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Turbas Kurzgeschichten

  • Ich hatte ja mal vor langer Zeit ein Thema eröffnet, in dem ich ein AAR/Fanfiction zu einer Seleukidenkampange angefangen habe. Das Projekt war jedoch viel zu groß. Selbst wenn ich arbeitslos gewesen wäre, hätte ich nicht die Zeit und Lust gehabt die ganzen Geschichten, die ich im Kopf hatte zu einer zusammenhängenden Geschichte zu formen. Ich habe mich also gewaltig übernommen. Da mir davon allerdings einige Geschichten nicht mehr aus dem Kopf gingen bzw. immer noch nicht aus dem Kopf gehen habe ich beschlossen hier (dieses Mal auch im richtigen Unterforum) einige dieser Kurzgeschichten ins Forum zu stellen. Da ich an denen auch unter der Woche zumindest schreiben kann, ist es mir so eher möglich mal ein paar Seiten zusammen zu bekommen. Leider kann ich dann auch einige Dinge erst am Wochenende recherchieren, weswegen Änderungen nach dem Reinstellen wohl immer der Fall sein werden. Ich habe mehrere Geschichten in groben Zügen im Kopf. Fertig ist momentan allerdings nur eine, die ich eher mal experimentell aus der Ich-Perspektive geschrieben habe. Ich habe aber noch einige andere Geschichten im Kopf, vielleicht sieht man auch den ein oder anderen Charakter aus dem AAR/Fanfiction wieder.
    Ich kann und will hier auch keine Regelmäßigkeit versprechen, werde aber versuchen immer wieder mal was reinzustellen, bis zumindest eine Kurzgeschichte abgeschlossen ist.
    Ich hoffe es gefällt euch. Rückmeldungen, Bewertungen, Kommentare und Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.


    PS: Anmerkungen von mir, die nicht zur Geschichte gehören sind kursiv.

    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass der Rome 2 Mehrspieler nochmal gebalanced werden sollte.

