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[LP] Alegona

    • Offizieller Beitrag

    Die letzten verbliebenen Hochadeligen Alteras sind die fünf Ducor-Familien. Sie halten eisern an ihrer letzten Enklave in der Stadt fest und vertreten jeweils diesen Standpunkt indem sie kunstvolle Mauern rund um ihr jeweiliges Anwesen gezogen haben die sowohl das Auge erfreuen als auch einige unliebsame Überraschungen für Eindringlinge bereit halten. Am Rande des parkähnlichen Viertels stehen einige Gebäude die Personen beherbergen, die für das Wohl der hochwohlgeborenen Ducors zu sorgen haben. Anwälte, Verwalter, Geldwechsler, alle diese nützlichen Berufe – und selbstverständlich nur die Besten in ihrem jeweiligen Metier – versammeln sich hier. Grundbesitz ist ihnen jedoch nicht vergönnt, achten die Ducors doch eifersüchtig darauf, die einzigen Wahlberechtigten in ihrem Bezirk zu sein. Das gibt ihnen eine gute Chance die Politik doch noch zu beeinflussen – wenn auch auf subtilere Art.




    Die Arcos-Familie


    Als das wohl respektierteste und älteste Adelshaus der ganzen Stadt, genießen Mitglieder der Arcos-Familie noch immer großes Ansehen in weiten Teilen der Gesellschaft.
    Ein nicht unerheblicher Grund dafür ist ihre Profession im Schwert und Säbelkampf und damit einhergehend den Ehrenduellen der Adligen.
    Generell sind die Arcosi sehr traditionsbedacht und sehen mit einer gewissen Verachtung auf die nun etablierte Demokratie.
    Ihr zurückhaltendes Oberhaupt, Rodrigo Arcos gilt trotz seines fortschreitenden Alters als der beste Fechter seiner Zeit und ist bekannt für seine stetige Eleganz – sogar im Kampf. Man erzählt sich, dass er den früheren Praence 10 Mal zum Zweikampf gefordert hat. Er verlor jedes Mal und wurde so sein treuster Diener.




    Die Semplar-Familie


    Als Anhänger der ersten Stunde des Elementarii-glaubens ist die Semplar-Familie von Natur aus ausgesprochen fromm. Entsprechend der Lehre der Elementarii streben sie danach zu verstehen "was die Welt im Innersten zusammenhält" und sind ausgesprochen wissbegierig. Der Umfang ihrer gewaltigen Bibliothek ist legendär und enthält angeblich längst vergessenes Wissen, das man nirgendwo sonst erlangen kann.
    Aus ihrer Familie stammen zahlreiche Gelehrte, Alchemisten, Mediziner und Priester – die Ungebildeten werden von ihnen gemeinhin als Pöbel angesehen.
    Casano Semplar ist nicht nur der Kopf der Familie, sondern auch ein Hohepriester der Elementarii in der Stadt, was ihn zu einer ausgesprochen einflussreichen Persönlichkeit macht. Das mit ihm assoziierte Element ist die Erde – unbeweglich wie ein Fels hält er strikt an seinem Glauben und den Werten seiner Familie fest.




    Die Zebrin-Familie


    Die Zebrin-Familie ist zwar die jüngste der fünf Familien, dafür aber zweifelsfrei die reichste. Anders als die anderen großen Adelshäuser setzten die Zebrins der Händlerrevolution kaum Widerstand entgegen und schienen sie sogar willkommen zu heißen. Der Grund dafür mag in dem Familienunternehmen der Zebrin liegen:
    Sie stellen mit außerordentlichem Erfolg Spielzeuge her. Das reicht von Karten-und Brettspielen bis hin zu ausgetüftelten mechanischen Erfindungen die bei den Kindern der wohlhabenden Händlerfamilien äußerst beliebt sind und der Zebrin-Familie ein Vermögen bescheren. Womöglich handelt es sich bei all dem aber auch nur um eine raffinierte Fassade – immerhin war der mysteriöse Federico Zebrin früher als der "Wachhund des Praence" bekannt und im Volksmund wird ihm nachgesagt ein Puppenspieler zu sein, der im geheimen die Fäden zieht.




