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Prolog - Akt I : Die Weggabelung
Das Jahr 125 vor unserer Zeit, 65 Jahre zuvor
Die Schwärze der Nacht, hatte sich über das Land gesenkt.
Es herrschte Aufruhr in Massalia, man könnte eigentlich genauso gut von einer Art stillen Panik sprechen. Die Leute versuchten mit mulmigem Gefühl etwas Schlaf zu bekommen, aber der Schatten des Krieges, hielt die meisten davon ab. Jedermann erwartete gespannt die Entscheidung des Rates...
"...und deshalb müssen wir der Wahrheit ins Auge blicken!" verkündete Iljos: "Ohne die Beihilfe Roms, können wir gegen die Kelten nicht bestehen - es sind einfach zu viele Stämme!"
Er erntete zustimmendes Gemurmel...und ein abfälliges Gähnen von einem seiner Amtskollegen: "Wie immer ermüden mich eure Apelle, Iljos" erwiderte Andor gelangweilt.
"Und wie immer seid ihr in euren Überlegungen zu kurzsichtig", fuhr er fort: "Wenn wir uns an die Römer wenden, verlieren wir ohne Zweifel in den nächsten 40 Jahren unsere Unabhängigkeit - aber euch interessiert das natürlich nicht", Andor setzte ein hämisches Grinsen auf: "Ihr werdet dann schließlich längst tot sein"
Ein weiteres Ratsmitglied sprang auf: "Das ist Ungeheuerlich! Ich verlange das man Andor als Landesverräter festnimmt, auf der Stelle. Er muss mit den Kelten im Bund stehen!"
Doch Andor behielt die Kontrolle über die Konversation: "Eure geistlosen Kommentare Interessieren hier Niemanden, Demosthenes. Wenn ich euch daran errinern darf, waren es eure Taten, die uns erst in diese Situation gebracht haben!"
Das Gesichts des Abgeordneten verwandelte sich in eine Tomate: "Wie könnt ihr es...!"
Urplötzlich bohrte sich ein Pfeil durch seine Brust und bevor irgendjemand Zeit zum reagieren hatte, wurde schon die nächsten Ratsmitglieder von Pfeilen umgemäht.
Andor brach in Schweiß aus - ein ungewöhnlicher Anblick für den kaltherzigen Mann:
"Was geht hier vor? Das sind nicht meine Männer, und auch nicht die von Iljos, der ist zu so etwas gar nicht fähig. Ein Putsch? Unmöglich! Ich weiß alles, was in dieser Stadt vorgeht! Wahrscheinlich sind meine Leute wieder etwas übermüt..."
Schließlich wurde auch Andor von einem Pfeil niedergestreckt, die Abgeordneten, die es aus dem Ratssaal schafften wurden von dem melodischen schwingen scharfer Schwerter empfangen. Mühsam blickte Andor auf, sich weigernd zu sterben: "Meine Pläne sind perfekt!....ich kann nicht versagen!"
Die Tür wurde gewaltsam aufgestoßen und herein kam ein Mann mit einer fremdartig aussehenden Rüstung und einem leicht gekrümmten langen Schwert, ohne jegliche Parierstange. Mit einem schnellen Blick sondierte er den Raum - es war sofort klar, das es sich um einen erfahrenen Krieger handelte:
"Ihr wisst was zu tun ist", gab er seinen Männern, die ähnlich gerüstet waren einen Wink, bevor er den immernoch im Todeskampf gefangenen Andor ins Auge faste und sich ihm näherte.
"Ihr könnt...nicht gewinnen.." krächzte der Sterbende hervor "Meine Männer..werden...abschlachten!", er spuckte Blut.
Der seltsame Mann zog ohne Umschweife eine keltisches Schwert aus einem Beutel, den er bei sich trug. Ohne ihm auch nur ein Wort zu schenken, ließ er das scharfe Schwert durch die Kehle des Intriganten fahren. Er machte sich nicht die Mühe es wieder heraus zu ziehen.
"Was für ein Narr - sogar zu ignorant zum Sterben", dachte sich der Mann, bevor er sich dem Ausgang zuwandte. Wie beiläufig ließ er eine Münze fallen, bevor er begann die Vorbereitungen zu beobachten...
...Efstratios machte sich langsam Sorgen. Die Sonne war schon aufgegangen, aber sie hatten immernoch keine Nachricht vom Rat erhalten.
"Ich werde nachsehen gehen", verkündete er schließlich und schnappte sich Speer und Schild. "Bist du des Wahnsinns? Sie haben gesagt, sie wollen nicht gestört werden! Willst du deinen Posten verlieren?!" erhielt er sofort eine Standpauke von seinem Freund Thyssos.
Efstratios blieb gelassen: "Meine Entscheidung steht fest", und machte sich auf den Weg.
