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[DBG] Alles was nicht in die Höfe gehört

  • Hier kommt, in klassischer HQ-Hotseatmanier alles herein, was sich außerhalb der Höfe (bzw. Hauptstädte) der Fraktionen abspielt. Sprich, Verhandlungen, die man führt, während man mit einem anderem Diplomaten reist, Schlachtberichte, etc.

    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"

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    Prolog - Akt I : Die Weggabelung
    Das Jahr 125 vor unserer Zeit, 65 Jahre zuvor


    Die Schwärze der Nacht, hatte sich über das Land gesenkt.
    Es herrschte Aufruhr in Massalia, man könnte eigentlich genauso gut von einer Art stillen Panik sprechen. Die Leute versuchten mit mulmigem Gefühl etwas Schlaf zu bekommen, aber der Schatten des Krieges, hielt die meisten davon ab. Jedermann erwartete gespannt die Entscheidung des Rates...


    "...und deshalb müssen wir der Wahrheit ins Auge blicken!" verkündete Iljos: "Ohne die Beihilfe Roms, können wir gegen die Kelten nicht bestehen - es sind einfach zu viele Stämme!"
    Er erntete zustimmendes Gemurmel...und ein abfälliges Gähnen von einem seiner Amtskollegen: "Wie immer ermüden mich eure Apelle, Iljos" erwiderte Andor gelangweilt.
    "Und wie immer seid ihr in euren Überlegungen zu kurzsichtig", fuhr er fort: "Wenn wir uns an die Römer wenden, verlieren wir ohne Zweifel in den nächsten 40 Jahren unsere Unabhängigkeit - aber euch interessiert das natürlich nicht", Andor setzte ein hämisches Grinsen auf: "Ihr werdet dann schließlich längst tot sein"
    Ein weiteres Ratsmitglied sprang auf: "Das ist Ungeheuerlich! Ich verlange das man Andor als Landesverräter festnimmt, auf der Stelle. Er muss mit den Kelten im Bund stehen!"
    Doch Andor behielt die Kontrolle über die Konversation: "Eure geistlosen Kommentare Interessieren hier Niemanden, Demosthenes. Wenn ich euch daran errinern darf, waren es eure Taten, die uns erst in diese Situation gebracht haben!"
    Das Gesichts des Abgeordneten verwandelte sich in eine Tomate: "Wie könnt ihr es...!"
    Urplötzlich bohrte sich ein Pfeil durch seine Brust und bevor irgendjemand Zeit zum reagieren hatte, wurde schon die nächsten Ratsmitglieder von Pfeilen umgemäht.
    Andor brach in Schweiß aus - ein ungewöhnlicher Anblick für den kaltherzigen Mann:
    "Was geht hier vor? Das sind nicht meine Männer, und auch nicht die von Iljos, der ist zu so etwas gar nicht fähig. Ein Putsch? Unmöglich! Ich weiß alles, was in dieser Stadt vorgeht! Wahrscheinlich sind meine Leute wieder etwas übermüt..."
    Schließlich wurde auch Andor von einem Pfeil niedergestreckt, die Abgeordneten, die es aus dem Ratssaal schafften wurden von dem melodischen schwingen scharfer Schwerter empfangen. Mühsam blickte Andor auf, sich weigernd zu sterben: "Meine Pläne sind perfekt!....ich kann nicht versagen!"
    Die Tür wurde gewaltsam aufgestoßen und herein kam ein Mann mit einer fremdartig aussehenden Rüstung und einem leicht gekrümmten langen Schwert, ohne jegliche Parierstange. Mit einem schnellen Blick sondierte er den Raum - es war sofort klar, das es sich um einen erfahrenen Krieger handelte:
    "Ihr wisst was zu tun ist", gab er seinen Männern, die ähnlich gerüstet waren einen Wink, bevor er den immernoch im Todeskampf gefangenen Andor ins Auge faste und sich ihm näherte.
    "Ihr könnt...nicht gewinnen.." krächzte der Sterbende hervor "Meine Männer..werden...abschlachten!", er spuckte Blut.
    Der seltsame Mann zog ohne Umschweife eine keltisches Schwert aus einem Beutel, den er bei sich trug. Ohne ihm auch nur ein Wort zu schenken, ließ er das scharfe Schwert durch die Kehle des Intriganten fahren. Er machte sich nicht die Mühe es wieder heraus zu ziehen.
    "Was für ein Narr - sogar zu ignorant zum Sterben", dachte sich der Mann, bevor er sich dem Ausgang zuwandte. Wie beiläufig ließ er eine Münze fallen, bevor er begann die Vorbereitungen zu beobachten...


    ...Efstratios machte sich langsam Sorgen. Die Sonne war schon aufgegangen, aber sie hatten immernoch keine Nachricht vom Rat erhalten.
    "Ich werde nachsehen gehen", verkündete er schließlich und schnappte sich Speer und Schild. "Bist du des Wahnsinns? Sie haben gesagt, sie wollen nicht gestört werden! Willst du deinen Posten verlieren?!" erhielt er sofort eine Standpauke von seinem Freund Thyssos.
    Efstratios blieb gelassen: "Meine Entscheidung steht fest", und machte sich auf den Weg.
    Auf halber Strecke schloss ein fluchender Thyssos zu ihm auf - nun ebenfalls gerüstet, was dem Hauptmann der Stadtwache ein Schmunzeln aufs Gesicht zauberte.
    Sowie sie das Ratsgebäude erreicht hatten, verfiel Efstratios unmittelbar in Anspannung. Irgendetwas war falsch.
    "Was ist, Ef?, fragte Thyssos ernst.
    "Es ist zu ruhig, viel zu ruhig", vorsichtig öffnete er die Tür und betrat das Gebäude.
    Zuerst war nichts zu sehen, doch als er um die Ecke bog offenbarte sich ihm das Massaker: "Bei den Göttern...!"
    Die zwei Stadtwächter standen geschockt da - wie war so etwas möglich?
    vorsichtig begann der Hauptmann die Leichen zu untersuchen:
    "hmm keltische Schwerter, wie ich es mir gedacht habe - sie müssen es eilig gehabt haben, sonst hätten sie die Schwerter wieder entfernt. Außer natürlich sie wollten uns wissen lassen, das sie es waren..."
    "Ich gebe Alarm..!" erwiderte Thyssos, wurde aber sofort von Efstratios unterbrochen: "Noch nicht"
    Ihm war etwas ins Auge gefallen, ein kleines Detail, leicht überschaubar.
    Langsam hob er die Münze auf und seine Augen weiteten sich. Dann wandte er sich an seinen Freund: "Es darf keiner erfahren - Niemand....darf es je erfahren. Aber eines ist sicher, wie können uns nicht an die Römer wenden"
    ...

