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[DBG] Das Königreich der Boier

    • Offizieller Beitrag

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    Der gestrige Morgen, Teil III


    "Das war bereits der Zweite, der für seine Verbrechen mit seinem Leben bezahlen musste. Jetzt ist der Hauptverantwortliche dran: Licorix, eigener Sohn des Maros und angeblicher Schönling und Frauenheld Hallstatts!", rief Iurix aus, "Es liegt an unserem König, wie er sterben soll. ODER nach altem Brauch darf unser geliebter König auch den grössten Verbrecher begnadigen lassen. Ihr habt die Wahl, o grosser Maros!" Viel wirres und unsicheres Gemurmel über diesen Fakt war unter den Leuten zu vernehmen. Die Menge war hin- und hergerissen.


    Maros stand sicher vor dem knienden Sohn. Hinter ihm standen zwei Wachen zur Sicherheit. Der König zückte zum dritten Mal sein Schwert. Er hielt es mit beiden Händen fest, sah es prüfend an, versuchte im Glanze des Metalls sein Gesicht wiederzufinden, was ihm auch gelang. Für einige Momente blieb die gesamte Szenerie so stehen. Plötzlich erwachte Maros aus der Starre und tätigte seinen nächsten Schritt, indem er seinem Sohn sein Schwert entgegenhielt: "Hier, nimm es. Stelle die Ehre Deiner Familie wieder her und befördere Dich selbst in die Unterwelt. Ich will nicht wie gestern den ganzen Tag mit Dir diskutieren, was Du oder ich falsch getan haben sollten. Also fasse ich es kurz: Selbstmord und Wiederherstellung Deiner und Unserer Würde oder ich vollstrecke das Todesurteil selbst." Licorix fing nach seinen Worten zu weinen an: "Vater, o Vater, bitte, tu mir das nicht an. Ich bin Dein Sohn! Wenn Rianorix im Kampfe fällt und ich bereits fort bin, wer wird Deine Nachfolge antreten? Oder kannst Du den Tod Deines eigenen Sohns bis zu Deinem Lebensabend verkraften, kannst Du es? Bitte verzeihe mir, Vater. Ich werde niemals mehr ein Wort gegen Dich erheben! Begnadige mich! Begnadige mich!", schrie Licorix unter Tränen aus.


    Maros blieb eiskalt. Keinen traurigen Gesichtsausdruck, keine kleine Träne, kein Zögern oder Zittern und keine Emotionen liess er von sich geben. "Ich biete Dir mein Schwert zum letzten Mal an, Thronräuber: Entweder Du nimmst Dir dein Leben oder ich mache es oder einer der beiden Wächter. Du hast die Wahl.", sprach Maros. Licorix sah dabei zu seinem Vater hinauf und dachte einige Sekunden über seine Wort nach. Dann nahm er dessen Schwert an und wollte sich die Spitze an seinen Bauch hinhalten, doch kurz bevor ausholen wollte, fuhr er zurück und sagte: "Ich kann es nicht, ich... kann es nicht." Er senkte sein Schwert um Holzboden nur kurz, denn darauf wollte er aus seiner knienden Position aufstehen und das Schwert in den eigenen Vater rammen. In seinen Augen entflammte ein letztes Mal das Feuer der Rache auf. Maros drehte sich zur Seite, hielt mit beiden Händen das scharfe Metall seines Schwertes fest, entriss seinem Sohn die Waffe und aus der Drehbewegung heraus durchbohrte er intuitiv die Brust, genauer gesagt das Herz von Licorix. Dessen Verblüffung war gross, auch die der Zuschauer, die kurz um das Leben ihres Herrschers bangten, doch dann wieder aufatmeten. Das Schwert blieb im Torso des Prinzen stecken. Der Körper fiel zu Boden.


    Licorix lag nun in den Armen seines Vaters und schien sehr bald zu entschlafen: "Verzeih' mir, Vater.", sagte der Sterbende leise. Maros konnte sich die Tränen in diesem Moment trotz seiner eiskalten Art nicht verkneifen (weil es sich natürlich um seinen Sohn handelte, den er auf dem Gewissen hatte) und antwortete wimmernd: "Nein, Du bist nicht mein Sohn." Licorix atmete schwach und wollte noch etwas Letztes ausstossen, aber seine Pupillen erstarrten und jegliche Körperspannung entschwand aus seinem Leibe. Der letzte Verräter war tot. Das Volk bejubelte den König.