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  • Die Schlacht am Tigris


    Amyntas


    Ich umklammerte meinen Speer und atmete tief durch, um meinen Puls und meinen Kopf zu beruhigen. Es funktionierte wenig bis überhaupt nicht. Ich war immer noch ängstlich nervös und wenn ich nach links und rechts sah, war ich sicher nicht der einzige, dem es so ging. Das Zwielicht der Morgendämmerung half dabei natürlich überhaupt nicht unsere Angst zu lindern und bei den Göttern, wir hatten allen Grund ängstlich und nervös zu sein. Die Truppen von Batos waren den unseren zahlenmäßig mehr als dreifach überlegen, da in der kurzen Zeit nicht alle Katöken Babyloniens nach Seleukeia hatten kommen können. Zwar hatte Kleitos versucht die wahre Stärke des Feindes vor uns zu verbergen, aber wie es bei allen großen Ansammlungen von Menschen der Fall ist, kamen schnell Gerüchte auf. Die Schlimmsten sprachen von 100 000 Mann. Kleitos war gezwungen reinen Tisch zu machen und die wahre Schätzung seiner Kundschafter preiszugeben. Die hatten Batos‘ Armee auf 30-35 000 geschätzt, gegen knapp 10 000. Das war zwar besser als 100 000, aber immer noch mehr als dreimal so viele wie wir. Zunächst wurde es nicht geglaubt, doch Kleitos konnte auf ein bisschen Glück bauen, denn die Kundschafter sollten am selben Tag mit dem neuesten Bericht ankommen. Sie wurden gleich ins Odeon geleitet, wo sie vor den Truppen ihre neuesten Erkenntnisse berichteten. Sie waren sich sicher, dass es nicht mehr als 35 000 waren.
    Meine Kameraden und ich konnten zumindest auf eines zählen: Die allermeisten der Feindtruppen waren genauso unerfahren wie wir. Und Kleitos hatte uns immer wieder eingebläut, dass wir die bessere Ausrüstung hatten und natürlich viel besser ausgebildet waren. Glauben wollten das alle, Zweifel blieben jedoch und so standen wir auf dieser Ebene und warteten auf die Gefechtsfeldkundschafter während im Osten sich langsam die Sonne andeutete.
    Wir warteten eine gefühlte Ewigkeit, aber die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, als Eteon ausrief:“Da kommen Reiter!“
    Es waren tatsächlich die Gefechtskundschafter. Sie ritten zu Kleitos und den Taxiarchen und ich meinte ein Jauchzen in den Reihen der Offiziere zu hören.
    „Jubeln die etwa?“
    „Ja scheint so!“
    „Warum bei den Göttern?“
    „Also entweder freuen sie sich auf einen ehrenhaften Tod oder wir haben gute Nachrichten erhalten.“
    „Was könnten das denn für welche sein…?“
    Weiter kamen die Diskussionen nicht, den Eumenes unser Taxiarch kam herbei geritten. Auch die anderen Taxiarchen gingen zu ihren Einheiten und schickten sie auf ihre Positionen. Eumenes ritt vor uns und begann:“Ich habe gute Nachrichten. Kleitos‘ Plan hat tatsächlich funktioniert, wir haben diese Schwachköpfe wirklich im Schlaf überrascht. Alle unsere Späher sind zurückgekehrt, weil die nicht einmal Wachposten aufgestellt haben.“
    „Dann holen wir sie uns!“ rief einer weiter hinten.
    „Ja worauf warten wir dann noch?“ pflichtete ein anderer bei.
    „Ruhig bleiben Männer!“, rief Eumenes dazwischen:“Wir wären vermessen jetzt auch noch zu hoffen, dass sie noch schlafen, wenn wir an ihrem Lager stehen, aber sie werden sich mächtig die Augen reiben, wenn sie uns am Horizont sehen.“
    Ich war zwar durch die gute Nachricht etwas beruhigt worden, doch fand ich auch, dass wir jetzt so schnell wie möglich losschlagen sollten. Die Fußtruppen marschierten schon weiter nach Norden, dem Feind entgegen.
    Eumenes fuhr fort:“ Wir haben dadurch einen großen Vorteil, denn wir haben einen Schlachtplan und können ihre Reaktion voraussehen. Da die Umgebung des Flussufers mit viel Gebüsch bewachsen ist, wird ihre Reiterei sich auf ihrer Linken befinden. Unsere Aufgabe wird es sein diese abzufangen.“
    Ein nervöses Raunen ging durch die Reihen. Zwar leuchtete jedem ein, dass das dicht bewachsene Tigrisufer für die Reiterei denkbar ungeeignet war, aber jeder wusste, dass da etwa 5000 Reiter gegen uns standen. Wir waren nur etwa 2000 Reiter im ganzen Heer.
    „Ich weiß…“, rief Eumenes laut, um sich wieder Gehör zu verschaffen:“Ich weiß, dass da drüben mehr stehen als wir sind, aber Kleitos hat auch dafür einen Plan. Die leichte Reiterei wird hinter uns bleiben, vor dem Zusammenstoß nach rechts ausschwenken und im Bogen den feindlichen Reitern in die Flanke fallen. Wir müssen nur den Aufprall abfangen und lange genug durchhalten.
    Lochagen, übernehmen!“ Damit ließ Eumenes keine weitere Diskussion zu und wendete sein Pferd. Die Lochagen, die bisher am Rand gewartet hatten übernahmen ihre Lochoi und dirigierten uns in unsere Position am rechten Flügel. Im Vorüberziehen sah ich, wie die leichte Reiterei von ihrem Illarchen (im Gegensatz zu uns, die wir wegen des Mangels an Offizieren und Zeit eilig wie die Fußtruppen zusammengefasst worden waren, bestand die leichte Reiterei aus einer „echten“ Reiterabteilung) eingewiesen und ebenfalls in Position gebracht wurde. Wir mussten nun etwas aufholen, denn die Fußtruppen waren bereits in Position und schon ein ganzes Stück voraus. Dachte ich damals jedenfalls. Später sollte ich erfahren, dass das genau so geplant war. Meine Nervosität war etwas abgeflaut, wenigstens wusste ich jetzt woran wir waren und die Nachricht, dass wir die Überraschung auf unserer Seite hatten, half ebenfalls. Einige der erfahreneren Männer hinten murmelten jedoch leise. Sie waren es nicht unbedingt gewohnt, dass jeder einfache Soldat den Schlachtplan mitgeteilt bekam, das war Sache der Offiziere. Uns Jüngeren gefiel es jedoch. Wir kamen uns aufgewertet vor.

