanter Gegner.
    Aufmerksam beobachtete der Wächter seine Umgebung.
    Prinz Zelos schien etwas abwesend - und er hatte, wie häufig eine recht große Anzahl verschiedener Waffen bei sich.
    "Verständlich. Immerhin hat er die Waffen der meisten hohen Wächter geschmiedet - ich denke da ist es normal, das er sich selbst nicht so ganz für eine Waffe entscheiden kann"
    Aigeus stierte wie immer mit ernstem verschlossenem Gesicht ins NIrgendwo.
    Sein Gesichtsausdruck strafte sein sanftes Aussehen Lügen.
    Dann wandte Kirian seinen Blick Atreus zu. Er konnte es in der Dunkelheit nicht erkennen, aber er meinte sich einzubilden, ein Lächeln auf den Zügen des Prinzen zu sehen. Sicher, war sich allerdings nicht...

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    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"


  • Es war schon spät Abends, als die massilianische Armee in Ravenna einmarschierte. Es hatte keinen Widerstand gegeben, der wäre auch sinnlos gewesen.
    General Kofosi sah zufrieden, wie seine Truppen begannen, die Mauern zu besetzen.
    "Betrachten wir es als einen letzten Dienst, den die Römer uns in diesem Krieg erweisen. Schlimm genug, das sie aufgegeben haben"
    Er hatte verboten, die Stadt zu plündern - die Römer waren eh momentan Bankrott und sinnloses Toben und Morden konnte er in seiner Armee nicht gebrauchen.
    Schließlich winkte der Heerführer seinen Herold zu sich: "Irgendwelche Zeichen von den Sueben?"
    "Nein, mein Herr - sie müssen wohl weiter nach Westen marschiert sein"
    Kofosi nickte, ließ sich seine Erleichterung, aber nicht anmerken.
    Wären die Sueben ebenfalls nach Ravenna gekommen, so hätten sie sie vielleicht sogar noch vor den Mauern abgefangen. Kofosi konnte wirklich darauf verzichten, diesen wilden Kriegern und ihren gerissenen Generälen auf fremdem Boden in einer offenen Feldschlacht gegenüber zu treten...

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  • Endlich erreichte Segovax und seine Leute die Grenze. Zwei Tage waren sie geritten, immer in Gefahr doch noch eingeholt zu werden. Jetzt, hinter einem festen Wall und beschützt von50 Mann konnten sie sich von dem strapaziösen Ritt erholen.
    Am darauffolgenden Tag saß Segovax in den Gemächern des Kommandanten und schrieb einen Bericht der Ereignisse an Maros. Als er damit fertig war steckte er das Pergament in einen Umschlag, klebte diesen extra sorgfältig zu, bei Briefumschläge aus dem Alpenraum konnte man nie so genau wissen, rief einen Adjutanten und wies diese an mit dem Brief nach Hallstadt zu reiten.

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    Kurt Tucholsky


  • Es war schon spät, als General Kofosi endlich am Treffpunkt ankam.
    Ravenna hatte er der alten Krähe überlassen - er selbst fühlte sich auf heimischen Boden sowieso viel wohler. Man hatte ihm Nachricht zugetragen, das ihn hier Verstärkungen in Form einer Miliz erwarteten - und so war es auch. Neben einigen wenigen Reitern, waren vor allem rundum gut gerüstete Peltasten aufgestellt worden, die jetzt in einem sorgsam aufgestellten Zeltlager kampierten.
    "Das ist die wahre Stärke unseres Landes - ein jeder ist willig und fähig es zu verteidigen. Nie wieder, werden wir Eindringlinge auf unserem Boden dulden", dachte sich der Heerführer zufrieden. Dann aber kehrten seine Gedanken zurück zu seinen Gegnern und ihm lief ein Schauer über den Rücken. Er hatte einmal einen Berserker in Dikaois kämpfen sehen und hatte immernoch Alpträume von dem Anblick.
    "...das sind doch keine Menschen mehr...", murmelte Kofosi etwas verstört.
    Dann schließlich gab er sich einen Ruck (und seinem Pferd die Sporen).