    Die Eurasia-Familie


    Zur Blütezeit des Imperiums kontrollierte die Eurasia-Familie ein Großteil des Territoriums der Umgebung und stellte sogar Beamte und vor allem Gesandte im Dienste des Reguls.
    Mit ihrer Redegewandtheit haben sie viele Kriege verhindert und, wie so mancher munkelt, unzählige vom Zaun gebrochen.
    Ursprünglich erstreckte sich ihr Einfluss bis in alle Ecken des Reiches und jeder kannte ihren Namen, doch nun 200 Jahre nach dem Zerfall ist von ihrer Macht nur noch ein blasser Schatten übrig.
    Der junge Ducor Luca Eurasia und seine Mutter Marianne veranstalten regelmäßig einen geradezu gigantischen Maskenball, der gelegentlich immernoch den Adel anderer Städte anzieht. Eine nicht seltene Behauptung ist, die Familie würde verzweifelt ihrem vergangenen Ruhm hinterherjagen, doch sollte man den Namen Eurasia nicht leichtfertig unterschätzen.




    Die Cruteo-Familie


    In früheren Zeiten berühmt als meisterhafte Speerträger, sind Abkömmlinge der Cruteo-Familie heutzutage vor allem für ihren scharfen Verstand und ihre Gerissenheit bekannt.
    Der extrem stolze und selbstbewusste Kopf der Familie, Eduan Cruteo hat aus mehreren Ehen unzählige Kinder gezeugt, was zuerst zu einem ausgeprägten Wettbewerb zwischen ihnen geführt hat, der letztendlich in "offiziellen" Kämpfen gemündet hat. Inzwischen existiert im Haus Cruteo folgende Regel:
    "Wann immer Kinder Cruteos das 10. Lebensjahr vollenden, sollen sie an einem Kampf mit einem ihrer Geschwister teilnehmen. Die Gewinner sind wahre Kinder des Cruteo und dürfen das Wappen der Familie tragen, was den ausgestoßenen Verlierern verboten ist"
    Obwohl die Kämpfe blutig und unmenschlich sind, und Eduan große Freude an Kämpfen hat ist er an diesem privaten Erbschaftskrieg nicht sehr interessiert.
    Möglicherweise kratzt er an seinem durchaus vorhandenen Sinn für Ehre.

    • Offizieller Beitrag

    Ducor Rodrigo Arcos


    Rodrigo Arcos schlenderte durch den Gang in dem die Zimmer seiner Tochter lagen. In Nischen an den Wänden waren Büsten aufgestellt und beinahe liebevoll tippe er jede davon an.
    Vor einer Tür hielt er ruckartig an und machte eine schneidige Wendung. Beinahe mechanisch steif klopfte er und öffnete als ihn ein dünnes Stimmchen herein bat.


    Rodrigos Tochter war erschreckend blass, sie verließ tagsüber auch beinahe nie das Zimmer und schlief lange. Abends allerdings konnten die Diener sie lange durch den hauseigenen Park streichen sehen. Selten trug sie Kleider, viel lieber war ihr Kleidung die an die Arbeitsmontur der Hafenarbeiter erinnerte.


    "Ich erwarte dich morgen zum Empfang, ich habe einen netten jungen Herrn eingeladen der dich begleiten wird." Clara rümpfte unwillkürlich die Nase. "Muss das denn sein, Vater?" fragte sie mit leiser Stimme. "Du weißt, dass ich offizielle Anlässe nicht ausstehen kann. Und was soll ich mit diesem Herrn anfangen?"
    Ihr Vater stand steif vor ihr. "Du wirst dich mit ihm unterhalten, brav auf seine Fragen antworten und über seine Witze lachen. Genau das, was man von einer Frau in deiner Stellung erwartet."
    Man musste Clara zugute halten, dass bei diesen Worten nur ihre rechte Augenbraue leicht zupfte. Sie senkte den Kopf. "Ja, Vater."


    Rodrigo verließ das Zimmer mit ruhigen, klar bemessenen Schritten. Sobald er allerdings die Tür hinter sich geschlossen hatte und er seine Schritte in Richtung Fechtraum richtete, federten seine Füße immer schneller dahin und ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.




    Ducor Casano Semplar


    Laut donnerte die Stimme des Ducors durch die große Andachtshalle des Erdflügels.“...und so müssen wir dankbar sein, für das was wir haben und nicht zu rückgratlosen Neidern werden. Bleibt standhaft, auch in harten Zeiten. Seid gerecht und die Erde wird auch gerecht zu euch sein”Ehrfürchtig sahen die Betenden zu ihm auf, als er seine Predigt beendete und von dem Podest herunter stieg. Sofort scharten sich Akolythen um ihn, die an seiner Weisheit teilhaben wollten. Geduldig hörte er ihnen zu und wies sie auf den rechten Pfad.In ihren Gesichtern konnte er leicht ablesen, wie sehr sie ihn vergötterten. Für sie war er ein Mann mit Macht, der sich dennoch für die Schwachen einsetze. Wahrscheinlich hätte er ihnen sogar befehlen können, sich vom Tempeldach zu stürzen und sie hätten es ohne zu zögern getan. Es widerte ihn an. Kaum einer, der hierher kam, war imstande für sich selbst zu denken. Nach einer Weile waren die Meisten von ihnen endlich gegangen, aber einer war besonders anhänglich. Und besonders abstoßend. So schwächlich und scheu, wie der junge Mann aussah, hätte es Casano nicht gewundert, wenn eine sanfte Brise ihn bereits von den Füßen gerissen hätte.