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  • Die Armee hatte sich inzwischen weit aufgefächert und ich konnte schließlich nur noch die Männer neben mir sehen. Dann schwenkten wir, weit ausholend, um eine Biegung des Tigris und konnten in der Ferne das Lager der Aufständischen sehen. Zwischen diesem und uns erstreckte sich eine weite Ebene. Zur Linken hatten wir das Tigirsufer, zur Rechten erstreckte sich die Ebene nach Osten bis zum Horizont über dem inzwischen die Sonne aufgegangen war. Die Straße, auf der sich in der Nacht noch die ganze Armee bewegt hatte, lief in langer Linie nach Norden auf das Lager des Feindes zu. Jetzt liefen nur noch wenige Fußsoldaten auf ihr.
    Das Gelände hier war perfekt für unsere Kampfweise. Sowohl die Phalanx, als auch wir hatten keine Hindernisse, die uns bremsen konnten. Wir mussten noch ein Stück weiter nach rechts schwenken, damit wir nicht in die rechte Flanke der Fußtruppen gerieten. Dabei verbreiterten und sortierten wir uns. Die Jungen nach vorn, die Erfahreneren nach hinten. Wir konnten jetzt deutlich das Chaos auf der Feindseite sehen. Ihre Feldzeichen waren ein einziges Durcheinander, ein starker Kontrast zu unseren, die sich fein säuberlich bis zum Tigrisufer aufreihten. Mit ihrer Formation sah es nicht besser aus, eher ein Ameisenhaufen, denn eine Armee. Man konnte lediglich erkennen, dass sich ihre Reiterei versuchte uns gegenüber zu positionieren. Jetzt glaubte auch ich daran, dass wir besser vorbereitet und ausgebildet waren. Währenddessen wurde bei uns die Losung durchgegeben:“Für Ares, den Sieger!" Wir hatten gehofft, dass Kleitos noch einmal persönlich zu uns sprechen würde, doch mussten wir wohl mit Eumenes‘ kleiner Rede auskommen.
    Wir nahmen nun langsam Geschwindigkeit auf, die leichte Reiterei war dicht hinter uns. Mein Herz raste vor Aufregung. Dann kam der Befehl auf Angriffsgeschwindigkeit zu beschleunigen. Die Aufständischen auf der Gegenseite waren bei Weitem noch nicht soweit. Wir kamen immer schneller Näher und erst kurz bevor wir aufeinander treffen sollten, kamen sie uns auch entgegen geritten. Ich fasste meinen Speer fester, hob den Schild etwas höher und atmete noch einmal tief durch.

