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[LP] Tosin - die Welt außerhalb Alteras

    • Offizieller Beitrag

    Fast würde man es ob all der interessanten Vorkommnisse in Altera nicht glauben. Es gibt auch eine Welt da draußen!
    Und falls es irgendwann mal jemanden von uns dorthin verschlägt, dann kann er hier darüber berichten.

  • Perez



    Vor etwa einem Monat, in der Nähe von Vivara


    „Da unten ist die Karawane, wie vorhergesagt, seid ihr bereit?“ Fragte einer der Diebe, der anscheinend der Anführer dieser Gruppe war. Seine Kameraden nickten ihm zu und Perez, der dieser Gruppe von Dieben seine Dienste angeboten hatte, da er dringend Geld benötigt, kontrollierte seine Pistole und machte sie schussbereit. Seinen Degen hatte er selbstverständlich auch dabei, sowie sein Wurfmesser. Die Karawane bestand aus 3 größeren Kutschen, die sich sehr gut eigneten, um Waren zu transportieren. Direkt davor ritten noch 2 Reiter, die anscheinend den Transport nach Vivara leiteten. Der Anführer gab ein Signal und die andere Gruppe auf der anderen Straßenseite sprangen aus ihrer Deckung heraus und attackierten mit ihren Schwertern und Schusswaffen die Karawane. Auch die Gruppe um Perez attackierte jetzt.


    Die Karawane machte ruckartig halt, als der eine Reiter „Hinterhalt!“ rief. Sie schienen auf den ersten Blick den 20 Dieben nichts entgegen setzen zu können. Doch dann öffneten sich die Lugen links und rechts an den größeren Transportkutschen und es wurden Soldaten sichtbar, die das Feuer aus den Lugen heraus mit ihren Gewehren eröffneten. Die ersten Diebe fielen dann auch schon tot zu Boden. Doch bevor die Soldaten ihre Waffen nachladen konnten, hatten die Diebe die Kutschen bereits erreicht und töteten auch die ersten Soldaten mit ihren Schwertern. Die beiden Reiter und auch die Kutscher waren gut bewaffnet und so begann ein Gemetzel, das nur 3 Männer überlebten.


    Der Anführer der Diebe hatte überlebt. Perez natürlich auch, der 2 Soldaten im Nahkampf getötet hatte, sowie ein ziemlich junger Mann, der dieser Gruppe aus Dieben erst kürzlich beigetreten war. „Verdammt, den Berichten zur Folge hätte diese Karawane nicht von Soldaten begleitet werden dürfen.“ Dabei zog der Anführer sein Schwert aus einem der Toten Soldaten und spuckte auf dessen Leichnam. „Als hätten sie es gewusst.“ „Hätten sie es gewusst, dann wären wir 3 jetzt auch tot. Denn dann hätten sie mehr Männer mitgeschickt,“ entgegnete Perez. „Vielleicht. Doch jetzt wo meine Männer tot sind. Gehört mir diese Beute, ihr beide bekommt natürlich euren Anteil, sogar mit einem extra großen Bonus.“ Der junge Dieb sah zufrieden aus. Doch Perez verzog ein wenig sein Gesicht. „Das war weitaus schwerer als erwartet. Doch zu einem großzügigen Bonus sage ich nicht nein.


    Als die 3 die Beute kontrollierten die sich in den 6 Truhen befand, war die Enttäuschung zuerst groß. „Kein Gold?“ fragte Perez enttäuscht. „Das sind Musketen.“ Der Anführer nahm eine der Musketen aus der Truhe heraus und sah sie sich genauer an. „Solch Musketen habe ich zuvor noch nicht gesehen, anscheinend eine neue Variante. Jedenfalls gehören sie jetzt uns. Sobald ich sie verkauft habe erhaltet ihr euren Anteil.“ Perez atmete ein wenig enttäuscht aus. „Das genügt mir nicht!“ Perez zog seine Pistole und drückte ab. Der Anführer fiel mit einem Loch im Kopf zu Boden.
    Während der junge Dieb einfach nur starr vor Schreck zuschaute. „Keine Sorge Kleiner, dich brauche ich noch. Es wird sich auch für dich lohnen. Falls du genau das tust was ich sage.“ Der junge Dieb nickte und sagte etwas ängstlich: „Ja, ich tue was du willst.“ "Eine Kutsche lassen wir zurück. Die anderen beiden fahren wir zu meinen Partnern...naja sagen wir zu meinen Kontakten. Danach transportieren wir die Waffen über das Meer nach Altera." „Nach Altera? Wir könnten die Waffen doch hier in der Nähe verkaufen und mit dem Geld verschwinden wir von hier.“ fragte der junge leicht verwundert. „Wir haben Leute ermordet und Waffen gestohlen. Hier in der Nähe wird nach uns gesucht werden und es würden viele Fragen gestellt werden. Zudem habe ich einen guten Freund in Altera, der weiß genau was zu tun ist. Doch zuerst besorgen wir uns ein Schiff.“

    • Offizieller Beitrag

    Laut brüllten die Kanonen auf und Pulverqualm versperrte die Sicht. Unter Hochdruck schufteten die Matrosen auf dem heißen Deck, einige hatten Tücher um die Ohren gebunden um den enormen Lärm etwas abzudämpfen. Zischend wurden die heißen Rohre ausgewischt, Pulver und Blei in das Rohr gestopft und die Kanone unter Muskelanspannung ausgerannt. Erneut krachte eine rollende Breitseite, diesmal nicht mehr ganz so gleichmäßig, da einige der Stückmannschaften etwas schneller waren. Guerno Royos stellte sich unwillkürlich etwas auf die Zehenspitzen um vielleicht einen Blick durch den Rauch zu erhaschen, ließ sich allerdings sofort wieder sinken und verschränkte die Hände hinter dem Rücken eine gleichmütige Miene aufsetzend. Die ersten Abschüsse ertönten bereits wieder und gleich darauf krachte der Rest der Steuerbordkanonen.


