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[DBG] Die tapferen Sueben


  • Am Hof von Tulifurdum kam folgender Brief an:


    An den Rat der Sueben von ihrem Treuem Freund König Maros.


    Ein avernischer Abgesandter Namens Berlix kam an unseren Hof und hat dort Grundlos Ehrliche


    Menschen ermordet. Dies kann nicht toleriert werden. Aus diesem Grund werden wir ein Gericht


    einsetzen, welches die Vorgänge aufklären wird. Zu diesem Zwecke bitten wir euch deshalb uns


    einen eurer Integersten Adeligen zu schicken, damit aller Welt klar ist, dass wir die Aufarbeitung


    dieses schrecklichen Verbrechens ernst und genau betreiben. In der Hoffnung das ihr unsere


    Bitte erfüllen könnt und bis in einer Wochen einen solchen Mann nach Hallstadt schickt,


    erwarten wir voller Freude eure Antwort,


    Maros, Herr der Boier und König der Alpen

    Deutschlands Schicksal: Vor dem Schalter zu stehen. Deutschlands Ideal: Hinter dem Schalter zu sitzen.
    Kurt Tucholsky


  • Ein Brief, wurde am suebischen Hof abgegeben.




    • Offizieller Beitrag



    Auch wenn Dietger nicht abgeneigt war den Boiern eine Lektion zu erteilen, so machte er doch ein misstrauisches Gesicht als der Brief vor dem Rat verlesen wurde.
    Torgvald lachte sogar.
    "Denkt ihr, Inga würde sich mit Rogerix einlassen, so kurz nach Harolds Tod und ohne, dass sie mit ihrer Rache fertig ist?"
    Dietger wiegte den Kopf. "Inga war schon immer geschickt darin, zu bekommen, was sie will. Vielleicht versucht sie diesen Rogerix zu benutzen."
    "Vielleicht. Aber doch nicht auf diese Weise. Vielleicht heirate ich Inga, vielleicht heirate ich ihre Tochter. Hast du dich Inga jemals schwammig ausdrücken hören?"
    "Ich könnte das bejahen..." antwortete Dietger als er von Lindrad unterbrochen wurde.


    "Ihr Idioten. Streitet euch hier herum, was Inga vielleicht getan hat oder auch nicht. Dabei entgeht euch völlig, dass dieser Rogerix uns bereits Befehle erteilen will. Nicht nur, dass er Inga noch nicht geheiratet hat (sollte dies jemals geschehen), auch Inga ist momentan nicht befugt uns Weisungen zu erteilen. Diese erteilen wir IHR. Ich betrachte dieses Schreiben daher als offene Provokation oder als einen Trick, damit wir uns über diesem Thema zerstreiten. Bevor nicht ein offizieller Bericht von Inga eingeht und bevor nicht von uns Drei ein Bündnis gebilligt wird, werden wir unseren Verbündeten nicht einfach so in den Rücken fallen. Oder wollt ihr euch Massilioten schimpfen lassen?"


    Mit diesen Worten war die Sache entschieden. Die Sueben würden im Krieg der Boier gegen die Arverner weiterhin abwarten.

    • Offizieller Beitrag



    Trautmar traute seine Augen nicht. Bereits früh morgens war er aufgestanden und hatte sich um seine Ziegen gekümmert. Wegen der Kälte waren sie im Winter im Stall untergebracht und so hatte er vorerst nichts bemerkt. Aber als er über den Hof ging, durch den frisch gefallenen Schnee bemerkte er, eine Unmenge an Spuren im frisch gefallenen Schnee. Sein gesamtes Gehege war übersät mit diesen Spuren die offenkundig von Menschen stammten und der Zaun, der das Gehege umgab, war beschädigt und teilweise umgestürzt.


    Seltsamerweise konnte Trautmar nicht feststellen woher die vielen Spuren kamen. Rundherum war der Schnee für seine Begriffe unberührt. Fluchend machte er sich an die (Teil-) Reperatur des Zaunes. Vandalen - mitten in Tulifurdum!

