Werbung

[DBG] Die tapferen Sueben

    • Offizieller Beitrag


    Schlagt an eure Waffen, tapfere Sueben!
    Man hört Marschtritt in unseren Wäldern und unsere Feinde rüsten sich.
    Ich frage euch - werden wir dies unbeantwortet lassen? Niemals - sage ich!
    Holt euch die Köpfe dieser Weichlinge, vergießt ihr Blut auf dass unser neuer Ackerboden fruchtbar sein möge.
    Doch gibt es vielleicht sogar Freunde dort draußen, außerhalb der Wälder.
    Sie mögen unsere Gastfreundschaft rühmen.



    Fraktionseigenschaft: Schreckliche Lauerer: Erlaubt die Wahl der Tageszeit bei Gefechten in eigenem Territorium;
    +1 Erfahrungsrang für alle Einheiten bei Gefechten im Wald

    • Offizieller Beitrag

    Wichtige Personen


    Harold (41): Heerkönig - tot (ermordet)
    Harold kann durchaus als durchschnittlich bezeichnet werden. Nach germanischen Maßstäben. Seine durchschnittliche Größe, Gestalt und Aussehen hielten ihn allerdings nicht davon ab, schon mit unter 20 Jahren Gau um Gau unter seine Herrschaft zu bringen. Bereits im Alter von 25 Jahren unterstand ihm die gesamte germanische Bevölkerung zwischen Rhein und Oder. Damit machte er allerdings nicht Halt und er überschritt den Rhein, eine Heerschar von Männern hinter sich und eroberte große Gebiete westlich des Flusses.
    Seine überdurchschnittliche Gabe für den Krieg ließ ihn sich zum größten Herrscher der Germanen bis zu diesem Tag aufschwingen.
    „Zivilisierte“ Gebräuche sind ihm nicht fremd, hat er doch einige Jahre in Rom verbracht. Als Semnone heiratete Harold Inga vom Stamme der Langobarden und hat mit ihr zwei Söhne, Herwald (18) und Ingolf (17) sowie eine Tochter, Lykke (19).



    Inga (34): Heerkönigin - tot (ermordet durch Degenar)
    Kann man Inga im klassischen (griechischen) Sinne nicht als schön bezeichnen, so beeindruckt sie den Besucher doch nachhaltig. Für Germanen zwar klein von Wuchs, kann ihre wohlgeformte Gestalt trotzdem durchaus zum Erwecken von ungebührlichen Gelüsten verführen. Ihren scharfen Gesichtszügen wohnt eine wilde Schönheit inne die sich dem Betrachter manchmal erst nach kennen lernen ihres Charakters offenbart. Inga ist durchaus in der Lage die täglichen Geschäfte ohne ihren Mann zu führen und ist selbst unter den Gaufürsten hochangesehen. Ihr politisches Kalkül ist beinahe als unfehlbar zu bezeichnen und so wurde Harold nicht zuletzt wegen ihren Fähigkeiten bisher noch nicht angefochten.



    Malvin (46): Diplomat
    Malvins Vorfahren stammen aus dem Gebiet südlich der Alpen und so trägt er keltisches Blut in sich. Dennoch ist Malvin einer der treuesten Freunde Harolds und ist mit der Pflege diplomatischer Beziehungen betraut. Er ist aufgeschlossen und gesellig und hat noch nie nein zu einem ordentlichen Gelage gesagt. Auf seinen Reisen begleitet ihn ein Wolfshund namens Balko der ihn abgöttisch liebt und nicht von seiner Seite weicht. Die Kinder der Königsfamilie reden ihn mit Onkel an, was genug über seine Beziehung zu ihnen sagen dürfte.



    Lindrad (54): Diplomat
    Dieser bereits etwas ältliche Herr ist im Langhaus des Heerkönigs gerne gesehen. Seinem weisen Rat schenkt sogar die Königin Gehör, und das nicht zu Unrecht, hat er doch schon so manches Unheil von den Germanen abgewendet. Er ist besonnen und nicht sehr streitbar. Ein Rat von ihm basiert immer auf Vernunft.



