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[DBG] Die tapferen Sueben

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    Noch während der boische Abgesandte bei ihr war und den Vertrag unterschrieb klopfte es an die Tür. Inga wartete, bis Segovax aufgebrochen war und bat anschließend Herwald herein.
    Mit warmem Blick empfing sie ihren ältesten Sohn.
    "Mir ist es soeben gelungen eine gute Abmachung mit den Boiern zu treffen. Sie haben zugestimmt Pacht für die Waldgebiete nördlich der Alpen zu zahlen."
    Sie legte die Hand an sein hübsches Gesicht.
    "Doch was willst du von mir? Ich kenne dich, du hast etwas auf dem Herzen."

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    Inga blickte sich leicht verwirrt im Raum um.
    "Segovax ist doch gerade erst weg? Du glaubst doch nicht wirklich, er hat einfach mal so die Pacht einstecken?" Abschätzig betrachtete sie ihren ältesten Sohn.
    "Ich habe natürlich weitaus mehr verlangt als er in seinen Gewändern unterbringen kann.
    Vielleicht planen sie etwas, doch was soll es uns kümmern? Wir haben eine Armee an ihrer Grenze stehen und welcher unserer Krieger würde einen Kampf scheuen nachdem wir von Sieg zu Sieg geeilt sind?" Inga schüttelte den Kopf. Doch dann wurde sie still. Segovax hatte diesen Vertrag gar sehr schnell unterschrieben. Was war also in den Waldgebieten nördlich der Alpen was die Sueben nicht wissen sollten?
    Sie blickte ihren Sohn ins Gesicht.


    "Vielleicht bist du ebenso schlau wie dein Vater. Ich werde einige Krieger in unsere verpachteten Gebiete schicken. Die Boier können nichts dagegen haben, es ist ja unser Territorium welches wir ihnen nur geliehen haben. So erlangen wir Gewissheit. Stellt dich dies zufrieden, mein Sohn?" lächelte Inga Herwald an.

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    Inga stand vor der versammelten Kriegerschaft der Sueben im Thing.
    "Männer der Sueben, bereits in diesem Augenblick ehren wir das geschlossene Bündnis mit den Boiern. Sie kamen zu uns um Hilfe zu suchen im Kampf gegen die Römer.
    Diese Südländer haben sich weit ausgebreitet. Weit über die Gebiete hinaus die ihnen zustehen. Sie haben auf ihrem Weg ehrbare Völker ausgelöscht. Die ehrbaren und großartigen Insubrer wurden von ihnen von der Karte getilgt, sie hatten ein Bündnis mit den Boiern geschlossen und der südliche Stamm derselben fiel den Römern ebenso zum Opfer."
    Waffengeklirr antwortete dieser Einleitung, doch die Suebin war noch nicht fertig.
    "Auch Germanen wurden von den Römern geschlagen. Die Kimbern, unsere germanischen Brüder kamen auf ihrer Suche nach Wohnraum zu den Römern und obwohl sie willens waren weiter zu ziehen, griffen die Römer sie hinterrücks an. Feiges Pack!
    Die Kimbern schlugen sie dennoch. Doch Jahre später gerieten sie wieder aneinander und der Stamm der Kimbern verschwand. Die Römer sind stark. Doch weiß ich, dass unsere Krieger sie nicht fürchten!"
    Diesmal war das Getöse so laut, dass sie stocken musste.


    "General Degenar ist bereits tief unten im Süden und macht sich bereit in römisches Gebiet vorzustoßen. Und in Eburodunum machen sich weitere Krieger bereit ihm und seiner Schar zu folgen. Wir rächen die geschändeten Insubrer und Kimbern und kommen den Römern zuvor. Denn zweifellos würden sie von selbst angreifen, wenn sie ihre Zeit gekommen sehen. Darum kommen wir ihnen zuvor. Treffen sie wenn sie schwach sind und nicht vorbereitet. Wir werden sie schlagen wo immer wir sie finden und wer auch immer sie unterstützt."


    Nach dieser Rede suchten Ingas Augen nach Herwald, der bei dieser Versammlung natürlich nicht fehlen durfte. In ihnen lag ein leiser Glanz der Herausforderung. "Bist du zufrieden mein Sohn?"


  • Es war schon recht spät, als die Nachricht den suebischen Königshof erreichte...