    • Offizieller Beitrag



    Erneut hatte Trautmar früh morgens, noch in Dunkeln, nach den Ziegen gesehen und marschierte dann über sen Gehege, den Kopf gesenkt und den Blick auf Spuren am Boden gerichtet. Plötzlich stieß er mit dem Kopf gegen etwas hartes und fiel hinten über.
    Vor ihm ragte ein riesiger Baum auf - eine Fichte, bestimmt 70 Jahre alt.
    Er rieb sich die Augen. Verblüfft fiel ihm die Kinnlade herunter. Denn seine Weide war bisher nur grasbestanden gewesen und der Baum war praktisch über Nacht mitten im Gehege erschienen. Nachdem seine erste Verblüffung verflogen war, sprang er auf und rannte zum Haus.


    Wütend, und mit der Axt in der Hand kam er wieder heraus. Mit wuchtigen Schlägen rückte er dem Holz zu Leibe und de Splitter flogen nach allen Seiten. Die Schläge riefen auch die Nachbarn zusammen von denen bald eine große Schar am (reparierten) Zaun stand und verwundert den Baum anstarrten. Einer der Männer machte ein Schutzzeichen gegen böse Geister und viele taten es ihm nach. Hier ging etwas nicht mit rechten Dingen zu.

    • Offizieller Beitrag



    Der Baum war gefällt und zu Brennholz verarbeitet und nun erinnerte nur noch der Baumstumpf an die Seltsamkeit. Allerdings lachte bereits ganz Tulifurdum über Trautmar. Was diesem zwar grundsätzlich egal gewesen wäre, es aber nicht war.
    Als er an diesem Morgen den Ziegenstall betreten wollte, fand er darin einen Strohhaufen vor und im Dach darüber ein Loch, groß genug um die Sterne zu sehen.
    Das Stroh stammte von der Deckung und war leicht verschimmelt und wegen der Kälte gefroren.


    "Jetzt reichts!" Schrie Trautmar, sodass eine seine Ziegen sich vor Schreck den Kopf am Fressgatter stieß. Wütend stürmte der Ziegenbauer aus dem Stall. Von diesem Tag an würde er in der Nacht Wache stehen. Seine Steinschleuder würde diesen merkwürdigen Vorgängen ein Ende setzen - da war er sicher.

  • Diese Reise nach Tulifurdum hatte Keskonrix und seinen 4 Begleiter wirklich keinen Spaß gemacht. Als sie die Wälder der Germanen erreichten, begann das ganze Chaos.


    Ständig kam die kleine Gruppe vom Weg ab und öfter verirrten sie sich noch zusätzlich im Wald. Außerdem hörten sie öfter unbekannte Tiergeräusche in den dunklen Wäldern.


    "Wieso bekomme ich eigentlich immer diese unangenehmen Aufgaben, kann das nicht Dumnorix mal übernehmen. Macht der überhaupt etwas Nützliches? Dachte sich Keskonrix täglich.


    Am Eingang in der Stadt Tulifurdum sprach Keskonrix einen suebischen Wachmann an:
    "Meine Grüße! Ich bin Keskonrix, Diplomat der Arverner. Ich bin hier um mit dem Rat der Sueben oder mit euer Heerkönigin zu sprechen. Könntet ihr mir bitte den Weg weisen?"

    • Offizieller Beitrag

    Es war bereits Abend gewesen als die Gesellschaft um Heerkönigin Inga in Tulifurdum eingetroffen war. Aus diesem Grund begaben sich alle nach einem kleinen Imbiss in ihre Gemächer. Diviciacos wurde ein Raum ganz ähnlich dem in Titelberg zugewiesen. Seine Mutter und Schwester hatte er nicht zu Gesicht bekommen. Sie waren bereits einige Tage früher in Tulifurdum eingetroffen und waren zuvorkommnend behandelt worden. Ihr Quartier befand sich allerdings nicht direkt am Königshof sondern in einem größeren Gutshof der Lindrad gehörte. Es fehlte ihnen an Nichts, allerdings war es ihnen nicht gestattet die Hauptstadt zu verlassen und alle Wachen waren angewiesen sie anzuhalten, sollten sie es versuchen.


    Der Morgen fand Lykke wie sie sich frisch gewaschen und in neuen Kleidern (endlich konnte sie sich Diviciacos angemessen präsentieren) zurecht gemacht hatte. Sie klopfte an des Nerviers Tür und trat ein um diesem sein Frühstück zu bringen. Sie duldete nicht, dass er sein Essen von einer gewöhnlichen Dienerin bekam.


    "Guten Morgen."