    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"

  • 28 Jahre später


    Der kalte Wind fuhr durch seine schneeweißen Haare und über seine geschlossenen Augen, als Leander die Luft vernehmlich durch seine Nase einatmete: "Ah, der frische Geruch der Schlacht".
    Mit einem Lächeln auf den Lippen, drehte sich der 17-jährige um und fragte: "Was sagen die Späher?"
    "Etwa 1000 Kelten, mein Herr, wie es aussieht sind es die Helvetier. Davon etwa 400 Schwerter, 200 Bögen und ebensoviele Speere und Pferde"
    Etwas missbilligend verzog Leander das Gesicht - selbst der hitzköpfige Junge wusste, das es äußerst schwierig werden würde dieses Gefecht zu gewinnen. Generell, war es bis jetzt ein haarsträubendes Unterfangen gewesen, das Land zurückzuerobern, doch 28 Jahre Krieg, hatten die Massilianer zäh werden lassen, auch wenn außer der Hauptstadt nicht mehr viel von ihrem Besitz übrig war.
    Gerade wollte er den Befehl geben, die Männer bereit zu machen, als ein Meldeboten zu ihm gehetzte kam. Ohne Umscheife fragte der Adlige: "Was gibt es?"
    "Ein Fremder möchte mit euch sprechen, Herr"
    Verägert winkte Leander ab: "Wir stehen kurz vor einer Schlacht, dafür habe ich jetzt keine Zeit"
    "Aber er meinte, er würde uns unterstützen und wüsste um die Schwachstelle der Helvetier...und er hat Krieger bei sich"
    Das weckte das Interesse des jungen Feldherren - er hatte schon viele Soldaten verloren, und er konnte schließlich keine neuen auf den Feldern ernten: "Bring mich zu ihm"
    Während sie durch das Lager schritten, vernahm er Gemurmel. Er wusste sehr wohl, was einige von ihnen dachten: das er zu jung zum Kommandieren wäre - er würde ihnen das Gegenteil beweisen.
    Schon von weitem erkannte er, was der Bote meinte:
    Vor sich sah er etwa 80-100 seltsam gerüstete Krieger, an ihrer Spitze ein Mann mit einer etwas mehr verzierten, aber immernoch leichten Rüstung. Sie alle trugen eigenartige, lange und leicht gekrümmte Schwerter ohne Parierstange - es errinerte Leander an die Falxe der Thraker, von denen er gelesen hatte, aber die Schwerter schienen anders geführt zu werden.
    Neugierig trat er vor den Anführer der Truppe und fragte unumwunden: "Also, mit wem habe ich die Ehre, und was führt euch zu mir? Ich hoffe diese Unterhaltung ist ihre Zeit wert, immerhin habe ich eine Schlacht zu gewinnen!"
    Der seltsame Mann neigte den Kopf: "Mein Name ist Athernon, König Leander - und ich bin hier um euch in eurer Sache beizustehen"
    Leander brach in schallendes Gelächter aus: "Ha, da müsst ihr etwas verwechselt haben, ich bin kein König - nur ein unbedeutender Adliger!"
    Mit vollkommenem Ernst erwiderte der Mann: "Noch nicht, nein...aber das werdet ihr"
    Der Junge rieb sich das Kinn und schwieg eine Weile, bevor er schließlich antwortete: "Ich glaube wir sollten diese Konversation in meinem Zelt fortführen - wenn ihr mir bitte folgen würdet?"
    ...

    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"


  • Ein Monat war seit der Sommersonnenwende vergangen.
    Wie immer hatte Boduognatos mit seiner Familie und den Bewohnern von Nemetocenna dieses Fest in einem heiligen Hain in einem uralten Eichen- und Eschenwald gefeiert.
    Man hatte für das bisherige gute Wachstums des Getreides Rinder geopfert, deren Fleisch dann vom König, seiner Familie, dem Adel und den übrigen Freien verzehrt worden war. Das Herz und die inneren Organe hatte man Epona geopfert, der auch Trankopfer dargebracht wurden. Bis spät in der Nacht hatte man um riesige, brennende Feuer getanzt und gefeiert.


    Leider war dieses Fest nicht gänzlich unbeschwert gewesen, denn Ambiorix hatte in der Leber eines Rindes Wucherungen entdeckt. Dies kündete Unheil an, allerdings zeigte eine zweite Leber keine Abnormitäten auf, so dass das Fest trotzdem fortgesetzt wurde.


    Nach dem Fest befahl Boduognatos allerdings einen Teil der jungen Krieger zusammen zurufen. Man wollte vor Plünderern gewappnet sein. In der Vergangenheit waren immer wieder germanische Plünderer in der Entezeit in nervisches Gebiet eingedrungen, um Getreide und Vieh zu stehlen. Boduognatos hatte die Plünderer dann immer tief in germanisches Gebiet verfolgt und so manches Dorf oder Weiler zur Vergeltung niedergebrannt. Seit aber die Sueben die Hoheit unter den Germanen errangen, war es ruhiger geworden. Vielleicht war es Zufall, weil sich die Germanen untereinander bekriegten, vielleicht war es Absicht, weil die Germanen die Belgen und Gallier in Sicherheit wiegen wollten. Vielleicht wollten die Sueben auch einfach nur Frieden. Wer wusste dies schon?