    Iurix und seine Anhänger verliessen nach einer formellen Verabschiedung von der Holzbühne aus die Veranstaltung und begaben sich zu ihren Wohnsitzen zurück. Die Wachen nahmen die beiden anderen Leichen mit. Licorix sollte neben seinen Urahnen auf einem grossen Hügel ausserhalb der Stadt beerdigt werden. Der König begab sich mit gesenktem Haupt in den Palast zurück.
    Dort traf er auf im Thronsaal auf den Hauptmann seiner Wache, Ceallach, der ihn über einen wichtigen Gefangenen informierte. "Und, ist er schon hier?", fragte Maros. "Ja, er ist im Gefängniskomplex unterhalb des Palastes untergebracht worden, mein König.", antwortete Ceallach. "Na dann wollen wir ihm doch einen Besuch abstatten, oder, Hauptmann?", fragte der boiische König. "Natürlich, ich begleite Euch.", nahm Ceallach den Befehl entgegen.


    Die beiden kamen zur vorgesehenen Zelle an. Ceallach öffnete mit einem seiner Schlüssel die schwere Eisentüre. Im kleinen Raum lag Kallix angekettet. "Hier ist er also: Kallix, grosser General der Haeduer, Erzfeind des Leander, Onkel des Grossfürsten und seit neuestem Mörder des Thronräubers Rogerix. Jetzt seid Ihr mein Gast, alter Mann.", meinte Maros. "Dasselbe könnte ich von Euch behaupten", lächelte Kallix spöttisch. Ceallach verpasste ihm darauf eine Faust in seinen lädierten Bauch, wodurch er heftig husten musste. Auch an anderen Körperstellen waren Prellungen zu erkennen. "Keine Angst, wir werden Euch gut behandeln hier in Hallstatt. Aber zuvor müsst Ihr mir eine einzige und eine äusserst wichtige Frage beantworten". Dabei kniete sich Maros zu Kallix hin und mit einem Todesblick schaute er dem Haeduer tiefer in seine braunen Augen als in die ungewissen Gewölbe der Vergessenheit selbst.


    "Wo ist Marica?"

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    Nur einige Meilen nördlich von sich sichtete die suebische Armee einen Reiter der mit äußerster Anstrengung seines Pferdes in Richtung Westen unterwegs war.

  • Ein Brief wurde in Hallstatt für König Maros abgegeben.



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    Als Maros den Brief des Barbarius gelesen hat, sah man die Furien selbst in seinen roten Augen widerspiegeln. „Dieser Barbarius wird noch sehen, er wird noch sehen, ganz bestimmt.“, dachte sich König.
    Prompt begab er sich zu seinem Schreibtisch und verfasste eine Nachricht mit folgendem Text:


    NEJSLLTECWDDCWUTUERGQSKZAOHUWWMRMSJZIJQZQNXSTUEKS


    Nachdem er das Pergament versiegelt hat, rief er einen Diener zu sich: „Hier, befestige diese Botschaft an einen Falken. Bis heute Nacht sollte die Nachricht bei Rianorix und Divico eintreffen. Beeil' Dich!“, befahl der König. Er stand von seinem Platz auf und begab sich in seine Gemächer.