    "Die Heerkönigin ist gestern Abend angekommen und bespricht sich gerade mit dem Rat. Ihr werdet wohl gerade recht für die Untersuchung um Harolds Tod gekommen sein. Angeblich ist sogar der Schmied der Tatwaffe hergebracht worden."
    Freundlich wies die Wache dem Arverner den Weg durch Tulifurdum. Er würde den Rat an der Gerichtslinde versammelt finden.




    "Ich konnte Diviciacos überreden uns bei der Suche nach dem Mörder zu helfen. Er hat den Schmied hergebracht, der wahrscheinlich die Mordwaffe geschmiedet hat. Vielleicht erfahren wir tatsächlich etwas über den wahren Mörder." Inga stand aufrecht und sprach zum kleinen Rat. Lediglich Lindrad, Dietger und Torgvald waren anwesend.
    Ihr ständiger Begleiter Randulf war nach seiner Rückkehr mit militärischen Dingen beschäftigt. Nach Harolds Tod war er der fähigste Militär der ihnen geblieben war.


    "Nun gut. Wir können es ja mit einer Befragung versuchen." Meinte Dietger widerstrebend. "Aber ich bezweifle stark, dass uns dies wirklich zum wahren Mörder führt. Der Mörder ist längst über alle Berge, wenn er nicht sogar als Soldat im Kampf gefallen ist, und der wahre Schuldige ist zweifellos Boduognatos - aber der ist ebenso tot wie Harold. Machen wir die Befragung, und wenn sie nichts ergibt, lassen wir die Sache auf sich beruhen, das ist meine Meinung."


    Erstaunt blickten die Anderen den griesgrämigen Sueben an. "So viel Vernunft sind wir gar nicht von dir gewohnt." Gluckste Lindrad.


    "Ja wenn es doch war ist!" Ereiferte sich der Angesprochene. "Wir verwenden Zeit und Energie auf der Suche nach einem Mörder, wobei uns diese Suche absolut nichts bringt, außer vielleicht persönliche Rache." Er warf einen Seitenblick auf Inga.


    "Ich gebe dir da absolut Recht, Dietger." Erwiderte Inga, was ihr einen mehr als überraschten Blick von diesem einbrachte. "Allerdings müssen wir den Nerviern zeigen, dass wir diese Sache bis zum Äußersten verfolgen, damit sie nur noch zusätzlich abgeschreckt werden, nochmals so etwas zu tun. Opfern wir einige Tage für die Befragung und danach können wir uns den essentiellen Dingen zuwenden." Intensiv bohrte sich ihr Blick in Dietgers Augen. Sie alle wussten, wovon sie sprachen.

  • Keskonrix freute sich über die Freundlichkeit des Sueben. Wahrscheinlich war er wegen dem Sieg über die Nervier bestens gelaunt. Allerdings interessierte die Untersuchung von Harold's Tod Keskonrix überhaupt nicht.


    "Vielen Dank das ihr mir den Weg gezeigt habt," sagte Keskonrix mit einer dankbaren Stimme. Seinen Begleitern befahl er hier zu warten.


    Vorsichtig näherte sich Keskonrix der Gerichtslinde, an dem sich der Rat der Sueben versammelt hatte.


    "Verzeiht die Störung, edler Rat der Sueben. Mein Name ist Keskonrix, Diplomat der Arverner. Ich bin hier um über die nervischen Geiseln zu reden, die ihr gefangen genommen habt."

    • Offizieller Beitrag

    "Sie sind wohlauf und auf einem Hof ganz hier in der Nähe untergebracht. Du wirst sie nach den Befragungen sehen." Lykke setzte sich zu ihm.
    "Wenn die Verhandlungen zu Ende sind wirst du wohl gleich wieder aufbrechen?"
    Ihre Stimme schwankte zwischen Traurigkeit und Hoffnung und dabei sah sie ihn mit großen, treuherzigen Augen an.

  • "Ja, wenn die Verhandlung zu meinen Gunsten ausfällt, werde ich heimkehren, denn der Krieg mit den Römern ist noch nicht zuende, sie verwüsten unser Land und als König kann ich meinen Stamm nicht im Stich lassen."


    Diviciacos machte eine Pause, dann umfasste er sanft ihre Hüfte, zog sie an sich, küsste sie zärtlich und sagte dann:


    "Aber ich werde wiederkommen und dann offiziell um Deine Hand amhalten... Wenn Du mich denn heiraten willst."