    Boduognatos zuckte mit den Schultern. Was auch immer die Zukunft bringen sollte, die Nervier waren gewappnet...


  • Arduinna wischte sich den Schweiss von der Stirn. Jetzt war die Zeit der Apfel- und Beerenernte und so beaufsichtigte sie eine Schar von Mägden, die in einem halbwilden Gestrüpp am Waldrand Beeren aufsammelten und Äpfel pflückten. Arduinna war aber jemand, der dem Gesinde nicht nur Anweisungen gab, sondern auch tatkräftig mithalf. Deswegen war sie bei den unfreien Bauern und dem Gesinde beliebt. Sie scherzte und lachte mit den Mägden, hörte sich den neuesten Dorftratsch an und füllte dabei die Körbe mit Stachelbeeren, Brombeeren, Himbeeren. Johannisbeeren und Äpfel. Aber das war bei dieser Hitze anstrengend und so wischte sie sich hin und wieder den Schweiß weg. Sie trug eine kurzärmelige Tunika und ihr langes blondes Haar baumelte zu einem Zopf gebunden ihren Rücken bis zur Hüfte herunter. Sie war mit 1, 76 m gross für eine Frau und, was auch für Keltinnen ungewöhnlich war, sie trug immer ein Langschwert an ihrer Seite. Denn sie hatte diejenigen Besitzungen Boduognatos zur Verwaltung bekommen, die am nächsten zur germanische Grenze waren und so war immer Vorsicht geboten.
    Ihr Vater hatte ihr persönliches Gefolge aus Männern bestimmt, die von Correos handverlesen waren und so fühlte sie sich sicher. Nicht dass Arduinna von Natur aus ängstlich gewesen wäre, nein, sie ritt mit ihren Pferd über Hecken und Zäune, bei denen so mancher Reiter der Treverer zurückgeschreckt wäre, aber wie ihre Mutter war sie klug und besonnen und plante gerne voraus.
    Ihr Gefolge verfluchten sie im Moment, denn die Männer würden bei der Hitze lieber im Schatten der Bäume sitzen und würfeln, aber stattdessen liess Arduinna einen Teil die Äpfel von den Baumkronen mit langen Stangen schlagen, während der andere Teil halbkreisförmig Posten im dichter werdenden Wald standen.
    Bald würde die Zeit der Getreideernte kommen und danach die Zeit, die die Männer mehr liebten, die Zeit der Jagd auf die jungen Wildschweine. Auch Arduinna liebte die Jagd und sie war eine geschickte Jägerin.
    Aber noch war es wichtiger Beeren und Obst zum Trocknen für den Winter zu sammeln.


    Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

    • Offizieller Beitrag


    Prolog


    „Sein eher kurzer, aber höchst brisanter Lebenslauf ist sowohl von Rückschlägen als auch von Erfolgen gekrönt. Sein Vater Eporedorix war ein angesehener Fürst der Haeduer. Es war von Fortuna vorherbestimmt, dass Dumnorix das Erbe seines Vaters fortführen sollte, um ebenfalls als weiser Fürst sein Volk mit Gleichgesinnten anzuführen. Aber ein unbedeutender Stammeshäuptling, Viridomarus, der Eporedorix unterstellt und wegen eines verlorenen Konfliktes tributpflichtig war, wurde von Avaritia und Nemesis genährt, tötete mit ehrlosen Handlangern den unwissend schlafenden Fürsten, dessen Scharfsinn leider im hohen Alter getrübt war.
    Seine Behausung angezündet, das Hab und Gut entrissen, die Ehefrau und Mutter dreier Kinder zu Tode vergewaltigt und die Kehlen seiner Geschwister mit geschwärztem Blut aufquellend erblickend, warf sich der junge Knabe mit zarten 19 Jahren in jener pechschwarzen Nacht auf ein schneeweisses Pferd im brennenden Stalle und entkam im letzten Augenblick den wilden Rächern.
    Elf Tage und elf Nächte ohne viel Schlaf und Nahrung erreichte er die Lande der Arverner. Am zwölften Morgen stand er vor den Toren Gergovias. An jenem Tage war ich zur Jagd in die nahegelegenen Wälder aufgebrochen, als ich diesem Knaben am Tor über den Weg lief. Ich erkannte ihn, da ich ein guter Freund seines Vaters war, und fragte ihn, was er hier wolle und warum er in einem so schlechten Zustand in ferne Gebiete reise. Dumnorix erzählte mir daraufhin die ganze Tragödie. Welch Unglück, oh Götter!
    Ich begleitete ihn zu meinem Königshaus, meine Dienerinnen und Druiden brachten ihn wieder auf die Beine, alsbald wir begannen, fürchterliche Rachepläne zu schmieden. Mit kleinen Spähtruppen und einer persönlichen Elitegruppe von Schwertkämpfern erreichte der junge Haeduer seine Heimat einen Monat später.
    Inzwischen stieg Viridomarus zum Fürsten auf, Dumnorix eigentlich bestimmtes Erbe, und er fütterte die anderen Fürsten und Anführer mit Lügen über Eporedorix Tod und angebliche Machenschaften mit anderen Stämmen. Sein Ziel war ein Bündnis mit Rom gegen alle Feinde der Haeduer, aber die Fürsten misstrauten den parfümierten, geschorenen Köpfen aus dem Süden, die anscheinend "Kultur" und "Demokratie" den "Barbaren" vermitteln.
    Mehrere Tage lang wurde Viridomarus von den Spähern und Spionen beobachtet, jede kleine Aktivität und jeder Aufenthaltsort wurden präzise dokumentiert und Dumnorix musste sich entscheiden, wann er zuschlagen sollte.
    Am Abend des nächsten Vollmondes tagte eine grosse Versammlung der Fürsten, um endgültig über die Politik der nächsten Jahre zu entscheiden. Viridomarus war nicht bei der Eröffnung dabei. Es hiesse, er werde später kommen. Nach der Besprechung des ersten Themas war er immer noch nicht anwesend. Es hiesse, er werde später kommen. Als es um die Erneuerung von Gesetzen ging, war er immer noch nicht angekommen. Es hiesse, er werde später kommen.
    Gerade dann aber, nachdem über die Gesetze gesprochen wurde, sollte die Aussenpolitik behandelt werden. Bevor einer der Fürsten seinen Mund öffnen konnte, erschien Viridomarus. In Ketten.
    Hinter ihm trat auch der junge Dumnorix mit meinen Soldaten hervor. Die einen Fürsten waren empört, dass es ein Junge gewagt hat, einen der Ihren in Ketten zu legen. Die anderen schwiegen und schauten hinweg. Er dachte sich nichts dabei und fing sofort an zu reden. In dieser Nacht hat Dumnorix den Fürsten seines Volkes die wahren Umstände seines Vaters Tod geschildert und seine mühsame Flucht in das Land der Arverner erzählt. Da es Brauch war, dass der Sohn eines hohen Haeduer, sobald er sechzehn Jahre alt geworden war, den Rang seines Vaters übernehmen sollte im Todesfalle und nicht ein unwürdiger Untertan, wurde entschieden, dass Dumnorix zum jüngsten Fürsten der Geschichte der Haeduer erhoben wird. Die Freude war gross, gewiss. Aber Dumnorix verendete noch nicht in Schweigen in jener klaren Nacht.
    Aus dem Schatten einer grossen Eiche trat ich hervor, der König der Arverner. Dumnorix versuchte die Fürsten gerade zu überzeugen, sich meinem Volke anzuschliessen, damit wir gemeinsam stärker sind als vereinzelt. Ich konnte die letzten Skrupel der Fürsten beiseite räumen und Dumnorix wurde vom Rat zum Grossfürsten ernannt, Anführer der haeduischen Streitkräfte. Was für eine steile Karriere!
    Zudem war das grösste Anliegen der Fürsten, dass ein Teil ihres Volkes von den Nerviern im Norden unterworfen und von uns getrennt wurde. Eine Wiedervereinigung war für sie von höchster Wichtigkeit. Ich und Dumnorix haben dies zur Kenntnis genommen, aber es gibt weitaus wichtigere Probleme. Und was ist jetzt mit diesem Hund Viridomarus geschehen? Nun, vor dem höchsten Gericht der Haeuder wurde er wegen schwerem Diebstahl, grossflächigem Brand und mehrfachem Mord mit höchster Brutalität zum Tode verurteilt. Dumnorix erhielt daraufhin die Möglichkeit, mit einem Schwert die Hauptschlagader des Scheusals zu durchstossen. Diese nutzte er auch und genoss jeden Augenblick seiner langersehnten Rache und das in vollen Zügen.
    Somit bin ich in der Gegenwart angekommen. Ein treuer Freund, Grossfürst der Haeduer und zweiter Diplomat des Königreichs der Arverner, den ich für eine gemeinsame Sache gewinnen konnte. Die tierischen Eingeweide und die in Trance fallenden Druiden vermögen Vieles über die nahe Zukunft vorauszusagen, aber nur das Grundsätzliche wird eintreten. Die kleinen Details können durch unser Eingreifen massgeblich beeinflusst werden.“