    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"

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    Inga ließ sich auf ihren Po plumpsen. Ein sattes Klatschen ertönte als sie auf die blanke Holzbank auftraf die an der Seite des Raums entlangführte. In der Hand hielt sie einen Brief König Leanders.
    Leise lachte sie.
    "Die Massilier haben keine Ahnung wo wir in diesem Konflikt stehen und laden uns daher zu "Friedensgesprächen" ein. Sie wollen wissen, was wir vorhaben und wie sie am Besten dagegen vorgehen. Lächerlich."
    Sie tippte auf den Brief.
    "Oh, ich vergaß: sie laden König Harold ein." Sie lächelte dem nackten Mann im Bett ihr gegenüber zu.
    Dieser antwortete ebenfalls mit einem Lächeln.
    "Da König Harold diesen Termin allerdings schwerlich wahrnehmen wird, müsste er von jemand anderem wahrgenommen werden."
    "Haha, denkst du, Maros, Vercingetorix, Leander und Caesar würden sich über etwas weibliche Gesellschaft freuen?" Sie stand auf und ging nackt wie sie war zum Bett.
    "Ich kenne keinen Mann, der sich über deine Gesellschaft nicht freuen würde." Er zog sie neben sich und liebkoste ihr offenes Haar.


    "Soll ich wirklich dort hin? Die Zeit ist reichlich knapp. Und Rom und offenbar ihr Verbündeter Massilia möchten Zeit gewinnen. Ich würde zweifellos Aufmerksamkeit erregen, doch habe ich eine bessere Idee. Ich kenne genau den richtigen für solche gemütlichen Abende in trausamen Gesprächen am lauschigen Feuer. Er hat viele Verwandte von denen er erzählen kann."
    Sie eiste sich aus der umschließenden Umarmung und trat an den Tisch. Die Feder flog über das Papier und nach kurzer Zeit war eine Nachricht fertig.
    "Glücklicherweise hat er nicht weit." Sagte sie etwas in Gedanken. Abwesend kratzte sie sich mit einem Finger an der Brust, sodass diese wippte. Dann drehte sie sich um.
    "Wieso schreibst eigentlich nicht du diese Nachrichten für mich? Du könntest mein persönlicher Sekretär sein. Ich finde das eine tolle Idee." Sagte sie mit leichter Stimme und hüpfte in das Bett.

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    "Die erste Schlacht steht bevor, Inga. Und zumindest die Zahlen sprechen gegen uns."
    Lindrad brachte diese Neuigkeit zur Heerkönigin.
    Diese war damit beschäftigt ihre Ausrüstung für die Jagd zu überprüfen. Gerade flocht sie eine Bogensehne, wobei ein Ende an einem Holzstück am Tisch befestigt war, vor dem sie saß. Sie trug ein enges Lederwams welches einen tief geschlitzten Ausschnitt hatte. Randulf stand an den Türstock gelehnt und sah angelegentlich zu. Er griff die Neuigkeit sofort auf, fiel sie doch genau in sein Interessengebiet.
    "Inwiefern sprechen die Zahlen gegen uns?"
    Inga warf nur einen kurzen Blick auf den Sprecher um sich gleich darauf wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren.


    "Degenar hat die Armee gestellt, welche Mediolanum eingenommen und besetzt hat. Leider schafften es die Massilier dieser Armee Verstärkungen aus der Miliz zu schicken. Scheinbar werden sie sogar von ihrem König angeführt!" Lindrad hob die Stimme bei dieser wichtigen Neuigkeit. Inga hielt in ihrem Tun kurz inne, fuhr dann aber sogleich fort. Zwischen ihren geschickten Fingern drehten sich die Bestandteile der Bogensehne zu einer perfekten Schnur zusammen, sodass sie sie schlussendlich von dem Hölzchen nehmen konnte.
    Ob des Schweigens der Königin ergriff wieder Randulf das Wort. "Milizen? Sie sind unseren Kriegern weit unterlegen - was sollen ungeübte Truppen gegen unsere Armee vollbringen?"


    Lindrad schüttelte den Kopf. "Degenar schreibt, dass die Armee aus Axtkriegern und Kavallerie nun von sehr gut ausgerüsteten Peltasten der Miliz unterstützt werden. Solange diese Männer nur Speere zu werfen haben, können sie unseren leicht gepanzerten Truppen trotzdem gefährlich werden."
    Inga hatte die Bogensehne in das Ende des Bogens gehakt und beugte sich nun vor um den Bogen zu belasten und die Sehne auch am anderen Ende einzusetzen. Ihre vollen Brüste pressten sich dabei gegen das Wams und der Ausschnitt tat sein übriges.
    Randulf, von dem Anblick gebannt, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.