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    "Bringt ihn rein! Ich will gerne hören, was er zu sagen hat.", befahl der boische König. Die Königliche Wache brachte den Helvetier in den Thronsaal, wo der König vor dem Thron bereits ungeduldig gewartet hat.
    "Nun, berichte mir, Divico, was geschehen ist."
    "Mit Verlaub, mein König, Euer Sohn hat den einzigen Ausweg versucht und Gergovia direkt ohne Gerätschaft angegriffen, ein Massaker. Nur er und seine treusten Anhänger haben überlebt, der Rest ist gefallen, verschollen oder sie haben sich in ihre eigenen Schwerter gestürzt. Ich konnte über die Grenze auf Geheiss des Prinzen fliehen, damit ich Euch über die aktuelle Lage informieren kann. Nichtsdestotrotz sind unter den Toten auch diejenigen gewesen, die bis vor kurzem immer noch Eurem zweiten, aber bereits verstorbenen Sohn treu ergeben waren. Sein Haupt erkannte ich auf deren Gold- und Silbermünzen, was für ein Pack! Folge eher einem Toten als einem echten Mann! Aber nun, mein König, bin ich hier."
    "Das sehe ich, Divico. Es ist tragisch, dass wir viele Männer verloren haben. Aber jetzt bin ich mir sicher, dass in Zukunft mir die Armeen treu sein werden. Deshalb schicke ich Dich in die Heimat, erwarte von dort aus weitere Befehle, die mit Falken und Adlern kommen werden. Nun geh' geschwind zu Pferd, Helvetier!"
    "Jawohl, mein König." Divico verliess in einem zügigen Schritt den Thronsaal.


    Aus dem anderen Eingang trat eine andere Gestalt ins Licht. Die Kleidung ist edel, Gold, Silber und edles Leder zeichnen seine Ausstrahlung. Das Gesicht ist dem König kein Unbekanntes, da er ihn noch vor wenigen Tagen gefoltert und eingesperrt hat.
    "Kallix! Da seid Ihr ja!"
    "Maros?"
    "Es ist alles für Eure Abreise vorbereitet. Bringt mir Kunde, wenn Ihr angekommen seid."
    "Das werde ich, Maros."
    "Ihr wisst ja, was Eure Aufgabe ist."
    "Natürlich, deswegen habt ihr mich auch freigelassen, aber mit solch einer Ehre hätte ich nicht einmal in meinen Träumen gerechnet."
    "Ich bin gütig, wenn es um persönliche Angelegenheiten geht. Also enttäuscht mich nicht!"
    "In diesem Fall definitiv nicht. Es ist meine Verantwortung, dies zu bereinigen."
    "Nein, der Römer ist der Schuldige, nicht ihr. Ach, Götter, wenn ich sie noch einmal in die Arme hätte nehmen können..."

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    "Ah, mein Sohn, Du lebst, welch' erfreuliche Tatsache!"
    "Vater, auch wenn Du dich anscheinend freust, wir haben viele Männer verloren, von denen zwar noch beträchtliche Gruppierungen Licorix ergeben waren, aber trotzdem wurde unser Volk ärmer, indem es gute Männer bei Gergovia sterben lassen musste."
    "Das war Teil unserer Planung, Rianorix. Und ehrlich gesagt, fühle ich mich sicherer, wenn ich von loyalen Soldaten umgeben bin. Du etwa nicht?"
    "Natürlich, Vater. Das war auch der Sinn dieses sinnlosen Feldzugs. Jedenfalls macht Imgonnadix einen guten Eindruck, indem er mit den restlichen Männern Cenabum ausgeplündert hatte. Das Gold kann uns von Nutzen sein."
    "Und wie, mein Sohn. Aber zuerst erhole Dich gemäss deiner Anstrengung, die Du während Deiner Flucht auf Dir genommen hast."
    "In der Tat, morgen werden wir weiterschauen. Was ist übrigens mit Kallix geschehen?"
    "Er ist im Süden, mustert boische Männer aus."
    "Irgendwelche Nachricht von meiner Schwester?"
    "Nein, bisher noch nichts. Aber ich kenne mein kleines Mädchen. Ganz listig und intelligent, musst Du wissen."
    "Gewiss, das ist sie wie ihre Mutter..."

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    Ein leicht ausgerüsteter Soldat der boischen Kavallerie erreicht den Königshof in Hallstatt.
    Maros sass auf seinem Thron, den Kopf auf seiner linken Faust gestützt, die Augen leicht verschlossen und einige Falten an der Stirn erkennbar. Der junge Mann wurde von den Wachen kontrolliert und in den Thronsaal gebracht. Maros blickte zum Soldaten und verharrte in seiner Position, bloss diese Worte aussprechend: „Berichte, Soldat!“ „Mein König“, fing der Boier an und nahm ein Pergamentstück hervor, „Folgendes wurde Euch auf diesem Pergament zusammengetragen:


    Erstens, die Arverner konnten unsere Miliz zurückdrängen, Divico konnte fliehen, aber seine Rekruten sind alle tot.
    Zweitens, die Arverner marschierten in die Provinz (B4) Richtung Osten, Berichten zufolge ziehen sie bereits Richtung Westen (B3).
    Drittens, die erste Armee von Kallix ist marschbereit und wird von der Miliz unterstützt, momentan marschieren sie Richtung Nordwesten (B4), um die Arverner abzufangen.
    Viertens, der Kronprinz Rianorix bildet weiterhin die Truppen nahe Hallstatt (B9) aus, in zwei Wochen marschbereit.
    Fünftens, Segovax konnte die Römer nicht für unsere Sache gewinnen. Er ist bereits wieder auf boischem Boden.
    Sechstens, Dumnorix ist in Hallstatt nach seiner erfolglosen Mission bei den Nerviern angekommen. Die Diplomaten erwarten neue Befehle.“


    „Sonst noch was?“, fragte der König. „Nein, mein König.“, erwiderte der Bote. „Gut, dann mögen wir zu den Göttern beten, dass Kallix Erfolg haben wird.“, sagte Maros mit einem kleinen dezenten Lächeln...

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    Im Heerlager der ersten Armee


    Kallix stand vor einer grossen Karte des Boierreiches und benachbarter Länder. Er erhielt die Nachricht, Tasgetius habe nun Turicum besetzt, sodass nebst dieser Provinz noch Koria unter der Besatzung der Gallier steht. Zudem scheint sich eine zweite Armee zu nähern, die, vereint mit der jetzigen, Kallix Streitkräfte überrennen könnte. Es war schwer vorherzusagen, wohin sich die Truppen bewegen sollen.


    In diesem Moment der Überlegung betrat ein anderer Mann das Zelt. Er legte dem alten Mann die rechte Hand auf seine linke Schulter. „Ah, mein Neffe. Du bist hierher gekommen, wofür?“ „Nun, bevor Du weiterziehst oder die Arverner abfängst, wollte ich Dich noch einmal sehen. Du bist ja der Letzte, den ich noch habe von der Familie.“ „Gewiss, Du auch.“ „Ich schlage vor, wir reiten aus dem Heerlager und begeben uns auf eine herrlich grün leuchtende Wiese, wo man sich ausruhen kann. Dies würde Deinen taktischen Überlegungen sicher helfen, Onkel.“ „Gegen eine Pause, am besten mit noch einer Tasse Tee, schadet mir nimmer, Dumnorix.“ „Na, dann kommt mit zu den Rössern, Onkel.“


    Die beiden verliessen bewaffnet mit Schwert, Schild und Speer auf Pferden das Heerlager und begaben sich zur Wiese. Dort angekommen, legten sie einen Lagerplatz an und ein Feuer für diese heisse Brühe, die Kallix so mag. Onkel und Neffe tranken darauf einige Becher und erholten sich in der Sonne, die nur manchmal von Wolken versteckt wurde...

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    Eine grüne Wiese ausserhalb des Heerlagers


    "Ah, das ist mal was Belebendes, Dumnorix. Ich habe da selber ein Gemisch zusammengebraut. Möchtest Du mal kosten?", grinste Kallix und hielt seinem Neffen einen Becher vor die Nase hin. "Äh, nein, Danke. Ich, äh, habe keinen Appetit.", meinte der junge Haeduer. "Nun gut, dann bleibt mehr für mich übrig, haha!", lachte Kallix und leerte den Becher innerhalb der nächsten Minuten genüsslich und mit kleinen Schlücken aus, wie er es von einem indischen Wanderprediger in Rom gelernt hatte.


    "Weisst Du eigentlich, warum mich kurioserweise Maros zum Heerführer ernannt hat?"


    "Nein, aber ich möchte es gerne wissen, denn Maros hat Dich ja gegen Vercingetorix und Berlix ausgetauscht. Du musst demnach von grösserer Bedeutung sein."


