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[DBG] Der Hof der Boier

    • Offizieller Beitrag


    Licorix, des König Maros' Sohn, durchschritt die verlassenen Gewölbe des Königshauses. Es brannten nur vereinzelt Fackeln an den Wänden und züngelten ihre Geheimnisse in die Nacht. Kaum ein Wache war noch unterwegs. Den wenigen, denen er begegnete, konnte er leicht ausweichen, kannte er das Gebäude mit all seinen Zimmern und Kämmerchen wie seine Westentasche. Inmitten einer regnerischen, nebligen Suppe verließ er den Palast aus dem Osttor und ließ sich von der Dunkelheit verschlingen. Zu dieser Tageszeit waren die Straßen Hallstadts wie leer gefegt, nur vereinzelt sah er eine kleine Patrouille Wachen am anderen Ende einer Straße marschieren.


    Er näherte sich einem unscheinbaren kleinen Gebäude und klopfte an der Tür.
    "Was durchdringt die Nacht?" Kam eine gedämpfte Stimme von jenseits der Tür.
    "Nur die Reinheit." War Licorixs euphorisch zischende Antwort.
    Die Tür sprang quietschend auf und er trat ein. Es erwartete ihn eine ihm vertraute Gestalt in einem kleinen Vorraum und auch weitere menschliche Umrisse hebten sich aus den Schatten empor, die man durch Kerzenschein im hinteren Zimmer flimmern sah. Einer von ihnen war Athener, der Gelehrte aus Griechenland. Sogleich seine Anwesenheit bemerkt wurde, standen die Schatten auf und nach einer kurzen Begrüßung traten alle zusammen um sich an einem großen Eichentisch zu setzen. Obgleich er schon bessere Zeiten gesehen hatte, hatte er etwas monumentales an sich. Passend zu uns! Die letzte Sitzung wurde fortgesetzt. "Bevor wir unser weiteres Vorgehen besprechen wollen, müssen wir noch klären...." Eröffnete Athener die Runde.
    Nach ein, zwei Stunden verließen alle Beteiligten den Ort des Geschehens ungesehen wieder, Licorix verschwand ebenfalls wieder wie eine schwarze Katze in der Dunkelheit und ruhte sein Haupt wieder in seinem Federkissen, als wäre nichts gewesen.... die anderen Geister taten es ihm gleich.



    Irgendwo im Reich der Boier, Morgen


    Er saß nun schon seit Monaten in diesem Loch fest. Die Leute waren wirklich nett, die ihn wieder gesund gepflegt hatten und mit denen er Tag um Tag verbrachte. Ligura und Gastaro waren ihre beide Namen. Es waren einfache Bauern gewesen, fernab von jeder größeren Zivilisation und doch waren es mit die herzlichsten Menschen gewesen, die er in seinem langen Leben hatte antreffen dürfen. Den kleinen Laib Brot vor ihm hatte er bereits zur Hälfte verschlungen, dachte er doch an die bevorstehende Arbeit. Er hatte die letzten Tage begonnen den beiden zu helfen, da nun seit den ersten Schneeflocken jede arbeitende Hand und jede schwingende Axt von großer Notwendigkeit war. Das Holzhacken war eine mühselige Arbeit, der Winter war hart in diesem Gebiet. Die Kälte fror sich Tag um Tag weiter unter die Haut, bis auch der Boden hart und undurchdringlich schien und von einer tiefen Schneedecke bedeckt war, die Temperaturen ließen das Leder steif werden und der Wind durchschnitt das Gesicht wie Peitschenhiebe. Seine Lippen rissen, seine Hände wurden schwielig...welch ein alt vergessenes Gefühl... und er spürte jeden Tag mehr und mehr den starken Drang nach einem belebenden Tropfen - ach was würde er doch nur für einen Becher machen - und dennoch war es ein befreiendes Gefühl, das er jedesmal vernahm wenn seine Axt einen Baum zu Fall brachte. Gastaro und er zerkleinerten ihn zu kleinen Scheiten und luden ihn auf einen kleinen Wagen, um ihn dann wieder zu dem kleinen Gehöft zu fahren - "Das Heim wärmt sich nicht von allein." War ein Spruch den er von seinem Gastgeber immer wieder hörte. Anfangs hatte er darüber nur schmunzeln können, aber je mehr Zeit er bei den beiden verbrachte, desto mehr gewann dieser Satz an Bedeutung, einer bedrohenden Bedeutung. Er hatte sich zu sehr dem Alkohol hingegeben und sich zu wenig um sein Kind gekümmert und hier war er nun. Vielleicht geschah es ihm ja recht. So ging eine Woche nach der anderen ins Land und er merkte, wie sich sein Geist klärte.