    "Junger Tölperl." Dachte Lindrad bei sich, als er den verklärten Gesichtsaudruck Randulfs bemerkte. "Eine Königin zu begeheren kann schnell gefährlich werden."


    Inga legte den fertig gespannten Bogen zur Seite nachdem sie seine Zugkraft geprüft und für ausreichend befunden hatte.
    "Degenar wird sein möglichstes Tun um diese Übermacht zu besiegen, davon bin ich überzeugt." Ihre Stimme war ruhig und beinahe sanft zu nennen. "Der Erfolg wäre ihm zu Gönnen, doch selbst wenn er angesichts der erdrückenden Übermacht eine Niederlage zu verzeichnen hätte, würde uns dies nur wenig zurück werfen. Der Fall Massilias ist beschlossene Sache. So wie sich die Ratte zu wehren versucht wenn man den Fuß auf sie setzt, wehrt sich jetzt auch Massilia. Doch man muss nur fest genug drücken, dann platzt der Kopf und mit der Ratte ist es vorbei."
    Inga sammelte verschiedene Messer und andere Utensilien für die Jagd ein. "Lasst Degenar meine Grüße ausrichten, sagt ihm, dass wir uns auf ihn verlassen."
    Sie strich ihre Kleider über den sinnlichen Hüften glatt und nahm ihren Bogen auf. Damit war der Berater entlassen.

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    Abgekämpft und blutig passierte ein Bote das Tor zu Tulifurdum. Er war einer der wenigen hundert Überlebenden der Schlacht in den Voralpen und hatte die wenig ehrenvolle Aufgabe davon der Heerkönigin zu berichten.


    "... Nachdem wir alle Männer an uns gezogen hatten, die wir hatten auftreiben können, befahl Degenar uns auf römisches Gebiet zurück zu ziehen. Wir warten auf Verstärkung." Er warf einen schnellen Blick auf Inga. "Wenn Ihr gewillt seid, diese zu senden. In der Zwischenzeit werden wir unsere Verbündeten nach Kräften unterstützen, für eine offene Feldschlacht sind wir aber viel zu schwach."


    Inga war zwar wenig erfreut über die eingetroffene Nachricht, doch war sie froh, dass Degenar am Leben war und sein Bestes gab um die wenigen Sueben im Süden nützlich einzusetzen. Sie würde weitere Männer zu den Bannern rufen und Degenar die ersehnte Unterstützung senden. Vielleicht sollte sie Ingolf mit den Männern nach Süden senden sinnierte sie bevor sie den erschöpften Boten entließ.


  • Ein Brief ereichte den Hof der Sueben:


    An Inga, Königin der Sueben,
    mit Entsetzen vernahmen wir die Unerhörte und Grundlose Kriegserklärung der verräterischen Nervier. Alle meine Soldaten sind erpicht darauf, König Boduognatos eine Lektion zu erteilen. Sollte ihr bei eurem Bestreben Hilfe benötigen, werden wir alles in unserer Macht stehende tun, um euch zu helfen.
    Maros, König der Boier, Herr über die Alpen

    Deutschlands Schicksal: Vor dem Schalter zu stehen. Deutschlands Ideal: Hinter dem Schalter zu sitzen.
    Kurt Tucholsky

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    Torgvald war geritten wie von Dämonen gejagt, nachdem er die Oppida Titelberg in sicherer Entfernung wusste.
    Der Gegenstand, den er im Hain gefunden hatte, schien ein Loch in seine Seite zu brennen, so sehr war er sich seiner Anwesenheit bewusst.
    Ohne Anhalten passierte er die Tore und sprengte zum königlichen Haus. Auf Zuruf wiesen ihm die Wächter den Weg und er fand Inga damit beschäftigt gemeinsam mit ihrer Tochter eine Ziege auszuweiden.