    „Vier Minuten, zwei Sekunden, Sir.“ Meldete der Kadett mit der Uhr in der Hand.
    „Ganz ordentlich, aber noch ausbaufähig, meinen Sie nicht, Signore Caspallo?“ Kapitän Royos Stimme klang dennoch ganz zufrieden. Er hatte nämlich die Reste des zerschossenen Fasses leicht achteraus treiben sehen.
    "Mals sehen wie sich die Backbordwache schlägt."
    Sie schlug sich tatsächlich etwas besser, allerdings nur unwesentlich. "Naja, wir werden schon noch drei Breitseiten unter vier Minuten schaffen. Auch unter drei Minuten ist mit ordentlichem Drill möglich."
    Kapitän Royos sah zu wie die Kanonen wieder gesichert wurden, dann hob er den Kopf um in die Takelage zu blicken. Der Wind der durch das Leinengewirr fuhr erzeugte ein eigentümliches Geräusch welches Royos mit einer angenehmen Seefahrt verband.
    Die Brise bewirkte, dass die Topsegel gerade noch zogen und so lief das Wasser leise gurgelnd an der Bordwand ab und verschafften ihnen Tagesetmale von knapp 100 Meilen.
    Jeden Abend war die Ardilla in Pulverwolken gehüllt während sie ihren Weg knapp außerhalb der Sichtweite der Küste von Levanzo entlang nahm.
    Der Ausbildungsstand der Crew wurde besser und als sie die nördliche Landspitze des Kontinents hinter sich ließen, schaffte die Backbordwache drei Salven in zwei Minuten 56 Sekunden.


    Mit dichtgeholten Schoten stemmte sich die Fregatte nun gegen die blauen Seen. Royos stand am Schanzkleid des Achterschiffs und legte die Hand an eine Schot. Das Tau war straff gespannt, wirkte allerdings noch elastisch genug.
    "Signore Caspallo? Lösen sie den Ausguck mit zwei zuverlässigen Männern ab."
    Er beobachtete noch wie die beiden Seeleute aufenterten, und begab sich unter Deck. Die Schiffsglocke hatte kaum zwei Mal geglast als bereits der Ruf ertönte.
    "Segel in Sicht!"
    Noch bevor ein Melder den Kapitän erreichen konnte, stand dieser schon an Deck und blickte mit dem Fernglas am Auge in Richtung des weißen Fleckens der viel zu stetig am Horizont stand um etwas anderes als ein Segel zu sein.


    "Zwei Strich anluven." Klackend schob sich das Fernrohr zusammen und der Kapitän begab sich wieder in die Achterkajüte. Obwohl es ihn nicht in seinem Sessel hielt, konnte es nicht angehen, dass er nervös wie ein junger Hund an Deck herum wanderte.
    Eine Stunde später allerdings war er wieder an Deck. "Wie peilt sie?" "Steuerbord, etwas vorlicher als dwars." Erhielt er die Antwort und richtete sein Glas auf das fremde Schiff. Mittlerweile war auch der Rumpf gut über der Kimm und man konnte deutlich die Brecher sehen die die Brigg vom Vorschiff übernahm.
    Eine lange Minute starrte Royos zu dem Fahrzeug hinüber. Dann wandte er sich an seinen ersten Offizier. "Setzen Sie unsere Nummer und Signal zum Beidrehen. Ein Kanonenschuss nach Luv."
    Die Brigg setzte die Farben von Altera und drehte bei, ließ die Ardilla an sich heran kommen. "Schön Sie zu sehen, Guerno." Rief der Kapitän der Brigg durch eine Flüstertüte herüber. "Pünktlich auf die Minute."
    Royos winkte nur und rief seinerseits über den schmalen Streifen Wasser hinüber. "Sie haben einen Passagier für mich?" Anstatt einer Antwort wurde drüben ein Beiboot ausgesetzt und ein Mann in schwarzem Anzug schwang an einer Leine hängend über die Reling.
    Verzweifelt versuchte er mit seinen Händen nach Halt suchend ins Rigg zu greifen, die Besatzung der Brigg schien dies allerdings schon vermutet zu haben, denn sie hielten ihn gut frei von allen Leinen in denen er sich verheddern konnte.
    Auf der Ardilla wurde ein Bootsmannsstuhl ausgesetzt und die Bootsbesatzung laschten den offensichtlichen Zivilisten gut fest. Sicher und sogar trockenen Fußes wurde er an Bord gehoben und von seiner Verschnürung befreit.
    "Willkommen an Bord. Ich bin Kapitän Royos. Ich darf Sie doch zu mir in die Kajüte bitten?"
    Angenehm, murmelte der Zivilist, überaus erfreut, wäre für ein heißes Getränk dankbar.