    Er ritt auf das Zelt des Anführers der Miliz zu - in der Dunkelheit konnte er das Banner nicht so richtig erkennen, also war er etwas gespannt.
    Für gewöhnlich ließen es sich die Exekutoren die Ehre nicht nehmen, Truppen in die Schlacht zu führen, aber manchmal überließen sie es auch lieber einem hochrangigen Offizier.
    "Nun, mir soll es egal sein - Hauptsache derjenige hat Kampferfahrung"
    Letztendlich war er heran und stieg ab, um seinen Mitstreiter zu begrüßen. Irgendetwas fühlte sich komisch an, aber er konnte es nicht richtig ausmachen, also folgte er seiner üblichen Prozedur:
    "Seid mir gegrüßt, Kameraden - ich bin General Kofosi. Seid so gut und führt ich zum Anführer dieser Truppe"
    Urplötzlich erstarrte der Heerführer zur Salzsäule, als er bemerkte, was anders war.
    Die Wachen vor dem Zelt, waren keine gewöhnlichen Krieger - dafür waren sie viel zu gut gerüstet. Einer von ihnen Trug eine goldfarbene Rüstung und stierte ihn unerbittlich mit seiner Löwenmaske an.
    "Die königliche Wache! Aber das heißt...?!"
    Er wurde urplötzlich von einer lauten Stimme aus den Gedanken gerissen:
    "Kommt herein General - wir haben einiges zu besprechen!"
    Kofosi schluckte und trat durch den Zelteingang. Das Innere war spärlich eingerichtet, aber in der Mitte war ein großer Holztisch aufgestellt worden, auf dem eine Karte der Umgebung lag. Davor stand ein hochgewachsener, kräftiger Mann, mit schneeweißem Haar. Er war in eine prächtige silbrige Rüstung mit einem blauen Umhang gekleidet, auf dem stolz der massilianische Löwe prangte.
    "Es besteht kein Zweifel - er ist es!"
    Der weiße König drehte sich um: "Nun beeilt euch schon - wir haben keine Zeit zu verschwenden..."

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    Ende September. Es regnete. Ein kalter Wind schlängelte sich durch die Poren der aufgeschichteten Steine, als ob ein kleines Kind versucht hätte, das Pfeifen zu erlernen. Der Himmel, erhellt und verdunkelt zugleich, schien sich schneller mit seinen Wolken zu bewegen als sonst. Der Geruch von morschem Holz, das nur mit Mühe zum Brennen gebracht wurde, umhüllte den Raum mit einer grauen Aura von Rauch. Der salzige Geschmack der Kalbswurst verklebte mit dem honighaften Goût von konserviertem Wein aus Kalabrien die noch junge Zunge des Haeduers. Als für einen Augenblick der Wind schwächer wurde und er die Laute der Glocken vernahm, die alle Ziegen und Kühe tragen mussten in ganz Gallien, schloss Dumnorix für einige Augenblicke die Augen, allein am offenen Fenster stehend.


    Die Ruhe währte nicht lange. Plumpe, tollpatschige Füsse wateten im Matsch des Vorgartens von Dumnorix. Jeder Schritt nach vorne hörte sich an, als ob die Füsse von einer noch auszuhaltenden Last immer leichter wurden. Nur zweimal erhallte ein Geräusch, das dem eines Klopfens zienlich ähnlich war, jedoch schien die auszuführende Hand vom Leben erschöpft zu sein.


    Dumnorix öffnete die schwere Holztüre. Er erkannte einen Mann. Klein, teils ergraut, ein wenig bucklig, schwach. Neben diesem ein grösserer, braunhaariger, stärkerer, und selbstbewusster junger Mann, der einen auffälligen, purpurnen Beutel mit seiner Rechten trug.


    „Tretet ein, gallische Brüder! Nur zu, ich vertraue Euch!“, sagte Dumnorix. Die beiden Gallier traten ein und zogen ihre Umhänge ab. „Erzählt mir, wer Ihr seid, warum Ihr zu mir gekommen seid und wärmt Euch an meinem Lagerfeuer, bitte!“ Der Junge und der Alte taten, was Dumnorix anbot.
    „Verzeiht, grosser Fürst der Haeduer. Mein Name ist Alduin. Und der junge Bursche neben mir ist mein Sohn, Spartakus.“, begann der Alte. „Spartakus? Wieso ausgerechnet dieser Name?“, entgegnete Dumnorix. „Nun, lasst mich bitte die ganze Geschichte erzählen.“, sprach der alte Alduin.