    • Offizieller Beitrag

    Lykke dachte im ersten Moment daran sich zu wehren. Aber dann verschwand dieser Gedanke hinter einer wohligen Wolke von Glücksgefühlen und sie war vor Aufregung etwas außer Atem nachdem der Kuss geendet hatte.


    "Nun ich kann,... ich würde gerne,... ich meine..." Sie stammelte vor sich hin so sehr war sie noch durcheinander, doch dann riss sie sich zusammen. "Ich will dich zum Mann nehmen, wenn du mich und meine Familie akzeptierst. Und wenn meine Familie dich akzeptiert, immerhin warst du bis vor Kurzem unser Feind und bist der Sohn von Boduognatos. Aber ich werde bis zu deiner Wiederkunft in meine Mutter einwirken."


    Dann löste sie sich von dem Nervier und eilte mit rosigen Wangen aus dem Raum. Bald würde die Verhandlung beginnen.

    • Offizieller Beitrag

    Gegen Mittag hatte sich der Thing zusammengefunden. Unter einer fahlgelben Sonne saßen die Männer auf Decken während der Rat direkt unter der Gerichtslinde Aufstellung genommen hatte. Inga saß schräg hinter dem Rat. Eine ehrenhafte Position aber auch eine, die klar machte, dass sie nicht Wortführerin war.


    Sowohl Diviciacos als auch Cobannos waren in den Kreis gebeten worden.


    Lindrad eröffnete die Verhandlung mit einigen einfachen Worten. Er ließ daraufhin Torgvald beschreiben, wie Harold gefunden worden war und auch die örtlichen Begebenheiten. Inga stellte daraufhin das Kästchen, welches sie auf ihren Reisen bei sich gehabt hatte, mit dem Dolch vor den Rat. Lindrad richtete sich an Diviciacos.


    "Uns wurde mitgeteilt, dass Ihr Euren Vater für unschuldig haltet und uns daher bei der Suche nach dem tatsächlichen Mörder behilflich sein wollt. Zu diesem Zweck habt Ihr jenen Schmied mitgebracht, der diesen Dolch geschmiedet haben soll. Er soll nun sagen, ob die Waffe von seinen Händen gefertigt wurde und ob er sie wiedererkennt."

  • Diviciacos trat in den Kreis. Mit lauter Stimme, damit der Thing ihn gut hören konnte, sagte Diviciacos:



    "Ja, ich bin hier um den Namen meines toten Vaters von dem Vorwurf des heimtückischen Mordes reinzuwaschen. Der Mann dort..." - er deutete auf Cobannos - "...hat den Dolch in dem Kästchen geschmiedet."



    Cobannos mit seinem gallischen Kapuzenmantel trat in den Kreis vor den Rat. Er verbeugte sich respektvoll vor dem Rat und nahm vorsichtig den Dolch aus dem Kästchen, drehte ihn in seinen Händen und betrachtete ihn eingehend. Dann legte er ihn in das Kästchen zurück und sagte mit seiner tiefen Stimme laut:



    "Ja das ist richtig, ich habe diesen Dolch gefertigt. Meine Dolche und Waffen haben in der Regel Cernunnos Motive. So wie mein Schwert hier."



    Er nahm seinen Anderthalbhänder aus dem Waffengurt und steckte ihn neben dem Kästchen in die Erde, so dass der Griff gut sichtbar war. Auf diesem war ein sitzender Cernunnos zu sehen, dem zu Füssen Krieger einen Mann kopfüber opferten, indem sie diesen in einen heiligen See stießen, der ein Portal zur Anderswelt war. Der Cernunnos war mit dem Cernunnos auf dem Dolch identisch.



    Cobannos fuhr sodann fort:



    "Ich kann mich sogar noch an den Käufer erinnern, es war ein grosser Hüne mit hellblonden Haaren, so blond wie sie nur die Stämme nördlich der Elbe haben. Ich kann mich auch noch deshalb daran erinnern, weil dieser Hüne sagte, er kaufe ihn für seinen Herrn, und ich kann mich auch deshalb noch daran erinnern, weil der Bursche damit prahlte, dass sein Herr reich und mächtig wäre, denn er besitze mehr Land jenseits der Elbe als der König... Und weil mich seine Prahlerei so genervt hat, habe ich ihn statt 50 100 Gold für den Dolch bezahlen lassen."



    Cobannos lachte dröhnend.



    "Mehr weiss ich leider nicht."