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  • Wir trafen mit voller Wucht aufeinander. Ich schaffte es tatsächlich mit meinem Speer das Gesicht eines Feindes zu treffen, der etwas vor den anderen ritt. Blut spritze und ich hätte fast den Speer aus der Hand verloren, doch stattdessen fiel der Getroffene nach hinten vom Pferd und ich konnte mich auf dem Pferd halten. Sthenelaos neben mir erging es nicht so gut, denn er traf zwar seinen Gegner, aber auf dessen Brustpanzerung. Das tötete zwar den Feind, riss aber durch den plötzlichen Widerstand auch den armen Sthenelaos vom Pferd und ich verlor ihn aus den Augen. Ich hatte auch andere Sorgen, denn als ich wieder nach vorn sah, schoss gerade ein Speer an meinem Kopf vorbei.
    DAS WAR KNAPP! Der Besitzer des Speeres zog ihn wieder zurück und versuchte erneut zuzustechen. Ich hob den Schild vor den Kopf und spürte den Aufprall. Als ich den Schild wieder senkte, konnte ich gerade noch erkennen, wie mein Gegner von Eteon aufgespießt wurde.
    „SCHAU NACH VORNE VERDAMMT!“
    Ich sah nach vorn und sah Freund und Feind komplett durcheinander. Unser Angriff hatte einigen Erfolg gehabt, doch es drängten immer mehr Feinde nach. Wir versuchten uns so gut wie möglich zu halten, doch nachdem der erste Schwung verpufft war merkten wir die Überzahl. Da hörten wir lautes Geschrei von rechts. Die leichte Reiterei war dem Feind endlich in die Flanke gefallen und sorgte wieder für Unordnung in deren Reihen, die sich gerade wieder etwas geordnet hatten. Dennoch hielt ihre Zahl weiter unserem Angriff stand. Ich schaffte es mehrere Feinde zu töten und wurde schließlich übermütig. Die Konsequenz war, dass ich meinen Speer verlor, als ich allzu kühn zustieß. Der bärtige Reiter vor mir hätte mir fast meine Hand abgeschlagen, zerteile aber meinen Speer. Ich zog ihm meinen Schild über den Arm und riss ihn damit vom Pferd. Er fiel kopfüber nach vorn und ich trat zu Sicherheit noch einmal nach. Ich spürte einen Schmerz an der Ferse. Ich hatte wohl den Helm erwischt, Dann bäumte sich mein Pferd auf und hätte mich fast abgeworfen. Ich presste meine Beine zusammen und lehnte mich nach vorn. Mein Pferd schlug unterdessen nach vorn aus und traf etwas, dass ich nicht sehen konnte. Ein heißerer Schrei verriet, dass es wohl jemanden erwischt hatte. Mein Pferd kam wieder auf alle Viere und ich konnte mein Xiphos ziehen. Damit war ich zwar weniger, kam aber nur noch knapp über den Kopf meines Pferdes hinaus.
    „Verdammt! Es sind einfach zu viele.“
    „WEITERKÄMPFEN! HALTET STAND!“
    Eumenes Stimme war deutlich und traf den Nerv der Soldaten. Gerade unerfahrene Reiter suchten eher ihr Heil in der Flucht, wenn sie Angst bekamen. Schließlich konnte man sich mit einem Pferd eher absetzen als zu Fuß. Wir fassten uns also ein Herz und machten weiter, doch schien es nicht besser zu werden. Keiner von uns wusste, wie die restliche Schlacht stand. Der Angriff der leichten Reiterei hatte zwar für große Verluste gesorgt, das hatte jedoch nicht gereicht. Ohne meinen Speer bekam ich bald Probleme. Als schließlich drei Feinde auf mich einstachen, konnte ich mich kaum erwehren. Glücklicherweise wurden wir wieder getrennt. Das nächste Zusammentreffen war weniger glücklich für mich. Ich konnte einen Speerstoß nur knapp abwehren und zog mir eine Schnittwunde am Arm zu. Ein weiterer Feind schwang eine eiserne Streitaxt. Ich hob den Schild zur Abwehr wurde aber zu hart getroffen. Ich fiel nun selbst vom Pferd, welches davon galoppierte. Ich schlug hart auf, sodass mir die Luft kurz wegblieb. Ich wusste instinktiv, dass ich sofort wieder auf die Beine musste. Also rappelte ich mich hoch und konnte gerade noch einen weiteren Axthieb abwehren, der mich aber wieder auf den Boden warf. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass kaum noch welche von uns um mich herum waren. Ich verteidigte mich jetzt verzweifelt im knien. So konnte ich mich wenigstens hinter meinem Schild klein machen und alle Angreifer mussten sich weit vom Pferd lehnen, um mich zu erreichen. Die größte Gefahr ging nun davon aus, von einem Pferd zertrampelt zu werden. Immer mehr Feinde kamen in meine Nähe auch schon welche und ich hatte schon mit meinem Leben abgeschlossen, als ich eine Stickwunde in meinen Oberschenkel bekam, da hörte ich von hinten Lärm aufkommen. Die Aufmerksamkeit der Feinde von mir ließ ab und mit einem Mal stand ein Hoplit neben mir, deckte mich mit seinem Schild und stach mit seiner Lanze nach dem Axtschwinger, der mir inzwischen meinen Schild arg zerbeult hatte. Er traf ihn am Bauch und er fiel schreiend zu Boden. Dann kamen immer mehr Fußsoldaten zwischen uns und drängten die feindlichen Reiter zurück. Einer gab mir sogar die Zügel eines Pferdes in die Hand. Ich vernahm wieder neue Hoffnung. Schlagen konnten wir den Feind aber nicht. Wir kämpften noch eine gefühlte Ewigkeit nebeneinander (später erfuhr ich, dass das eigentliche Aufeinandertreffen nicht einmal eine halbe Stunde gedauert hatte). Schließlich gerieten die feindlichen Reiter in Panik, obwohl wir zunächst noch nicht ausmachen konnten weshalb. Wir freuten uns einfach und drängten vor. Die Panik unter dem Feind wandte sich schließlich in eine ungestüme Flucht. Wir setzten sofort nach.