    “Was gibt es, mein Freund?”, fragte der Ducor würdevoll, wie es sich für ihn gebührte.Nervös sah sich der Akolyth um und trat näher, bevor er flüsternd antwortete:“Es...es geht etwas vor sich, Ehrwürdiger. Menschen verschwinden. Menschen die in unseren Tempel kommen”“Wahrscheinlich sind das Ganoven aus Scandicci. Es ist bedauernswert, aber leider gehört das dort zum Alltag”, wiegelte der Hohepriester seinen Untergebenen ab.Aber der ließ nicht nach: “Es ist mehr als das! Bitte, ihr müsst mir glauben! Wenn wir nichts unternehmen, wird Schreckliches passieren!”Nun wandte Casano Semplar dem Mann doch seine Aufmerksamkeit zu.“Ich höre?”, fragte er resolut. Doch der andere sah sich nur nervös um und flüsterte noch leiser: “Nicht hier. Ich glaube, das einer der Akolythen dafür verantwortlich ist”Die grauen Augen des Ducors zogen sich zusammen:“Wenn dem so ist, dann hat die Angelegenheit wirklich größte Wichtigkeit. Wir können keine Kriminellen in unseren Reihen dulden. Also gut, kommt morgen zur Mittagszeit auf mein Anwesen, dort werden wir ungestört sein”Geschockt blickte ihn der Mann an. Ihm war anzusehen, das er sich eine solche Ehre nie hatte träumen lassen. Er verbeugte sich tief und verabschiedete sich unterwürfig:“Ich danke euch vielmals, Ehrwürdiger!”


    Nachdenklich sah Casano dem Akolythen nach. Für eine Weile stand er in der Halle, wie zur Basaltsäule erstarrt. Dann aber setzte er sich endlich in Bewegung und verließ den Tempel der vier Elemente. Vor dem Eingang wartete seine Kutsche bereits auf ihn. Ohne weiter zu Zögern stieg er ein und verschloss die Tür. Das Gefährt setzte sich unverzüglich in Bewegung.
    “Und?”, fragte ihn eine Stimme erwartungsvoll.
    “Morgen Mittag”, erwiderte Casano ausdruckslos, bevor er hinzufügte: “Mach nur keine Sauerei”

    • Offizieller Beitrag

    Claudia Zebrin eilte im Raum umher, verschob hier noch eine Vase, richtete ein Tischdeckchen und verschob eine Servierplatte. Zwischendurch erhielten die Diener die durch beide Eingangstüren des Salons herein und hinaus wuselten noch Anweisungen von ihr.


    Die Teeempfänge bei Claudia Zebrin spielten sich ganz zwanglos ab. Hier trafen sich hochgestellte Frauen der Stadt um herzhaft zu tratschen und die Gesellschaft der anderen Frauen zu genießen. Was während dem Empfang zwanglos wirkte, erforderte allerdings eine gute Vorbereitung und ein hohes Maß an Präzision. Auch wenn diese Frauen es gewohnt waren von Dienern umgeben zu sein, ihren Tratsch wollten sie nicht gerade ausbreiten, wenn ein Diener direkt neben ihnen stand und Tee einschenkte. Aus diesem Grund bediente Claudia Zebrin und auch ihre Schwiegertochter Gia de Zebrin selbst und die Anwesenheit der Diener wurde auf ein Minimum beschränkt.


    Zufrieden warf Claudia nochmals einen Blick in den Raum. Bequeme Stühle harrten ihrer Besucherinnen und in diesem Moment ertönte bereits eine Klingel die die ersten Gäste ankündigte.

    • Offizieller Beitrag

    In ihrem gelb-weissen sommerlichen Kleid, mit bequemen Absätzen, leicht geschminktem Gesicht und ihrer neusten Perücke, kam die junge Coness Andrea Antonucci in Begleitung von zwei Leibwächtern zur Villa der Zebrins. Am Eingang der Villa sprach die junge Gräfin einen Diener an und zeigte ihm den Brief von Claudia. "Ich wurde zu einem Tee eingeladen, wie ihr sehen könnt. Sollen meine zwei Leibwächter draussen bleiben?"