    Torgvald sprang vom schäumenden Pferd und lief auf die beiden zu.
    „Meine Königin! Ich kam so schnell ich konnte! Ich habe Titelberg aufgegeben.“
    Ingas Mund wurde zum Strich und sie starrte den Sueben an als sei er wahnsinnig. „Du hast WAS getan?“ Sagte sie mit einer Stimme die ihn schauern ließ.
    „Ich musste.“ Er war noch immer völlig außer Atem und versuchte Luft zu schöpfen. „Als die Nervier anrückten hatte ich die Miliz ausgehoben und war bereit zur Verteidigung. Aber einige Knaben waren im heiligen Hain und sie fanden dort Harold.“
    „Harold?“ Inga fuhr auf. Schon so lange hatte sie nichts von ihrem Mann gehört.
    „Was tat er im heiligen Hain?“
    „Er war dort um den Hals aufgehängt.“
    Ein Schrei ertönte, ein doppelter, und Mutter und Tochter sanken zur Erde. Die blutigen Hände hinterließen Spuren in den Gesichtern welche wiederum von Tränen zerfurcht wurden.


    Um die Ecke kam Randulf, das Schwert gezogen und bereit zur Verteidigung der Königin. Doch fand er diese lebend und unbedroht. Auch er erfuhr die Neuigkeiten.
    Lange dauerte es, bis Torgvald die Geschichte vollständig erzählen konnte. Die Söhne Harolds wurden gerufen und verfielen ebenfalls in Trauer.


    Zu guter Letzt zog Torgvald den gefundenen Gegenstand aus der Tasche.
    „Diesen Dolch fand ich im Schlamm unterhalb der Stelle, an der Harolds Leiche gefunden wurde. Er dürfte noch nicht zu lange dort liegen, sonst wäre er in schlechterem Zustand und so denke ich, er steht im Zusammenhang mit seinem Tod.“
    Er überreichte Inga das Fundstück welche den Dolch entgegen nahm. Es war nervisches Eisen, nervische Schmiedearbeit und der Griff war aus Horn gefertigt und war kunstvoll mit Symbolen für Teutates geschmückt.


    Das Stück ging von Hand zu Hand und alle Anwesenden, wozu die berühmtesten Krieger und weisesten Männer gehörten, besahen sich die Klinge.
    Lindrad bemerkte dazu: „Ich habe dieses Stück noch nie gesehen, doch ist das Eisen und die Arbeit eindeutig von den Belgern.“
    Die anderen stimmten ihm zu.
    Inga erbat sich in dem folgenden Tumult Ruhe.
    „Wir müssen ein Thing einberufen. Es ist dringend. Torgvald, du musst zwar eigentlich zurück zu deinen Männern, aber hier ist deine Anwesenheit noch wichtiger. Du musst schildern wie du Harold gefunden hast.“


    Anschließend brachen die Anwesenden auf um der Königsfamilie Zeit zum Trauern zu lassen. Und noch viel später trat Inga allein in ihre Kammer, die Hand um den Dolch gekrampft. Sie ging zu einer Kommode und legte die Waffe in ein hainbuchenes Kistchen. Seltsamerweise schien der Dolch in die Kiste zu passen, als sei sie dafür gemacht.

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    Das Thing wurde einberufen und alle Männer aus der näheren Umgebung waren anwesend. Aufgrund der absoluten Dringlichkeit, wurde beschlossen, dass auf die Anwesenheit der weiter entfernt lebenden Gaufürsten für dieses Not-Thing verzichtet werden konnte.


    Torgvald trug erneut seine Erlebnisse vor und beschrieb den Fundort und die näheren Umstände. Erneut erhob sich ein Tumult als von dem Dolch berichtet wurde. Er wurde in seiner Kiste herumgezeigt und alle Anwesenden konnten sich ihrerseits von der offenkundigen Herkunft der Waffe überzeugen.


    Inga saß im Trauerflor dabei und ließ das Gerede über sich ergehen. Ihre Wangen zeigten rote Flecken wo die Tränen ihre Spuren hinterlassen hatten.
    Dietger, einer der Gaufürsten von der Elbe war zufällig in Tulifurdum anwesend und konnte also am Thing teilnehmen. Er hatte mit Sorge mitansehen müssen, wie „diese Frau“ immer mehr und mehr die Regierungsgeschäfte an sich riss. Er war sich sicher, dass sie nun die Gelegenheit am Schopfe packen würde, und sich hier vor diesem verkleinerten Thing, welches zu großen Teilen aus treuen Gefolgsleuten Ingas bestand, zur Heerkönigin krönen zu lassen. Einem neuen Thing im großen Kreis würde es schwer fallen diese Entscheidung zu widerrufen.