  • Die Erntezeit hatte begonnen. Pausenlos wurde Hafer, Gerste, Dinkel und Emmer geerntet und zu den Tennen gebracht, um das Getreide dort trocknen zu lassen, zu dreschen, und anschliessend in den Getreidespeicher bringen zu lassen.
    Boduognatos beaufsichtigte nun die Drescharbeiten an dem Teil des Getreides, die als Abgabe an den Stamm geleistet worden waren, um die Gemeinschaftsspeicher zu füllen.
    Streng wies er die Bauern zurecht, die das Getreide nicht ausreichemd genug dreschten, so dass zuviel Korn an den Halmen blieb. Die Speicher sollten gefüllt werden, denn obwohl es ein guter Sommer war, wusste niemand, ob es nicht einen strengen Winter geben würde. Oder Schlimmeres...


    An den germanischen Grenzen rührte sich nichts.


    Trotzdem liess Correos trotz der Hitze ungerührt die jungen Männer die Hügel und Täler der Ardennen auf und ab marschieren, in denen die nervischen Steinbrüche lagen, um sie an die Strapazen des Krieges zu gewöhnen. Boduognatos hatte die Qualität der Truppen überprüft, wie immer leistete Correos ganze Arbeit.


    Nun schweiften Boduognatos Gedanken zu den Galliern. Auch dort an der Grenze hatte er Posten eingerichtet. Immerhin hatte dort ein neuer junger König der Averner namens Vercingetorix die gallischen Stämme geeinigt. Es war denkbar, dass er sich nun nach Norden wenden würde. Immerhin hatten die Nervier auch die gallischen Lingonen, Leuker, Sequaner und Mediomatriker unterworfen. Auch wenn das Boduognatos unwahrscheinlich erschien, da die gallischen Fürsten lieber um den Besitz der besten griechischen Weine wetteiferten als um Ruhm. Aber wie Ambiorix zutreffend gesagt hatte: Man konnte nicht vorsichtig genug sein.


    Boduognatos kehrte schlagartig in die Gegenwart zurück.


    "He Kerl, nennst Du das Dreschen? Gib mir den Flegel!"


    Und im nächsten Moment sah man einen König mit gewaltiger Kraft auf das Getreide schlagen...