    Schließlich verließ er die beiden und versprach ihnen wieder zu kommen, doch er hatte noch etwas wichtiges zu erledigen, das nicht länger auf sich warten ließ. So marschierte er in dicke Felle gehüllt gen Osten, in der er die nächste Ortschaft, oder wenigstens ein Fünkchen Leben vermutete.


    To be continued....

    • Offizieller Beitrag

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    Hallstadt, am nächsten Tag


    Mit bestimmten Schritten trat Licorix am nächsten Morgen in den Thronsaal ein. Der König saß bereits auf dem Thron und erwartete ihn, ebenso wie seine Berater. Nun ging es darum umzusetzen, was gestern Abend besprochen worden war. Das erste Thema dieser Sitzung sollte die weitere Vorgehensweise im Krieg gegen die Arverner und ihre Verbündeten sein.
    "Nun," begann Licorix, "da wir alle anwesend sind, sollten wir denke ich doch gleich mal zur Sache kommen. Die Arverner unter Rogerix' Führung haben viel an Boden in den letzten Wochen verloren, wir haben Vercingetorix gefangen und unsere Armeen stehen tief in feindlichem Gebiet."
    "Ja das mag sein, jedoch sind sie so weit von unserem Territorium entfernt, von jeglichem Nachschub abgeschnitten." Fiel ihm Beratnix ins Wort. "Die Massilianer haben uns jeglicher Möglichkeit beraubt unsere Truppen da wieder heil heraus zu bekommen."
    "Das stimmt so nicht ganz," wandte Licorix ein. "Uns bleiben immer noch mehrere Optionen offen. Wir könnten durch massilianisches Gebiet ziehen und sie so aus dem Krieg zwingen, wir könnten auch weiter gen Westen marschieren, ihnen immer eine Nasenspitze voraus sein und letzten Endes durch Nervisches Gebiet entkommen, wenn wir denn ein Durchmarschrecht erhandeln können."
    "Das grenzt doch an Wahnsinn!" warf Beratnix dagegen; auch andere Anwesende nickten zustimmend. "Der Krieg ist verloren, das müsst ihr doch einsehen. Egal wie ihr es drehen und wenden werdet. Es gibt kaum noch einen Ausweg als sofort einen Boten zu schicken und um ein Friedensgespräch zu bitten. Was meint denn ihr, Maros?"
    Alle Blicke wandten sich dem bis jetzt still schweigendem Mann zu. "Nun, ich habe diesen Krieg nicht angefangen, um jetzt klein bei zu geben, Beratnix." Dieser setzte eine verdutzte Miene auf. "Ich meinte ja nur, mein König, dass es vielleicht klüger wäre darüber nachzudenken."
    Diesmal fiel ihm Licorix ins Wort. "Ihr denkt zu viel in die falsche Richtung, mein Lieber. Die Arverner haben diesen Krieg begonnen, in jenem Moment, als Sie begonnen haben einen der unseren zu foltern und ich denke wir sind uns da einig, dass man als ein Mitglied unseres Volkes das nicht auf sich sitzen lassen kann?" Er wartete die Antwort seines Gegenüber gar nicht erst weiter ab sondern fuhr direkt weiter fort. "Maros hat bereits in vergangenen Sitzungen klar gemacht, dass er nicht zurückweichen wird."
    "Aber ihr müsst doch die ausweglose Lage erkennen, in der wir uns befinden! Manchmal ist man stärker wenn man seinen Stolz herunter schluckt und sich seiner Niederlage bewusst wird." versuchte Beratnix es weiter.
    "Der Einzige, der hier auf verlorenem Posten steht, seid Ihr mein lieber Freund." Hallte es plötzlich vom Thron her. "Mir reicht es allmählich mit Eurer ständigen Gegenrednerei! Mein Sohn hat genug Argumente gebracht mit denen wir diesen Krieg noch lange genug hinauszögern können um die Sueben von dieser Sache zu überzeugen und vielleicht auch die Massilianer aus dem Krieg zu zwingen." Mit zornigem Gesicht machte er einen Wink und sofort standen zwei Wachen links und rechts neben Beratnix. "Schafft mir diesen Kerl aus den Augen sofort!" Die Wachen führten den Mann ab.