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  • Es gelang mir einige feindliche Reiter in der Verfolgung zu töten, doch wir waren viel zu wenige und viel zu abgekämpft, um noch allzu großen Schaden anrichten zu können. Das Feld lichtete sich zusehends. Ich bekam so dank meiner erhöhten Position endlich wieder einen Überblick der Lage. Links von mir sah ich die persönliche Agema des Kleitos. Sie waren den feindlichen Reitern in die Flanke gefallen, denn weiter vorn konnte ich durch den sich lichtenden Staub die Sarissen schon nah am feindlichen Feldlager erkennen: Die Phalanx hatte die Linie des feindlichen Fußvolkes durchbrochen und so der Agema die zweite Flanke in die Reiter geöffnet. Diese hatten die Aussichtslosigkeit ihrer Lage erkannt und waren geflohen. Später erfuhr ich, dass genau das Kleitos‘ Plan gewesen war. Die Phalanx war links von den schlechtesten Truppen, die die Bürger Seleukeias stellten, gebildet worden. Nach rechts verlaufen kamen dann die besser ausgerüsteten Katöken, die nach makedonischer Art mit der Sarisse kämpften (konnten). Die erfahrensten und am besten ausgerüsteten Soldaten (welche auch ständig unter Waffen gehalten wurden) waren wie üblich am rechten Ende der Phalanx und damit links von uns Reitern, positioniert worden. Da sie so zuerst auf den Feind trafen, konnten sie die linke Flanke des Feindes werfen und die Schlacht bereits entscheiden, bevor die Masse der beiden Heere überhaupt aufeinandergetroffen war. Gerade deswegen war es so wichtig gewesen, die feindliche Reiterei festzuhalten. Sie hatte die einzige reelle Gefahr für die Phalanx dargestellt. Nicht ohne Grund hatte Kleitos die jüngsten Jahrgänge der griechischen Bürger Seleukeias, die nach alter Hoplitenart ausgerüstet waren, als Reserve zurückgehalten, um uns im rechten Moment unterstützen zu können.