    "Gewiss, das bin ich. Um zu beginnen: Du weisst ja, dass ich in Rom bei angesehenen Senatoren und Adligen das Fleisch zubereitet habe. Ein wirklich bemerkenswertes Handwerk, mein Junge. Wie dem auch sei, einmal musste ich grosse Spiesse mit Schwein, Kalb und Lamm für ein grosses Bankett zubereiten. Die boische Königin, Marica, war damals in Rom zu Gast. Sie führte Verhandlungen mit den Römern, ich denke, es ging um Handelsverträge und dass sich die Mehrheit der Helvetier den Boiern angeschlossen hat und Rom daher um seine Grenzen fürchtete. Es sollte eine Art Freundschaftsvertrag werden. Zu dem kam es aber nie, denn während des Banketts im Hause Caesars, der damals die Verhandlungen geführt hat und zum Pontifex Maximus ernannt wurde, starb die Königin an einer Vergiftung. Ein Widersacher, ein sogenannter Catilina, wurde Dank Cicero, dem heutigen Konsulartribun, wegen Intrigen, die Republik zu stürzen, später entlarvt und man vermutet, er habe Marica vergiftet und alles auf ihn schliesslich geschoben."


    "Das ist ja furchtbar, Onkel. Und was jetzt?"


    "Nun, jetzt kommt das Interessante: Das Gift wurde in meinem Fleisch gefunden, dabei habe ich es nie aus den Augen gelassen. Ausser einmal kam ein Sklave Caesars vorbei und überbrachte mir eine Marinade, auf die Caesar hoch und heilig geschworen hat, sie sei das Richtige für die adligen Gäste aus dem Norden. Ich vermute, darin war das Gift enthalten. Leider kam jede Hilfe zu spät."


    "Also seid Ihr sozusagen ihr Mörder gewesen?"


    "Technisch gesehen, vielleicht. Mir wurde diese Marinade untergejubelt. Aber das Gift stammt von Caesar, da bin ich mir sicher. Ich vermute sogar, dass es sich um ein Tollkirsch-Extrakt gehandelt haben soll: Typisch für dieses Gift sind geweitete Pupillen und ein erhöhter Puls mit erschwerter Atmung. All dies wies die Leiche Maricas auf, am allermeisten ihre Augen."


    "Und was geschah mit Ihren Überresten?"


    "Sie sollte nach Hallstatt gebracht werden, wobei es zu dem nie kam. Eine Bande in Rom hat kurz vor dem Verlassen der Stadtmauern den Wagen überfallen, da sie dachten, dieser Wagen mit Konvoi von einem Dutzend Legionären auf Rössern würde Gold transportieren. Die Leiche wurde ungeschändet vor einem Tempel der Iuno gefunden. Die Priesterinnen haben nach einem Ritual die Leiche verbrannt und in einem Behältnis ihre Asche aufbewahrt. Divico, der Anführer der Helvetier, der ebenfalls in Rom anwesend war, erhielt dieses Gefäss, um es König Maros zu überbringen. Auch hier wieder war das Schicksal gegen die Boier und Helvetier gerichtet: Ein Tag nach dem Ritual, wo die Leiche verbrannt wurde, sollte die Gesandtschaft wieder aufbrechen. Im Tempel sollten sie das Gefäss abholen, aber es wurde wiederum gestohlen!"


    "Jetzt wollt Ihr mir weismachen, Onkel, dass Ihr ihre Überreste gefunden habt?"


    "Gut verfolgt, mein Junge. Der Senat liess überall verlauten, dass ein Gefäss mit den Überresten der boischen Königin vermisst wird. Keiner konnte es finden, ausser ich."


    "Und wie?"


    "Drei Tage nach dem Aufruf der Suchaktion holte ich in Ostia meine neue Lieferung ab: Lamm aus Griechenland. Neben dem Versorgungsschiff legte auch ein numidischer Händler an. Dieser verhandelte auf dem Steg mit einigen zwielichtigen Gestalten über den Preis mehrerer Wertgegenstände. Besonders ein Gefäss war von zentralem Interesse: Eine römische Urne. Der Händler aus Numidien wollte den hohen Preis nicht bezahlen. Der Besitzer dieser Urne war verärgert. Da habe ich mich eingemischt und gefragt, was diese Urne so kostet. "50 Denarii." "Gut, ich kaufe sie." Der Verkäufer war erstaunt, der Numidier musste lachen, dass ich soviel Geld für etwas Wertloses ausgegeben habe. Seitdem hortete ich die Urne und wollte sie nach Hallstatt schicken, aber ich konnte nicht. Ich fühlte mich schuldig und wollte es irgendwie wiedergutmachen, aber es ging ja nicht. Ich hoffe, Du verstehst meine Lage von damals."
    "Ja, Onkel, wahrlich eine schwere Bürde. Aber wo ist die Urne jetzt?"