    Endlich sind wir diesen Störenfried los, es wurde Zeit, dass jemand seinen Platz einnehmen würde und er wusste da schon ganz genau wer dieser jemand sein würde...



    Eine kleine Ortschaft mitten im Nirgendwo


    Wie eine Silhouette im Nebel stand dieses kleine Wirtshaus da. Mitten im Nichts. Erst als er näher kam erblickte er immer mehr Formen, die zusammen ein kleines Dorf ergaben. Wie in Eis gehauen - dachte er sich. Es war erst Nachmittag, doch zu diesen kalten Zeiten stand die Sonne tief und es dämmerte bereits. Die ersten Trunkenbolde jodelten fröhlich und doch bemitleidenswert vor einer kleiner Tür und zogen die billigen Frauen mit ihren Augen aus. Er trat durch die kleine Tür ein und setze sich auf einen Hocker an dem Tresen. "Was darfs denn sein, der Herr?" fragte ihn ein kleiner hagerer Mann. "Einen Becher Wein...nein lieber ein Krug Wasser" erwiderte er. "Haha, ein Wasser. Du kommst wohl nicht aus der Gegend, wah?" Er brachte nur ein schiefes Grinsen hervor. Zu lang und anstrengend war die Reise um sich zu streiten. Bier und Wein drangen ihm in die Nase und in seinen Verstand. Aber er blieb stark. So gesehen war es das ganze Leid schon Wert gewesen. Er hatte gelernt, seinen Verstand zu befreien, der ihm sonst im benebelten Zustand so viele Probleme bereitete, wie auch seine jetzige Situation. "Sag mal, fährt hier jemand Richtung Hallstadt? Ich bräuchte eine Mitfahrgelegenheit!" "Aber natürlich." Der kleine Mann grübelte nicht lange und zeigte mit dem Finger aus dem Fenster in Richtung einer etwas heruntergekommenen Scheune. "Frag den Bedran. Der wollte morgen mit dem Ochsenkarren losziehen. Mit etwas Überredungskunst" -er rieb die Fingerspitzen aneinander "sollte er keine Zicken machen." grinste der kleine Mann und zeigte ein nur mager bezahntes Lächeln. "Haste denn nen Platz zum schlafen? Unsere Muriel kann dir gerne n Bett machen. Siehst jetzt nicht so aus, als wennstes dir nicht leisten könntest." sein Blick glitt auf die stattliche Wampe des Unbekannten. "Ja gerne. Ich sichere mir nur schnell die Mitfahrgelegenheit." Er trank aus und stapfte zu der Scheune. Ein Platz war zu seinem Glück auf einem Ochsenkarren noch frei. Nicht der schnellste Weg, aber er war froh nicht mehr selber gehen zu müssen. Er musste sich seine Kräfte sparen. Er zog sich einen Ring vom Finger, welcher grinsend in die Tasche des Wagenführers glitt, und lief zurück zum Wirtshaus. Einen Laib Brot und etwas Speck nahm er mit auf sein Zimmer und sank auf dem Strohbett zusammen. Das kratzigste und verlausteste Bett war nach dieser Reise bequemer als eine mit Seide überzogene Bettwäsche.


    To be continued....