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  • Wir versuchten gar nicht weiter die fliehenden Reiter zu verfolgen, es wäre sinnlos wegen, zudem trieb uns nun, nach gewonnener Schlacht und im Siegestaumel, die Beutegier zum feindlichen Lager. Wir umrundeten es, da wie Fußsoldaten die Südseite bereits bestürmten. Wir fanden die Zugänge, von Toren konnte keine Rede sein, unbewacht vor und preschten sofort hinein. Wer sich wehrte wurde niedergemacht, den Rest trieben wir in einer Ecke zusammen. Die Beute war bereits jetzt gewaltig. Die Aufständischen waren in Panik geraten und hatten den gesamten Tross im Lager zurückgelassen, sogar die Kriegskasse. Immer mehr Soldaten trafen im Lager ein, es war ja auch groß genug, dass wir alle bequem hineinpassten. Die Lage war schnell unter unserer Kontrolle. Wir hatten viele Offiziere gefangen genommen, doch Battos, ihr Feldherr, war weder tot noch lebendig zu finden. Er musste bereits früh geflohen sein. Es gab auch Gerüchte, er habe gar nicht erst an der Schlacht teilgenommen, sondern nur den Befehl zur Schlacht gegeben und sich dann so schnell wie möglich aus dem Staub gemacht.
    Die Leichtbewaffneten und die Steinschleuderer übernahmen es jetzt die Beute auf Wagen zu verladen, die Gefangenen zu bewachen und zu fesseln. Jedem von ihnen war 3 Drachmen von Kleitos für diesen Dienst versprochen worden. Da sie zu den ärmsten Bürgern gehörten war das für sie sehr viel Geld und weil sie nicht aktiv an der Schlacht teilgenommen hatten, bekamen sie keinen Beuteanteil. Kleitos hatte nach der Einnahme des Lagers sogar verkünden lassen, sie bekämen alle sogar 5 Drachmen, was für großen Jubel unter ihnen gesorgt hatte. Wir hatten auf ganzer Linie gesiegt und wir konnten abschätzen, dass unser Beuteanteil recht stattlich ausfallen würde. Daher gönnten wir den armen Schluckern diese großzügige Entlohnung.
    Doch wir selbst hatten noch nicht genug. Zusammen mit den jüngeren Jahrgängen der Gepanzerten und der leichten Reiterei beschloss unser gesamtes Reiterlochoi, dass der Tag noch jung war und sich noch ein lohnendes Ziel ganz in der Nähe befand. Kleitos und die hohen Offiziere waren nirgends zu sehen und unsere Lochagen konnten uns nicht zurückhalten. Wir hatten jetzt wieder durchgeatmet und waren noch voller Kraft. Unsre Gier und unser Blutdurst waren noch nicht gestillt. Das in Sichtweite befindliche Opis sollte ihn stillen und damit dafür bezahlen, dass es den Aufständischen so einfach die Tore geöffnet hatte.

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  • Die Strecke nach Opis war kurz, nur wenige Stadien. Viel zu kurz als dass sich unsere Gemüter in der Kürze hätten abkühlen können. Wir ritten voran und die Hopliten folgten im Laufschritt. Bis die Bewohner von Opis merkten, was ihnen bevorstand, waren wir auch schon in der Stadt und begannen mit dem Morden.
    Ich projizierte all meine Wut auf diese Menschen, die vor meinem Schwert starben und sah die Welt nur noch durch einen roten Schleier. Ich weiß noch, dass Eteon, Oroidos, ich und einige Hopliten, die ich nicht kannte, irgendwann in das Anwesen eines reichen Mannes eindrangen. Wir töteten seine Diener und ihn, plünderten seine Speisekammer und taten uns am Wein gütlich. Da dieser aber nicht ansatzweise genügte um unseren Durst zu stillen, suchten wir nach Nachschub und fanden in einer Kammer ängstlich zusammengekauert die Frau des Mannes, seine beiden noch jugendlichen Töchter, den ebenso jungen Sohn und einige Dienerinnen.
    Eteon packte die Frau an den Haaren, ich die ältere Tochter, Oroidos die jüngere Tochter und zogen sie aus der Kammer, während die Griechen sich die Dienerinnen und den Jungen griffen. Ich zog mein Opfer in ein Schlafzimmer, vermutlich das ihrer Eltern...