    Randulf (35): tot (Selbstmord nachdem Inga ermordet wurde)
    Nicht dass sich die Königin nicht selbst beschützen könnte – trotzdem hat ihr König Harold diesen herausragenden freien Krieger als Leibwache beigestellt. Er stammt aus dem Adel und ist in allen Dingen bewandert, die mit Waffen, Kampf und Krieg zu tun haben und somit auch ein wichtiger Ratgeber in militärischen Dingen in denen ihm nur der Heerkönig selbst gleichkommt.



    Dietger (54):
    Dietger ist ein alter misstrauischer Suebe. Er ist Gaufürst in einem großen Gau an der Elbe und so etwas wie die Opposition zu Inga. Er ist nicht unbedingt als großer Krieger bekannt, aber er ist zäh und verschlagen. Kein anderer Gaufürst kann so viele Abgaben leisten wie er, was nicht zuletzt auf seinen Geschäftssinn zurück zu führen ist.
    Wurde für den Mord an Harold verbannt.



    Torgvald (39):
    Ein solider Suebe, guter Kämpfer mit taktischem Verständnis der auch Kenntnisse im Festungsbau und anderen technischen Verrichtungen hat. Wer ihm Rekruten zur Ausbildung überlässt, kann sicher sein, dass sie hervorragend gedrillt werden.



    Frowin (23):
    Guter Freund Herwalds. Er ist nahe mit der Königsfamilie verwandt und hat seine Jugend mit den Kindern Ingas verbracht. Seine Mutter ist gestorben doch sein Vater ermöglichte ihm hervorragende Ausbildung (auch im Kampf) was ihn zu einem sehr klugen Kopf gemacht hat. Er ist vielleicht noch etwas unerfahren doch erkennt Zusammenhänge enorm schnell und macht damit seine weniger guten Eigenschaften wett.



    Degenar (43): Militärchar
    Er ist einer der erfahrensten Generäle aus dem Gefolge Harolds, Verwaltungsaufgaben langweilen ihn bloß, dafür ist er ein umso geschickterer Taktiker und Kämpfer.


    Brandolf (49):
    General unter Degenar. Brandolf ist ein alter, etwas behäbig wirkender Krieger. In sener Jugend hat er sich als ausgezeichneter Schwertkämpfer hervorgetan. Mit dem Alter hat seine Behändigkeit etwas abgenommen, aber seine Fähigkeiten sind zweifellos immer noch für ihn abrufbar. Er ist ein ruhiger Mann, der selten unüberlegt handelt, oft aber von kaltem Zorn getrieben wird.


    Egeos (47):
    Wer nach der Oppida Tulifurdum kommt, der muss am Gasthaus von Egeos vorbei. Egeos ist damit der perfekte Ansprechpartner für alle Dinge, die die Stadt und die Königsfamilie betreffen. Neben gutem Bier und ordentlichen Mahlzeiten bekommt man hier Auskünfte – selbstverständlich nur gegen einen kräftigen Salär, stammt Egeos doch von den habgierigen, äh... handelsbegabten Griechen ab.


    Hilla (30) und Sintbert (33)
    Sind zwei Quaden die die Welt auf eigene Faust bereisen. Zwar sind sie den Sueben untertan doch kümmert sie dies als freie Germanen wenig. Sie reisen jedenfalls nicht in jemandes Auftrag. Sie wollen die großen Städte der zivilisierten Völker sehen und an den rohen Tischen der Barbaren speisen. Hin und wieder könnten sie einen Auftrag annehmen um ihre Reisekasse wieder aufzufüllen.


    Trautmar (58):
    Ziegenhirte in Tulifurdum. Bekannt geworden durch enige seltsame Vorgänge auf seinem Hof, seither Gespött der Leute und sehr vorsichtig.


    Kurt (29):
    Kurt ist athletisch gebaut und Mitglied im Sonderkorps Heerkönigin Ingas. Es ist nicht viel über ihn bekannt, aber nach allem was über dieses Korps bekannt ist, werden nur die besten und intelligentesten Krieger darin aufgenommen. Da es Kurt sogar zum Offizier gebracht hat, spricht für seine außerordentlichen Fähigkeiten.