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iunius Brutus ()

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    Prolog - Akt II : Die Nacht des Schicksals
    Das Jahr 82 vor unserer Zeit, 22 Jahre zuvor


    Ruhig sah sie auf den von Fackeln erleuchteten Marktplatz herab. Wie jedes Jahr war das Fest der Könige ein gewaltiges Spektakel - Menschen aus dem ganzen Land kamen um sich die Kante zu geben, um ausgeraubt zu werden, oder um sich anderwertig zu vergnügen.
    "Bist du sicher, das er hier lang kommen wird?" fragte Clennan ungeduldig.
    "Ganz ruhig, sie werden wahrscheinlich nur von den Festivitäten aufgehalten" erwiderte Adair.
    "Aber werden sie nicht vorsichtig sein, immerhin ist es eine perfekte Gelegenheit für ein Attentat, das werden auch die Wächter wissen" fuhr Clennan fort, doch Adair schnaubte nur verächtlich:
    "Papperlerpapp, dieser Narr hält sich für unverwundbar und glaubt, das ihn jeder liebt - er hatte die letzten Jahre auch schon kaum Leibwachen dabei - warum sollte er sein Verhalten plötzlich ändern?"
    "Du hast recht, ist ja auch egal: mit Rigani hier haben wir schließlich die beste Bogenschützin weit und breit auf unserer Seite"
    Clennan sah mit einem perversen Blick zu ihr rüber: "Sag mal Rigani...hast du nachher schon was vor? Du weißt schon, wenn wir hier fertig sind..."
    "Hey lass sie in Ruhe, sie muss sich schließlich auf die Mission konzentrieren" mahnte Adair ihn.


    Rigani nahm eine Bewegung am Ende der Straße wahr: "Da kommen sie"
    Adair kniff die Augen zusammen: "Siehst du, nur 3 Leibwächter...hmm der eine scheint einen Speer zu haben, die anderen haben Langschwerter"
    Er wandte sich an Rigani: "Du schaltest die mit den Schwertern aus, der mit Speer wird seine Waffe da drinnen kaum richtig einsetzen können"
    Sie runzelte die Stirn: "Ich würde die Zielperson immer noch lieber direkt bewegungsunfähig machen - warum all dieser Aufwand?"
    Adair klopfte ihr auf die Schulter: "Bei allem Respekt für deine Schusskünste: wir wollen doch nicht, das du ihn umbringst"
    Dann gab er den Befehl an die kleine Gruppe aus 7 Männnern: "Los gehts, wir haben keine Zeit zu verlieren!"


    Rigani zog ihren Bogen hervor, Die Ziele waren noch etwa 150m entfernt - viel zu weit für einen Schuss, aber sie wollte sich schon einmal vorbereiten, jetzt wo die Anderen weg waren, und sie nicht mehr stören konnten. Ohne einen Pfeil aufzulegen zog sie die Sehne zurück und atmete ruhig ein. Sie atmete aus, ließ die Sehne los und nickte zufrieden.
    Sie beobachtete wieder das Ziel. Der Anführer wirkte aufgrund der weißen Haare etwas zeitlos - so ungewöhnlich es auch war: seine Identität war für sie nicht von Belang, solange sie ihr Geld bekam. Er schien Spaß zu haben, unterhielt sich mit scheinbar zufällig vorbeikommenden Leuten und lachte lautstark.
    "Wie kann man nur so sorglos sein? Vor allem in so einer Position? So wie er gekleidet ist, ist er bestimmt wichtig"
    100m, sie wurden jetzt langsamer und wollten offensichtlich in das Gasthaus, mit dem Schild "Eberhut", ein paar Meter weiter gehen - genau wie geplant.
    Der Weißhaarige und einer von den Schwertträgern gingen jetzt rein, die beiden Anderen blieben draußen vor der Tür stehen. 80m - eine machbare Distanz, vor allem, da sich die Ziele nicht bewegen würden. Inzwischen sollte die Truppe durch die Hintertür in das Gasthaus eingedrungen sein - noch etwa 3 Minute warten, damit sich alle in Position bringen konnten...


    ...Adair und seine Leute hatten sich bereits in der Taverne verteilt, als der weiße König mit einem seiner Leibwächter hereinkam und den jungen blonden Wirt, der ein kurzes Schwert mit einem merkwürdig verzierten Griff auf dem Rücken hatte, herzlich begrüßte: "Meadhran, es ist immer wieder eine Freude dich zu sehen, altes Schlitzohr"
    "Ganz meinerseits" grinste ebenjener zurück: "Na, was darfs Heute sein, das Übliche, oder vielleicht ein hübsches Weib obendrauf?" zwinkerte er Leander unanständig an, der dankend ablehnte: "Du weißt, das ich für sowas nichts übrig habe - aber ja, das Übliche"
    Offensichtlich hatte der Wirt schon im vorneherein alles vorbereitet, denn er brachte dem König sein Essen, sowie einen Krug, der mit wer weiß was gefüllt war, sofort an seinen Platz.
    "Wirklich: ich glaube du bist der Einzige, dem das Essen hier schmeckt: jeder weiß, das unser Trinken gut, aber unser Essen grauenvoll ist" lachte Meadhran, beovr er fortfuhr den König voll zu plappern:
    "Und, schon die Gerüchte über den "Feenwald" in Mercanor gehört...?"
    Nach etwa einer halben Minute gab Adair das Signal (den seltsamen Wirt hatten sie zum Glück schon vorher mit einberechnet)...


    ..."80m, ein klares Ziel...das ist, als würde man einen Stein in einen Brunnen werfen....genau wie damals"
    Sie verbannte jeden Gedanken aus ihrem Kopf: es gab nur noch Pfeil, Bogen, sie und das Ziel. Einatmen. Ausatmen.
    Schuss...

    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"

    Einmal editiert, zuletzt von legofreak97 ()

  • ...Ein schwacher Aufprall hallte von draußen herein, durch die Festivitäten kaum zu hören. Lenader sah ruhig auf. Auch im Raum bemerkte er einige Geräusche hinter sich und auf einmal einen ganz und gar nicht leisen Aufprall, als der leblose Körper seines Wächters zu Boden fiel. Ruhig, nahm er noch einen Schluck aus dem Krug, bevor er ihn abstellte, und langsam aufstand: "Ihr seid nicht, die ersten Attentäter, die geschickt wurden um mich umzubringen - und ihr werdet auch nicht die letzten sein"
    Er drehte sich um und sah 7 Männer, mittelmäßig bewaffnet, und nur leicht gepanzert.
    "Oh wir werden euch nicht umbringen, wir wollen nur ein saftiges Lösegeld - also bleibt ruhig, sagt eurem Freund, er soll die Waffe weglegen und euch wird kein Haar gekrümmt - Ihr könnt ohnehin nichts tun, ohne unseren Willen kommt ihr hier nicht raus" antwortete ein bärtiger Mann.
    Er warf Meadhran einen Blick zu, der verstand, das Schwert ablegte und sich scheinbar sorglos auf den Boden setzte.
    Der König reckte sich stöhnend und zog zum Verblüffen der Entführer Schild und Schwert hervor.
    "Das sie mich nicht umbringen wollen, macht das Ganze zu einem Kinderspiel"
    Laut sagte er:
    "Oh,ich fürchte ihr versteht nicht: ich bin nicht hier drinnen mit euch gefangen - ihr seid hier drinnen mit mir gefangen!"
    ...