    Dietger war wild entschlossen gegen jeglichen derartigen Versuch vorzugehen. Als Statthalterin mochte Inga in Frage kommen. Aber als alleinige Herrscherin? Was würde man über die Sueben sagen, wenn sie sich von einer Frau anführen ließen?
    Inga erhob sich und machte der Unruhe ein Ende.
    „Ich will hier einige Punkte klar stellen. Ich bin von der Schuld der Nervier überzeugt. Alles weist in ihre Richtung und sie ziehen den größten Nutzen daraus. Andere.“ Sie sah Dietger offen ins Gesicht woraufhin sein Blick unsicher wurde. „Sind vielleicht nicht so sehr davon überzeugt. Ich könnte Vorteil aus der Situation ziehen. Harold war ein starker Führer und hinterlässt ein großes Loch. Wer könnte es ausfüllen?“
    Rufe erhoben sich. Die treuen Anhänger riefen, Inga wäre bestimmt die Richtige dafür. Dietger beugte sich gespannt nach vorne, bereit zum Aufspringen.


    „Vielleicht könnte ich es ausfüllen. Ich fühle mich der Aufgabe gewachsen.“ Ein Raunen ging durch die Männer und Dietger sprang tatsächlich auf. Doch Inga fuhr fort, die Menge übertönend. „Doch ich will sie nicht. Harold, und auch ich haben das Schicksal der Sueben über unser eigenes gestellt. Harold hat dies das Leben gekostet. Er wurde ermordet, weil er einem benachbarten Volk Frieden anbot und diese aber keinen Frieden wollten. Ich sage euch, was ich nun will:“ Ihre Stimme wurde leise. „Rache! Ich will Rache nehmen für den Tod Harolds. Ich will mich suhlen in meiner Trauer und die Trauer abbauen durch den Tod von Nerviern. Ich fordere von diesem Thing: Führt den Krieg gegen die Nervier mit jeder gebotenen Härte. Harold muss gerächt werden. Ich selbst werde mich auf in die Welt machen. Wo ich sie finde, töte ich die Nervier, und wo ich sie nicht finde, werde ich von ihren Verbrechen erzählen. Sie sollen isoliert sein, sodass wir sie noch leichter töten können.“ Sie holte tief Luft. Ringsum war es still. Dem stehenden Dietger stand der Mund offen.


    „Daher lege ich die Regierungsgeschäfte in die Hände eines Rates. Lindrad soll ihn führen, als oberster Gaufürst von Tulifurdum. Dietger soll ihm zur Seite stehen als Berater. Torgvald soll sich um die militärischen Angelegenheiten kümmern. Ich bitte Euch, ihr Drei, übernehmt die Regierungsgeschäfte der Sueben, bis ich zurückkomme. Dies ist es, was ich dem Thing zur Abstimmung anheimstelle.“


    Immer noch war es still. Dietgers Mund stand immer noch offen. Inga wollte die Macht abtreten? An ihn? Natürlich war ihm der Zusatz aufgefallen „bis ich zurückkomme“, doch kümmerte ihn dies wenig. Mochte sie immer zurückkommen, solange der Rat bestand, konnte sie die Macht nicht einfach an sich reißen. Dafür würde es erneut eine Abstimmung des Things brauchen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Abstimmung war zu Ingas Gunsten ausgefallen und der Rat hatte die Regierungsgeschäfte übernommen.
    Dietger fühlte sich äußerst wohl in seiner neuen Rolle und kam sogar um Inga mit einigen wohlwollenden Worten zu verabschieden als diese gemeinsam mit Randulf, Lykke und Herwald aufbrach.


    Sie schlugen den Weg gen Süden ein.
    Sie alle waren wohlausgerüstet und in angenehme Reisekleider gehüllt. Ihre Bewaffnung war mehr als vollständig zu nennen und so würden sie sich zumindest kleinerer Räuberscharen schon zu wehren wissen. Immerhin konnte auch Lykke mit einem Bogen und mit dem langen Jagdmesser umgehen, während Inga auch im Umgang mit Langwaffen geschult war und von Randulf und Herwald braucht hier nicht gesprochen werden. Randulf war als herausragender Krieger bekannt und Herwald war trotz seiner Jugend ein geachteter Schwertkämpfer.


    Das wichtigste Gepäckstück hatte Inga in Verwahrung. Es handelte sich um eine Kiste aus Buchenholz in welcher der Dolch lag der neben Harolds Leichnam gefunden worden war.