    • Offizieller Beitrag

    Thing


    Ein Thing ist die Versammlung aller Männer der germanischen Gesellschaft. Da die Sueben so viel Land kontrollieren, reisen zu einem Thing mit dem Herrscher lediglich die Gaufürsten an um ihren Gau zu vertreten. In einem Thing werden alle wichtigen Fragen geklärt, doch dringt von den Entscheidungen nur etwas nach außen, wenn dies auch so gewünscht ist.
    Die Thinge finden am lindenbeschatteten Versammlungsplatz innerhalb Tulifurdums statt.



    Orte


    Tulifurdum (S11) ist eine Oppida mit etwa 5000 Einwohnern und Hauptstadt der Sueben.
    Weitere wichtige Festungen liegen in Titelberg (S5) und Eburodunum (S7) und Vindelicorum (B5).
    Eburodunum ist seit jeher eine wichtige Grenzfeste der Germanen und ist schwer befestigt und gut bewacht.
    Titelberg liegt in den neu eroberten Gebieten jenseits des Rheins. Die Oppida wurde noch unter Harold fertig gestellt, erlitt durch den Krieg gegen die Nervier aber wieder einigen Schaden, der mittlerweile schon wieder repariert ist.
    Vindelicorum wurde erst jüngst dem suebischen Reich angegliedert. Ursprünglich wurde es von Kelten erbaut und liegt an der südlichen Grenze des germanischen Herrschaftsgebietes. Gemeinsam mit Eburodunum bildet es ein starkes Bollwerk gegen Angriffe aus dem Süden.
    Zudem erheben die Sueben Anspruch auf Andematunnum (N9).



    Fremde Völker


    Das freie suebische Volk hat zu jeder bekannten Nation eine Meinung und scheut sich nicht, diese auszusprechen.


    Averner: So langsam denke ich, dass wir den Krieg beenden sollten.


    Nervier: Bin gespannt wie lange der Frieden diesmal hält...


    Massilia: Bisher scheinen diese Winzlinge tatsächlich die einzigen zu sein, auf die man sich verlassen kann.


    Noriker: Verräterisch Schweine!


    Rom: Die Römer werden schon wieder heimgehen, wenn ihre Sandalen abgelaufen sind.

    • Offizieller Beitrag

    Einführung


    Inga erhob sich vom Lager und trat auf die offene Tür zu. Kühle Nachtluft streichelte ihre nackte Haut und ließ die Schweißtropfen zwischen ihren Brüsten trocknen. Lang fielen ihre Haare über den Rücken hinab und kitzelten den Ansatz ihres Gesäßes sodass sie unweigerlich mit der Hand darüber strich.
    „Glaubst du wir können verhindern, dass es zum Kampf kommt?“ fragte sie in die Nacht hinaus.
    Hinter ihr kam Bewegung in die Bettstatt und dumpf dröhnte die Antwort. „Bist du nicht die schlaueste Frau die ich jemals sah? Wenn jemand den Kampf verhindern kann, dann bist dies du. Und wenn selbst du es nicht vermagst, so werden wir dennoch als Sieger hervorgehen. Fürchtest du den Krieg?“
    Ein zorniger Blick traf das Lager.
    „Ich fürchte Nichts. Und das solltest gerade du wissen!“ Schwer atmend hob sich ihre Brust bis der Zorn verraucht war.
    „Wir müssen äußerst klug vorgehen. Das Schwert allein bringt uns nun nicht mehr weiter.“


    Stille senkte sich herab bis in der Ferne ein Wolf heulte und in der Stadt Hunde und halbzahme Wölfe darauf antworteten.
    Ingas Stimme nahm einen festen Klang an.
    „Wir werden ein Thing einberufen um Sicherheit zu erlangen. Die Männer müssen hinter uns stehen, dafür müssen wir sorgen. Ich werde hingehen.“


    „Du?“ Im Bett richtete sich eine Gestalt auf und überraschte Augen blitzten.
    „Noch nie war eine Frau bei einem Thing.“


    „Wer sollte mich daran hindern? Ich bin die Frau des Königs!“


    „Das bist du in der Tat.“ Er lachte.