    • Offizieller Beitrag


    Licorix nahm gerade ein warmes Bad in einem großen Trog. Er genoss die letzten Tage sehr, war doch die letzten Wochen alles nach Plan verlaufen. Der Krieg mit den Arvernern, sein Vater und gestern Beratnix - es hätte nichts besser laufen können. Er lachte in sich hinein, Wenn die alle wüssten…, er stieg aus dem Trog, trocknete sich ab und zog sich an. Er entschied sich heute für ein bequemes braunes Wams aus Leder und hohe braune Stiefel, darüber würde er einen dicken Mantel aus weißer Schafswolle tragen. Die Temperaturen waren tief gefallen und da wollte er bei der heutigen Jagd gut gewärmt sein.
    Er machte sich auf den Weg zu den Stallungen, bei denen bereits sein Pferd vorbereitet auf ihn wartete. Auch das Ross des Königs stand bereits fertig gesattelt neben seinem. Da dessen Besitzer noch auf sich warten ließ, quatschte er mit den anderen der kleinen Jagdgesellschaft bis zu seiner Ankunft.
    Nach einiger Zeit brachen sie alle gemeinsam gen Norden auf. Der neu gefallene Schnee erleichterte die Jagd, die Spuren im Schnee waren gut zu erkennen. Auch wenn der König mehrere Becher an Met leerte, so war er dennoch relativ zielsicher mit dem Bogen. Am Ende des Tages sollte die kleine Gesellschaft mit 3 Hasen und einer Hirschkuh nach Hause zurückkehren.