    "Immer noch in Rom, an einem versteckten Ort. Deshalb muss ich einmal dorthin zurückkehren, entweder in Frieden oder im Krieg. Auf jeden Fall muss der wahre Mörder eines Tages gerächt werden. Übrigens war Maros bei unserem Gespräch im Gefängnis von meinen Fähigkeiten als Krieger und Stratege begeistert und wollte mich zum General ernennen, da er fähige und auch vertrauenswürdige Personen brauchte, denn Licorix hatte auch nach seinem Tod noch Unterstützer gehabt."


    "Oh ja, das stimmt wohl mit Licorix." Dumnorix machte eine kleine Pause, indem er Luft auspustete und zum Himmel hinaufblickte. Er dachte in diesem Augenblick: "Und diesem Römer habe ich noch geholfen zu entkommen wegen dieser Prophezeiung. Caesar, Caesar..." Jetzt wandte er sich aber wieder zu Kallix: "Trotz alledem bist Du hier. Der Heerführer der Boier, in Hoffnung, die Gallier zu zerschlagen. Was für eine Irrfahrt!"


    "Wohl wahr, mein Neffe, wohl wahr..."

  • Die Sonne war schon längst untergegangen und der Mond tauchte Hallstadt in silbriges Licht, als die Boier eine Nachricht für ihren König erreichte.



    MOTHER 3:
    "Lucas spoke the Encouraging Words to the boulder! The boulder appears to feel better"

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    "Mein König, die Finanzen reichen nicht mehr lange aus. Die Miliz kostet zu viel!", meinte Ceallach, Hauptmann der Wache, der eine Nachricht von Kallix erhielt. "Ich würde vorschlagen, die Miliz aufzulösen und Rianorix Richtung Kallix Position zu schicken", meinte Iurix, der Oberste Richter. "Ja, ja, ja, ich habe es ja gehört, oh Götter!", rief Maros aus.


    Plötzlich kam eine Palastwache und überreichte dem König ein Schreiben von Atreus. Er machte den Brief auf und las ihn geschwind durch. Er verharrte einen Augenblick in seinem Thron. Er war plötzlich ausser sich, fluchte auf boische Art und Weise, doch dann liess er sich wieder in den Thron fallen und lachte makaber auf. Darauf rief er nach Segovax. Der Diplomat verneigte sich beim Betreten des Thronsaals und fragte: "Was wünscht Ihr, mein König?" "Reise sofort nach Massilia. Lies' diesen Brief, es geht um Litussa. Gute Reise!", kommandierte Maros in einem Zug. "Jawohl, mein König.", erwiderte Segovax und verschwand sogleich auf mysteriöse Weise, als Maros kurz auf die andere Seite blickte.
    "Gut, dann besprechen wir nun innenpolitische Belangen. Iurix..."

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    Maros vollendete sein Testament im Privaten und liess es von Iurix absegnen. Folgender Wortlaut wurde festgehalten:


    Im Falle eines verfrühten Todes sei dies hier mein letztes Wort und Wille.


    Falls ich, König Maros und Herrscher über die Boier, durch die Hand des Feindes oder durch eine andere Ursache sterben sollte, so wird mein Sohn Rianorix als rechtmässiger Erbe die Regentschaft antreten. Falls mein Sohn nicht imstande wäre zu regieren oder ebenfalls verfrüht versterben würde, so gelangt dies Reich in die Hände meiner Tochter Litussa, genauer gesagt wird ihr Gatte neuer König der Boier und sie eine wahre Königin werden. Falls mein zukünftiger Schwiegersohn im schlimmsten Falle ablehnen wird, so muss ein anderer den Thron besteigen, ein wahrer Krieger, wie ich es einmal war. Dafür wird kurzzeitig die Regentschaft in die Hände des obersten Richters Iurix gelegt, der in einem Wettkampf in Hallstatt den besten Kämpfer zum König ernennen muss, wie das Gesetz es befiehlt.