    Es war bereits weit nach Mitternacht, als wir das Feuer einige Häuser weiter bemerkten. Wir schnitten den Frauen, die noch am Leben waren, die Kehlen durch. Den Jungen erschlugen die Griechen, indem sie ihn mit dem Kopf gegen die Türpfosten schlugen. Wir packten alles, was uns wertvoll erschien, verluden es auf einen Wagen, den wir auf dem Anwesen gefunden hatten und machten uns aus der inzwischen lichterloh brennenden Stadt.




    Anmerkung: Ich hatte die Vergewaltigungsszene zuerst genau beschrieben, aber auf Anraten der Forumsmoderation raus genommen. Ist zwar schade, da sie den Charakter deutlicher zeichnet, aber lieber so, als dass mir der Beitrag gelöscht wird. Wer sie lesen will, kann mich fragen. Ich schicke sie gerne als Privatnachricht.

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  • Auf dem Rückweg ins Lager kam einigen der Gedanke, dass man uns für unseren Ungehorsam gegenüber den Lochagen bestrafen könnte. Die Mehrheit tat das jedoch ab, wir fühlten uns im Recht. Opis hatte nur die gerechte Strafe erhalten. Zweifel blieben jedoch, schließlich fällten die Mächtigen öfter Urteile, die die einfachen Menschen nicht verstanden. Ich war nicht der einzige, der um seine in Opis gemachte Beute fürchtete. Aufatmen konnten wir erst, als Kleitos eine Stunde nach Sonnenaufgang verkündete, dass es keine Bestrafung geben werde. Dafür gab es zwei Gründe. Zum einen war er auf demselben Sachstand wie wir: Opis hatte den Aufständischen die Tore geöffnet, Antiochos und damit uns verraten. Die Stadt war in Sturm genommen worden und somit völlig in der Hand der Eroberer. Kleitos, als Stratege Babyloniens, hätte ohnehin eine Bestrafung für den Verrat vorgenommen. Der zweite vielleicht wichtigere Grund war, dass so viele Soldaten aus Seleukeia selbst, an der Plünderung teilgenommen hatten, dass er mit einer Bestrafung einen Meinungsumschwung in der Stadt riskiert hätte. Dazu kam noch der Nebeneffekt, dass mit der Plünderung von Opis ein Exempel an den Aufständischen statuiert worden war und Kleitos hoffte, dass sich die anderen Städte aus Angst vor dem gleichen Schicksal wieder vom Aufstand abwenden würden.
    Die Nachricht unseres Sieges war bereits am Tag der Schlacht nach Seleukeia gebracht worden. Als wir am Folgetag gegen Nachmittag in voller Bewaffnung durch die Tore marschierten, war die Stadt prächtig geschmückt und die Straßen waren voller Menschen, die uns mit Blumen und Kränzen bewarfen. Die Jahrgänge der Gepanzerten, die nicht zum Auszug gehörten1 und zur Verteidigung der Stadt zurückgeblieben waren, standen Spalier und hielten uns so eine Gasse zum Satrapenpalast frei.


    1) Alle Kampffähigen Männer unter 20 und über 40 Jahren gehörten nicht zum Auszug der Stadt.