    Kurz vor Hallstadt


    Die Fahrt war lang gewesen, viele Wege waren so sehr verschneit gewesen, dass erst einmal ein Weg freigeräumt werden musste. Sein Reisegefährte hatte ihn während der Fahrt auf dem Laufenden gehalten. So erfuhr er vom Krieg gegen die Arverner, den Streitereien zwischen den Völkern im Norden und den rücksichtslosen Römern im Süden. Es waren interessante Zeiten in denen er abwesend gewesen war, es wurde Zeit zurück zu kehren.
    Sie näherten sich Hallstadt, seiner Heimat, seiner Familie, seinem Erbe. Jetzt würde es sich zeigen wie die Zukunft aussehen wird. Das große Stadttor, gefroren vom Eis stand weit offen um Gäste hinein und hinaus zu lassen, davor einige Wachen, die aufmerksam alle Neuankömmlinge musterten. Sein Reisegefährte sprang vom Wagen und redete kurz mit einer der Wachen, anschließend passierten sie das Tor und betraten die Stadt.
    Welch ein vertrauter Duft durchströmte seine Nase, die Mixtur aus dem Mehl der Bäcker, dem Ruß der Schmiede und dem Gestank der Hurenhäuser, dem Lachen der Kinder und der streitenden Händler erzeugte eine ganz eigene Atmosphäre, die es so nur hier in Hallstadt gab. Wie lange war es her, dass er einfach durch die Gassen schlenderte, sich einfach unter sein Volk mischte. Zu lange hatte er sich anderen Vergnügungen hingegeben und dabei die wichtigen Dinge zu sehr außer Acht gelassen. Er bedankte sich bei seinem Weggefährten und stieg vom Wagen. Der Schnee knirschte unter seinen Schuhen, als er sich auf den Weg in Richtung seines Vaterhauses machte. Noch immer patrouillierten Wachen, hier hatte sich also nichts geändert. Er hatte allerdings nicht vor das Haus durch die Vordertür zu betreten, wäre doch gelacht, wenn er den Bewohnern nicht eine kleine Überraschung bescheren könnte. Er kannte das Gebäude sehr gut und wusste dass man dort nicht einfach durch ein Fenster einsteigen könnte, aber das wollte er auch nicht. Er wandte sich wieder vom Gebäude ab und steuerte auf eine weiter entfernte kleine Hütte zu. In dieser befand sich gut versteckt eine kleine Luke, die er öffnete und hinunter stieg. Er ging den dunklen Gang entlang, wie oft war ihn damals als Kind gelaufen? Hunderte Male, ja das könnte tatsächlich sein und dennoch war er keinem außer seiner Familie bekannt. Am Ende befand sich eine in den Stein gehauene Leiter, die in ein Schlafgemach führte, sein Schlafgemach.
    Er sah sich mit erleichterter Miene um. An einer der Wände hing noch immer das große Schild seines Vaters, das Doppelbett darunter war leer. Er schnappte sich das Schild, so fühlte er sich sicher. Wie lange hatte er es schon nicht mehr getragen? Er betrachtete die kleine Kerbe auf der vorderen rechten Seite. Sie stammte von seiner verstorbenen Frau, als sie einmal einen Tonkrug nach ihm geschmissen hatte. Ach wie vermisste er Marica.
    Er verließ das Zimmer und durchquerte die unzähligen Gänge, unbemerkt kam er bis kurz vor sein Ziel. Eine der drei Wachen bemerkte ihn mit seinem Schild . „Halt, wer seid ihr!?“ Wurde er sofort von Karolox aufgehalten. „Ach Karolox, erkennt ihr mich wirklich nicht mehr wieder?“ Fragte er ihn mit versöhnlichem Ton. Sein Gegenüber stockte und wirkte leicht verunsichert. Sein Blick wanderte auf das bekannte Schild in den Händen des Fremden. „Wer seid ihr? Beantwortet die Frage.“ Mit seinen Narben und dichter gewachsenen Bart musste er wirklich komplett anders aussehen, sodass nicht einmal seine treuesten Freunde ihn erkannten. „Ich bins, Maros, dein König.“ Der Blick in Karolox‘ Gesicht klärte sich erst bevor er seine beiden Kameraden anschaute und er verwirrt fragte: „Aber, ihr seid doch auf der Jagd mein Herr. Wie…“ Sein Blick wanderte aufmerksamer über das Gesicht seines Gegenübers. Tiefe noch nicht ganz verheilte Narben durchzogen es, ein Ohr fehlte zu Hälfte. Und doch war es ganz klar Magos, der da vor ihm stand, ohne Zweifel. „…. ihr seid es wirklich. Was ist geschehen? Ich verstehe nicht.“
    „Ich werde euch das wichtigste zusammenfassen. Zuallererst muss ich allerdings wissen, wer in diesem Gebäude mir noch treu ergeben ist. Ich befürchte, die kommenden Stunden könnten ziemlich interessant werden.“
    Karolox trat näher an Maros heran, die anderen beiden beobachteten die Szenerie weiter mit aufmerksamen Augen. Sie flüsterten und berieten das weitere Vorgehen.
    „Nun ich denke, Beratnix dürfte dir noch treu sein, allerdings sitzt der derzeitig im Kerker. Paras und seine Truppe sollten es auf jeden Fall auch sein….“ Nach weiteren Nennungen und einer kurzen Zusammenfassung der Lage trafen sich eine Handvoll eingeweihter in den Schlafgemächern Magos‘.
    „Nun, wo soll ich beginnen?...“ Begann Maros die Erzählung um sein Verbleiben der letzten Wochen und wie es zu seinem Zustand kam….


    To be continued....