    Zugleich liess der König eine Nachricht überall im Reich verbreiten:


    An mein geliebtes Volk: Seid stark für die kommende Zeit, lasst Euch nicht von diesen Arvernern einschüchtern und bestimmt selber Euer Recht und Eure Freiheit. Kämpft ebenfalls nach meinem Ableben und das vieler Männer für das einzig Gute gegen das korrupte Böse. Der Krieg ist noch nicht entschieden, noch lange nicht! Dennoch ermahne ich Euch mit dieser Nachricht, tapfer zu bleiben und opfert den Göttern erhabene Gaben, damit sie unsere Armeen unterstützen werden.


    Euer König Maros

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    "Und, hat es geklappt?"
    "Ja, der Junge hat es geschluckt. Dumme Jugend, denkt nur an die Liebe."
    "Wie habt ihr es eigentlich hinbekommen, dass er so wie ihr aussieht?"
    "Nun, ich habe ihm meine Kleider gegeben, die ich letztens getragen habe und ich war unrasiert, als ich die Arverner besucht habe. Daher trägt er jetzt auch keinen Bart. Der Haarschnitt wurde noch ein bisschen abgepasst und somit sah er mir zum Verwechseln ähnlich aus."
    "Er hat seine Befehle?"
    "Natürlich, mein König."
    "Gut, Segovax. Du darfst gehen."

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    "Moment, warte mal. Hattest Du schon immer diese Narbe da an Deinem Kinn?"
    "Äh, ja, schon immer."
    "Hmm, irgendwie kann ich mich daran nicht erinnern..."
    Der "Segovax" schwitzte und sein Herz schlug höher.
    "Ha!", schrie Maros aus, nahm sein Schwert aus der Scheide und durchbohrte den Magen von Segovax. "Du dreckiger Verräter, Tegovax! Warum gingst nicht du statt deines Bruders? Hat seine Bruderliebe zu dir ihn umstimmen lassen?"
    Der Zwillingsbruder hustete Blut und konnte nur ein kümmerliches "Ja" aus seinem Mundwerk entweichen lassen, bis er zusammensackte und starb.
    Maros war ausser sich, schnaubte, knirschte die Zähne, ballte die Hände zusammen, streckte die Ärme gen Himmel und schrie: "SEEEGOVAAAX!!!"

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    Die Wolken bedeckten den gesamten Himmel, alles erschien grau und trostlos. Auf dem Platz vor dem Palast stand Maros, allein, in seiner Rüstung mit Schwert und Schild. Er atmete tief ein und aus. Eine innere Ruhe stülpte sich nach aussen. Sein Schicksal wird mit ihm im Einklang sein.
    Diese Scheinidylle wird unterbrochen, Pferdehufen ertönen. Ein Mann reitet zum Platz hinauf. „Nein...“, flüsterte Maros. Es war Rianorix.
    „Warum bist Du hier, mein Sohn?“, fragte der Vater. „Ich, ich, ich fühle mich verantwortlich, Vater. Hätte ich kapituliert damals nach Gergovia und nach Keskonrix, wäre es zu dem nicht gekommen. Unser Volk wird sterben, Vater, wenn wir uns nicht opfern. Denk' doch an meine Schwester, Vater. Ohne unsere dreiste Art wäre sie besser aufgehoben, schon jetzt als Königin Massilias.“
    „Aber warum kamst Du zurück? Das ist mein Schicksal, nicht Deins!“, wimmerte der alte Maros. „Nein, wir müssen bezahlen, Vater, damit ein anderer und würdigerer König unsere Taten reinwaschen kann.“, sprach der Prinz. Beide blickten gen Himmel für eine Weile, es windete ziemlich stark. Sie nahmen sich in die Arme, der Alte vergoss eine Träne und wimmerte. „Vielleicht hast Du Recht, vielleicht. Und wer ist jetzt in Octodurus anstelle Deiner?“, fragte Maros. „Divico, er wird schon überleben.“ „Ja, er ist zäh.“, meinte der alte Mann.


    Plötzlich begannen kleine Steinchen zu zittern. Schritte, Hufen, Rufe und Rauch wurden vernehmbar.
    „Sie kommen...“