    „Ich und meine Familie waren seit Generationen treue Diener des Hauses der Julier, seitdem meine Urahnen von römischen Principes gefangengenommen wurden, im Glauben, wir wären Insubrer gewesen. Das war vor mehr als 200 Jahren. Nun gut, wir verwalteten das Sommeranwesen der Patrizierfamilie nahe der Stadt Beneventum. Als vor 15 Jahren Spartakus und seine Gefährten tausende Sklaven von ihrer Unterdrückung befreiten, ergriffen auch wir die Gelegenheit. Zur Enttäuschung unserer ehemaligen Herren befand sich ein beträchtlicher Schatz in der Villa, dessen Standort nur der Dominus und wir kannten.
    Wir zogen mit Spartakus weiter in die Schlacht, ich kämpfte mit. Als am Silarus die Lage aussichtslos wurde, versuchte eine kleine Gruppe über die Berge zu fliehen, auch wenn Pompeius mit seinen Legionen von Norden her anrückte, um sich dann mit Crassus zu vereinigen. Wir hatten Glück und entkamen dem Untergang. Wir flohen Richtung Norden über die Alpen und kamen in Gallien an, unsere Heimat. Meine Frau gebar kurz nach Eintreffen in Gergovia unseren Sohn, den ich zu Ehren Spartakus nach ihm benannte. Meine Frau überlebte die Geburt nicht. Der alpine Winter gab ihr zu schaffen. Und jetzt bin ich hier, bei Euch, dem ersten Diplomaten von Vercingetorix. Ich habe einen Teil des Schatzes behalten, den ich Euch für einen höheren Zweck geben möchte:


    Des Erste ist ein Schwert, das dem römischen Diktator Libo gehörte, der damit seinen Tod fand. Gebt es einer Person, von der Ihr denkt, sie könnte es gebrauchen. Damit wird sie ihre Feinde endgültig vernichten und die ursprüngliche Macht gehört wieder ihr ganz allein.
    Das Zweite ist ein goldenes Rundschild. Die Legende besagt, dass Alexander selbst am Indus dieses Rundschild von einem Inder erbeutete, um sich vor den Giftpfeilen der Bogenschützen zu schützen. Zeus soll einen starken Zauber darauf gelegt haben. Derjenige, der diesen Schild trägt, bewahrt sein Vaterland vor jeder Vernichtung. Das sind aber nur Legenden, mein Freund!
    Das Dritte sind diverse eherne Schmuckgegenstände keltischen Ursprungs, sehr alt, aber gut erhalten. Der Dominus meinte, dieser Schmuck gehörte Helvetia selbst, der Schutzherrin der Helvetier. Die auffälligen Gravuren deuten darauf hin. Denn als ein helvetischer Häuptling und Kriegsherr nahe Medionlanium mit einem Heer einfiel vor 35 Jahren, gab dieser nach seiner Niederlage dem Prätoren der Julier unter anderem diesen Schmuck. Die Soldaten beteten förmlich diesen Schmuck an und konnten ihrem Anführer nicht verzeihen. Er wurde wenige Tage später von seinem treuesten Mitstreiter im Kerker erwürgt. Nun nehmt die Geschenke an, grosser Fürst, und benutzt diese weise!“, endete Alduin.


    Der junge Spartakus öffnete den purpurnen Beutel und gab Dumnorix den Schatz. „Welch' grösszügiges Geschenk, Danke!“, entgegnete Dumnorix. Er bedankte sich nochmals bei seinen Gästen und lud sie zum Abendmahl ein. Am nächsten Tag stieg der Fürst zu Pferd und ritt Richtung Süden...

    • Offizieller Beitrag



    Batwin lag oberhalb des Lagers der Massilier in einem Gebüsch. Aufmerksam beobachtete er die Vorgänge. Soeben war der General der großen massilianischen Armee eingetroffen und hatte sich mit der hier auf ihn wartenden Miliz vereinigt.
    Batwin kniff die Augen zusammen um im sterbenden Licht des Tages besser sehen zu können. Vor dem größten Zelt stand ein Mann in golden schimmernder Rüstung Wache. So viel Batwin erkennen konnte war sogar der Helm der Wache golden. Er wunderte sich. In einer derartigen Rüstung war es beinahe unmöglich zu kämpfen. Ja, man bot wenig Angriffsfläche, weil die Rüstung Schwerthiebe recht gut abwehren würde. Doch ein gutgeführter Speerstoß oder einem schweren Axthieb würde die Rüstung wenig entgegenzusetzen haben. Und der Träger konnte mit dem schweren Gewicht nicht einmal ausweichen.
    Plötzlich fuhr Batwin in seinen Überlegungen gestört herum. Mit dem Messer in der Hand stürzte er sich auf einen Busch und verhielt über dem Auge eines Mannes der versucht hatte sich an ihn heranzuschleichen.