    ...Rigani hatte in Windeseile die zwei Leibwächter ausgeschaltet - all ihr Können im Nahkampf brachte ihnen eben doch nichts gegen einen Pfeil aus dem Hinterhalt. Die feiernde Menge hatte sich natürlich schon in Panik verzogen, Aber etwas war komisch: das Signal von den Anderen hätte längst kommen sollen. Sie fluchte: immer musst man alles selber machen. schnell sprintete und sprang sie über die flachen Dächer der Häuser, bevor sie etwa 50m vom Ziel entfernt auf die nun leere Straße sprang, gerade wollte sie weiter nach vorn sprinten, als plötzlich die Tür aufflog und der Weißhaarige blutbesudelt herauskam. Geschwind sah er sich um, und sah sie herannahen.
    Sie reagierte gedankenschnell und legte umgehend einen Pfeil auf die Sehne des Bogens, der immernoch in ihrer Hand lag. Zielgenau feuerte sie auf den Kopf ihres Gegners (der Auftrag war ihr jetzt egal).
    Ohne viel Aufwand zu betreiben, drehte sich der Mann leicht nach hinten weg und entging dem Pfeil um Haaresbreite, bevor sich ein schwaches Grinsen auf sein Gesicht stahl.
    Wer ist der Kerl? ist er so stark, das er sich sogar auf dem Schlachtfeld ein Grinsen erlauben kann? Den bring ich um!"
    Jetzt setzte sich der Mann geschwind in Bewegung und hob seinen kleinen Schild.
    Schnell feuerte sie einen weiteren Pfeil, aber er wehrte ihn mühelos mit dem Schild ab.
    Ein Weiterer wäre Zeitverschwendung - sie zog ihre Dolche und warf Köcher und Bogen weg. Dann war der Weißhaarige heran und griff sie mit einem schnellen Stich an, dem sie wohl durch ihre schmale Statur entging. Sofort setzte er mit einem Schlag von Rechts nach. Rigani entkam abermals und schlug ohne zu Zögern nach der nun entblößten Rechten des Mannes. Klirrend flog ihr Dolch aus ihrer Hand und sie machte einen hastigen Sprung zurück um aus der Reichweite des Schwertes zu entkommen.
    Der Mann hatte ihren Schlag vorhergesehen und ihren Dolch mit seinem Stahlschild weggeschlagen.


    "Meine Güte, du hast tatsächlich was auf dem Kasten" lächelte der Mann, als würde er mit ihr Tabula spielen und sich nicht einen Kampf auf Leben und Tod liefern.
    Blitzschnell zog sie ein Wurfmesser aus ihrem Gürtel und warf es auf das Gesicht des Mannes, der seinen Schild hochriss um es abzuwehren. Sofort hechtete sie nach vorn, täuschte einen Schlag an, wie sie es gerade schon getan hatte, um den Block des Mannes ins Leere laufen zu lassen. Dann Ließ sie sich aus der Bewegung nach unten fallen und rutschte seitlich an dem Mann vorbei, während sie ihm mit dem Bein versuchte, das seine wegzuzehen, bevor sie sich elegant abrollte um wieder auf die Beine zu kommen.
    Er taumelte ein wenig, drehte sich geschwind um.. und bekam den Dolch in den rechten Arm gerammt. Schmerzerfüllt ließ er das Schwert fallen, hatte aber die Geistesgegenwart ihr den Schild ins Gesicht zu rammen. Stöhnend taumelte Rigani zurück und sofort wurde ihr der Dolch von einer kräftigen Hand mühelos entwunden. Der Mann hatte den Schild achtlos fallen gelassen, um den Kampf zu beenden.
    Erstaunlicherweise lächelte er: "Oh Mann, ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß! Du bist die Erste seit einer Weile, die es geschafft hat mich so zu überumpeln und zu verletzen"
    Er trat zurück und lies sie los: "Also, du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten: Ein Platz in Avyssos, oder ein Platz an meiner Seite"
    Mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen und einem Funkeln in den Augen, hielt ihr der Mann die Hand hin: "Also, was darf es sein, edle Dame?"

    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"

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    • Offizieller Beitrag



    Herbst 62vChr.


    Heerkönig Harold saß auf seinem Pferd und blickte finster ins Tal. Unter ihm wand sich eine lange Schlange an Sklaven hindurch – Kriegsgefangene aus dem letzten Kriegszug. Die Sueben hatten unter seiner Führung endgültig ihre Besitzungen jenseits der Rheins gefestigt.
    Doch warf dies auch Probleme auf.
    Ganze Gaue waren praktisch entvölkert, die Bewohner Opfer des Krieges geworden, getötet oder verschleppt. Doch gerade die Grenze musste gesichert werden. Er brauchte wehrhafte Dörfer die einen Vergeltungsschlag abfangen konnten bis er mit seiner Hauptstreitmacht heran war. Und er brauchte Festungen die einer Belagerung standhalten konnten, sodass sich der Gegner zwischen zwei Treffen wiederfand, sobald er angriff.