    • Offizieller Beitrag

    Maros saß auf seinem Thron und wartete gespannt auf seine Gäste, auf seinem Schoß lag
    der Schild. Er wusste nicht wer ihm noch treu geblieben war, daher hatte er seine treuesten
    Freunde um sich versammelt, es war jetzt wichtig, dass alles reibungslos ablief. Sein Sohn,
    der Hochstapler und wer sonst noch in diese Verschwörung verstrickt zu sein schien sollten
    im Vorfeld nichts mitbekommen…
    Licorix und der Rest der Jagdgesellschaft durchquerten gerade guten Gewissens das
    Stadttor, als ein Mann auf sie zugerannt kam und ihm deutlich zu verstehen gab, dass er ihm
    etwas wichtiges mitzuteilen hatte. Seine Gesichtszüge entgleisten. Er zog den Mantel enger
    um sich, lenkte sein Pferd zu Prolox und unterrichtete ihn über die Situation im Königshaus.
    Keiner von beiden, keiner von ihnen im allgemeinen hatte jemals damit gerechnet, dass
    Maros wieder zurückkommen würde. Ihnen blieb wohl nichts anderes mehr über, als das
    ganze schnell über die Bühne zu bringen und diesmal endgültig. Sie galoppierten so schnell
    es ging durch die Straßen, den kleinen Hügel hinauf auf das Haupthaus zu. Die Wachen
    draußen am Haupttor ließen sie ohne großes Aufhebens passieren. Vor der doppel flügigen
    Eingangstür sprangen sie von den Pferden, noch bevor diese angehalten hatten und
    stürmten hinein. Der kleine Vorraum war leer und so öffneten Sie die nächste Tür in die
    große Halle.
    Maros betrachtete gerade wieder die kleine Kerbe auf dem Schild, als die
    gegenüberliegende Tür aufschwang und Licorix hereintrat. Er stand auf, das Schild hing an
    seinem linken Unterarm, die rechte war leer.
    „Vater,“ begann Licorix mit einem gefährlichen Unterton, die Hand in der Nähe seines
    Schwertes, „ich dachte nicht, dass ihr zurück kommen würdet.“ Er umrundete den großen
    Eichentisch, an dem oft Festigkeiten stattfanden und kam langsam auf seinen Vater zu, der
    ihn aufmerksam beobachtete. Seine Begleiter folgten ihm langsam, hielten aber Abstand.
    „Wollen wir nicht reden, Vater?“ Er war ihm mittlerweile auf zwei Meter nahe gekommen.
    „Was willst du bereden? Du haste deinen Standpunkt klar gemacht.“ Antwortete ihm Maros
    mit Bedacht. „Du hast versucht mich zu töten um dich und deine Freunde an die Macht zu
    bringen.“ Sein Blick wanderte auf seinen Doppelgänger – ziemlich gut getroffen, das muss
    man ihm lassen – und wieder in das Gesicht seines Sohnes. Er hatte gehofft vielleicht einen
    Funken Zuneigung vorzufinden, er sah jedoch nur ein Funkeln in den Augen seines Sohnes.
    Er kannte dieses Funkeln, lange Zeit hatte er es nicht mehr gesehen, das letzte mal in den
    Augen eines Mannes auf dem Schlachtfeld, der wenige Augenblicke später seiner Axt zum
    Opfer gefallen war. Bitte lass es nicht so weit kommen dachte er sich. „Wollen wir uns nicht
    setzen und unter vier Augen unterhalten?“ Fragte er seinen Sohn.
    „Wie du willst, Vater.“ Maros drehte sich langsam nach links um, scheinbar mit der Absicht
    zu einem anderen Zimmer zu gehen. Licorix zögerte nicht lange und sprang nach vorn, noch
    im Schwung zog er sein Schwert um damit mit einem ausholenden Schlag über rechts
    seinem Vater ein schnelles Ende zu bereiten. Maros duckte sich, drehte seinen Oberkörper
    nach rechts und schaffte es noch gerade rechtzeitig den Schlag abzulenken. Licorix war
    allerdings auf eine Abwehr gefasst gewesen und setze sofort mit seiner linken Faust nach,
    die Maros auch prompt mitten ins Gesicht traf. Der König stolperte einen Schritt von Licorix
    weg, dieser stand auch schon sofort über ihm und versuchte nun mit einem doppelhändig
    geführt Schlag den Kampf schnell zu beenden. Kurz bevor Maros das Schild nach oben
    reißen konnte, erblickte er am Unterarm seines Sohnes eine kleine tätowierte Flamme. Er