    • Offizieller Beitrag

    Der Diener der Coness Antonucci geöffnet hatte erwiderte:" Ich bitte darum, meine Dame. Es werden nur andere, lautere Damen anwesend sein. Eure Leibwachen werden nicht benötigt werden, dafür garantiert Ducess Zebrin. Wenn ich Euch nun in den Salon geleiten dürfte?"

    • Offizieller Beitrag

    Der Diener geleitete die Coness in den Salon in dem sich bereits eine illuster Gesellschaft befand. Neben Claudia Zebrin und Gia de Zebrin waren noch einige andere weibliche Angehörige der High-Society von Altera anwesend. Barosa Sarti stach wie immer aus der Menge hervor. Die ältliche Adlige hatte einen riesigen Busen den sie üblicherweise so wenig wie möglich bedeckte und ein hohe schrille Stimme von der sie viel zu häufig Gebrauch machte.


    Claudia Zebrin eilte Andrea Antonucci entgegen. "Herzlich willkommen, meine Liebe. Ach, was bin ich glücklich dass Ihr meine Einladung angenommen habt."

    • Offizieller Beitrag

    Andrea machte einen Knicks und erwiderte: "Ja, es ist mir eine Ehre und nochmals vielen Dank für die Einladung. Es tut gut, ein bisschen Abwechslung zu haben."

    • Offizieller Beitrag

    "Nun meine Liebe, dann nehmt einmal Platz. Alessia, ich wäre dir verbunden, wenn du mit deiner Schilderung später fortfährst."
    Barosa Sarti klappte daraufhin den Mund zu und tat als würde sie schmollen.
    Die gesamte Gruppe wandte sich nun der neu Angekommenen zu. Einige der jüngeren Teilnehmerinnen hatten bereits leicht gerötete Wangen, denn in Claudia Zebrins Teeservice war nicht zwangsläufig immer nur Tee. An einer Wand stand eine Anrichte mit einigen der exquisitesten Likören der Welt, allen voran jenen aus Formica.
    "Einen Wunsch, meine Liebe?" Fragte Claudia mit zuckersüßer Stimme.

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    Andrea lehnte dankend ab: "Oh, nein, ich muss noch nüchtern bleiben. Ich kippe schon nach einem Glas Wein um.", fing sie an zu lachen.

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    Andrea grinste: "Also schön, aber nur ein halbes Glas, hihihi. Dann hätte ich gern so ein Wässerchen aus Formica."

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    "Ich empfehle den Orangenlikör." Drängte sich Gia de Zebrin vor ihre Schwiegermutter und machte sich an den Flaschen zu schaffen. Sie füllte ein hohes Glas mit einem Schwenk Orangenlikör und garnierte das Glas mit einer Orangenspalte und fügte noch einen Spritzer Schnaps hinzu, der dem Getränk den nötigen Biss geben würde. Ihre Hände arbeiteten ruhig und routiniert.


    In der Zwischenzeit wandte sich Claudia wieder der Coness zu.
    "Aber meine Liebe, ich muss auf Eure Nachricht zu sprechen kommen. Ihr schriebt Ihr habt wegen dem tragischen Verlustes Eures Gatten so viel zu tun. Ist das aber nicht schon ein knappes Jahr her?"
    Sie stellte die Frage freundlich, aber es war klar, dass sie die Antwort sehr gut kannte.

    • Offizieller Beitrag

    "Das ist wahr, jedoch ergaben sich zusätzliche bürokratische Hürden um gewisse Eigentümer. Daneben bin ich ja das Oberhaupt der Antonucci und dazu gehören noch im Moment die Pflichten, die damit einhergehen.", antwortete Andrea.

    • Offizieller Beitrag

    "Ach ja, Ihr habt die Geschäfte Eures Mannes übernommen. Und dann sind da natürlich die Kinder!" Claudia Zebrin schlug die Hände zusammen. "Die zieht Ihr doch auch selbst auf, hab ich nicht recht? Da sieht man mal, was für ein Glück wir doch haben, dass unsere Ehemänner noch unter uns weilen, auch wenn wir uns oft genug über sie beklagen, hab ich nicht recht meine Damen?"
    Einhelliges Nicken ringsum, die Jüngeren schauen betreten zu Boden. Nicht jede ist bereits mit einem Ehemann gesegnet.


    "Es war ein Unfall, als Euer Mann starb, hab ich nicht recht? Ich kann mich an die Einzelheiten nicht mehr sehr gut erinnern. Würdet Ihr mir auf die Sprünge helfen?" Claudia lächelte unschuldig und reichte das Glas mit Orangenlikör von Gia an Andrea weiter.