    „Nimm das Messer weg, Batwin. Oder willst du unsere Armee führerlos machen?“ ruhig schob Degenar die Hand mit dem Messer beiseite und wartete darauf, dass Batwin ihn frei gab. Als dies geschehen war sagte er. „Du bist immer noch so schnell mit dem Messer wie früher, wenn du mich auch um mindestens eine Sekunde später gehört hast.“ Er schmunzelte leicht. „Jetzt sag mir, was wir da unten haben.“
    Batwin antwortete vergnügt. „Ich kann dir einen goldenen Mann zeigen, der Wache steht wie ein Fass hinter dem Wirtshaus in das der Unrat geleert wird.“ Vorsichtig krochen die beiden Männer an den Rand der Kante an der Batwin vorhin schon gelegen hatte. Der General erfasste die Lage mit einem schnellen Blick, ehe es zu dunkel wurde um noch etwas zu sehen.
    Er strich sich mit der Hand über den Bart.
    „Von der goldenen Statue habe ich schon gehört. Das soll die persönliche Wache des massilianischen Königs sein. Wenn es so sein sollte, hätte ich meine Freude daran. Sieh dort hinüber.“ Im schwindenden Licht konnte man gerade noch die Wipfel der Bäume gegen den Himmel erkennen. Auf der anderen Seite des feindlichen Lagers bewegte sich eine Tanne in einem Maße wie es nicht vom Wind hervorgerufen werden konnte. Diese Bewegung war nur für die beiden Männer auf ihrem Beobachtungspunkt sichtbar und nicht für die Soldaten und Milizen unten im Lager.


    „Die Massilier sind eingeschlossen. Wir haben sie im Sack und können nun Zeitpunkt und Ort unseres Angriffs bestimmen. Keiner der Männer dort unten kann uns nun entkommen.“


    Batwin wiegte leicht den Kopf. „Sie sind uns an Mannzahl überlegen und haben mit der Miliz viele Speerwerfer mitgebracht. Sie sind zumindest gut ausgerüstet, doch sah ich sie nicht kämpfen. Dennoch können sie unseren leicht gepanzerten Kriegern Schwierigkeiten bereiten.“
    „Das können sie.“ Nickte Degenar. „Deshalb müssen wir klug vorgehen. Ich vertraue auf die Stärke unserer Krieger – und auf unsere Klugheit.“
    Nach diesen Worten zogen sich die beiden suebischen Krieger leise wieder zurück. Der Sack hatte sich zugezogen und so sollte es zur ersten Kampfhandlung für die Sueben in diesem Krieg kommen.