Auf halber Strecke schloss ein fluchender Thyssos zu ihm auf - nun ebenfalls gerüstet, was dem Hauptmann der Stadtwache ein Schmunzeln aufs Gesicht zauberte.
Sowie sie das Ratsgebäude erreicht hatten, verfiel Efstratios unmittelbar in Anspannung. Irgendetwas war falsch.
"Was ist, Ef?, fragte Thyssos ernst.
"Es ist zu ruhig, viel zu ruhig", vorsichtig öffnete er die Tür und betrat das Gebäude.
Zuerst war nichts zu sehen, doch als er um die Ecke bog offenbarte sich ihm das Massaker: "Bei den Göttern...!"
Die zwei Stadtwächter standen geschockt da - wie war so etwas möglich?
vorsichtig begann der Hauptmann die Leichen zu untersuchen:
"hmm keltische Schwerter, wie ich es mir gedacht habe - sie müssen es eilig gehabt haben, sonst hätten sie die Schwerter wieder entfernt. Außer natürlich sie wollten uns wissen lassen, das sie es waren..."
"Ich gebe Alarm..!" erwiderte Thyssos, wurde aber sofort von Efstratios unterbrochen: "Noch nicht"
Ihm war etwas ins Auge gefallen, ein kleines Detail, leicht überschaubar.
Langsam hob er die Münze auf und seine Augen weiteten sich. Dann wandte er sich an seinen Freund: "Es darf keiner erfahren - Niemand....darf es je erfahren. Aber eines ist sicher, wie können uns nicht an die Römer wenden"
...
28 Jahre später
Der kalte Wind fuhr durch seine schneeweißen Haare und über seine geschlossenen Augen, als Leander die Luft vernehmlich durch seine Nase einatmete: "Ah, der frische Geruch der Schlacht".
Mit einem Lächeln auf den Lippen, drehte sich der 17-jährige um und fragte: "Was sagen die Späher?"
"Etwa 1000 Kelten, mein Herr, wie es aussieht sind es die Helvetier. Davon etwa 400 Schwerter, 200 Bögen und ebensoviele Speere und Pferde"
Etwas missbilligend verzog Leander das Gesicht - selbst der hitzköpfige Junge wusste, das es äußerst schwierig werden würde dieses Gefecht zu gewinnen. Generell, war es bis jetzt ein haarsträubendes Unterfangen gewesen, das Land zurückzuerobern, doch 28 Jahre Krieg, hatten die Massilianer zäh werden lassen, auch wenn außer der Hauptstadt nicht mehr viel von ihrem Besitz übrig war.
Gerade wollte er den Befehl geben, die Männer bereit zu machen, als ein Meldeboten zu ihm gehetzte kam. Ohne Umscheife fragte der Adlige: "Was gibt es?"
"Ein Fremder möchte mit euch sprechen, Herr"
Verägert winkte Leander ab: "Wir stehen kurz vor einer Schlacht, dafür habe ich jetzt keine Zeit"
"Aber er meinte, er würde uns unterstützen und wüsste um die Schwachstelle der Helvetier...und er hat Krieger bei sich"
Das weckte das Interesse des jungen Feldherren - er hatte schon viele Soldaten verloren, und er konnte schließlich keine neuen auf den Feldern ernten: "Bring mich zu ihm"
Während sie durch das Lager schritten, vernahm er Gemurmel. Er wusste sehr wohl, was einige von ihnen dachten: das er zu jung zum Kommandieren wäre - er würde ihnen das Gegenteil beweisen.
Schon von weitem erkannte er, was der Bote meinte:
Vor sich sah er etwa 80-100 seltsam gerüstete Krieger, an ihrer Spitze ein Mann mit einer etwas mehr verzierten, aber immernoch leichten Rüstung. Sie alle trugen eigenartige, lange und leicht gekrümmte Schwerter ohne Parierstange - es errinerte Leander an die Falxe der Thraker, von denen er gelesen hatte, aber die Schwerter schienen anders geführt zu werden.
Neugierig trat er vor den Anführer der Truppe und fragte unumwunden: "Also, mit wem habe ich die Ehre, und was führt euch zu mir? Ich hoffe diese Unterhaltung ist ihre Zeit wert, immerhin habe ich eine Schlacht zu gewinnen!"
Der seltsame Mann neigte den Kopf: "Mein Name ist Athernon, König Leander - und ich bin hier um euch in eurer Sache beizustehen"
Leander brach in schallendes Gelächter aus: "Ha, da müsst ihr etwas verwechselt haben, ich bin kein König - nur ein unbedeutender Adliger!"
Mit vollkommenem Ernst erwiderte der Mann: "Noch nicht, nein...aber das werdet ihr"
Der Junge rieb sich das Kinn und schwieg eine Weile, bevor er schließlich antwortete: "Ich glaube wir sollten diese Konversation in meinem Zelt fortführen - wenn ihr mir bitte folgen würdet?"
...