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  • Vorn ritt Kleitos auf einem prächtigen, schwarzen Hengst, den wir erbeutet hatten und von dem wir vermuteten, dass er Battos gehört hatte. Hinter ihm kam seine Agema, danach wir und die anderen Reiter. Uns folgten die vielen Wagen mit der Beute, dahinter von Knechten geführt, die Gefangenen, welche mit langen Seilen an Händen und Füßen aneinandergebunden waren. Dahinter folgten die Fußtruppen (die Besten natürlich zuerst).
    Es war ein wunderbares Gefühl mit meinen Kameraden diesen Weg entlang zu marschieren, während die Bevölkerung uns zujubelte. Vor dem Satrapenpalast nahmen wir Aufstellung und Kleitos stieg vom Pferd und die vielen Stufen hinauf, wo Theramenes, der Satrap, mit den Häuptern der Stadt bereits wartete. Sie gaben sich die Hand und umarmten sich. Eine ehrliche Geste, denn beide waren froh diese große Gefahr abgewendet zu haben. Kleitos drehte sich zur Menge um (die Bevölkerung war uns natürlich gefolgt) und bat mit Handgesten um Ruhe. Langsam stellten die Leute das Jubeln ein und wurden Ruhig. Kleitos hob die Stimme und sprach die wenigen Worte:“Ich gelobe den Göttern für diesen großartigen Sieg, den sie uns geschenkt haben, nicht nur eine Hekatombe, sondern drei!“

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  • Zunächst war es noch nicht allzu laut, doch als immer weiter nach hinten durchgegeben wurde, was Kleitos da grade gesagt hatte, wurde der Jubel ohrenbetäubend. Hatte er doch gerade dafür gesorgt, dass sogar der Ärmste Bürger der Stadt eine ordentliche Portion Fleisch bekam.
    Die Stadt feierte ganze drei Tage den Sieg und auch ich ließ es mir, wie alle Soldaten, entsprechend gut gehen. Der Beuteanteil für die einfachen Soldaten war mit einer halben Mine schon sehr groß, immerhin mehr als ein Monatssold. Wir Reiter bekamen sogar zwei Minen! Dazu kam noch, dass wir behalten durften, was wir in Opis geplündert hatten.
    Manch einer verprasste seinen erhaltenen Reichtum schon innerhalb der ersten Tage. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildeten Wettkämpfe mit großzügigen Preisen.
    Nachdem all dies zu Ende war ließ Kleitos, da nun schon mal die Katöken aus der Umgebung Seleukeias beisammen waren, noch ein Manöver abhalten. Es waren auch noch einige Katöken nach der Schlacht eingetroffen. Danach wurde das Heer entlassen, es gab schließlich keinen Grund uns weiter unter Waffen zu halten. Ich blieb noch ein paar Tage in Seleukeia und schloss mich dann einigen Kameraden aus meiner Dorf zur Heimreise an. Wir wollten gerade durch das Tor reiten, als wir von einem Offizier, der bei den Wachmännern stand, angehalten wurden.
    "Halt! Ihr müsst hier bleiben! Kleitos hat alle Katöken wieder zu den Waffen gerufen....!"

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  • So, damit ist die erste Kurzgeschichte abgeschlossen. Natürlich werde ich noch weitere Geschichten mit dem Handlungsbogen, der da gerade begonnen wurde, schreiben, aber vorerst nicht mehr aus der Ich-Perspektive und auch nicht mit Amyntas als Protagonist.
    Meine Fragen die Leser sind:
    1.Wie hat es euch gefallen? (Die muss ja kommen ;)


    2. Gefällt es euch besser, wenn ich Fußnoten mache, oder doch lieber Klammern?


    3. Was haltet ihr von der Ich-Perspektive? War mal ein Versuch von mir, hatte ich so vorher noch nie gemacht.


    4. Habt ihr Ideen für Kurzgeschichten für mich?


    5. Wer ließt hier eigentlich mit? Fände das mal ganz interessant zu wissen.

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  • 1. Ich fand sie interessant.


    2. Fussnoten, übersichtlicher.


    3. War mal was anderes.


    4. Nein im Moment nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habs ehrlich gesagt nicht gelesen. Dazu fehlt mir irgendwie die Zeit und, so leid es mir tut, das Interesse.
    Hat mich auch etwas von meiner Idee abgebracht, bei einem Char von der HS weiter zu schreiben. Ich glaube man hat da mehr Spaß beim Schreiben als die Forenmitglieder beim Lesen...

  • Also ich lese gerne solche Geschichten. Welchen Char von deiner HS hättest du denn gerne weiter geschrieben?

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