    Wütend blitzte sie ihn an.
    „Außerdem stehst du doch wohl hinter meiner Entscheidung und wer sollte es wagen, sich gegen dich zu stellen?“


    Er erhob sich und kam auf sie zu, seine Arme umfassten ihre schlanke Taille und die Finger gruben sich in das weiche Fleisch ihrer Hinterbacken. „Ich stehe immer hinter deinen Entscheidungen, oh du Schlaue unter den Schlauen, Schöne unter den Schönen.“ Mit diesen Worten hob er sie empor um sie zurück zur Bettstatt zu tragen.
    Sie schlang ihre Beine um ihn und griff zwischen sie. Stöhnend nahm sie ihn auf und ergab sich der Ekstase als sie auf das Lager gedrückt wurde.

    • Offizieller Beitrag



    Als Inga hinter der Gerichtslinde hervortrat verstummten die versammelten Männer. Kurz darauf setzte lautes Gemurmel ein und einige laute Stimmen ertönten die sogar ihre Entfernung forderten.
    Ruhig wartete sie bis sich die erste Aufregung gelegt hatte, dieser Vorgang dauerte, da bereits viele der Anwesenden angetrunken war, wie es am ersten Tag des Things üblich war.
    Sie selbst hatte nichts getrunken, sie brauchte ihren Verstand scharf für die kommende Auseinandersetzung.
    Hoch aufgerichtet stand die Heerkönigin vor den Gaufürsten und übrigen Teilnehmern, das blonde Haar zum Suebenknoten hochgesteckt, was sicherlich seinen Teil zur Aufregung beitrug. Sie war in praktische Hosen und ein einfaches Hemd gekleidet, doch hatte sie dafür gesorgt, dass ihre weiblichen Reize zur Geltung kamen – waren sie doch mit eine ihrer mächtigsten Waffen. Das Kurzschwert an ihrer Hüfte war da eher eine Formsache.


    Als die Anwesenden zur Ruhe gekommen waren, hob sie an.
    „Sueben! Ihr murrt um euren Unmut kund zu tun, dass eine Frau es wagt in den Kreis des Things zu treten. Ich habe diesen Unmut vorausgesehen und daher werde ich euch einige Fragen stellen. Achtet ihr mich gering? Meint ihr, ich würde in diesem heiligen Kreis nicht klug sprechen?
    Kennt ihr mich denn nicht besser?“
    Als niemand antwortete fasste sie nacheinander einzelne der anwesenden Männer ins Auge.


    „Torgvald, wie waren deine Worte als ich den Streit über die Jagd in deinen Wäldern beilegte?“ Der Angesprochene blickte überrascht auf. „Ich hatte mich wohl bedankt. Und vielleicht habe ich dich auch als klug bezeichnet.“
    Inga lächelte leise und hob eine Augenbraue. „Vielleicht?“
    „Nicht nur vielleicht. Um ehrlich zu sein wäre ich auf diese Lösung nie gekommen.“ Torgvald war aufgestanden und nickte ihr nun zu. Erleichterung durchströmte die Heerkönigin. Torgvald war einer der einflussreicheren Fürsten und viele würden sich seiner Meinung anschließen, trotzdem war es eine leichte Übung gewesen, denn Torgvald hatte wohl nicht sehr laut gemurrt. Sie wandte sich an einen anderen Fürsten, einen älteren Mann der finster das Geschehen verfolgte.
    „Ich bin sicher, du hast am lautesten aufbegehrt als ich den Kreis betrat, Dietger. Ich werde dir also sagen, warum ich hier bin.“ Tief holte sie Luft, noch war sie nicht hinausgeschmissen worden, und das war ein gutes Zeichen.


    „Harolds Taten haben den Sueben zu unsterblichen Ruhm verholfen. Ist dein Gau nicht um das doppelte größer seit er dir mehr Land zugesprochen hat? Weißt du, auf wessen anraten er dies tat?“ Sie nickte selbstbewusst. „Ich war es, der dich hervorhob. Harold weiß, welche Gedanken dich und auch andere plagen. Ihr denkt, die Zeiten des Heerkönigs sind vorbei, in einer Zeitspanne des Friedens. Ihr wollt mehr Macht und als Rat regieren.“ Ingas Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen und sie beugte sich vor um auf den Sitzenden herab zu sehen. Ihr entging nicht, wie sein Blick in ihren Ausschnitt wanderte. Sie grinste. „Ihr wollt das Land der Sueben zerstückeln und dabei lasst ihr die Gefahr außer Acht.“