    „Wohin schickst du all diese Sklaven?“ fragte indess eine Stimme und riss den Heerkönig aus seinen Gedanken. Mit mildem Blick antwortete Harold seiner Frau die neben ihm hielt.
    „Wir verteilen sie auf die Dörfer. Aber die Götter wissen, dass wir mehr nicht halten könnten. Es werden auch so schon viel zu viele Münder sein die wir im Winter stopfen müssen.“
    „Wieso bringst du sie dann her?“ fragte Inga erstaunt.
    „Was wäre denn die Alternative? Sie alle abschlachten?“ Er schüttelte den Kopf.
    „Wir müssen sie aufteilen und sehen, dass es eben geht.“
    „Warum lässt du sie nicht in ihren Dörfern und gibst ihnen Dorfvorsteher die sie unter Kontrolle halten?“
    „Wen soll ich ihnen als Vorsteher geben, Frau? Ich habe auch so schon kaum Männer denen ich Truppen anvertrauen kann, geschweige denn ganze Dörfer.“


    Eine Zeit lang war Inga still.
    „Lege einige Gaue im Kernland zusammen. Dann schick die überzähligen Gaufürsten über den Rhein. Wer mit ihnen gehen will, soll mitgehen, sie sollen gleichzeitig die Verteidigung übernehmen und auch die Aufsicht über unsere neuen Arbeitskräfte.“ Sie lächelte süffisant.
    Liebevoll blickte ihr der Heerkönig in die Augen.
    „Weißt du, dass ich dich liebe, wenn du so klug bist?“
    „Ich weiß, dass du mich immer liebst.“ Lachte sie. „Und das nicht nur wegen meiner Klugheit.“ Sagte sie mit gesenkter Stimme und reckte die Brust vor.
    Sein Blick glitt nach unten.


    „Oh ja, aber deine Klugheit sticht auch hervor. Ich werde mir deinen Vorschlag nochmal durch den Kopf gehen lassen. Dennoch werden wir wohl in Zukunft still halten müssen. Wir können uns nicht noch weiter überdehnen. Wen würdest du als Gauführer im Kernland belassen? Wir brauchen dort immer noch fähige Männer, der Großteil unserer Wirtschaftsmacht kommt von dort.“
    Sie überlegte einige Zeit.
    „Ich würde dir Diegbert und zwei, drei andere vorschlagen. Du brauchst gerissene Gaufürsten, keine kriegsstarken wie Torgvald. Die schicke in den Westen.“

    • Offizieller Beitrag


    Frühjahr 61vChr.


    Torgvald stieß mit der Spitze seines Schwertes gegen einen Stein und eine kleine Gerölllawine purzelte von der Mauer.
    „Miserabler Zustand! Kein Wunder, dass wir diese Idioten so schnell unterworfen haben.“
    Harold nickte.
    Titelberg wurde die Siedlung genannt und offensichtlich war sie von den Kelten planvoll angelegt worden. Gerade Straßen wurden von gleichförmigen Häusern gesäumt, in manchen Vierteln waren offene Räume nach der Straße hin gelegen, wo Händler ihre Waren ausstellten und allerlei Handwerker ihre Fertigkeiten zur Schau stellten. Ein großer Teil der Oppida war heiliger Boden und nicht zur Bebauung freigegeben.
    Die Siedlung war wirklich schön angelegt und der Ort wäre auch ideal gewesen um ihn zu verteidigen, lag er doch auf einem Hochplateau, welches nur schwer zu erklimmen war, wenn man unter Beschuss stand.


    Bloß waren die Verteidigungsanlagen in sehr schlechtem Zustand. Ein Brand hatte einen Teil der Mauer zerstört und andere Teile waren sehr vernachlässigt worden.
    „Wir müssen die Verteidigungsanlagen so schnell wie möglich wieder aufbauen. Die beschädigten Mauerteile lassen wir reparieren, das sollte recht schnell gehen. Aber den abgebrannten Teil müssen wir komplett neu hochziehen. Fürs erste müssen wir einen Wall anlegen und Palisaden errichten. Dahinter kommt dann die neue Mauer.“


    Inga hatte Harold mit Lykke über den Rhein begleitet um die neuen Besitzungen der Sueben zu besichtigen. Lykke war mehr als aufgeregt, wurden auf solche Reisen doch ansonsten eher ihre Brüder mitgenommen.
    „Richtest du dich hier für die Verteidigung ein, Vater?“ fragte sie. Ihre Stimme brach zum Ende hin etwas, als sich aller Augen auf sie richteten.
    Harold nickte.
    „Ich kann nicht immer weiter Gebiet erobern und hoffen, dass es gut geht. Ich wünsche mir für die Zukunft Frieden in meinem Reich. In der Jugend sollte ein Mann sein Schwert schärfen und es wieder in die Scheide stecken, sobald es stumpf geworden ist. Vielleicht werden deine Brüder mein Reich weiter vergrößern.“


    Inga stand neben Lykke die ihrem Vater aufmerksam zugehört hatte. Als Harold geendet hatte, schlug sie die Augen nieder und machte einige Schritte davon. Ihr Körper straffte sich und sie ballte die Faust.

    • Offizieller Beitrag

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    Rom - im Norden des Reiches, südlich der Alpen


    Marcus durchtrat den Eingang seines Zeltes.
    Es hatte gerade eben angefangen in Strömen zu regnen und sein Blick wanderte über die Zelte, Lager und Wege vor ihm. Die Soldaten packten eilig ihre Sachen zusammen und trugen sie in die Zelte um sie vor dem Regen zu schützen. Am wichtigsten war ihnen das Brennholz, das sie noch am Abend zuvpor gesammelt hatten, keiner wollte Abends noch einmal losziehen um irgendwo in dieser Gegen trockenes Holz zu finden. So wie der Himmel aussah, würde es wohl mindestens den Rest des Tages durchregnen.


    Er fasste sich und schritt die Via Principalis entlang, in Richtung der Porta Dextra, dem Westtor. Er wollte seinen besonderen Gast besuche, der vor zwei Tagen im Lager eingetroffen war. Der Regen kümmerte ihn wenig, solange er nur von oben nass wurde, war seiner Meinung nach alles in Ordnung.