    trat mit einem seiner Füße gegen das Schienbein seines Sohnes, was Licorix genug aus dem Gleichgewicht brachte, dass er der Schlag zwar nur noch den linken Rand des
    Schildes, aber noch mit voller Wucht traf. Maros hatte sich abrollen wollen doch der Schlag
    hatte ihn jedoch auf den Boden gedrückt und so trat er noch einmal gegen dasselbe Bein
    seines Gegners. Licorix verlor den Halt auf den Beinen und fiel direkt auf den Schild seines
    Vaters. Maros stemmte sich mit all seiner Kraft gegen das Gewicht und lenkte ihn noch im
    Sturz zu seiner linken Seiten ab. Er schwang sich hinterher und versetzte Licorix einen
    heftigen Schlag mitten ins Gesicht, man konnte das Brechen seiner Nase gut deutlich hören.
    Dieser blieb als gleich reglos liegen – der Kampf war vorerst beendet. Maros richtete sich
    auf, inzwischen waren seine treuen Wachen in den Saal gestürmt und hatten den Rest der
    Truppe festgesetzt. Alles war nach Plan verlaufen.
    „Legt sie in Ketten und verfrachtet sie in den Kerker“ Befahl er seinen Soldaten, „und findet
    mir Athener!“ Er wandte sich von seinem Sohn ab und durchquerte den Raum um mit
    Karolox das weitere Vorgehen zu besprechen…
    Einige Stunden später war die Sache klar, die meisten Soldaten waren ihm noch treu
    ergeben, diejenigen, die es nicht gewesen waren, segneten schnell das zeitliche. Von
    Athener war jedoch keine Spur mehr zu finden gewesen. Er musste rechtzeitig von der
    Sache Wind bekommen haben und hatte sich aus dem Staub gemacht. Sollte man ihn je
    wieder finden, würde man ihn wegen Hochverrats hinrichten.
    Sein nächstes Anliegen betraf einen besonderen Gefangenen. Maros setzte sich an die
    große Tafel vor seinem Thron und wartete. Schließlich wurde Vercingetorix herein geführt,
    man hatte ihm ein Bad und frische Kleider gegeben. Maros stand auf und sprach ihn direkt
    an, sobald Vercingetorix den Raum betrat. „Guten Tag Vercingetorix. Ich denke wir beide
    haben viel zu bereden….“ Er bot ihm an mit ihm zu essen und zu trinken, erzählte ihm von
    den letzten Geschehnissen im Boierreich und unterrichtete ihn auch über die ihm bekannte
    politische Lage bei seinem eigenen Volk. „Nun ich denke ihr wollt zurück auf euren alten
    Posten? So wie es mir scheint, hat euer Sohn Gefallen an der Macht bekommen. Wir können
    euch helfen diese wieder zu erlangen. Ich bin bereit mit euch zu verhandeln und einen
    Neuanfang unserer Beziehung zu wagen. Der Krieg wurde nicht durch mich oder mit meiner
    Erlaubnis geführt, geschweige denn gestartet. Wir wissen wer die Verantwortlichen sind und
    werden sie zur Rechenschaft ziehen, auch wenn es bedeutet meinen eigenen Sohn zu
    bestrafen. Wir sind derzeitig noch in den Nachforschungen, was wir aber definitiv sagen
    können ist, dass es sich hier wohl um eine kleine Gruppe gehandelt zu haben scheint, deren
    Spitze mein Sohn und Athener gewesen sind. Letzteren suchen wir im Moment noch
    ausgiebig, ich habe derzeitig eine Ausgangssperre über die gesamte Stadt verhängt,
    niemand wird sie verlassen oder betreten, ohne dass ich Wind davon bekomme.“ Er wartete auf eine Reaktion Vercingetorix‘…

  • "Ich glaube euch." Vercingetorix griff zu einer Schale Obst und bediente sich.


    "Auch wenn ihr diesen feigen Angriff auf mein Land nicht erteilt habt, werde ich eurem Volk dieses Vergehen nicht so schnell verzeihen können. Euer Sohn und Erbe hat meine Länder niederbrennen lassen und große Städte geplündert.
    Allerdings weiß ich das mein Volk zerstritten und des Krieges müde ist. Deswegen wäre ich bereit einen Frieden einzugehen.


    Sicherlich habt ihr euch schon viele Gedanken dazu gemacht.
    König Maros, wie lautet euer Vorschlag?" Vercingetorix sah dabei Maros in die Augen, während er einen Becher Wein in die Hand nahm und davon trank.