    „Welche Gefahr, Frau?“ Knurrte Dietger wütend. „Wir sind mächtiger als je zuvor und an den Grenzen ist es ruhig.“
    „Ist es das? Oh wie gut bist du informiert.“ Höhnte Inga.
    „Im Westen wurde mir von bewaffneten Männern der Nervier berichtet, die an der Grenze patroullieren. Sagt selbst, haben wir ihnen in letzter Zeit Anlass zur Sorge gegeben?“
    Langsam schüttelte er den Kopf, er hatte nichts von den Posten gewusst.
    „Nun, und warum sollten die Nervier Posten an die Grenze stellen, bei brütender Hitze und zu keinem ersichtlichen Zweck? Was also sollen wir nicht bemerken, was hinter den Posten vorgeht?“
    Waffengeklirr antwortete, als die Teilnehmer des Things ihre Waffen in Zustimmung zusammenschlugen. Männer klärten Betrunkene darüber auf, dass sich hinter den Posten Kriegsvorbereitungen abspielen könnten.
    „Und im Süden? Halten da nicht die Boier Teile unserer Wälder? Sollten sie sich nicht an ihre Berge halten und unsere Wälder verlassen? Die Einteilung könnte ganz einfach sein.“
    Erneutes Waffengeklirr. Nun wurden auch zustimmende Rufe laut.

    • Offizieller Beitrag



    Inga ließ sich in ihrem Redefluss nicht aufhalten. „So viel dazu, ob wir einen Heerkönig brauchen! Wiegt euch nicht in Sicherheit, der Frieden scheint brüchig. Wollt ihr also gegen Harold aufbegehren?“ Scharf blickte sie auf Dietger hinunter, die Hände unter dem Busen verschränkt.
    Der Alkohol tat auch bei ihm schon seine Wirkung und so erwiderte er ihr etwas betroffen. „Nein, Harold soll Heerkönig bleiben, ich habe nichts dagegen.“ Da fiel ihm wieder ein, was ihm eigentlich missfiel. „Aber wieso sprichst du für ihn, in diesem Kreis in dem nur Männer zugelassen sind?“
    Beinahe hatte Inga ihn dort wo sie ihn haben wollte.


    „Du weißt, wie Harold spricht. Hätte er dich so schnell umstimmen können, wie ich es gerade tat? Ich antworte für dich: Nein, das hätte er nicht. Ich bin hier auf seinen Wunsch.“ Kein Beben in ihrer Stimme verriet diese Lüge. „Seit langem führe ich seine Geschäfte und Harold vertraut mir wie keinem anderen.“ Kurz überlegte sie und entschied sich für die direkte Art.
    „Ich frage nun dich Diegbert: Misstraust du mir, wenn ich dir sage, dass ich das Beste für die Sueben wünsche?
    Glaubst du, es gäbe jemand anderen, der besser dafür geeignet wäre um beim Thing für den König zu sprechen?
    Hast du Zweifel an meinen Fähigkeiten?“ stolz blickte sie auf ihn hinab.


    Mühsam erhob sich Diegbert. „Ich habe keinerlei Zweifel, doch bist du eine Frau – nicht zugelassen zu einem Thing. Seit jeher war es so.“
    „Pah!“ Sie spuckte ihm dieses Wort ins Gesicht. „Ich habe nicht vor euer Saufgelage zu stören.“ Doch gleich darauf hatte sie sich wieder unter Kontrolle. „Sollte die Frage nach Fähigkeit nicht die Frage nach dem Geschlecht aufheben? Meinetwegen könnt ihr euch beim Thing auch weiterhin über meinen Hintern unterhalten, so wie ihr es bisher immer getan habt. Was kann dich also daran stören, wenn ich Harolds Platz im Rat übernehme?“ Ringsum flammte Lachen auf und ein Flackern in den Augen Diegberts verriet Inga, dass sie gewonnen hatte. Er stand ruhig da und als das Lachen abebbte nickte er ihr ebenso kurz zu wie vorhin Torgvald und setzte sich.