    Amulius saß zwischen seinen zwei Leibwachen, Aurelius und Gnaeus, sie aßen gerade ein Stück Dörrfleisch und sie lachten und unterhielten sich über den verzweifelten Versuch Gnaeus' wie er vergangene Woche versuchte hatte sich einen kompletten Apfel in den Mund zu stecken. In diesem Moment betrat Marcus das Zelt, das Wasser floß in Strömen von seinem Harnisch.
    "Guten Morgen Scipio," er nickte auch den beiden Leibwächtern einmal kurz zu, "wie ich sehe gefältt Euch Euer Aufenthalt hier bei uns."
    "Das Wetter könnte besser sein." Amulius stand lachend auf um dem Kommandanten seine Hand zu reichen.
    Marcus erwiderte ihm nur kühl: "Ja, dafür können wir leider nichts. Aber wir machen das beste draus. Wollt Ihr denn Eure Weiterreise nun verschieben bis es aufgehört hat oder werdet Ihr wie geplant im Laufe des Tages weiterziehen?"
    "Wir haben beschlossen den schlimmsten Regen noch abzuwarten und dann so bald wie möglich den Weg nach Norden anzutreten. Irgendwelche letzten Ratschläge?"
    "Lasst euch nicht aufspießen," sagte Marcus mir harter Miene.
    Amulius schaute etwas verdutzt obgleich der trockenen Antwort, als er bemerkte, dass sich Marcus' Züge nicht lockerer wurden - er schien diese Antwort wohl genau so zu meinen wie er sie gesagt hatte - verbeugte er sich noch einmal kurz, drehte sich um und setzte sich wieder.


    Als sein Blick wieder in Richtung Zelteingang glitt und gewillt sich zu verabschieden, sah er nur den wehenden Stoff, der davon zeugte, dass gerade eben jemand wieder nach draußen verschwunden war.
    "Nicht einmal verabschiedet hat er sich," bemerkte Gnaeus abfällig.
    Mampfend antwortete Aurelius: "Lass ihn, er hält nicht viel von unserer Mission," er nickte stimmend zu, "ja seine Meinung gegenüber den Barbaren ist unverkennbar." Er schluckte ein großes Stück Brot herunter und fuhr fort. "Wenn es nach ihm ginge würde man das Lager noch heute abbrechen und mit uns über die Grenze marschieren und ich bezweifle, nur um einen Becher Wein mit den Kelten zu teilen."
    "Ja, er sieht in ihnen einfach nur einen Haufen Wilder in Lehmhütten. Die Vorteile, die neue Handelverträge, bringen können sieht er nicht. Er ist durch und durch Soldat, dem es nur darum geht sein Schwert zu füttern."
    "Nein," wandte Amulius ein, "ihr tut ihm unrecht. Er mag die Kelten verabscheuen, doch tut er dies nicht allein auf Grund von Blutgier. Marcus ist ein wahrer Patriot, er lebt für Rom, jemanden wie ihn werdet in diesem Lager vielleicht nur noch einmal treffen. Gebührt ihm etwas mehr Respekt." Hielt Amulius dagegen.
    "Naja, das mag sein, jedoch...."



    Marcus wanderte weiter durch das Lager, die Soldaten hatten sich mittlerweile alle in ihre Zelte zurückgezogen. Lediglich die Wachen und Patrouillen waren noch unterwegs.
    Es würde ein unangenehmer Tag werden und er war froh, wenn dieser Diplomat endlich aus seinem Heerlager verschwinden würde. Leute wie dies hatten hier nichts verloren und gingen nur im Weg um.


  • Der Winter war hart und streng gewesen, aber da die Ernte im Jahre 61 gut gewesen war und Boduognatos Vorsorge getroffen hatte, hatte niemand hungern müssen und die Speicher waren noch halbvoll. Boduognatos hatte Rat im Herbst gehalten und da alles ruhig geblieben war, hatte man die Truppen nach Hause geschickt und. Nur noch die Grenzen nach Gallien und Germanien wurden von kleinen Kriegertrupps bewacht.


    Arduinna ließ im Frühjahr, sobald die Nachtfröste aufhörten, die Felder von den Knechten pflügen und das Getreide säen. Bald würden auch die ersten Lämmer geboren werden, denn man hatte schon Imbolc und die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche gefeiert. Jetzt ging es auf Beltane zu.


    Auch jetzt im Frühjahr blieb es ruhig an der Grenze zu Germanien.


    Arduinna war es recht, denn im Frühjahr war auf dem Hof viel zu tun...


  • Unmittelbar nachdem Malwin den Speisesaal verlassen und Boduognatos sein Mahl beendet hatte, sandte er einen Boten zu Correos Haus in Nemetocenna mit dem Befehl, die Kriegertrupps von der Grenze zu Germanien abzuziehen, was dieser auch sofort veranlasste.


    Lediglich die Reiterpatrouillen an der gallischen Grenze blieben, um nach Truppenansammlungen Ausschau zu halten...

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iunius Brutus ()


  • Diviciacos hatte auf seinem Hof bei Andematunnum den Befehl seines Vaters erhalten, Krieger zusammenzuziehen und unverzüglich das Oppidum Andematunnum zu besetzen, weil Krieg mit den Avernern drohe.


    Diviciacos hatte nicht gezögert und sofort Krieger von den gallischen Leukern, Lingonen und Sequanern eingefordert. Diese waren auch unverzüglich von den unterworfenen gallischen Stämmen gestellt worden, denn zum einen waren deren Stammeshäuptlinge mit Boduognatos Hilfe und Einfluss in Amt und Würden gekommen, zum anderen ging es Ihnen unter dem Schutz der Nervier gut, die Landwirtschaft florierte, es hatte jahrelang keine Überfällle mehr gegeben. Und am allerwichtigsten: Die Häduer waren die Erzfeinde der Sequaner und diese waren mit den Avernern verbündet. Sein Vater hatte ihm auch Verstärkungen durch die Remer versprochen.


    Sollten die Averner kommen, Andematunnum, hoch auf einem Hügel gelegen und von einer gewaltigem Ringwall aus Stein umgeben, würde jeder Belagerung trotzen, bis Entsatz herangeführt war.


    Und so sah Diviciacos zuversichtlich in den Horizont gen Gallien, während in das Oppidum Korn und Vieh gebracht wurde...