  • "WO IST CAESAR??!!" dieser Ruf erschallte in letzter Zeit ziemlich häufig in Rom und jetzt auch endlich im Senat. Caesars Männer, unter Leitung seines Neffen Quintus Pedius und Publius Clodius Pulcher, hatten bis zu letzt gute Arbeit verrichtet und mit allen Mitteln versucht die beiden Konsuln davon abzuhalten den Senat einzuberufen. Mochte Caesar bei seiner Machtergreifung Quintus Caecilius Metellus Celer und Lucius Afranius in ihrem Amt gelassen, allerdings waren beide bereits zuvor vom römischen Volk gewählt worden und nicht von ihm Eingesetzt worden. Afranius war schon immer ein Gegner Caesars gewesen und Celer stammte aus einer der größten Familien Roms. Caesars Macht hatte auf drei Säulen basiert: Seinen Legionen, deren Soldaten auf gute Beute und Ackerland hofften, seine Beliebtheit beim Volk, welches seine Machtübernahme sogar begrüßt hatte, denn Caesar hatte auch ihm Ackerland versprochen, und seine gute Freundschaft mit Crassus und Pompeius.
    Das Ganze zerbrach nun: Pompeius hatte sich nur nicht gegen die Machtübernahme gestellt, weil er im Osten beschäftigt war. Die Machtübernahme Caesars war nicht geplant gewesen: Pompeius hatte sich nur mit ihm verbündet um seine Veteranen mit Land versorgen zu können. Da kam die Nachricht, die Pompeius wieder in den Osten rief: Alle römische Herrschaft östlich von Griechenland brannte: In den Provinzen Makedonia, Asia, Bithynia et Pontus sowie Syria befanden sich im offenen Aufstand gegen Rom. Begonnen hatte alles in Syria. Der von Pompeius abgesetzte Seleukidenkönig hatte versucht eine ägyptische Prinzessin zu heiraten, was durch den Statthalter verhindert worden war. So brüskiert hatte Philipp II. seinen Beinamen Philorhomaios (Römerfreund) abgelegt, sich mit seinen Rivalen in Syrien ausgesöhnt und suchte sich von seinen verbliebenden Gebieten aus Verbündete. Die war nicht allzu schwer, da die römischen Steuereintreiber und Stadthalter sich dermaßen bereicherten, dass sie innerhalb kürzester Zeit komplett verhasst waren. Der Aufstand ging wie ein Lauffeuer durch die asiatischen Provinzen des Reiches und Pompeius musste wieder in den Osten, wo er immer noch einen äußerst schweren Stand hatte, da sich in seinem Rücken schließlich auch noch Makedonien unter einem entfernten Nachkommen der Antigoniden erhob.
    Crassus war von Caesar mit dem Versprechen auf eine dauerhafte Statthalterschaft in Afrika abgespreist worden und war wegen dieser schwachen Abfindung jetzt auch keine Stütze. Dieser Vorgang war für ganz Rom erstaunlich gewesen, hatte doch Crassus Caesar stehts finanziert.
    Das Volk war nun auch abgefallen. Man hatte wohl bemerkt, dass die Barbaren bis kurz vor Rom gekommen waren. Erinnerungen an die Plünderung Roms und den Einfall der Kimbern und Teutonen wurden wieder wach. Angst hatte in den Straßen grassiert und Caesar hatte nichts unternommen, um diese Angst zu besänftigen. Keine Spiele, keine Rekrutierungen. Einfach nichts. Noch im Gegenteil, die Schlägerbanden von Clodius und seines Neffen sorgten zusätzlich für Unruhe, da sie wahlos gegen Vermeintliche Verräter vorgingen (komische weise waren das immer wehrlose Männer, die keinerlei Bedeutung oder Befugnisse hatten). Jetzt hatte er auch noch Land an die Barbaren abgetreten (so viel war bisher durchgekommen). Land was Caesar an die unteren Schichten zu verteilen versprochen hatte.
    Einzig bei den Legionen war man sich noch unsicher, doch sie würden ihm wahrscheinlich auch nicht mehr folgen. Sie waren zwar ungeschlagen, hatten aber auch keine Schlacht geschlagen und damit versagt, denn der Krieg war ja verloren. Kein Triumph für sie und auch kein Land.
    Der Senat war ohnehin gegen ihn. Der Militärputsch hatte ihn komplett überrumpelt und die Senatoren sannen Rache.
    Quintus Pedius hatte mit seinen Schläger- und Soldatenbanden lange verhindert, dass der Senat überhaupt zusammen kommen konnte. Schließlich hatte Celer einige Veteranen zusammentrommeln können, mit denen es gelang Pedius Truppen zu vertreiben und die unter Hausarrest gestellen, gegen Caesar gerichteten Senatoren, (das war der größte Fehler von Pedius gewesen) wie Cato oder Cicero zu befreien. Der Senat tagte und verhängte den senatus consultum ultimum. Die beiden Konsuln erhielten für ihre Amtszeit uneingeschrenkte Verfügungsgewalt. Caesar wurde zum Staatsfeind erklärt. Als der Beschluss von Cicero auf der Rostra verkündet wurde jubelte das Volk, endlich schien es wieder Ordnung zu geben, die Schlägerbanden waren über Nacht verschwunden genause wie Pedius.
    Celer begab sich sofort richtung Norden, um die Legion unter seine Kontrolle zu bekommen. Afranius blieb in Rom, regelte die Geschäfte und führte zumindest schon mal Musterungen durch, damit man im Notfall schnell neue Truppen rekrutieren konnte.
    Wo Caesar war, wusste jedoch niemand. Er schien verschwunden....

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von Turba ()