    Inga hatte gesiegt. Ihr war als Frau zutritt beim Thing erlaubt worden. Nein, sie hatte sich als Frau zutritt beim Thing erstritten. Ein Triumphgefühl bemächtigte sich ihrer. Sie schritt, sie schwebte an einen Platz unter der Linde und setzte sich. Im Glückstaumel fing sie noch den Blick Randulfs auf, der ihr kurz zublinzelte. Lindrad, der Berater, nickte ihr zu und Malvin lächelte herzlich während er seinen Wolfshund streichelte der zu seinen Füßen lag und die Augen geschlossen hatte.


    Das Thing ging weiter. Jeder der etwas zu sagen hatte, durfte aufstehen und sprechen. Am ersten Tag wurden die Anliegen behandelt und am darauffolgenden Tag wurde darüber entschieden. Auch im nüchternen Zustand stimmten die meisten der Anwesenden für eine Zulassung Ingas im Rat des Things. Sie konnte dabei sogar beobachten wie Diegbert seinen Nebenmann anstieß als sich dieser weigern wollte für die Königin abzustimmen. Leise lächelte sie. Vielleicht hatte sie die Macht ihres Mannes so weit getragen, dass sie vor dem Thing sprechen konnte. Doch ihre eigenen Worte hatten die Männer davon überzeugt auch zuzuhören.

  • [Blockierte Grafik: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcT_GkZGefr1aiZdFRkPOR1y7qt43leo3HwXTTPAeDqimhCMbKHp9w]
    An der Spitze seines kleinen Gefolges ritt Segovax nach Tulifurdum. An den Mauern dieser Siedlung angelangt teilte er den Torwächtern mit, dass er mit Harold, dem König der Sueben im Namen König Maros reden wolle. Er bat die Wachen, ihn zu ihm zu führen.

    Deutschlands Schicksal: Vor dem Schalter zu stehen. Deutschlands Ideal: Hinter dem Schalter zu sitzen.
    Kurt Tucholsky

    • Offizieller Beitrag



    "Leider ist Heerkönig Harold nicht anwesend. Während seiner Abwesenheit führt seine Frau Inga die Verhandlungen. Ich kann Euch direkt zu ihr führen, wenn ihr das wünscht."
    Die Wache hob fragend die Augenbrauen.

  • "Nun, wenn sie in seinem Namen spricht", sagte Segovax, zuckte die Achseln, wies seine Leute an sich eine Unterkunft zu suchen und folgte dem Wächter.

    Deutschlands Schicksal: Vor dem Schalter zu stehen. Deutschlands Ideal: Hinter dem Schalter zu sitzen.
    Kurt Tucholsky

    • Offizieller Beitrag



    Der Torwächter führte Segovax durch Tulifiurdum zu einem Teich. Es war ein heißer Tag und Inga vergnügte sich dort im Wasser und wusch sich den Staub von einer langen Reise vom Leib. Gerade saß sie auf einer im Wasser verborgenen Steinbank als der boische Gesandte herbei geführt wurde. Er war ihr bereits angekündigt worden. Ihre nassen Haare lagen auf ihren Schultern und die blauen Augen blitzten zwischen einigen verirrten Strähnen hervor, was ihr ein leicht verwegenes Aussehen verlieh.


    "Seid willkommen, Segovax! Ich freue mich darüber, dass die Boier von sich aus Gespräche beginnen möchten. Es gibt doch die ein oder andere Unstimmigkeit über die bestehende Grenze. Ich will mir aber erst anhören, was Ihr zu sagen habt, bevor wir über meine Anliegen sprechen. Doch wo bleiben meine Manieren? Ihr seid herzlich eingeladen ein Bad zu nehmen, wenn Ihr dies wünscht, das Wasser ist gerade angenehm und erfrischt nach einer langen Reise."

  • "Ein tückisches Spiel, was dieses Weib da treibt", sagte Asthrides zu Merdolf. Dieser entgegnete: "Sie wird schon wissen, was ihr Mann tun würde. Aber ich frage mich, wieso du trotz deiner oppositionellen Meinung beim Thing nicht den Mund auf gemacht hast. Gerade jemand wie du könnte die holzköpfigen Fürsten noch am ehesten umstimmen." "Was hätte es denn gebracht?" Die Furie hätte mich als greisen Schmarotzer in Verruf gebracht und nach Noricum gejagt!" "Meinst du wirklich? Ich finde, Inga ist geschickt mit ihren Formulierungen und ist dem Stamm damit eine große Hilfe."

  • "Gebietsstreitigkeiten", Segovax war überrascht. "Und was meint ihr damit?", frug er vorsichtig nach.

    Deutschlands Schicksal: Vor dem Schalter zu stehen. Deutschlands Ideal: Hinter dem Schalter zu sitzen.
    Kurt Tucholsky

    • Offizieller Beitrag


    Überrascht richtete sich Inga etwas auf wodurch die Wölbung ihrer Brüste die Wasseroberfläche durchbrach. Das Wasser war jedoch hinlänglich dunkel um alle Körperteile die unter Wasser lagen zu verdecken.


    "Selbstverständlich rede ich davon, dass ihr Boier derzeit einige Dörfer in unserem germanischen Wald haben. Uns widerstrebt es deshalb Blut zu vergießen, doch es ist wie es ist. Mein Mann hat schon in jungen Jahren die zusammenhängenden Waldflächen für sich beansprucht. Es ist richtig, dass wir die Waldgebiete nördlich der Alpen bisher nicht besiedelt haben und ihr dies dafür getan habt. Das ändert aber nichts daran, dass sie rechtmäßig uns gehören."


    Die blonde Germanin langte nach einem Tuch hinter ihr und stieg aus dem Wasser. Dabei ließ sie das Tuch so geschickt an ihrem Körper hinab gleiten, dass es sie vollständig bedeckte, die Wasseroberfläche aber nie berührte. Wassertropfen perlten an ihren Armen und Oberschenkeln herab. Sie wickelte sich das Tuch um den Körper sodass es wie eine Toga fiel.
    Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie den Kelten.


    "Ich habe Euch einige Vorschläge zu unterbreiten, doch sind sie nicht für jedermanns Ohren bestimmt." Damit nickte sie leicht in Richtung zweier älterer Männer die in einiger Entfernung hinter Segovax standen und sie beobachteten.
    "Wenn Ihr Euch meine Ausführungen anhören wollt so folgt mir bitte." Damit wandte sie sich um und ging in Richtung des Versammlungsplatzes unter der großen Linde davon. Das feuchte Tuch schmiegte sich an ihren Körper und betonte die Bewegungen ihrer Hüfte während sie ausschritt und nicht einen Blick zurück warf.

    • Offizieller Beitrag



    "Wie bitte? Ihr hab bereits eine Festung in unseren Wäldern errichtet? Das nenne ich voreilig." versetzte Inga. Noch immer war sie nur in das Tuch gehüllt welches mittlerweile allerdings getrocknet war. Um die Taille hatte sie einen Ledergürtel geschlungen der nun das Tuch hielt sodass sie sich freier bewegen konnte. Im Langhaus knackte leise ein Feuer und der Schein spiegelte sich auf der makellosen Haut ihrer nackten Schulter.


    Inga nestelte am lose geflochtenen Zopf ihrer Haare herum um daraufhin fortzufahren.
    "Dann wird Euch nichts anderes übrig bleiben als uns die verlangte Pacht zu bezahlen. Ich bin sicher, Ihr wollt keinen Krieg mit uns, schon gar nicht, wo die Römer Richtung Norden drängen wie man hört. Niemand der sich selbst zum Herrscher erhebt kann es sich leisten in Frieden zu leben. Man braucht einen äußeren Feind um das Volk zu einen. Die Römer werden also schon bald an eure Tür klopfen und dann wollt ihr doch nicht zwischen zwei Fronten geraten?


    Unterschreibt den Vertrag, wie ich ihn Euch vorgelegt habe, zahlt uns die Pacht und die genannten Gebiete sollen einstweilen von den Boiern genutzt werden. Doch ich warne Euch: Irgendwann werdet ihr diese Gebiete zurück geben müssen."


    Eindringlich leuchteten Ingas Augen im Schein des Feuers. Sie schob ein Blatt Pergament zu Segovax und stützte sich auf den Tisch der zwischen ihnen stand. Genau beobachtete sie den Boier und seine nächsten Schritte, das Haar lang und voll über die Schulter hängend.